Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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"Frauen-Revolution bei den gesetzlichen Krankenkassen"

Rainer ⌂, Tuesday, 02.06.2009, 12:47 (vor 6051 Tagen)

Frauen bekommen endlich eigene Krankenkasse

salvina - die erste Krankenkasse für Frauen - ist in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Bayern gestartet
http://www.openpr.de/news/310135/Frauen-Revolution-bei-den-gesetzlichen-Krankenkassen.html

Jetzt muss nur noch die Finanzierung gesichert werden.
Frauen verursachen höhere Krankheitskosten

Rainer

--
[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

und der Vorstand ist ein Mann

Christine ⌂, Tuesday, 02.06.2009, 13:36 (vor 6051 Tagen) @ Rainer

[..]Werner Wedig, Vorstand der neuen Frauen-Krankenkasse salvina [image]

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

"Frauen-Revolution bei den gesetzlichen Krankenkassen"

artie1, Tuesday, 02.06.2009, 14:05 (vor 6051 Tagen) @ Rainer

und wie will so eine kasse überleben? unmöglich, ohne quer-subventionierung...oder nur mit höheren beiträgen als üblich, was aber nur besserverdienende frauen bezahlen können.

viel glück!

"Frauen-Revolution bei den gesetzlichen Krankenkassen"

Steve_, Tuesday, 02.06.2009, 23:15 (vor 6051 Tagen) @ artie1

und wie will so eine kasse überleben? unmöglich, ohne
quer-subventionierung...oder nur mit höheren beiträgen als üblich, was aber
nur besserverdienende frauen bezahlen können.

viel glück!

Ohne höhere Beiträge wird da wohl nichts gehen. Ich glaube kaum, daß sich da viele Frauen drauf einlassen. Als Zusatzversicherung könnte ich mir sowas vorstellen, aber nicht als normale Versicherung, die ja davon lebt, dass viele für etwas zahlen, was sie gar nicht bekommen wollen/können, damit andere dasselbe kriegen können.
Wenn eine Frau der Vorstand wäre, würde ich sagen, die hat sich verrechnen. Bei einem Mann denke ich, daß er mit erhöhten Beiträgen kalkuliert. Bin gespannt, ob die Rechnung aufgeht. Letztlich dürfen dann viele Frauen viele Dinge nicht in Anspruch nehmen, damit andere es tun können.
Mal sehen, wie lange es dauert, bis sie um die ersten Männer als Mitglieder werben :-)

Oder gibts da irgendeinen neuen Trick mit dem Gesundheitsfonds, dass dann letztlich doch wieder andere (männlichere) Krankenkassen die Rechnung zahlen?

"Frauen-Revolution bei den gesetzlichen Krankenkassen"

adler, Kurpfalz, Tuesday, 02.06.2009, 15:06 (vor 6051 Tagen) @ Rainer

Jetzt muss nur noch die Finanzierung gesichert werden.
Frauen verursachen höhere Krankheitskosten

Für den Erhalt und die Wiederherstellung unserer Gesundheit wurden im Jahr 2006 rund 236 Milliarden Euro aufgewendet. Davon 100Mrd Eur für Männer und 135,9Mrd Eur für Frauen. Daraus folgt: Frauen entnehmen dem Gesundheitssystem im Jahr rund 36Mrd Eur mehr als Männer.

Um diese Sachlage richtig würdigen zu können, müßte mann nur noch herausfinden, wieviel sie jeweils einzahlen. Dann wird sich der Transfer durch Ausbeutung noch deutlicher werden.


Was die Finanzierung angeht. Die ist bereits gesichert und das schon lange. Sonst könnte jeder, der so ein Projekt angeht auch gleich sein Geld verbrennen.

Der Risikostrukturausgleich wurde bereits 1994 durch das Gesundheitsstrukturgesetz eingeführt und vom BVerfG als verfassungskonform bestätigt. Er war auch teilweise berechtigt, zumindest was die AOKs angeht, die ja jeden schwachen Beitragszahler aufnehmen mußte, wärend andere sich beitragsstarke heraussuchen konnten. Schon 2002 belief sich das Ausgleichsvolumen auf fast 15 Milliarden Euro.

Allerdings hatte man 1994 auch das Ziel ins Auge gefaßt Wahlfreiheit der GKVen einzuführen, wodurch dieser eigentlich obsolet wurde. Stattdessen wurde er aber noch erweitert mit dem Ziel gleicher Beitragssätze für alle Kassen.
"Der für Deutschland geplante morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich ist für die Etablierung eines echten Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht nur überflüssig, sondern auch kontraproduktiv. TK-Studie 2006

Das ist nicht mehr mit einer sozialen Politik zu begründen zu begründen, sondern nur noch mit "Augen zu und durch", und blindem Aktionismus, und ist eben der Türöffner für so einen zynischen Einstieg in den "Wettberwerb". Sich "dem Markt" zu stellen und andere das Risiko zahlen lassen, das ist ja gerade sehr modern geworden.

Gruß
adler

--
Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
Männer verdienen bei Außenreinigung deutlich mehr als Frauen bei Innenreinigung.

"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

"Frauen-Revolution bei den gesetzlichen Krankenkassen"

Hardy, Nähe HD, Tuesday, 02.06.2009, 19:12 (vor 6051 Tagen) @ adler

Jetzt muss nur noch die Finanzierung gesichert werden.

Eben, egal, was du anfasst, immer stinken alle feministischen Zahlen zum Himmel.

Parade-Beispiel Krankenkasse.
So ein bekloppter Vorschlag kann nur von Frauen kommen, wohl wissend, dass die Solidar-Gemeinschaft ALLER Versicherten mal wieder ihre Gender-Ideen hinten herum finanziert:

Finanzausgleich:
Vom Jahr 2009 an wird der über 15 Milliarden Euro schwere Finanzausgleich zwischen armen und reichen Krankenkassen neu organisiert und ausgeweitet. Der Risikostrukturausgleich sorgte bislang dafür, dass die unterschiedliche Finanzkraft der Kassen zu 95 Prozent ausgeglichen wird. Künftig ist ein 100-prozentiger Ausgleich vorgesehen

http://www.insm.de/insm/Wissen/Lexikon/g/Gesundheitsreform.html


Die Frauenkasse wird sicher eine arme Kasse werden. Weil halt die Einnahmenseite durch Frauenerwerbsquote, Halbtagsjobs etc. lausig gering ist, hohe Ausgaben jedoch, da Frauen statistisch 32% Mehr-ausgaben produzieren.

Du als Mann zahlst wieder alles hinten rum über den Finanzausgleich, und als Dank hauen die dir dann noch männerfeindliche Sprüche rein.

Toll.


Hardy

--
Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die frauenzentrierte, männerverachtende überwinden

"Frauen-Revolution bei den gesetzlichen Krankenkassen"

Joseph S, Wednesday, 03.06.2009, 00:20 (vor 6051 Tagen) @ adler

Genau, da liegt der Harken:

Was die Finanzierung angeht. Die ist bereits gesichert und das schon
lange. Sonst könnte jeder, der so ein Projekt angeht auch gleich sein Geld
verbrennen.

Der Risikostrukturausgleich ...

Ohne den würden die Kassen nicht um Frauen werben, aber wen stört es wenn er Geld ausgibt, das er weil er es ausgibt, von anderen bekommt. Daß die Technikerkasse sich daran stört ist, wie man bei diesem Namen ahnen kann, nicht verwunderlich. Deren Kunden dürfen nämlich die Bachblüten der Frauenkasse finanzieren. Es lebe die Intransparenz, und die Rahmenbedingungen für den Wettbewerb unter den Kassen kann man offensichtlich auch so gestalten, daß kränkliche Wenigeinzahler von Vorteil sind.

Der Wettkampf um die meisten risikostrukturausgleichrelevanten Krankheitsdiagnosen hat schon begonnen.

Gruß
Joseph

"Frauen-Revolution bei den gesetzlichen Krankenkassen"

Mustrum, Tuesday, 02.06.2009, 16:18 (vor 6051 Tagen) @ Rainer

"Wir glauben, dass Frauen im deutschen Medizin- und Versorgungssystem benachteiligt, ungerecht behandelt und ihre persönlichen Krankheitsbelange oft nicht berücksichtigt werden"

Und das angesichts der weitaus höheren Lebenserwartung, eines Frauen- nicht aber Männergesundheitsberichts, den gewaltigen Transferleistungen Mann --> Frau...

Aber schön, an sich finde ich die Idee ja Spitze - würden sie sich den Spass auch selber finanzieren. Trennung der Systeme, Ende der Transferleistungen, jeder zahlt seins und seiner Geschlechtsgenossen und sonst nix.

Machen die aber nicht, definitiv nicht. Sie kommen sich ja jetzt schon benachteiligt vor.

"Die Lebensweise von Frauen ist bekanntlich gesünder als die der Männer."

Frauen stehen v.a. seltener auf einem Baugerüst - das kann man natürlich auch "gesünder leben" nennen. Und sie müssen ihre Gesundheitsvorsorge auch nicht alleine finanzieren und obendrein noch für andere drauf zahlen, wie Männer es müssen.

Dabei dürfte doch nur wieder eins rauskommen: Letztlich wieder von Männern finanzierte Bachblütentherapien für Frauen. Zusätzlich.

Also eine Erhöhung der Transferleistungen zu Lasten von Männern.

Ist derlei überhaupt mit dem AGG vereinbar? (OT)

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Tuesday, 02.06.2009, 17:55 (vor 6051 Tagen) @ Rainer

- kein Text -

Ist derlei überhaupt mit dem AGG vereinbar?

Abe, Tuesday, 02.06.2009, 18:18 (vor 6051 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

"Am 1. Mai 2009 geht die gesetzliche Krankenkasse salvina in Deutschland an den Start, die in erster Linie nur Frauen aufnimmt."

Du kannst natürlich auch Mitgliedin werden und im Rahmen der GKV sämtliche gesetzlichen Leistungen in Anspruch nehmen, aber Zusatzleistungen gibts nur "mit ohne Schwanz". Von dahger weiß ich gar nicht, worin sich diese KV von den anderen unterscheiden soll.

Sexistisch ist es trotzdem allemal!

Abe

Ist derlei überhaupt mit dem AGG vereinbar?

Steve_, Tuesday, 02.06.2009, 23:21 (vor 6051 Tagen) @ Abe

Du kannst natürlich auch
Mitgliedin werden
und im Rahmen der GKV sämtliche gesetzlichen Leistungen in Anspruch nehmen,
aber

Tatsächlich, da steht auch "männlich". Fragt sich nur warum? Welcher Mann wird da wohl Mitglied?
Eigentlich sollte es bei Geschlecht also zwei Auswahlmöglichkeiten geben:
1) weiblich
2) weiss nicht

auch "weniger weiblich" wäre passend

Ist derlei überhaupt mit dem AGG vereinbar?

Narrowitsch, Berlin, Tuesday, 02.06.2009, 20:16 (vor 6051 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

"Am 1. Mai 2009 geht die gesetzliche Krankenkasse salvina in Deutschland
[quote]an den Start, die in erster Linie nur Frauen aufnimmt.
"[/quote]

aber
Zusatzleistungen
gibts nur "mit ohne Schwanz". Von dahger weiß ich gar nicht, worin sich
diese KV von den anderen unterscheiden soll.

Wenn das BVG entscheidet - und es wäre nicht das erste Mal -, dass die zwangsweise Plazierung von Schwarzen, äh Männern, im hinteren Teil des Busses oder in der Beförderungshierachie nicht gegen das Gleichheitsgebot verstößt, dann ist das in einem Rechtsstaat so. Basta. Mit Krankenkassen exklusiv für Weißinnen ebenso.

Da hilft nur die Gründung eines AMC, eines Allgemeinen MännerechtsCongresses; bedauerlicherweise sehe ich nirgends einen Nelson MANNday -la, der seine Truppen in den 1 Raum Quartieren des Zahlviehs rekrutiert und daraus eine schlagkräftige Organisation formt. Liegt wohl daran, dass es immer noch zu vielen Männern zu gut geht. Aber das Feminat ist auf gutem Wege die richtigen Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

Klar, positive Diskriminierung

Joseph S, Wednesday, 03.06.2009, 00:01 (vor 6051 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Begründung ist nicht so wichtig, 23% weniger Gehalt, höhere Beiträge bei privaten krankenversicherungen ... irgend etwas wird sich schon finden, was es auszugleichen gilt.

Das AGG wurde schließlich nur mit dem Bilck auf die Beiträge privater Kranken- und Rentenversicherer geschaffen, und leider waren die GesetzgeberInnen realistisch genug, um zu sehen, daß sie ein Hintertürchen zur Beibehaltung der Frauenförderungen brauchen.

Gruß,
Joseph

"Frauen-Revolution bei den gesetzlichen Krankenkassen"

Narrowitsch, Berlin, Tuesday, 02.06.2009, 20:36 (vor 6051 Tagen) @ Rainer

Frauen bekommen endlich eigene Krankenkasse

salvina - die erste Krankenkasse für Frauen - ist in den Bundesländern
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Bayern gestartet

http://www.openpr.de/news/310135/Frauen-Revolution-bei-den-gesetzlichen-Krankenkassen.html

Jetzt muss nur noch die Finanzierung gesichert werden.
Frauen
verursachen höhere Krankheitskosten

Rainer

Mustrumn weist auf etwas hin, was ich zu gern genauer wüßte:

"Letztlich wieder von Männern finanzierte Bachblütentherapien für Frauen. Zusätzlich."

OpenPr plaudert aus:
" Doch die salvina bietet und leistet noch mehr: So können salvina-Mitglieder im Rahmen der attraktiven Zusatzleistungen auch alternative Heilmethoden wie Akupunktur und Homöopathie, die von Frauen oft bevorzugt werden, ohne Zuzahlung nutzen."

Ich vermute und spekuliere mal: Psychoanlytiker und andere Anbieter auf dem Markt der Scharlatanerie werden als Geburtshelfer hinter den Kulissen das ihre für die Gründung des Haufens geleistet haben; ihre Klientel gebündelt und ohne "männliche" Kontrolle an einem Ort zu finden, - das ist ne feine Sache. Mal sehen, was da noch alles sprießen wird...

Vermutlich wird Handauflegen, Warzen besprechen und Kaffeesatzlesen demnächst im Leitungskatolog aufgenommen. Schon wegen der Gesundung der männergeschundenen weiblichen Psyche..., als bewußte Gesundheitsvorsorge.


Narrowitsch

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