Narzissmus
Ich stelle die Rezension jetzt doch mal in voller Länge hier rein.
Marie-France Hirigoyen: Die Masken der Niedertracht. Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann.
Buchbesprechung von Michael Schmid (ist ebenfalls erschienen in: Rundbrief Lebenshaus Schwäbische Alb, Nr. 35 vom Dezember 2002)
"Sehr stark verbreitet in unserer Gesellschaft sind subtile Formen von Gewalt, die wenig beachtet, oft völlig heruntergespielt oder ignoriert werden. Psychische Gewalt ist schwerer zu erfassen, als direkte körperliche Gewalt, und doch verletzt sie.
Die französische Psychoanalytikerin Marie-France Hirigoyen hat in ihrem Buch "Die Masken der Niedertracht: seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann" sehr eindrucksvoll und veranschaulicht durch viele Beispiele die subtilen Formen seelischer Gewalt beschrieben. Ich habe das Buch, das nun in einer Neuauflage bei dtv erschienen ist, inzwischen nicht nur einmal gelesen. Es ist wohltuend in seiner Eindeutigkeit. Es hat bei mir mit dazu beigetragen, eine klarere Haltung gegenüber Gegnern einzunehmen, die mit unfairen Attacken verschiedener Art seelische Gewalt ausüben. Richtig gut getan hat mir dabei die deutliche Sprache. Denn diese seelische Gewalt wird klar als Perversion bezeichnet, zudem wird zwischen "Angreifer" und "Angegriffener" unterschieden.
Die Autorin stellt anhand verschiedener Beispiele dar, wie perverse Gewalt in Form von fortgesetztem seelischen Quälen auf verschiedenen Ebenen vorkommt: zwischen einem Paar, innerhalb von Familien, in Betrieben oder auch im politischen und sozialen Leben.
Hirigoyen sieht als Ziel eines Perversen zur Macht zu gelangen oder sich dort zu halten, egal mit welchen Mitteln, oder auch seine eigene Unfähigkeit zu verschleiern. Mit seinen perversen Machenschaften geht es ihm darum, den anderen zu destabilisieren, ihn an sich selbst und den anderen zweifeln zu lassen oder ihn zugrunde zu richten, ohne dass die Umgebung eingreift. Zu diesem Zweck ist jedes Mittel recht: scheinbar harmlose Worte, Einflüsterungen oder Nichtausgesprochenes, hinterhältige Anspielungen, Lügen, Ungeheuerlichkeiten. Und die bevorzugte Waffe der Perversen ist die Verweigerung der unmittelbaren Kommunikation. Der Konflikt wird nicht benannt, aber er findet ständig statt durch herabsetzendes Verhalten. Der Aggressor weigert sich, seine Einstellung zu erklären. Diese Weigerung lähmt das Opfer, das sich auf diese Weise nicht verteidigen kann, was die Fortsetzung der Aggression möglich macht. Indem er sich weigert, den Konflikt beim Namen zu nennen, zu diskutieren, verhindert der Aggressor eine Auseinandersetzung, die es ermöglichen könnte, eine Lösung zu finden. Gemäß dem Repertoire perversen Kommunikationsverhaltens muss man den anderen daran hindern nachzudenken, zu verstehen, zu widerstehen.
Sich dem Dialog zu entziehen ist eine geschickte Art, den Konflikt zu verschärfen und ihn dabei dem anderen in die Schuhe zu schieben. Werden Vorwürfe gemacht, sind sie verschwommen und ungenau, lassen Raum für Deutungen und Missverständnisse. Alle Versuche einer Auseinandersetzung führen nur zu unbestimmten Vorwürfen.
Hirigoyen meint, jeder von uns handle möglicherweise ab und zu "pervers". Zerstörerisch wird der Prozess aber erst durch Häufigkeit und Wiederholung. Ein perverses Individuum ist beständig pervers; es ist fixiert auf diese Form der Beziehung zum anderen und stellt sich in keinem Augenblick in Frage. Nie wird ein eigener Teil an Verantwortung übernommen für das, was nicht klappt: "Nicht ich, der andere ist verantwortlich für das Problem!"
Diese Personen können nicht anders leben, sie müssen den anderen herabwürdigen, um Achtung vor sich selbst zu gewinnen und dadurch Macht. Sie gieren nach Bewunderung und Anerkennung. Sie empfinden weder Mitgefühl noch Anerkennung für den anderen, da Beziehungen sie nicht innerlich berühren. Den anderen respektieren bedeutet, ihn als menschliches Wesen zu betrachten und den Schmerz zu erkennen, den man ihm zufügt. Aber um sich selbst zu akzeptieren, müssen die narzisstisch Perversen siegen und einen anderen zerstören. Dabei können sie sich überlegen fühlen.
Auffällig bei ihnen ist ihr Bedürfnis, alle und jeden zu kritisieren. Auf diese Weise behalten sie die "Allmacht": "Wenn die anderen Nullen (Idioten) sind, bin ich automatisch besser!"
Hirigoyen sieht Neid als Triebkraft der Perversion. Der Neid ist eine Empfindung von Begehrlichkeit, von Gehässigkeit beim Anblick des Glücks und der Vorteile anderer. Es handelt sich um eine auf Anhieb aggressive innere Haltung, die sich gründet auf die Wahrnehmung dessen, was der andere besitzt und das man selbst nicht hat. Diese Wahrnehmung ist subjektiv, sie kann sogar wahnhaft sein. Neid besteht aus zwei Polen: der Egozentrik auf der einen Seite und dem Übelwollen mit dem Verlangen, die beneidete Person zu schädigen, auf der anderen.
Angegriffene, also Opfer, sind keineswegs von Krankheit befallene oder besonders schwache Personen. Im Gegenteil: was die Perversen bei anderen am meisten beneiden, ist das Leben. Sie beneiden deren Erfolg, der sie mit ihrem eigenen Gefühl des Misserfolgs konfrontiert. Sie zwingen den anderen ihre verächtliche Weltsicht auf und ihre chronische Unzufriedenheit mit dem Leben. Sie zerschlagen jeden Enthusiasmus in ihrer Umgebung, suchen vor allem zu beweisen, dass die Welt schlecht ist, dass die anderen schlecht sind, dass der Partner schlecht ist. Mit ihrem Pessimismus machen sie den anderen schließlich wirklich depressiv, was sie ihm anschließend vorwerfen.
Wenn ein Angegriffener der Herrschsucht eines anderen widersteht und sich weigert, sich unterjochen zu lassen, dann tritt das Quälen besonders auf. Es ist gerade seine Fähigkeit, allen Pressionen zum Trotz, Widerstand zu leisten, die das Opfer dazu bestimmt, Zielscheibe zu werden.
Wenn das Opfer widersteht und versucht, sich aufzulehnen, weicht die Böswilligkeit einer erklärten Feindschaft. Die Phase des Hasses im Reinzustand beginnt, äußerst heftig, mit Tiefschlägen und Beschimpfungen, mit Worten, die herabsetzen und demütigen, die alles ins Lächerliche ziehen, was dem anderen eigentümlich ist, verleumdet, beleidigt, feindliche Andeutungen macht. Die zerstörerische Wirkung beruht auf der Wiederholung. Die Drohungen sind immer indirekt, verschleiert: Man lässt Briefe oder Telegramme los, die von den Opfern häufig als Paket- oder Zeitbomben beschrieben werden.
Außer dem Ringen um Macht ist beim perversen Geschehensablauf vor allem noch der Genuss im Spiel, den anderen wie ein Objekt, wie eine Marionette zu behandeln. Die anderen herabzusetzen, um eine gute Meinung von sich selbst zu gewinnen, erscheint ihm gerechtfertigt. Achtung vor anderen kennt er nicht. Was überrascht, ist seine grenzenlose Empörung über Nichtigkeiten und ein völliges Fehlen von Mitgefühl mit Menschen, die er in unerträgliche Situationen getrieben hat. Wer dem Anderen Gewalt zufügt, ist der Meinung, dass dieser sie verdient und sich nicht beklagen darf.
Es ist das Verdienst dieses Buches von Marie-France Hirigoyen, Betroffenen anhand anschaulicher Beispiele und klarer Tatsachenbeschreibungen darin zu helfen, die subtilen Manipulationen als das zu erkennen, was sie sind: perverse, seelische Gewalt.
Durch perverse Gewalttäter angegriffene Menschen tun sich oft schwer damit, selber ernst zu nehmen, dass sie nicht spinnen. Denn es ist oft für sie unbegreiflich, zu glauben, dass jemand, den sie gut kennen, so hinterhältig berechnend handeln kann. Denn es handelt sich ja um den Partner oder die Partnerin, um Vater, Mutter oder Kind, um einen Kollegen oder einen (politischen) Freund. Und so sind sie dem Angreifer oft naiv in die Falle getappt. Durch Manipulationen eingesponnen in ein unsichtbares Netz subtiler, unfairer Machenschaften, ausgesetzt immer neuen Giftspritzen. Zur völligen Lähmung tragen dann noch eigene Schuldgefühle bei. Denn Opfer suchen häufig die Schuld bei sich.
Verstärkt wird dies unter Umständen dadurch, dass andere Menschen seelische Gewalt herunterspielen, vor ihr die Augen verschließen oder aber gleichmäßige Schuldverteilungen vornehmen. Dazu können dann unter Umständen Vermittlungs- und Versöhnugsversuche kommen, welche oberflächlich ansetzen mit dem Motto: "Zum Streit gehören immer zwei!" Das Buch von Hirigoyen macht sehr deutlich, dass von solchen Vermittlungsversuchen dringend Abstand zu nehmen ist, wenn es um perverse Gewalt geht. Denn sie werden weder Opfer noch Täter gerecht, sondern unterstützen lediglich das perverse Spiel des Angreifers. Wenn jemand seinen Hass gegen andere Menschen ausagiert, dann hilft nur eine konsequente Haltung, die klar und deutlich sagt: "Das kannst du auf keinen Fall tun. Das werden wir nicht dulden.” Gewalt darf sich nicht durchsetzen.
Das Buch von Hirigoyen macht Mut, sich aus dem Dickicht perverser Manipulationen zu befreien. Allerdings nennt es für das, was zu tun ist, keine Patentrezepte.
Die Autorin geht davon aus, dass nur der Weg der Trennung bleibt, da gegen einen Perversen nie zu gewinnen oder dieser schon gleich gar nicht zu "heilen" ist - vor allem durch ein Opfer nicht. Das ist schwierig genug. Denn Aggressoren wollen sich nie trennen. Hirigoyen meint, wenn sich die Trennung bewerkstelligen lässt, so ist sie das Werk der Opfer, nie das der Aggressoren. Dieser Befreiungsprozess vollzieht sich unter Schmerzen und Schuldgefühlen, da die narzistischen Perversen sich als im Stich gelassene Opfer aufspielen und damit einen neuen Vorwand finden für ihre Gewalt. Bei einem Trennungsvorgang halten sich die Perversen immer für die Geschädigten, werden prozesssüchtig und nützen es aus, dass ihr Opfer, das es eilig hat, Schluss zu machen, noch zu allen Zugeständnissen bereit ist.
Deshalb benötigen Opfer perverser Gewalt auch dringend Unterstützung: durch Freunde und Bekannte, durch Fachkräfte, seien es Juristen, Ärzte, Therapeuten, etc. - also Menschen, welche seelische Gewalt nicht herunterspielen, sondern als das sehen, was sie ist: pervers und zutiefst schädlich!
Die Sensibilisierung für psychische und perverse Formen der Gewalt ist also nicht nur für Opfer wichtig, sondern für uns alle. Jede und jeder ist gefordert, mit wachen Augen und Sinnen seine Umwelt wahrzunehmen und dort intervenierend oder helfend einzugreifen, wo Gewalt ausgeübt wird."
Hervorhebungen durch mich.
http://www.narzissmus.net/index.php?option=com_content&task=view&id=73&Itemid=63
Narzissmus
Ich habe das Buch mal gelesen, die Autorin sieht sich selbst als Feministin. Nicht von ungefähr sind bei ihr die "Perversen" durchgehend Männer und die Opfer Frauen.
Deswegen sehe ich den Lösungsansatz sehr kritisch. Zu Auseinandersetzungen gehören immer zwei. Wenn sich die Frau durch diese Lektüre dazu ermutigt siehe, den Mann als "Perversen" zu sehen, gibt es kaum noch konstruktive Ansätze wie beispielsweise Mediation. Da wird dann berechtigte Kritik als unberechtigt gesehen, eben als narzisstische Attacken.
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Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche
Narzissmus
Ich habe das Buch mal gelesen, die Autorin sieht sich selbst als
Feministin. Nicht von ungefähr sind bei ihr die "Perversen" durchgehend
Männer und die Opfer Frauen.
Den Eindruck hatte ich nicht. Die Perversen in den Beispielen sind zwar mehrheitlich Männer, die Opfer mehrheitlich weiblich, aber keineswegs durchgehend, zudem dürfte sich das aus der Patientenstruktur einer weiblichen Psychologin sowie aus dem Forschungsgegenstand der aktuellen Viktimologie (überwiegend Frauen) erklären. Und das Verhältnis ist keineswegs: "Männer immer Täter, Frauen immer Opfer", es wimmelt von Beispielen, in denen Frauen die Perversen sind und Männer oder Frauen die Opfer.
Ich jedenfalls kann keine feministische, männerfeindliche Tendenz erkennen. Und so paranoid, wie ich inzwischen bin, würde mir eine solche auffallen, selbst wenn sie noch so unterschwellig daher käme.
Wo steht, dass sie sich als Feministin sieht?
Deswegen sehe ich den Lösungsansatz sehr kritisch. Zu Auseinandersetzungen
gehören immer zwei.
Genau das ja eben nicht.
Wenn sich die Frau durch diese Lektüre dazu ermutigt
siehe, den Mann als "Perversen" zu sehen, gibt es kaum noch konstruktive
Ansätze wie beispielsweise Mediation. Da wird dann berechtigte Kritik als
unberechtigt gesehen, eben als narzisstische Attacken.
Wenn eine Frau nach der Lektüre tatsächlich meinen sollte, einen Mann - der nicht narzisstisch gestört ist - als Narzissten zu bezeichnen, obwohl er die u.a. in den Beispielen genannten Verhaltensweisen nicht zeigt, dann kannst du ihr auch eine Rolle Klopapier zu lesen geben.
Kann natürlich sein, dass sie gezielt diesen Vorwurf erhebt, wissend, dass er nicht zutrifft, aber eben, um eine Ausrede für ihr eigenes unangemessenes Verhalten zu haben. Aber das machen die doch sowieso. Ob nun erfundene Gewalttätigkeit oder erfundener Narzissmus, einem Narzissten ist jede Lüge recht.
Ich finde, Hirigoyen schildert die Verhaltensmuster narzisstisch gestörter Menschen und die Auswirkungen dieses Verhaltens sehr objektiv und eingängig. Und ganz und gar nicht geschlechterparteiisch.
Ich jedenfalls erkenne gewisse Muster seit der Lektüre dieses Buches erheblich schneller und leichter und kann sie auch besser verbalisieren.
Narzissmus
Ich finde, Hirigoyen schildert die Verhaltensmuster narzisstisch gestörter
Menschen und die Auswirkungen dieses Verhaltens sehr objektiv und
eingängig. Und ganz und gar nicht geschlechterparteiisch.
Hm. Ist schon eine Weile her, kann mich auch irren.
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Kein schlechtes Buch. Ich habe es auch. Mein Hund hat es gut, der riecht die Intrige ;)
http://www.imagebam.com/image/d35e3a37469934
Narzissmus
Ich finde, Hirigoyen schildert die Verhaltensmuster narzisstisch
gestörter
Menschen und die Auswirkungen dieses Verhaltens sehr objektiv und
eingängig. Und ganz und gar nicht geschlechterparteiisch.
Hm. Ist schon eine Weile her, kann mich auch irren.
Ich blättere gerade ein wenig. Tendenziell ist zwar häufiger von Männern die Rede, aber daraus gleich Männerfeindlichkeit/Feminismus/Sexismus abzuleiten - geht eigentlich nicht.
Narzissmus
Die Gefahr besteht allerdings weiterhin, dass wir Männer die Wirklichkeit des feministischen- und/oder feminisierten Weibes wieder mal nicht in aller Deutlichkeit und Umfang und, vor allem: rechtzeitig, erkennen. Mit unseren großmutigen Herzen denken wir, dass die Welt irgendwie in Ordnung ist oder bald sein wird (indem wir unbewusst die Verantwortung dafür übernehmen..), auch wenn wir scharrenweise verecken, sei es im wirklichen Krieg, oder im Geselschaftskrieg. Wir denken uns nichts dabei. So ist es doch alles erst möglich gemacht durch die Männer.
Wenn man es mit Feminismus/Feministinnen zu tun hat, dann ist doch äusserste Vorsicht geboten. Von männliche Paranoia will ich da wirklich nichts wissen, denn die Femis haben (mit Männerkraft) eine solche Paranoiawelt geschaffen, dass man tatsächlich ALLES absurde und menschenhassende von ihnen erwarten darf.
Wenn eine Autorin es dann auch noch sagt, sie sei Feministisch, dann ist dreifacher Vorsicht nötig. Sie ist allein dadurch nicht mehr glaubwürdig. Es tut mir leid, ich kann niemandem vertrauen, der vor sich sagt, sie ist im gleichen Lage wie die, die mein Kind schamlos für ihre perverse Zwecke ausnutzten.
Oder passiert folgendes: "Oma, warum hast denn so ein großen Mund?"
Wer von mir Gnade und Respekt erwartet, der muss einen Weg dazu bestreiten. Der führt aber zwangsläufig über die Distanzierung zu Feminismus und Konsorten. Ohne wenn und aber. Da bin ich radikal.
Nikos
--
*Es gibt KEINEN Grund für eine Nicht-Feministin, einem Mann, den sie liebt, KEINEN Kaffee zu machen!*
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bestreiten. Der führt aber zwangsläufig über die Distanzierung zu
Feminismus und Konsorten. Ohne wenn und aber. Da bin ich radikal.
Ein Narzisst erzählt dir immer genau das wovon er glaubt dich damit am besten manipulieren zu können.
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Von männliche Paranoia will ich da wirklich
nichts wissen, denn die Femis haben (mit Männerkraft) eine solche
Paranoiawelt geschaffen, dass man tatsächlich ALLES absurde und
menschenhassende von ihnen erwarten darf.
Eine kafkaeske Welt. Man weiß nicht mehr, woran man ist, weil der Wahnsinn zur Norm geworden ist.
Ich habe während meines Studiums Klausuren mit rechtswissenschaftlichem Inhalt hauptsächlich nach Gefühl gelöst. Denn überraschenderweise basiert das meiste Recht tatsächlich noch auf dem Anspruch des Gesetzgebers, sich mit seinen Gesetzen der Gerechtigkeit anzunähern. Wenn man also Fairness, Moral, Ethik, Logik, Sinn und Zweck, historischer Hintergrund usw. heranzieht, kommt man recht leicht auf die richtige Lösung.
Bei juristischen Fragen, die sich insbes. auf das Verhältnis Frau-Mann beziehen, funktioniert das aber seltsamerweise nicht, zumindest bei mir nicht. Wenn ich da "gefühlsmäßig", also mit o.g. Instrumenten ran gehe, liege ich immer falsch.
Eine sich anbietende Lösung für dieses Phänomen ist, dass es bei der entsprechenden Gesetzgebung nicht um Gerechtigkeit geht, sondern um Ungerechtigkeit in Form von Diskriminierung.
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Bei juristischen Fragen, die sich insbes. auf das Verhältnis Frau-Mann
beziehen, funktioniert das aber seltsamerweise nicht, zumindest bei mir
nicht. Wenn ich da "gefühlsmäßig", also mit o.g. Instrumenten ran gehe,
liege ich immer falsch.Eine sich anbietende Lösung für dieses Phänomen ist, dass es bei der
entsprechenden Gesetzgebung nicht um Gerechtigkeit geht, sondern um
Ungerechtigkeit in Form von Diskriminierung.
Zustimmung.
Weil diese Ungerechtigkeiten auf eine radikale totalitäre Ideologie basieren. Man geht davon aus, dass Männer über zig-abermillionen Jahren die Frauen brutal unterdrückten, und will jetzt den Ausgleich schaffen. Da ist Diskriminierung schon als Recht zu empfinden. Wie absurd aber diese These tatsächlich ist, kann man an folgenden Beispiel verdeutlichen:
Wenn ich davon ausgehen würde, dass für das ganze menschliche Elend, wenn nicht ausschließlich, jedoch maßgebend, der christliche Glaube inkl Kirchentum verantwortlich sei, dann sehe ich mich legitimiert, alles zu tun, um der Kirche und den Glauben für das angeblich verursachte Elend zu bestrafen. Allerdings ist dieses Beispiel nur als Überleitung gut.
Gehen wir also noch dümmer an die Sache ran, wir dürfen es ja, wir erleben es so täglich in immer größerem Umfang. Das habe ich öfters, allerdings mehr als Witz, angedeutet, aber hier passt es besser in der seriösen Form. Erschaffen wir also eine Ideologie, die besagt, dass, wenn schon alle Menschen irgendwann Milch tranken, dann sei es die Milch für das Elend der Welt verantwortlich. Wir fangen dann ein Pogrom an, wir gehen aggresiv gegen Milchproduzenten, Verkäufer und Konsumenten vor. Wir machen Studien, die genau das nachweisen, nämlich die Milch sei an allem schuld. Da aber die Milch evl bei vielen Menschen als positiv beurteilt wird, versucht man sie nicht gleich aus dem Leben der Menschen zu verbannen, sondern sie zunächst umzugestalten, indem man sie mit Tee in der Analogie 50-50 vermischt. Hat man mit der Verbreitung der Milch-Tee-Brühe erfolg, die positive Resultate aus der neuartigen "Milch"verzehr bleiben jedoch aus, dann sehen wir das als eine Bestätigung der These, Milch sei ungesund, es bietet keine Vorteile, sondern nur Nachteile, zB durch das Tee-Anteil verursachte Schlaflosigkeit. Wir kriminalisieren aber nur die Milch, worauf der Anteil an Tee auf 75% erhöht wird. Oder bald auf 90%. Als nach einer gewisse Zeit die Gesamtbevölkerung an Kalziummangel leidet, erklären wir die Brühe als Kalziumarm, und, weil der Anteil nicht weiterhin erhöht werden kann, importieren wir ganz neuen genialen Tee aus dem Ausland, was widerrum auch kein Kalzium beinhaltet. Eine Spirale des Wahnsinns.
Dass der Grundgedanke nicht stimmen kann, einfach aus der Erfahrung heraus, dass man selbst jede Menge Leute kennt, die Milch trinken, und dabei völlig gesund und keinesfalls kriminell sind, spielt dabei keine Rolle. Die Ideologie ist gefestigt, und keiner kann daran etwas verändern. Außer die Natur selbst, die leider, oder zum großen Glück, für Ideologien nichts übrig hat.
Nikos
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*Es gibt KEINEN Grund für eine Nicht-Feministin, einem Mann, den sie liebt, KEINEN Kaffee zu machen!*