Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Pflege: Der alltägliche Mord

Mirko, Wednesday, 20.05.2009, 17:39 (vor 6064 Tagen)

Sorgfältige Dunkelfeldstudien in den USA und in Australien, so
schreibt Christoph Student, der langjährige Leiter des Stuttgarter Hos-
pizes, haben schon vor Jahren gezeigt, dass das Tötungsrisiko im Pflege-
bereich hoch ist. Die Untersuchungen belegten: Fast jede fünfte anonym
befragte Pflegekraft hat mindestens einmal in ihrem Leben einen Men-
schen absichtlich getötet.
* Vor sich und vor anderen rechtfertigen die
Handelnden ihre Tötungsdelikte mit der Vermutung, einem heimlichen
Auftrag zu folgen: Die Betroffenen, so reden sie sich ein, wollen nicht
mehr leben, ob sie es aussprechen oder nicht. Zudem fühlen sich die
Handelnden in Übereinstimmung mit den anderen Pflegekräften und
den Angehörigen. Als Motiv wird immer wieder «Mitleid> angeführt,
aber dahinter stecken Überforderung, die Abwehr der eigenen Angst vor
Leid und Tod, das Machtgefühl, das eine solche Tat begleiten kann.

Christoph Student befürchtet, dass sich das Verhalten deutscher
Pflegekräfte von dem der amerikanischen und australischen nicht sehr
unterscheidet. Man mag nicht darüber nachdenken, was das bedeuten
würde. Geht man von 296 000 Pflegekräften allein in Altenpflegeheimen
in Deutschland aus, dann würde das auf 60000 Menschen schließen las-
sen, die ein Tötungsdelikt an Pflegebedürftigen durchgerührt haben. In
Deutschland wird wenig obduziert, und so bleiben sicher viele Tötungs-
fälle unentdeckt. In Hessen zum Beispiel werden nur zwei von 100 Toten
obduziert.

*: Christoph Student: "Tötungsdelikt in der Charité womöglich kein Einzelfall?" Bundes-Hospiz-Anzeiger, Nr. 20,2006,S.1

Quelle: Gabriele Gillen, Walter van Rossum - "Schwarzbuch Deutschland" Seite 28, Rowohlt (nicht empfohlen, links-feministisch orientiert)

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Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche

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