Armutsgefährdung von Männern und Frauen

Roslin, Monday, 18.05.2009, 17:29 (vor 6066 Tagen) @ phaidros52
bearbeitet von Roslin, Monday, 18.05.2009, 17:38

Ich vermute sogar, dass die Armutsgefährdung von Frauen geringer ist als die von Männern.
In diesen Statistiken werden doch nur offizielle Einkünfte erfasst.
Frauen aber finden innerfamiliär/privat sehr viel leichter Hilfe als Männer.
Lege ich mein eigenes Verhalten zugrunde, dann bin ich sehr viel eher bereit, eine Frau, die außderdem alleinerziehend ist, finanziell zu unterstützen, an allen offiziellen Statistiken vorbei, zumal dann, wenn ich mich in sie verliebe, als einen Mann, in den ich mich als Heterosexueller nicht verlieben kann, von dem ich aber ohnehin viel eher denken würde: "Warum kann der das, was er braucht, nicht erarbeiten?"

Von Männern wird nach wie vor erwartet, dass sie für Frauen zahlen.
Das erwarten Frauen von Männern, immer noch, auch im Restaurant, das erwarten Männer auch von sich selbst.
Ein "guter" Mann, das ist ein Mann, der eine Frau unterstützen kann.
Demgegenüber wird von Frauen sehr viel seltener erwartet, dass sie Männer unterstützen.
Frauen müssen nett, hübsch, liebenswürdig sein, um attraktiv zu sein, aber weniger solvent.
Männer erwarten das seltener von Frauen und Frauen erwarten es sehr viel seltener von sich selbst.
Für viele Frauen ist es schier unvorstellbar, sich einen Lebenspartner zu suchen, den sie alimentieren müssten, für viele Männer ist das nach wie vor ganz normal.

Es ist kein Zufall, dass 80 % der vollständig Armen, der Wohnungslosen, derjenigen, die auf der Strasse leben, Männer sind.

Frauen sind auch hier wohl das durchschnittlichere Geschlecht, mehr im sicheren Mittelfeld angesiedelt: weniger sehr reiche Frauen als Männer, aber auch weniger vollständig arme Frauen als Männer.

Dass die Wirtschaftskrise viele Ehen scheitern lassen wird, das glaube ich auch.
Nicht nur, weil Männer frustrierter und aggressiver werden, sondern weil viele Frauen keine Lust haben werden, den Mann an ihrer Seite zu alimentieren, sich "unabhängig" machen oder den "attraktiveren", sprich finanziell potenteren Mann suchen werden.