LAFONTAINE-KRITIKER WECHSELBERG
Wie die Linke sich selbst demontiert
Ein Linker verzweifelt an seiner eigenen Partei: Der Berliner Abgeordnete Carl Wechselberg sieht seine Genossen wegen des wachsenden Einflusses von Sektierern und fehlender Konzepte im Abseits - in einem Gastbeitrag für SPIEGEL ONLINE rechnet der 40-Jährige mit dem Kurs von Parteichef Lafontaine ab.
...Diejenigen, die mit Lafontaine und der WASG in das gemeinsame Parteiprojekt eintraten, waren vielfach gerade keine pragmatischen SPD-Aktivisten, sondern alle Linkssektierer, die der Westen aufzubieten hatte und zahlreiche alte Gewerkschaftsfunktionäre. Nach jahrzehntelanger Demütigung durch die SPD traten sie mit der festen Absicht in die WASG ein, es politisch noch mal so richtig krachen zu lassen. Wie Lafontaine selbst auch. PDS und WASG schlossen dessen ungeachtet einen Fusionsvertrag, der der WASG dauerhaft die Hälfte der Delegiertenmandate in der neuen Partei sicherte. Die Realpolitiker im Osten gerieten so strukturell in die Minderheit auf Parteitagen...
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,druck-623697,00.html