Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Titanic - der Untergang

Pööhser Frauenfeind, Friday, 17.04.2009, 00:56 (vor 6097 Tagen)

Soeben sah ich einen doch recht interessanten Beitrag über den Untergang der Titanic und die Überlebenschancen verschiedener Gruppen. Zuerst mal wurde festgestellt, dass sich anteilmässig sehr viel mehr Amerikaner retteten als Briten. Nun ja ... Gentleman ist ja ein britisches Ideal, kein amerikanisches.

Dann, letzendlich die mir natürlich bekannte Tatsache, dass das Prinzip "Frauen und Kinder zuerst" auch in dieser existenziellen Bedrohung Gültigkeit behielt ... mit der abschliessenden ( sinngemässen ) Feststellung : Der Mensch behält, entgegen landläufiger Meinung, selbst in existenziellen Bedrohungslagen, ein gewisses Mass an Humanität.

Hätte es nicht heissen müssen : Der Mann bewahrt sich einen Rest an Humanität, selbst in extremer Bedrohungslage ? Nein, das darf natürlich so nicht gesagt werden. Im Gegenteil : In der populären und allseits bekannten Verfilmung werden einige Männer als die grossen Feiglinge dargestellt, die nichts anderes im Sinne haben, als ihr armseliges männliches Leben zu retten.

PF

Titanic - der Untergang

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Friday, 17.04.2009, 01:15 (vor 6097 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind

'...Frauen hatten eine 50 Prozent bessere Überlebenschance als Männer, und Frauen mit Kindern sogar eine 70 Prozent bessere Chance - und das sowohl in der ersten als auch in der 3. Klasse. "Die Leute, die die Rettungsboote füllten, machten keinen Unterschied, ob die Frau Diamanten oder Lumpen trug."...

Süddeutsche

Wichtig fürs Überleben war nicht Staatsangehörigkeit, Herkunft oder Geldbeutel, sondern schlicht das richtige, also weibliche Geschlecht. Irgendwie wird es den Feministinnen gelingen, daraus eine allgemeine Benachteiligung von Frauen zu zimmern - oder werden sie, wie sonst so gern, Gleichstellung fordern?

Viele Grüße
Wolfgang

Titanic - der Untergang

Borat Sagdijev, Friday, 17.04.2009, 01:43 (vor 6097 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Wichtig fürs Überleben war nicht Staatsangehörigkeit, Herkunft oder
Geldbeutel, sondern schlicht das richtige, also weibliche Geschlecht.
Irgendwie wird es den Feministinnen gelingen, daraus eine allgemeine
Benachteiligung von Frauen zu zimmern - oder werden sie, wie sonst so gern,
Gleichstellung fordern?

Ja Logo.

1912 war man doch als Gebrauchtfrau - ob der Mann jetzt ersoffen ist oder was auch immer - im Patriarchat schon total stigmatisiert und die Aussicht auf einen neuen statushohen Mann war als Alleinerziehende ja auch sehr schlecht, wenn die Plagen sich dann doch retten konnten.
Die Frauen mussten dann die Ganze Last des männlichkeitswahns ein unsinkbares Schiff bauen zu können Ihr restliches Leben ausbaden und unter Ihrem Partnermarktwertverlust leiden.

Titanic - der Untergang

Goofos @, Friday, 17.04.2009, 03:47 (vor 6097 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Natürlich. Beim Titanic Film brachen Frauen auch nicht wegen Leo in Tränen aus, sondern weil, als Leo entgültig langsam in die Tiefen des Meeres verschwindet, er gewonnen hatte. Die Frau konnte sich nicht gegen patriarchale Strukturen durchsetzen und wurde bösartigst mit einem gespielten Liebesspiel hinters Licht geführt.

Mann/Frau

Melkor, Friday, 17.04.2009, 01:37 (vor 6097 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind

Hallo
Das Männer sich für IHRE Frau und IHRE Kinder opfern, ist nichts neues.
Die Militärgeschichte ist voll davon das sich ein letzter Haufen selbst einer Übermacht in den Weg stellte, damit Frauen und Kindern die Flucht gelang, analog dazu kann man es werten das die Plätze in den Rettungsbooten eben für Frauen und Kinder "reserviert" wurden.
An diesem Verhalten ist absolut nichts unterwürfiges zu erkennen, der "Deal" (bei Gefahr) läuft in etwa so "Frau, ich opfere mich und du sorgst für die Kinder".
Der Feminismus hat diesen Deal einseitig gekündigt, er will zwar die Opferung, aber den Preis will er nicht zahlen.
Btw.
In der Segelschiffahrt gab es das Problem nicht, es gab keine Rettungsboote an Bord der Schiffe.
Die kleinen Dingis an Bord dienten dem Hafenverkehr, so das die Besatzung samt Schiff den Kampf gegen den Sturm entweder komplett verlor oder gewann.
Denn Rettungsboote ohne Signalmittel, sind auf hoher See wertlos, erst mit aufkommen des Funks kann man von Seerettung sprechen.
Melkor

Mann/Frau

Steve_, Friday, 17.04.2009, 02:33 (vor 6097 Tagen) @ Melkor

Denn Rettungsboote ohne Signalmittel, sind auf hoher See wertlos, erst mit
aufkommen des Funks kann man von Seerettung sprechen.
Melkor

Nana! Der Käptn der Bounty segelte mit seinem Rettungsboot einige tausend Seemeilen, bis er in einen Hafen steuerte.

Mann/Frau

Melkor, Friday, 17.04.2009, 10:09 (vor 6096 Tagen) @ Steve_

Hallo

Nana! Der Käptn der Bounty segelte mit seinem Rettungsboot einige tausend
Seemeilen, bis er in einen Hafen steuerte.

Richtig. Nur ging er nicht in Panik über Bord sondern mit Vorräten und nautischen Instrumenten und vor allem nicht allein.
Die dabei erbrachte seemännische Leistung ist heute noch absolut top.
Melkor

Titanic - der Untergang - leicht OT

chio, Friday, 17.04.2009, 04:38 (vor 6097 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind

Aus "titanic, wie es wirklich war" von Walter Lord, Taschenbuch (dokumentation), 1986,

Seite 101

"... Auch beim Bemannen der Boote gab es keine Konsequente Regelung. Lightoller verstand unter der Parole "Frauen und Kinder zuerst" auschließlich Frauen und Kinder, selbst wenn das bedeutete, daß auf einem Boot noch Plätze freiblieben. Murdoch dagegen ließ auch Männer in die Boote, wenn keine Frauen mehr da waren. Auf der Titanic konnte das Überleben eines Mannes also davon abhängen, auf welcher Seite er das Bootsdeck betrat..."

weiterhin ist interressant zu lesen, daß alle Männer die überlebten sich unangenehmen Fragen stellen mussten, warum Sie den in die Boote gegangen waren, wo doch noch Frauen und Kinder auf der Titanic waren.

Bruce Ismay (Präsident der White Star line, mit an Bord) wurde von der britischen Untersuchungskommision mit der begründung "Es bestand keine moralische Verpflichtung für auf dem Schiff zu bleiben" freigesprochen. "wäre er nicht ins Boot gesprungen, hätte er nur ein weiteres Leben der Zahl der verloren hinzugefügt" hieß es in der begründung.

Die Presse hatte ihn jedoch bereits fertig gemacht, die Stadt "Ismay" in Amerika hatte sich nach dem Unglück wegen Ihm umbenannt.

Komischerweise hielten sich die meisten bei der Beurteilung des Käpt. Smith (des meinermeinug nach 1 Verantwortlichen) sehr zurück. Er hat ja sein Leben geopfert.

Wenn man das Buch liest, fällt es einem schon sehr auf, daß alle Männer die ihr leben geopfert haben (der Kapitan und seine Offiziere, die Maschinisten, die Musiker usw.)als Helden gefeiert wurden, während alle Männer die gerettet wurden, wurde unterstellt Sie haben ihr leben unrechtmäßig erschlichen (auf kosten der Frauen).

Und das hat sich bis heute nicht wirklich geändert, ich erinne mich an den Fall vor ein paar Wochen, wo 4 Personen mit einem Auto in einen See (Fluß?) gelandet sind und sich die beiden Männer, die vorne saßen retten konnten, während die beiden Frauen hinten ertranken. In der Presse konnte man teil die Vorwürfe offen oder zwischen den Zeilen lesen, von den Kommentaren dazu ganz zu schweigen.

Das Männerleben ist (in dieser Gesellschaft) einfach nicht so viel Wert wie ein Frauenleben.

chio

Titanic - der Untergang - leicht OT

Norbert, Baden-Württemberg, Friday, 17.04.2009, 15:19 (vor 6096 Tagen) @ chio

Der feministische Giftmüll stammt ja m.M. nach auch vorwiegend aus den britanischen Ländern.

Teilweise waren die Rettungsboote der Titanic nur zu ca 20% gefüllt.
Richtig besetzt durch die Besatung, hätte man noch locker 750 Menschen mehr retten können.
Das wären dann aber vorwiegend Männer gewesen, da kaum noch Frauen auf dem Schiff waren.

Titanic - der Untergang

Sophie X, Friday, 17.04.2009, 10:24 (vor 6096 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind

Soeben sah ich einen doch recht interessanten Beitrag über den Untergang
der Titanic und die Überlebenschancen verschiedener Gruppen. Zuerst mal
wurde festgestellt, dass sich anteilmässig sehr viel mehr Amerikaner
retteten als Briten. Nun ja ... Gentleman ist ja ein britisches Ideal, kein
amerikanisches.

Hi,

Die Titanic war ein britisches Schiff; demzufolge ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Besatzung Brite war. Und als Besatzung hat man in den Booten erstmal nichts zu suchen.
Oder wurde in dem Beitrag ausschließlich von amerikanischen und britischen Passagieren gesprochen?

Gruß

Sophie X

Titanic - der Untergang

Mustrum, Friday, 17.04.2009, 10:54 (vor 6096 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind


Hätte es nicht heissen müssen : Der Mann bewahrt sich einen Rest an
Humanität, selbst in extremer Bedrohungslage ?

Allerdings. Mir wäre nicht bekannt, dass derart selbstloses Verhalten jemals von Frauen (gegenüber Männern) praktiziert wurde.

In der populären und allseits bekannten
Verfilmung werden einige Männer als die grossen Feiglinge dargestellt, die
nichts anderes im Sinne haben, als ihr armseliges männliches Leben zu
retten.

Mehr noch: Der (Einzel-)Fall der Gattin des Millionärs Guggenheim (?) wird gerne gezeigt (wenn überhaupt irgendwas "Exemplarisches" zum weiblichen Verhalten gezeigt wird), welche sich weigerte, ihren Mann zu verlassen und dann zusammen mit ihm umkam (was ihr offenbar bereits vorher klar war - wie wohl auch dem Rest der Passagiere).

Sehr rührend, aber nun mal die absolute Ausnahme, wenn man die Überlebendenstatistik anschaut.

Und ein paar Jahre später liefen die durch die Gegend und verteilten weiße Federn ("Verteidige mich, du Feigling!")...

Man sieht, welchen Stellenwert weibliches Leben im Gegensatz zu männlichem Leben seit jeher hatte und hat. Vor allem bei den Frauen.

Korrektur

Mustrum, Friday, 17.04.2009, 13:21 (vor 6096 Tagen) @ Mustrum

Es war nicht die Frau von Benjamin Guggenheim, sondern die von Isidor Straus, die sich weigerte, ihren Mann zu verlassen und mit ihm unterging.

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