Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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OT: Politik, Banken und die Finanzkrise

Mustrum, Sunday, 12.04.2009, 01:51 (vor 6102 Tagen) @ Rainer

Hallo

Gehört hier zwar nicht her, passt aber gut zum Feminismus. Ständig
Leistungen von einer Gemeinschaft zu fordern, die sie schon in der
Vergangenheit gnadenlos ausgebeutet haben. Ganz zu Schweigen von Leistungen
für die Gemeinschaft.

Meine einzige Frage an diese Neuzeit-Bankiers ist, "wann habt Ihr uns
eigentlich an Euren Gewinnen beteiligt, dass Ihr jetzt das Recht habt, uns
und unseren Kindern Eure Verluste anzuhängen, und wann habt Ihr wo und an
wen Steuern gezahlt?"

http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=10275

Rainer

Finde ich nicht so ganz ok, allein den Bankern alles anzuhängen.

Schließlich sind es auch die Aktionäre, die eine hohe Rendite wollen (und ihr Geld sonst woanders anlegen, was den Kurs gewaltig ins Schwanken bringen kann - die Unternehmen konkurrieren ja um Anleger), somit auch das Management gewaltig unter Druck setzen. Und die Bezüge des Managements für ihre Dienste sind ja frei ausgehandelt.

Ist ja nicht so, dass den Aktionären aufgebürdet wird, Geld nachzuschießen, wenn es Verluste gibt. Haftungsbeschränkung. Wäre das so, wären die Aktionäre etwas vorsichtiger mit ihren Renditeerwartungen.

Das Ganze war v.a. ein Bewertungsproblem. Da wurden Sachen als werthaltig ausgewiesen, die noch gar nicht realisiert waren und deren Realisierung eben mega-unsicher war. Luftblase eben, Crash absehbar.

Bewertung nach IFRS, US-GAAP usw., dieser ganze fair value-Dreck - es bedarf eines Bewertungsrechts, das strikt gläubigerorientiert ist und das Vorsichts- und Imparitätsprinzip daher extrem scharf auslegt. Und das ist Aufgabe allein des Gesetzgebers. Die schieben jetzt alles auf die Unternehmen, die nach wie vor nach den Bilanzierungsregeln des GESETZGEBERS bilanzieren MÜSSEN.

D.h., insbesondere Finanzinstrumente sind zu behandeln, als wären sie einen Dreck wert, denn es kann gut sein, dass es genauso ist. Erst wenn man die Kohle tatsächlich auf dem Konto hat, darf sowas in der Bilanz stehen. Ein gegebenes Versprechen oder ominöse Chancen usw. darf man auch nicht aktivieren und beides ist mehr wert als manche Forderung. Sowas gehört in den Lagebericht, nicht in die Bilanz.

Und da ist die Politik gefragt, die sich jetzt grad sehr darin gefällt, populistisch auf Sündenböcke einzuhacken.


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