Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Sex vs. Computerspiele

Garfield, Monday, 06.04.2009, 17:49 (vor 6107 Tagen) @ Mirko

Hallo Mirko!

Ja, das sehe ich so in meinem Umfeld auch immer wieder. Vor einiger Zeit hab ich mal einen jungen Mann kennengelernt, der gerade von seiner Freundin verlassen worden war. Er war so etwa 18, und er war nur ein paar Monate mit dieser Ex-Freundin zusammen. Er sagte dann, daß er vorher noch nie eine Freundin hatte. Dabei sah er gar nicht schlecht aus und war auch keineswegs schüchtern. In meiner Schulzeit hätte er bestimmt mit 18 schon mehrere Freundinnen gehabt.

Aber da gab es eben noch keine Computerspiele, die einen jungen Mann mehr faszinieren konnten als eine Frau. Dieser junge Mann sagte dann auch, daß er vorher eigentlich nur am PC saß.

Ideal ist natürlich, wenn mann beides verbinden, also mit der Partnerin zusammen spielen kann. Einige wenige Glückspilze finden sogar eine Frau dafür.

Meist klappt das aber nicht. Mit meiner Frau hab ich das auch schon versucht. Bei Strategiespielen kam dann von ihr "damit kenne ich mich doch nicht aus", bei Rollenspielen "ach, das ist doch blöd". Nur zu "Midtown Madness" war sie bereit, aber das lief dann in etwa so ab wie es Max beschrieben hat... :)

Viele Frauen scheuen wohl vor Computerspielen zurück, gerade weil ihnen bewußt ist, daß diese Spiele die Männer von ihnen ablenken, daß so ein Spiel also eine Konkurrenz für sie ist.

Ich glaube aber gar nicht, daß viele junge Männer das wirklich so empfinden. Ich denke, sie stellen da nicht bewußt eine Aufwand/Nutzen-Analyse an, sondern es ist einfach so, daß sie sich geistig so sehr mit dem Lieblingsspiel beschäftigen, daß für Frauen weniger Zeit bleibt.

Noch vor gar nicht langer Zeit waren es vor allem jüngere Männer, die am Computer spielten. Das störte die jungen Frauen weniger, denn sie konnten sich dann immer noch auf die älteren Männer konzentrieren, wenn die jüngeren kein Interesse zeigten. Heute trifft man in Online-Spielen aber auch Männer in den 30ern und 40ern.

Problematisch ist dabei gar nicht unbedingt, daß Männer mehr Zeit mit Spielen verbringen. Problematisch ist eher, daß sie dann weniger oder gar nicht mehr auf Partnersuche sind. Frauen könnten das ausgleichen, indem sie selbst bei der Partnersuche aktiver werden, also z.B. in der Schule oder auf der Straße einfach mal einen jungen Mann ansprechen. Das wollen sie aber meist nicht. Also sieht es immer öfter so aus, daß eine junge Frau und ein junger Mann z.B. an einer Bushaltestelle stehen, daß sie sich wünscht, er würde sie ansprechen, während er darüber nachdenkt, wie er seine Figur bei "World of Warcraft" weiter verbessern könnte und wie er es anstellen kann, irgendein supertolles Ausrüstungsteil zu bekommen. Es ist also nicht so, daß er sich denkt, daß das Mädel ihm zu teuer oder zu stressig werden könnte, sondern er nimmt sie kaum bewußt wahr, weil er zu sehr in seinen Gedanken versunken ist.

Früher gab es so etwas nur bei Männern, die auf irgendeinem Gebiet sehr talentiert waren und sich deshalb besonders intensiv mit diesem Fachgebiet beschäftigten. Die Computerspiele werden aber heute so gestaltet, daß da möglichst jeder etwas finden kann, was ihn fasziniert, und man muß sich auch nicht sehr viel Wissen erarbeiten, um in einem Spiel gut zu sein. So kann dort jeder schnell Erfolgserlebnisse haben, und auch das macht die virtuellen Welten so reizvoll.

Aber im Endeffekt spielt es keine Rolle, aus welchem Grund immer mehr Männer die virtuellen Welten einer Frau vorziehen. Wenn das so weitergeht, dann muß sich dadurch zwangsläufig der Partnermarkt zugunsten der Männer verändern.

Freundliche Grüße
von Garfield


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