Gendar Mäinstrieming ist wie Haarschneideautomat
Hallo Eugen
Weitgehende Zustimmung zu Deinem Text.
Es gab allerdings nie die Absicht, dieses Programm "der breiten Masse
schmackhaft zu machen". Dazu bestand auch keine Notwendigkeit. Es kam ja
"von oben", d.h. über die UN und die EU. Hierzulande wurde niemand gefragt.
Erst seit von der Leyen es zur "Gleichstellungspolitik" umetikettiert hat,
schwappt es bei uns in einer Flut von Pressemitteilungen aus deren Haus in
die Öffentlichkeit. Das liest sich dann so: "Wir verstehen Gender
Mainstreaming als Gleichstellungspolitik für Frauen und Männer." "Sowohl im
internationalen Recht als auch im nationalen Verfassungsrecht und in
Bundesgesetzen in Deutschland ist aktive Gleichstellungspolitik verankert,
die im Sinne des Gender Mainstreaming interpretiert wird."
Hier allerdings folgt ein Widerspruch. GM diente von Beginn seines Entstehens weg als Mittel der Gleichstellungspolitik. Von der Leyen plappert lediglich nach, was in der EU schon lange so gesehen wird. Ich empfehle Dir die einschlaegigen Texte der EU zu lesen. Die Verknuepfung von Gleichstellung und GM ist in praktisch allen Dokumenten zu erkennen. Nachfolgend ein Zitat der Generaldirektion 'Beschaeftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit' der Europaeischen Kommission ueber Gender Mainstreaming:
'Gender Mainstreaming
Einbeziehung der Dimension der Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Politikfeldern und Aktivitäten der Gemeinschaft
Gender-Mainstreaming bedeutet, dass in allen Phasen des politischen Prozesses – Planung, Durchführung, Monitoring und Evaluation – der Geschlechterperspektive Rechnung getragen wird. Ziel ist die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern. Nach dem Gender-Mainstreaming-Konzept sind politische Maßnahmen stets daraufhin zu prüfen, wie sie sich auf die Lebenssituation von Frauen und Männern auswirken, und gegebenenfalls neu zu überdenken. Nur so kann Geschlechtergleichstellung zu einer Realität im Leben von Frauen und Männern werden und allen Menschen – innerhalb von Organisationen und Gemeinschaften – die Möglichkeit eröffnet werden, ihren Beitrag zu leisten zur Entwicklung einer gemeinsamen Vision einer nachhaltigen menschlichen Entwicklung und zu dessen Verwirklichung.'
Link: http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=421&langId=de
Zustaendiger Kommissar in der Europaeischen Kommission fuer den Bereich der obengenannten Generaldirektion ist uebrigens der wohlbekannte Vladimir Spidla.
Im derzeit geltenden 'Fahrplan fuer die Gleichstellung von Frauen und Maennern 2006 - 2010' der EU - solche buerokratischen Gleichstellungsfahrplaene werden periodisch auf jeweils fuenf Jahre hinaus erstellt - bezieht man sich auf einen 'dualen Ansatz, der auf Gender Mainstreaming (der Foerderung der Gleichstellung in Rahmen aller Politikbereiche und Taetigkeiten) und spezifischen Massnahmen beruht'.
Der Vertrag von Amsterdam, der als rechtliche Grundlage des GM auf EU-Ebene gilt, verwendet ausschliesslich die Termini 'Gleichstellung' und 'Chancengleichheit'; GM kommt dort als eigenstaendiger Begriff gar nicht vor. Im Klartext: GM kann auf EU-Ebene nur im Rahmen der Gleichstellung rechtlich legitimiert werden.
Es ist kompliziert
und das hat Methode, denn sonst würden es ja alle
verstehen. Aber wohlgemerkt: Ob GM oder Gleichstellung - die Adressaten
sind erstmal nicht die breite Masse. Es soll "top-down" laufen, erst den
poltischen Einflussbereich umkrempeln und darüber ein Einsickern in die
Privatwirtschaft.
Natuerlich ist es kompliziert. Das muss es sein, denn Luegen und Schwachsinn muessen immer kompliziert verpackt werden, wenn sie als 'Wahrheit' und 'Weisheit' durchgehen sollen.
Die hohe Politik war noch nie eine Angelegenheit der breiten Masse, in den absolutistischen Monarchien so wenig wie in den sozialistischen Volksrepubliken oder in den heutigen parlamentarischen Demokratien. Immer war und ist es eine kleine 'Elite', die die Geschicke des Landes in der Politik lenkt. Der Staat als ordnender Faktor in der Gesellschaft ist grundsaetzlich immer top-down organisiert, andernfalls besaesse er nicht die Autoritaet gegenueber den Individuen, um Ordnung zu schaffen und aufrechtzuerhalten. GM ist als Top-down-Konzept somit fuer jedes politische Gebilde (Staat, supranationale Organisation) ein ideales Herrschaftsinstrument, mit dem weitere Macht in der Zentralgewalt akkumuliert werden kann.
Gruss
Maesi
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Rainer,
02.04.2009, 02:06
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Eugen,
02.04.2009, 02:28
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Forenbeobachter,
02.04.2009, 11:01
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Eugen,
02.04.2009, 12:34
- Gendar Mäinstrieming ist wie Haarschneideautomat - Dummerjan, 02.04.2009, 15:51
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Maesi,
03.04.2009, 02:58
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Eugen,
03.04.2009, 14:17
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Nihilator,
03.04.2009, 14:34
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Forenbeobachter,
03.04.2009, 18:02
- Gendar Mäinstrieming ist wie Haarschneideautomat - Eugen, 03.04.2009, 22:41
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Forenbeobachter,
03.04.2009, 18:02
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Nihilator,
03.04.2009, 14:34
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Eugen,
03.04.2009, 14:17
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Eugen,
02.04.2009, 12:34
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Rainer,
03.04.2009, 00:31
- Gendar Mäinstrieming ist wie Haarschneideautomat - Eugen, 03.04.2009, 01:18
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Forenbeobachter,
02.04.2009, 11:01
- Gendar Mäinstrieming ist wie Haarschneideautomat - Max, 04.04.2009, 20:14
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Eugen,
02.04.2009, 02:28
und das hat Methode, denn sonst würden es ja alle