LONDON – Keira Knightley jagt der Welt einen Schrecken ein: Sie wird zu Hause aufs Brutalste zusammengeschlagen.

So der Einleitungstext eines Artikels zu einer Präventionskampagne in Grossbritannien aus der Boulevardzeitung "SUN".
Mal abgesehen von der üblich einseitigen Darstellung und der stereotypen Rollenverteilung - brutaler männlicher Täter, gänzlich unschuldige Frau - welche präventive Wirkung sollte ein derartiges Video denn entfalten ? Natürlich gar keine. Der einzige Sinn des Videos ist es, die andauernde Hetze gegen Männer, die sich irgendwann zu Tode zu laufen droht, durch exzessive Gewaltdarstellung zu erneuern, zu emotionalisieren und Hass zu schüren.

Auch in der Schweiz sterben noch immer zu viele Frauen durch Gewalt zu Hause – offizielle Zahlen gibt es nicht.

Falsch ist die Behauptung, es gäbe in der Schweiz keine Statistiken, welche zumindest Rückschlüsse auf die Dimension des Problems zuliessen.

Sterbefälle und altersstandardisierte Sterbeziffern pro 100'000 Einwohner
Alle Todesursachen / Frauen / 2007 394.0
Unfälle und Gewalteinwirkung 23.1
davon Unfälle insgesamt 12.9
Suizid 9.1

ergibt als Obergrenze "Tod durch häusliche Gewalt" ( 23.1-12.9-9.1=1.1 )
die Sterbeziffer von 1.1, was einem Anteil von rund 0.28 % entspricht. Dabei ist zu beachten, dass in dieser Sterbeziffer auch die von ihren Müttern umgebrachten Kinder ( nur die Mädchen ) enthalten sind sowie alle anderen Sterbefälle ( Morde von Frauen an Frauen u.s.w ) aufgrund einer Gewalteinwirkung. Deshalb ist es lediglich eine Obergrenze. Der tatsächliche Anteil liegt tiefer.

Wir können also festhalten, dass Tod durch häusliche Gewalt ein äusserst seltenes Phänomen ist. Von einem epidemischen Vorkommen exzessiver häuslicher Gewalt kann also keine Rede sein. Allerdings habe ich "das Vorenthalten von Komplimenten" nicht zur Gewalt gerechnet, so wie ich das mal auf einer feministischen Website gesehen habe. Dann wären die Zahlen natürlich höher :)

Bundesamt für Statistik
Prügelvideo

PF