Kind in Haft, weil die Mama kriminell ist
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11.03.2009 05:35
Kind in Haft, weil die Mama kriminell ist
Im Klagenfurter Gefängnis lebt ein 18 Monate alter Bub. Seine Mutter muss vier Monate Haft verbüßen. Die Justizbeamten begleiten sie beim Spaziergang.
Ein Insasse der Justizanstalt Klagenfurt erobert derzeit die Herzen der Beamten und Beamtinnen: Er heißt Marco und ist 18 Monate alt. Weil die Mutter des Buben straffällig wurde, lebt der Eineinhalbjährige im Gefängnis. "Der Kleine ist unser Sonnenschein", sagt Evamaria Steller, Kommandantin-Stellvertreterin der Frauenabteilung.
Gelockerter Vollzug. Auch wenn sich das für Außenstehende seltsam anhört: Das Kind hat in der Haft alles, was es braucht. Der Bub und seine Mutter leben im gelockerten Vollzug der Frauenabteilung. Das heißt: Die Hafträume in "Marcos Trakt" sind offen und er kann sich frei bewegen - fast wie in einer Wohnung mit vielen Zimmern. "Nicht nur die Beamtinnen, auch die weiblichen Häftlinge schenken dem Kleinen viel Beachtung", heißt es.
Kleinkriminelle. Marcos Mutter ist eine Kleinkriminelle, die insgesamt vier Monate im Gefängnis verbüßen muss. Die meiste Zeit verbringt sie mit Marco in der "Mutter-Kind-Zelle": Dort gibt es Spielzeug, Plüschdecken, Kinderbettchen und, und, und. Wann kommt Marco an die frische Luft? "Die Mutter geht mit dem Kleinen regelmäßig spazieren. Sie wird dabei von einer Justizwachbeamtin in Privatkleidung begleitet, damit sie draußen nicht gleich als Häftling erkannt wird".
Nach dem Gesetz dürfen Kinder bis zum dritten Lebensjahr bei ihren Müttern im Gefängnis bleiben. Steller sagt: "Oft ist es besser, die Frauen nehmen ihre Kinder in die Justizanstalt mit, dann leidet die Mutter-Kind-Bindung nicht".
Kind in Haft, weil die Mama kriminell ist
Nach dem Gesetz dürfen Kinder bis zum dritten Lebensjahr bei ihren Müttern
im Gefängnis bleiben. Steller sagt: "Oft ist es besser, die Frauen nehmen
ihre Kinder in die Justizanstalt mit, dann leidet die Mutter-Kind-Bindung
nicht".[/i]
Gibt es auch Fälle, in denen Väter ihre Kinder in die Justizanstalt mitnehmen? Da könnte ja auch die Vater-Kind-Beziehung leiden oder nicht?