Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Abermals: "Die Krise ist männlich"

Sven ⌂, Wolfsburg, Saturday, 21.03.2009, 06:05 (vor 6123 Tagen)

In dem Lifestyle-Frauenmagazin "Laviva" der Ausgabe April 09 fand ich heute ein Editorial, in dem die Schuld an der Wirtschaftskrise natürlich den Männern in die Schuhe geschoben wird.

Vorneweg: Mir ist durchaus bewußt, dass derlei Publikationen sicher nicht unsere intellektuelle Zielgruppe sind. Indes bin ich dennoch der Ansicht, dass es nicht schaden kann, die dort publizierten Lügen anzugreifen, insbesondere dann wenn der Lügner ein Mann ist.

Aus dem Artikel:

"... finden Sie es nicht auffällig, dass in keinem Vorstand der deutschen Großbanken nur eine Frau zu finden ist?"

"In männlich besetzten Entscheider-Etagen regieren Tunnelblick, Gier, Gockelverhalten, Status- und Machtdenken"

"Wir benötigen endlich [...] neue Werte. Weniger Eindimensionalität, [...] - oder neudeutsch: Multitasking."

"Bisher hat das Wort "Krise" eher den männlichen Artikel verdient"

Mein Leserbrief dazu:

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Sehr geehrter Herr xXx,

mehr durch Zufall fiel mir die April-Ausgabe ihres Blattes in die Hände. Indes verging mir schon auf der dritten Seite die Lust am Lesen, als ich auf Ihr Editorial stieß.

So schreiben Sie, dass die Wirtschaftskrise männlich sei und dass in keinem Vorstand auch nur eine Frau zu finden wäre. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle exemplarisch zwei Frauen vorstellen. Zum einen Bettina von Österreich, ihres Zeichens nicht nur Vorstandsmitglied der Hypo Real Estate Holding AG, sondern überdies verantwortlich für das Risikomanagement der Bank, die nun zum Enteignungsgesetz führte. Zum anderen Blythe Masters, Erfinderin der CDS (Credit Default Swaps), welche als eine der Hauptursachen der Wirtschaftskrise angesehen werden.

Ebenso köstlich ist das von Ihnen beschworene weibliche „Multitasking“. Mal abgesehen davon, dass selbst wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass jene „Multitaskingfähigkeit“ keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern kennt, wird die dadurch entstehende Reizüberflutung mittlerweile gar als nachteilig angesehen, da sie zu dem führt, was sie weiter oben im Editorial bei den Männern kritisieren: zu einem Tunnelblick nämlich.

Abschließend sei Ihnen daher empfohlen, was sie von den Männern einfordern: Weniger Scheuklappen und weniger Eindimensionalität. Natürlich ist mir durchaus bewußt, dass Ihre Zeitschrift keinen Anspruch auf Intellektualität erhebt; und derlei „Männerbashing“ dazu dient, ihrer Klientel auf die Schulter zu klopfen. Doch stellt sich die Frage, ob hierfür Lügen das Mittel der Wahl sind. Denn wenn Frauen nicht einmal ein Lifestyle-Magazin konsumieren können, ohne sich durch Erniedrigung anderer besser zu fühlen, wer soll dann bitte glauben, sie könnten millionenschwere Unternehmen besser als Männer führen?

Kontakt: redaktion@laviva.com

Abermals: "Die Krise ist männlich"

Johann, Saturday, 21.03.2009, 09:01 (vor 6123 Tagen) @ Sven

In dem Lifestyle-Frauenmagazin "Laviva" der Ausgabe April 09 fand ich heute
ein Editorial, in dem die Schuld an der Wirtschaftskrise natürlich den
Männern in die Schuhe geschoben wird......


Klasse Sven,
das hast Du für die Leser hier geschrieben. Der Schreiber von Laviva verdient sein Geld mit so einem Dreck und der weiß auch, daß das Dreck ist. Deine Vorführung ist dem wurscht, er lebt von dem Dreck.

Solche Zeitschriften gibt es in jedem Buch- und Zeitschriftenhandel in extra Regalen und Frauenecken zig-fach. Etwas anderes zu schreiben ist für die sehr riskant! Was nicht gefällt, wird nicht gekauft, was zu wenig verkauft wird bekommt keine Werbeaufträge mehr und die Pleite ist auch schon da.

Das ist leider auch Marktwirtschaft. Da kann man nix gegen machen.

Ein kleiner Trost dazu: Wer solchen Dreck kauft und braucht will nicht erwachsen werden, neidet den Erwachsenen alles, was sie selber nicht haben, genießen jede Schadenfreude, einerlei, ob wahr oder nicht wahr.

Abermals: "Die Krise ist männlich"

Sparrowhawk, Saturday, 21.03.2009, 10:45 (vor 6123 Tagen) @ Sven

Genau... und Scheffler ist ja nu auch von einer Frau an der Spitze in arge Bedrängnis gebracht worden... eben durch Frau Scheffler, jene "Powerfrau", die sich "powergeladen" mit der Übernahme von Continental gewaltig überhoben hat und jetzt nach Staatshilfe schreit, damit sie die Übernahme durchziehen kann.

Sparrowhawk

Geil auf den Punkt gebracht, Sven (ot)

Mustrum, Saturday, 21.03.2009, 10:57 (vor 6123 Tagen) @ Sven

- kein Text -

Abermals: "Die Krise ist männlich"

Leone, Saturday, 21.03.2009, 13:44 (vor 6123 Tagen) @ Sven

In dem Lifestyle-Frauenmagazin "Laviva" der Ausgabe April 09 fand ich heute
ein Editorial, in dem die Schuld an der Wirtschaftskrise natürlich den
Männern in die Schuhe geschoben wird.

Vorneweg: Mir ist durchaus bewußt, dass derlei Publikationen sicher nicht
unsere intellektuelle Zielgruppe sind. Indes bin ich dennoch der Ansicht,
dass es nicht schaden kann, die dort publizierten Lügen anzugreifen,
insbesondere dann wenn der Lügner ein Mann ist.

Du hast den Artikel sicher sorgfältiger studiert als die zu den Modeseiten weiterblätternde Lavivaleserin. Es wird den Zeilenschinder bestimmt überraschen dass er dazu Post bekommt, so einen Tritt in den Hintern hat er verdient, nur viel bringen wird es an dieser Stelle nichts.

Ursachenforschung

Thoma.s @, Saturday, 21.03.2009, 14:32 (vor 6123 Tagen) @ Sven

Gute Reaktion.

Ich dachte immer, hinter jedem männlichen Karrierist der Geld verdienen möchte steht auch ein weibliches Wertesystem mit ihrem traditionellen Beuteschema, die einen Mann mit sozialem Status und ihrer Orientierung "Nach oben" und ihrer weiblichen Kaufkraft dieses Syndrom unterstützt und fördert.

Aber seit Margarethe Mitscherlich wissen wir ja, daß Frauen von den Schandtaten der Geschichte freizusprechen sind :

http://genderama.blogspot.com/2009/01/frauenbewegung-und-antisemitismus.html

Abermals: "Die Krise ist männlich"

Pööhser Frauenfeind, Saturday, 21.03.2009, 18:12 (vor 6123 Tagen) @ Sven

Aus dem Artikel:

"... finden Sie es nicht auffällig, dass in keinem Vorstand der deutschen
Großbanken nur eine Frau zu finden ist?"

Tja, ich finde es auffällig, dass weder auf Baustellen noch in der Müllabfuhr Frauen zugegen sind.

"In männlich besetzten Entscheider-Etagen regieren Tunnelblick, Gier,
Gockelverhalten, Status- und Machtdenken"

Der Simpel will mit seinem Artikel wohl augenblicklich den Beweis für seine Einfaltsthesen antreten. Ein Arschkriecher, würd ich mal sagen.

"Wir benötigen endlich [...] neue Werte. Weniger Eindimensionalität, [...]
- oder neudeutsch: Multitasking."

Wir benötigen weniger Dummschwätzer, die unfähig sind, eigene Gedanken zu entwickeln und lediglich nachschwätzen, was gerade der Zeitgeist vorgibt.

"Bisher hat das Wort "Krise" eher den männlichen Artikel verdient"

Und noch ein bisschen tiefer in den Arsch gekrochen.

Mein Leserbrief dazu:

Dein Leserbrief ist gut.

PF

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