Nachlese zum Weltfrauentag
Das wirklich Eklige ist, wie einem der Inhalt dieses "Buches" wirklich
überall aufgedrängt wird. Wer will das wissen?!
Wir hatten dieses Thema bereits hier und hier:
Damals hatte ich mir vorgenommen, die prägnantesten Stellen von "Feuchtgebiete" zu scannen und die dann bei passender Gelegenheit als argumentative "Wurfgeschosse" zu verwenden.
Das hab' ich gemacht. Leider stellte sich bei näherer Sichtung des Materials heraus, dass diese Zitate wohl kaum durch Rainers Filter gehen würden (vielleicht sollte man es mal ausprobieren
).
Bei dieser Sichtung habe ich verschiedene Erfahrungen gemacht:
1. irgendwann überwindet man die Ekelschwelle und
2. ab da wird die Struktur und die Botschaft des Buches sichtbar.
Kurz gesagt: Es ist die Geschichte eines sonderbaren Mädchens, dass unter der Trennung seiner Eltern leidet und in diesem Zustand sehr ungewöhnliche Verhaltensweisen entwickelt. Eine Operation führt sie ins Krankenhaus. Dort verliebt sie sich in einen Krankenpfleger. Und nun stellt dieses merkwürdige Trennungsopfer die unmöglichsten Dinge an, um im Krankenhaus bei ihrem Angebeteten bleiben zu können. Kurz gesagt: es ist eine Liebesgeschichte der anderen, besonderen Art.
Es fällt auf, dass sie auf eine radikal tabulose Art mit weiblicher Biologie umgeht. Hier drängt sich der Verdacht auf, dass an dieser Stelle die meisten Rezipienten die Analyse beenden - verständlich und nachvollziehbar bei diesem Thema und auf diesem Niveau von Sprache und Ästhetik. Aber nur auf den ersten Blick.
Denn andererseits geht die Autorin sehr behutsam mit männlicher Biologie um – ganz im Gegensatz zum Umgang mit der weiblichen. Der Gegensatz ist krass und ungewohnt. Und genau das ist es, was an diesem Buch gefällt.
Was hat man Männern jahrzehntelang in Büchern, Zeitungen, Film, Fernsehen oder medialen Sonstwo an sexistisch-biologistischen Sauereien zugemutet. Wie viele Feuchtgebiete müssten geschrieben werden, um auch nur einen Teil dessen zu kompensieren?
Ob sie nun eine Botschaft hatte, und wenn ja welche, sei einmal dahingestellt. Allein dass jemand und dazu noch eine verheiratete Frau und Mutter den grassierenden Weiblichskeitwahn so radikal angreift, verdient Respekt.
roger
fight sexism - fuck 12a GG
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roger,
09.03.2009, 23:30
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Mustrum,
10.03.2009, 10:06
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Mustrum,
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