"Die Welt" berichtet über Arne Hoffmanns »Rettet unsere Söhne«
[..]Jungen sind die Verlierer unseres Bildungssystems. Zu diesem Schluss kommt auch der Germanist Arne Hoffmann in seinem neuen Buch "Rettet unsere Söhne". Schon im Kindergarten kämen die Bedürfnisse von Jungen zu kurz. Auch in der Grundschule würden Mädchen vom überwiegend weiblichen Erziehungspersonal ständig bevorzugt. Von einer "Feminisierung der Schule" spricht Hoffmann. Sie sei Folge "eines überbordenden Feminismus", der in seinem Ziel, die Rechte der Frauen zu stärken, die Anliegen der Männer in gefährlichem Maße ignoriert habe. Werde diese Entwicklung nicht gestoppt, wachse eine Generation von männlichen Bildungsversagern heran.
http://www.welt.de/politik/bildung/article3336003/Warum-Jungen-in-der-Schule-Problemfaelle-werden.html#vote_3335995
Folgender Artikel ist etwas ausführlicher und mit mehr Zahlen belegt, die ungefähr mit der Grafik übereinstimmen, die ich im FemokratieBlog einstellt hatte.
Experten sind sich einig: Jungen werden im deutschen Bildungssystem benachteiligt. Doch wer hat Schuld?
Von Miriam Hollstein
8. März 2009, 02:32 Uhr
http://www.welt.de/wams_print/article3337696/Rettet-unsere-Soehne.html
Ein weiterer Kommentar zum Weltfrauentag:
Nötiger: Ein Jungentag
Von Hildegard Stausberg 7. März 2009, 03:02 Uhr
http://www.welt.de/welt_print/article3333806/Noetiger-Ein-Jungentag.html
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Erfreulich ist die hohe Kommentarbeteiligung (bisher 137), hier ein Ausschnitt aus einem Beitrag, der mir am besten gefallen hat:
rjotp sagt:
Das Problem kenne ich schon seit ca. 30 Jahren, als ich zum ersten Mal eine Klasse an einem Gymnasium übernahm. Schon als ich zur zweiten Unterrichtsstunde diese 7. Klasse betrat, strahlten mich die Jungs an und drängten sich danach, mir die Hand zu schütteln. Ich war zunächst etwas irritiert, kapierte dann aber allmählich, dass da ein wahnsinniges Bedürfnis nach (männlicher?) Zuwendung war, das ich offensichtlich schlicht deswegen ausgelöst hatte, weil ich einfach akzeptierte, dass sie nicht so pflegeleicht waren wie die Mädchen und sie demonstativ gleich behandelte.
Das eindrücklichste Erlebnis aber war das Jubelgetöse eines pubertären Prolos in Klasse 9 als ich ihm in einer Englisch-Arbeit eine (gerechtfertigte) 2 gab. (Auf das dutzend Einträge ins Klassenbuch, die ebenfalls gerechtfertigt gewesen wären habe ich verzichtet.) Ab dieser 2 war dies einer der motiviertesten Schüler, die ich überhaupt in meiner Dienstzeit hatte.
Es geht also um Nicht-Diskriminierung der komplizierteren Jungen und das Problem scheinen mir auch nicht die weiblichen Lehrkräfte (am Gymnasium!) zu sein, sondern dass Männlichkeit einerseits schwer vereinbar ist mit Bildungsinhalten, die eher dem Milieu weiblicher Salons früherer Jahrhunderte entstammen. Und dass sich männliche Lehrkräfte in solchen Fächern den "nervigen" Jungen gegenüber oft weniger als "Väter" sehen, sondern als Konkurrenten, denen manche Geschlechtsgenossen eher peinlich sind, während sie sich von Mädchgen gerne umcircen lasse.
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
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