Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Pööhser Frauenfeind, Sunday, 08.03.2009, 17:24 (vor 6136 Tagen) @ Krischan.

Auch ich messe den Fortschritt einer Gesellschaft am Grad der
Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Der Unterschied zur
Hauptströmung der Gesellschaft liegt eben darin, daß ich bei beiden
Geschlechtern ein und dasselbe Maß anlege.

Gleichberechtigung heisst für mich, dass Männer und Frauen vor dem Gesetz gleich sind, d.h gleich behandelt werden in dem Sinne, dass das Geschlecht keine Rolle bei der Beurteilung des Falles spielt, sofern nicht biologische Unterschiede eine unterschiedliche Gesetzgebung erfordern.
Gemäss dieser Definition besteht keine Gleichberechtigung, wobei ich die Gültigkeit meiner Aussagen auf Europa und die USA beschränke.

Männer werden klar und für jeden offensichtlich in einigen Ländern Europas durch staatliche Zwangsdienste diskriminiert. Dies ist keine soziale Ungleichheit, sondern eine gesetzlich verankerte Diskriminierung von Männern. Ebenso diskriminiert werden Männer durch das Ehe - und Scheidungsrecht, das zwar in grossen Teilen geschlechtsneutral formuliert wurde und somit keine formalrechtliche Angriffsfläche bietet, aber nicht in diesem Sinne in der Rechtspraxis angewandt wird. Nach wie vor werden die Rechte der Mutter weit über den Rechten des Vaters angesiedelt.

Aber das ist ja alles wohlbekannt. Problematisch ist es, wenn die Begriffe nicht klar gegeneinander abgegrenzt werden. Feministen sprechen von Gleichberechtigung, meinen aber die Gleichstellung, keine umfassende, sondern in ausgewählten, sprich attraktiven Bereichen. Die Begrifflichkeiten "Gleichberechtigung" und "Gleichstellung" sollten auseinandergehalten werden. Frauen sind in den westlichen Ländern nicht gleichberechtigt, sondern vor dem Gesetz privilegiert. Hier gibt es so gut wie keinen Interpretationsspielraum. Es sind Fakten.

Etwas völlig anderes ist es, die soziale Pyramide geschlechtsspezifisch aufzuschlüsseln und bei Ungleichheiten als einzige Erklärung eine diffuse und kaum sichtbare Diskriminierung zuzulassen, und dies auch nur dann, wenn der Vergleich zu Ungunsten der Frauen ausfällt. Hier haben wir ein breit angelegtes Forschungsfeld mit ebenso breitem Interpretationsraum. Nebenbei bemerkt ist auch in dieser Hinsicht die Behauptung einer summarischen Besserstellung von Männern gegenüber Frauen meiner Ansicht nach barer Unsinn. Dies würde nur dann zutreffen, wenn die Spitze der sozialen Pyramide - die Daxvorstände, die Grossindustriellen, die Verwaltungsräte u.s.w - in hohem Masse repräsentativ für die Gesellschaft als Ganzes wären, so wie es die feministische Propaganda andauernd suggeriert.
Die Basis aber - die Industriearbeiter, die Arbeiter auf dem Bau, die Obdachlosen u.s.w - charakterisiert die soziale Pyramide sehr viel mehr als die kleine Spitze.

Feministen sind Sexisten und vermögen nur in den Kategorien männlich und weiblich einzuteilen. Wenn denn Menschen unterstützt werden sollen, um ihre soziale Stellung zu verbessern, dann sollte man sich der Kategorien der sozialen Klassen oder Schichten bedienen, und die Thematik nicht für einen Geschlechterkampf missbrauchen.

Die feministische Agitation hängt mir zum Halse raus. Diese schäbige Privilegienhatz unter dem Deckmäntelchen eines scheinbar ehrenwerten sozialen Engagements für Hilfsbedürftige. Das ist einfach zum Kotzen.

Und auch die Männer tun gut daran, die Frauen nicht auszugrenzen. Gerade
in der letzten Zeit vernehme ich eine schwache, vorsichtige Zunahme von
gesellschftskritischen Äußerungen, auch in den Leitmedien. In vielen Fällen
werden die Artikel von Frauen geschrieben. Was natürlich auch daran liegen
kann, daß Frauen zu diesem Thema einfach mehr geglaubt wird. Daß dem aber
so ist, sehe ich als ein Argument, auch in Bezug auf Männerrechte zu sagen,
daß Frauen eine gewisse Rolle spielen.

Frauen sollen nicht ausgegrenzt werden. Das ist richtig. Meine Kritik richtet sich gegen eine Ideologie, die sich Feminismus nennt. Und einige ihrer eifrigsten Propagandisten sind Männer. Die Fronten verlaufen somit nicht zwischen Mann und Frau, so wie der Feminismus dies immer darstellt, sondern zwischen Feministen und Antifeministen beiderlei Geschlechts. Das sollte immer wieder deutlich gemacht werden.

PF


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