Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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»Feminismus sticht Sozialismus«

Christine ⌂, Tuesday, 03.03.2009, 11:49 (vor 6141 Tagen)

© DIE ZEIT, 26.02.2009 Nr. 10

Das Ideal der Vollzeit arbeitenden Mutter ist nur etwas für Hochqualifizierte: Der Sozialforscher Neil Gilbert über die Lüge vom Job als Weg zur Unabhängigkeit

ZEIT: Es gibt trotzdem auch eine Unabhängigkeit durch Arbeit.

Gilbert: Für die meisten Männer und Frauen, die für ein Gehalt arbeiten, wird die finanzielle Unabhängigkeit begleitet vom Gehorsam gegenüber der Macht von Vorgesetzten, von der Unterwerfung unter Terminzwänge und der Disziplin des Jobs, von der Unterwürfigkeit gegenüber Kunden und der allgemeinen Unsicherheit des modernen Arbeitsplatzes.

ZEIT: Klingt eher negativ.

Gilbert: Ausnahmen, wie schon erwähnt, sind die Leute an der Spitze der Wirtschaftspyramide, in der Politik, in der Kunst, in der Universität, im Management - eben die Berufseliten, die Ermächtigung durch Arbeit beschwören. Sie erleben ein hohes Maß an Unabhängigkeit. Doch die in den unteren Rängen erleben vor allem Überwachung, Wiederholung, tägliche Reglementierung und die Forderungen von Kunden.

ZEIT: Heißt das, feministische Erwartungen erfüllen sich für ein paar ehrgeizige Frauen, während die Interessen und Bedürfnisse der meisten Frauen, insbesondere in der mittleren und unteren Mittelschicht, ignoriert werden?

Gilbert: Ja, aber selbst in höheren Rängen der professionellen Eliten scheinen einige Frauen mit kleinen Kindern doch an den angeblichen Segnungen bezahlter Arbeit zu zweifeln.

http://www.zeit.de/2009/10/Interview-Gilbert?page=all
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Ich frage mich bei solchen Artikeln immer, ob diese veröffentlicht werden, weil einige langsam merken, das der Feminismus doch nicht die Erlösung ist, wofür er von vielen gehalten wird oder ob so ein Artikel eingestellt wird in dem Sinne, hier hast Du auch mal einen Krümmel.
Die ersten Kommentare sind allerdings so hanebüchen, da fällt mir zumindest erst einmal nichts zu ein. Na ja, vielleicht sind die nächsten besser, lest also selber.

Gruß - Christine

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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