Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Unfähig

__V__, Sunday, 01.03.2009, 04:37 (vor 6143 Tagen) @ Mustrum

Wer die menschliche Gesellschaft will...

...landet eben bei 20 % - ich hege Hoffnung, dass unsere Demokratie noch
funktioniert.

Ich hege keine Hoffnung bzgl. der Demokratie.

Eine kurze Exkursion:
All mein Wissen, das ich bisher angesammelt habe, ist von anderen abgeschaut. Ein Vorurteil von mir gegenüber anderen Menschen ist, dass ich davon ausgehe, dass das bei jedem Menschen so ist. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass unsere Gesellschaft, sowohl im Kleinen als auch im Großen, durch allerlei Medien bzw. Reize (haptisch-taktil, visuell, akustisch) manipuliert wird. Allerdings haben mich auch bestimmte gute Dinge innerhalb der Medienlandschaft beeinflusst (Musik, weibliche und männliche Pornographie, Mathematik, Sprache).
Z.B die Klamotten, die ich trage, sind nicht Ursprung meiner Phantasie und handwerklichen Kreativität, und dennoch drück ich mich dadurch ganz persönlich aus.

Wenn ich mir Gedanken über Demokratie mache, komm ich unweigerlich an den Punkt, wo es schwer wird zu entscheiden zwischen Beeinflussung, Manipulation und freier Entscheidung.

An und für sich ist es mir gerade eben eh schleierhaft, wie der "ganze Karren so insgesamt funktionieren kann".

Denn! Mal ehrlich: selbst wenn eine einzelne Person viele Medien lenken und steuern kann (und damit die Macht hat über die Massen der Menschen) - die Masse an Menschen kann nicht für dööfer gehalten werden als sie ist. Denn! Zum Beispiel: diese einzelne, steuernde Person hängt ja mindestens ebenso am Tropf von _mehreren_ Personen.
Ohne andere wohlwollende Menschen um einen herum will kein Mensch freiwillig leben und gibt hierfür Macht auch gerne weiter, sofern er eine hat!!
(Allein: ich kenne mindestens einen regelmäßigen Moment in meinem Leben, wo ein Augenblick der Ohnmacht den Wert von Macht "aber sowas von übersteigt" - da kommt die helle Freude auf ;) ... übrigens ist für mich auch alleine schlafen bereits ein Genuss, für welchen ich den "Preis der Macht" (mindestens Aufmerksamkeit) freiwillig hergebe).


Ich stelle mir die Macht von Kaisern und Feldherrn in früheren Zeiten nicht weniger komplex, brüchig und abhängig vor wie die heutige Macht von Politik.

Was wäre der Unterschied, wenn jemand sagen würde, Merkel ist jetzt Königin?
Viele gehen heutzutage eh nicht mehr zu politischen Wahlen, da sie ihren Einfluss richtiger Weise als "Null" in einem arithmetischen System bewerten. Demokratie geht nur im Kleinen - meiner Meinung nach.

Groß gespielte Demokratie ist genau das, was die meisten hier in dieses Forum treibt - Lug und Betrug!

Vielleicht ist es Zeit, sich Gedanken zu machen, wie man geführt werden will.
Ich denke, dass politisch der demokratische Gedanken aufbebraucht ist. Demokratie herrscht bei mir in der Familie (Mama, Papa, Bruder, ich, Hund, Katze ...). Und dort funktioniert es mitunter auch nur deshalb, weil jeder weiß, wie er den anderen "zurückquälen könnte".
Aber wie kann ich eine "Zypries", "Schwarzer" zurückquälen ... oder einer "Esther" die Wangen streicheln ... in einer großen Demokratie?
Leider hab ich keine Antwort parat.

Vielleicht kannst du mir etwas mehr über dein Vertrauen in die Demokratie erzählen, Mustrum.
Oder hat ein anderer Leser eventuell hierzu "Material zu bieten" (allein Gesprächsstoff reicht schon;))? Biete mich im Gegenzug als primitives Konsum-Äffchen an, dass sich einbildet, gelegentlich automatisch mit zu denken und sich auch um weiterführende Fragen bemüht.

herzlichst,
- der Schüler im Forum


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