Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Schwieriges Thema: Für die Gesellschaft sterben?

roger, Friday, 27.02.2009, 15:55 (vor 6145 Tagen)

Ein schwieriges aber wichtiges Thema mit weiterführenden Links, das nicht nur ältere Forenteilnehmer betrifft. Liegt doch auch für den einen oder anderen jüngeren Zeitgenossen, der noch gar nichts von seinem Schicksal ahnt, schon irgendwo auf der Straße, dem Arbeitsplatz, auf dem "Feld der erzwungenen Ehre" oder wo auch immer eine (seine) Bananenschale herum. Wie Unfall- u. Sterbestatistiken ausweisen, tragen gerade Männer mit ihrer rollenspezifisch aufgezwungenen Art von Lebensführung ein exorbitant hohes Unfall-, Gesundheits- u. damit Lebensrisiko. Es gilt vorzusorgen. Am besten so früh wie möglich, wenn wir nicht selbstberufene Andere über uns, unser Leben und die Art und Weise unseres Todes entscheiden lassen wollen.

Ohne bewerten zu wollen, ein Zitat mit einem überraschenden Ergebnis aus der o.a. Publikation:

Patientenverfügungen: Streit um die Norm vom „richtigen“ Tod
von Matthias Kamann in: WZB-Mitteilungen, Heft 123, März 2009,
[...]
"Untersuchungen zur Verbreitung von Patientenverfügungen und zu den Motiven ihrer Verfasser haben jedenfalls ergeben, dass es sich gerade nicht um leicht beeinflussbare Unwissende handelt. Vielmehr besitzen ein solches Dokument vor allem jene, die sich intensiv mit ihrer Gesundheit beschäftigen und im Familien- oder Bekanntenkreis bereits Erfahrungen mit dem Tod machen mussten. Abgelehnt dagegen wurde das Abfassen einer Patientenverfügung überwiegend von denen, die noch unter 50 Jahre alt waren,
über ein geringes Einkommen verfügen, keine Bindung zu einer Partei haben und sich wenig um ihre Gesundheit kümmern. Angesichts dessen ist es ausgesprochen unplausibel, die Verbindlichkeit von Patientenverfügungen mit der Begründung einzuschränken, schwache und uninformierte Menschen könnten durch diese Dokumente auf eine Rutschbahn zum Tode geraten.

Dass es sich tatsächlich eher umgekehrt verhält, dass man es also mit einem Pochen der Durchsetzungsfähigeren und Gebildeteren auf ihre Ansprüche zu tun hat, belegen auch Studien zu einem radikaleren Verlangen nach Lebensbeendigung, zum Wunsch nach aktiver Sterbehilfe in den Niederlanden und nach Suizid-Assistenz für Sterbenskranke im US-Bundesstaat Oregon. Dort sind es gerade nicht die möglicherweise unter Erwartungsdruck Stehenden, nicht die ganz Alten, Frauen, Migranten, Armen, Nichtversicherten, die rasch sterben wollen bzw. sollen. Diese Gruppen sind stark unterrepräsentiert, während in Oregon vor allem jüngere weiße Männer aus besseren Wohngegenden ein ärztliches Rezept für ein tödliches Medikament erhielten." (Seite 32) (Hervorhebungen durch mich)
Download als PDF: http://www.wzb.eu/publikation/pdf/wm123/30-33.pdf

roger

fight sexism – fuck 12a GG

Schwieriges Thema: Für die Gesellschaft sterben?

Christine ⌂, Friday, 27.02.2009, 16:37 (vor 6145 Tagen) @ roger

Danke für das einstellen, Roger. Ich habe noch 2 Passagen gefunden, de mich mal wieder zum... lest selber.

Ja, man müsste das vor allem bei den aktuellen mündlichen Wünschen wacher Patienten machen, da sie unmittelbar vorher vom maulenden Schwiegersohn bedrängt worden sein könnten, endlich Schluss zu machen, so dass sie dann die Entfernung der Magensonde verlangen.

Hingegen kann beim Äußerungsunfähigen gar kein Druck mehr ausgeübt
werden, zumal die Verfügung längst vorliegt. Dass aber fünf Jahre zuvor, als
der Text verfasst wurde, Schwiegersöhne in Scharen ihren Schwiegermüttern
die Stifte im Sinne größtmöglicher Lastenverminderung geführt hätten
- will man das glauben?

Ich finde das eine Unverschämtheit und das Ganze wurde auch noch von einem Wissenschaftler publiziert. Man kann mir doch nicht erklären, das es nicht möglich war, diesen Beitrag geschlechtsneutral zu schreiben.
Dazu bekommen die von mir eine gepfefferte Mail.

http://www.wzb.eu/

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Schwieriges Thema: Für die Gesellschaft sterben?

adler, Kurpfalz, Friday, 27.02.2009, 20:32 (vor 6144 Tagen) @ roger

Zum Thema:

Deutsche Gesellschaft Für Humanes Sterben E. V.

http://dghs.de/

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Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
Männer verdienen bei Außenreinigung deutlich mehr als Frauen bei Innenreinigung.

"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar

Schwieriges Thema: Für die Gesellschaft sterben?

roger, Friday, 27.02.2009, 22:46 (vor 6144 Tagen) @ adler

Zum Thema:

Deutsche Gesellschaft Für Humanes Sterben E. V.

http://dghs.de/

Danke. Daraus zwei Links:

ftp://willensbekundungen.de/HLS-Artikel-0206.pdf
ftp://willensbekundungen.de/Patientenschutzbrief.pdf

roger

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wenn der Link nicht funzt,

roger, Friday, 27.02.2009, 23:10 (vor 6144 Tagen) @ roger

Danke. Daraus zwei Links:

ftp://willensbekundungen.de/HLS-Artikel-0206.pdf
ftp://willensbekundungen.de/Patientenschutzbrief.pdf


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roger

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