Kinder erben Erfahrungen?
Tierversuche stellen Gesetze der klassischen Genetik in Frage
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Direkte Rückschlüsse der Tierversuche auf den Menschen seien aufgrund der höheren Komplexität jedoch nicht ohne weiteres möglich. "Beim Menschen sind derart viele soziale Strukturen relevant, dass der Nachweis methodisch schwierig ist", betont Zerres. Würden sich jedoch die bisherigen Hinweise der genetischen Weitergabe von Erlerntem auch beim Menschen bestätigen, hätte das ernste Konsequenzen. "Das würde heißen, dass sich das Verhalten oder die Ernährung der Eltern auf die Nachkommen auswirkt. Etwa das Verhalten der Väter würde somit plötzlich viel mehr in Verantwortung genommen werden", so Zerres. Zugleich warnt er vor einem unberechtigten Hochschaukeln von Streitthemen wie etwa die Frage, ob die zunehmende Übergewichtigkeit auch genetisch auf die Fernsehgewohnheiten zurückzuführen sei. "Wir haben es kaum jemals mit monokausalen Effekten zu tun", betont der Aachener Humangenetiker.
http://www.innovations-report.de/html/berichte/studien/kinder_erben_erfahrungen_mutter_126696.html
Kinder erben Erfahrungen?
Zitat:
"Wir haben es kaum jemals mit monokausalen Effekten zu tun", betont der Aachener Humangenetiker."
Sein Wort in Göttin Gehörgang....
Narrowitsch
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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-
Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.
Kinder erben Erfahrungen?
Ich persönlich halte nicht viel von dieser "Behauptung". Ich sehe die Kausalität zwischen der therapierten Mutter und den gesunden Jungen nicht.
Die fehlende Gedächtnisstörung bei den Jungtieren könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass der Gendefekt "entwaffnet" und somit harmlos gemacht wurde. Zellen verfügen über Reparaturmechanismen, welche Genabschnitte entweder entfernen, ersetzen oder deaktivieren können.
Der defekte Genabschnitt kann durchaus vorhanden sein in den Jungtieren, ohne dass die Krankheit ausbricht. Das gleiche Prinzip haben wir auch bei Menschen, welche lediglich Träger einer Erbkrankheit sind, jedoch nicht daran erkranken. Offensichtlich muss irgendein gesunder Ersatzabschnitt die Funktion des defekten Genteils übernommen haben.
Doch hier gleich von einer Erfahrungsübertragung zwischen den Generationen zu sprechen, halte ich persönlich für zu weit hergeholt.
Und gleich die komplette klassische Genetik über den Haufen zu werfen, hört sich für mich mehr nach Wichtigtuerei an. Im Artikel selbst steht ja auch:
"Bisher steckt die transgenerationale Epigenetik, wie das Forschungsgebiet genannt wird, noch in Kinderschuhen und kämpft um seine Anerkennung."
Meine Meinung: Genaktivierungsmuster in den Gehirnzellen, spezifische Verknüpfungen und Reizempfindlichkeiten von Neuronen welche schlussendlich das Erlernte und Erfahrene auf biologischer Ebene repräsentieren werden nicht auf die DNA in den Keimzellen in den Geschlechtsorganen übertragen.
Somit könnte eine Erfahrungsübertragung auf genetischem Weg nicht stattfinden. Angeborene Verhaltensweisen ja, aber keine aus der Erfahrungswelt der Eltern.
Gruss,
Manifold
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"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis
Einbahnstraße der Wechselwirkungen?
"Jedenfalls scheint jedoch die Vererbung noch flexibler und modifizierbarer vor sich zu gehen als man bisher angenommen hat", so Zerres abschließend zu pressetext."
Wozu undifferenziert "Genetik" und "Verhalten" zur Einbahnstraße der Wechselwirkungen machen?
Und wenn ein Idividuum aus "Erfahrung" bestimmte Partner bevorzugt, ist dass dann nicht auch schon Einflußnahme auf die Vererbung?
Jo, scheint so, is aber schon einige Jahre bekannt.... (nT)
Tierversuche stellen Gesetze der klassischen Genetik in Frage
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