Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Kostenlose Krebsvorsorge für Männer ab 45 doch nicht ganz kostenlos

Christian2, Thursday, 05.02.2009, 07:29 (vor 6166 Tagen)

Wie ich von einigen Männer erfahren habe, müssen sie für das große Blutbild PSA-Wert extra bezahlen um Krebs an der Prostata zu überprüfen. Es wurden mir auch unterschiedliche Preise genannt, was da von Männer bezahlt werden muss. Die Prostata ist ja bei Männer einer der Hauptursachen um an Krebs zu erkranken, deshalb sollen Männer extra dafür bezahlen, also von kostenloser Krebsvorsorge für Männer ab 45 kann keine Rede sein. Es stellt sich also die Frage, ob Frauen bei kostenloser Krebsvorsorge und großes Blutbild rein gar Nichts bezahlen müssen?

Kostenlose Krebsvorsorge für Männer ab 45 doch nicht ganz kostenlos

Flohgast @, Thursday, 05.02.2009, 10:23 (vor 6166 Tagen) @ Christian2

Gerade gestern gab es im Fernsehen einen Bericht,
das die MRT (Kernspinntomograhpie?)für die Brustkrebserkennung besser
geeignet sei als die herkömmliche Röntgenuntersuchung,
aber im Gegensatz zu Tennisarm u.ä.nicht von den Kassen bezahlt würde.
Patientien müßten für diese Untersuchungen ca. 150.-€? selber zahlen.

Gruß
Flohgast

Kostenlose Krebsvorsorge für Männer ab 45 doch nicht ganz kostenlos

Dr. H. Odensacker, Thursday, 05.02.2009, 14:23 (vor 6166 Tagen) @ Flohgast

Gerade gestern gab es im Fernsehen einen Bericht,
das die MRT (Kernspinntomograhpie?)für die Brustkrebserkennung besser
geeignet sei als die herkömmliche Röntgenuntersuchung,
aber im Gegensatz zu Tennisarm u.ä.nicht von den Kassen bezahlt würde.
Patientien müßten für diese Untersuchungen ca. 150.-€? selber zahlen.

Gruß
Flohgast


Seit wann wird für eine gewöhnliche Epicondylitis lateralis humeri ein CT durchgeführt? Diese harmlose orthopädische Erkrankung ist, ohne viel Brimborium, per Palpation und simpler Funktionsbefundung sogar recht einfach und schnell zu diagnostizieren. Und auch nur bei differentialdiagnostischer Abklärung, z.B. bei V.a. Osteomyelitis wird geröntgt.
Ein MRT des Ellenbogens kostet etwa 250,- Euro (einfacher Satz). Und ich bezweifle, dass dieses diagnostische Verfahren von den KV - ohne entsprechende Indikation - überhaupt bezahlt wird. Mit diesem unzuläßigen Vergleich wird mal wieder so getan, als ob Frauen benachteiligt würden ...

Das MRT liefert natürlich erstklassige Bilder. Aber die Kisten kosten im Gegensatz zu gewöhnlichen Röntgenapparaten auch ein Vielfaches und sind nur selten in ambulanten Praxen zu finden. Ein MRT der Mamma kostet übrigens zwischen 233,- und 419,- Euro (1 bis 2,5 -facher Satz). Das beste MRT nutzt aber nichts, wenn der Arzt ein Blindgänger ist! Und ein guter Arzt wird auch anhand von Röntgenbildern diagnostizieren können. Nur bei Unklarheiten und objektiv begründbarem Verdacht wäre auch ein MRT gerechtfertigt. Alles andere ist Rosinenpickerei nach dem Motto: das Beste ist gerade mal gut genug.

Kein Wunder, dass Frauen 3/4 aller Kosten im Gesundheitswesen verursachen.

PS

Dr. H. Odensäcker, Thursday, 05.02.2009, 14:35 (vor 6166 Tagen) @ Dr. H. Odensacker

Der PSA-Test wird hier in Deutschland kontrovers diskutiert. Obgleich Studien aus den USA zeigen, dass Krebserkrankungen im Vorfeld verhindert oder frühzeitig diagnostiziert werden können, weigert man sich hierzulande das Verfahren anzuerkennen, da es auch zu falschen Diagnosen kommen KÖNNTE und man die armen Männer nicht damit belasten will ...

Diese Begründung, in all ihrem Zynismus, habe ich mir nicht ausgedacht - sie ist wahr! Man nimmt lieber den Tod vieler Männer in Kauf, anstatt einzelne mit einer falschen Diagnose leben zu lassen. Wie human ...!

Siehe auch: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=41372
und: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=41407

PS

Christian2, Thursday, 05.02.2009, 20:04 (vor 6166 Tagen) @ Dr. H. Odensäcker

Der PSA-Test wird hier in Deutschland kontrovers diskutiert. Obgleich
Studien aus den USA zeigen, dass Krebserkrankungen im Vorfeld verhindert
oder frühzeitig diagnostiziert werden können, weigert man sich hierzulande
das Verfahren anzuerkennen, da es auch zu falschen Diagnosen kommen KÖNNTE
und man die armen Männer nicht damit belasten will ...

Diese Begründung, in all ihrem Zynismus, habe ich mir nicht ausgedacht -
sie ist wahr! Man nimmt lieber den Tod vieler Männer in Kauf,
anstatt einzelne mit einer falschen Diagnose leben zu lassen. Wie human
...!

Siehe auch: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=41372
und: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=41407

Die Männer haben mir erzählt, dass sie selbst vom Arzt eindringlich belehrt wurden, diesen PSA-Test zu machen, um die Prostata auf Krebs genauer überprüfen zu können und dies aber nicht Kostenlos sei, da es von den Krankenkassen nicht bezahlt wird. Kostenlose Krebsvorsorge für Männer ab 45 gibt es also nicht!

PS

Dr. H. Odensäcker, Thursday, 05.02.2009, 21:03 (vor 6166 Tagen) @ Christian2

Die Männer haben mir erzählt, dass sie selbst vom Arzt eindringlich
belehrt wurden, diesen PSA-Test zu machen, um die Prostata auf Krebs
genauer überprüfen zu können und dies aber nicht Kostenlos sei, da es von
den Krankenkassen nicht bezahlt wird. Kostenlose Krebsvorsorge für Männer
ab 45 gibt es also nicht!

Doch, doch, allerdings nur im Rahmen des üblichen: Untersucht wird, ob sich die Prostata vergrößert hat; Per Finger, Fragebefund und ggf. Ultraschall. Man nimmt es in Kauf, dass der Krebs zu diesem Zeitpunkt schon ausgebrochen ist, da er i.d.R. sehr lange organgebunden bleibt. Der Gedanke der dahinter steckt ist der, dass man die Prostata schließlich entfernen kann und der Krebs dann keine Gefahr mehr darstellt. Interessanterweise geht es dementsprechend NICHT darum, die Prostasta zu erhalten, sondern nur darum, die Ausbreitung der Krebszellen ins umgebende Gewebe zu verhindern. Durch den PSA-Test wäre es immerhin möglich, den Krebs zu einem so frühen Zeitpunkt zu entdecken, dass durch eine Chemo oder Bestrahlung die Prostata erhalten bleiben kann.

Warum die bisherige Vorsorgeuntersuchung unzureichend ist: Die Prostata kann auch von Krebs befallen sein, ohne dass sie merklich verdickt. Es kommt also auch zu keinerlei Symptomatik. Und genau in diesem Fall würde NUR der PSA-Test ein positives Ergebnis liefern.

PS

Rainer ⌂, Friday, 06.02.2009, 02:19 (vor 6166 Tagen) @ Dr. H. Odensäcker

Hallo

Warum die bisherige Vorsorgeuntersuchung unzureichend ist: Die Prostata
kann auch von Krebs befallen sein, ohne dass sie merklich verdickt. Es
kommt also auch zu keinerlei Symptomatik. Und genau in diesem Fall würde
NUR der PSA-Test ein positives Ergebnis liefern.

"Das bisherige" ist keine Vorsorgeuntersuchung sondern Schadenbegrenzung.

Rainer

--
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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Gesundheitsvorsorge - gegendert

adler, Kurpfalz, Friday, 06.02.2009, 02:54 (vor 6166 Tagen) @ Christian2

Hallo Christian!

Siehe auch: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=41372
und: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=41407


Die Männer haben mir erzählt, dass sie selbst vom Arzt eindringlich
belehrt wurden, diesen PSA-Test zu machen, um die Prostata auf Krebs
genauer überprüfen zu können und dies aber nicht Kostenlos sei, da es von
den Krankenkassen nicht bezahlt wird. Kostenlose Krebsvorsorge für Männer
ab 45 gibt es also nicht!

In den USA, wo fast jeder US-Amerikaner seinen aktuellen PSA-Wert kennt, beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate 99%. Hierzulande sind das 87%

Mein Urologe bietet ein "Gesamtpaket" für z.Zt. 80.- Euronen an. Dieses beinhaltet:

1) die steinzeitliche Fingerrundfahrt im Rectum. Sehr unsicher, wenig aussagekräftig. Dazu kommt, daß erst Tumore ab einem Durchmesser von 1-3 cm tastbar sind, und auch nur, wenn sie "günstig" liegen.
2)PSA-Test. Eine Blutuntersuchung auf Tumormarker.
3) Rectale Ultraschalluntersuchung.

Alle drei Befunde zusammengenommen wären etwa genauso aussagekräftig wie das Mammographiescreening, dessen Kosten auch so um die 80 € betragen. Im Gegensatz zur Prostatavorsorge, wo sich die GKV nur die Steinzeit leisten können muß, werden natürlich von Gesetzes wegen die Kosten der Mamma-Vorsorge vollumfänglich übernommen. Das Gesundheitsministerium dieser Gynokratie fühlt sich eben nur für seine weiblichen Bürger zuständig. Und dass, obwohl die absoluten Todeszahlen bei beiden Erkrankungen in etwa gleich ist.

Dann ist es auch so, daß zur Mammographie persönliche, schriftliche Einladungen an jede Dame versandt werden. Jedenfalls hier in LU und in einer ganzen Reihe anderer Städte, wie ich weiß. Ob das flächendeckend so ist, kann ich nicht sagen. Und dass, obwohl das Mamma-CA allgegenwärtig ins Bewußtsein eingemeiselt wurde. Kaum jemals hört man was vom Prostata-CA. Drum ergehen da auch keine Einladungen, obgleich die Logik, die Vernunft, die Psychologie und auch echte Führsorge des Staates für alle seine Bürger eine umgekehrte Vorgehensweise zwingend fordern müßte.

Es wurde hier noch was von einer Kernspin (MRT) Untersuchung als Prostata-Screening geschwafelt. Das ist natürlich der kaum noch überbietbare, absolute Schwachsinn aus den Tälern der Ahnungslosen, die, je ahnungsloser sie sind, um so weiter ihr blödes Maul aufreißen. Wenn schon ein simpler Bluttest nicht bezahlt wird, kann man sich denken, was von so einer Aussage zu halten ist. Ein MRT des Bauchraumes kostet etwa 350-450 €.

Diese 350-450 € entsprechen aber exakt dem Preis der Impfung gegen Papillomaviren, die bei der Entstehung des Gebährmutterhalskrebses beteiligt sein können! Dies ist aber genauso unsicher wie der Aussagewert einer Fingerrundfahrt des Urologen für die Vorhersage eines Prostata-CAs. Ein Cervix-CA ensteht hingegen auch ohne Beteiligung dieser Viren.
Trotz dieser Unsicherheiten hat das Frauengesunheitsministerium verfügt, die Kosten einer solchen Impfung seien für den bevorzugten Teil der Bevölkerung von der GKV vollumfänglich zu übernehmen.

Wenn mann da noch die enormen Portokosten für die persönliche Einladung zur Mammographie hinzunimmt, dann bleibt natürlich kein lausiger Cent für eine aussagekräftige Prostata-Vorsorge mehr über.

Noch mehr dazu:
MannDat, 09.12.2008
wgvdl, 07.10.2008

Gruß
adler

--
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