Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Chancengleichheit für Frauen hängt von Kinderbetreuungsangebot ab

Christine ⌂, Thursday, 29.01.2009, 12:25 (vor 6173 Tagen)

hib-Meldung
027/2009
heute im Bundestag - 28.01.2009
Chancengleichheit für Frauen hängt von Kinderbetreuungsangebot ab

Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Anhörung)/

Berlin: (hib/SKE) Einer der Hauptgründe für deutliche Gehaltsunterschiede von Männern und Frauen ist die Auszeit der Frauen für die Kindererziehung. Darin waren sich die Experten einer öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am Mittwochnachmittag einig. Weitere Faktoren seien Teilzeitarbeit und Berufswahl. Nach der Elternzeit würden Frauen weitaus häufiger als Männer nur Teilzeit arbeiten. Die bei Frauen beliebten Berufe wie Frisörin oder Grundschullehrerin seien zudem häufig schlechter bezahlt als typische Männerberufe wie Ingenieure oder Techniker. Der Staat könne Frauen vor allem mit dem Ausbau der Kinderbetreuung helfen, auch für Kinder unter drei Jahren. Nicht einig waren sich die Experten allerdings über die Einführung eines Verbandsklagerechts, um Diskriminierungsfälle in Unternehmen aufzudecken. Grundlage der Anhörung waren je ein Antrag der Fraktionen FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen (16/11175, 16/11192, 16/8784).

"Es gibt kein Allheilmittel", sagte Achim Dercks vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag. Lösungsansätze, um die Gehälter von Frauen und Männern anzugleichen, müssten je nach Altersgruppe gesucht werden. In der Schule und in der Phase der Berufswahl sei es wichtig, Mädchen mehr für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern. Im Gegensatz zu früher unterschieden sich junge Männer und Frauen nicht mehr im Bildungsniveau. Geblieben sei die Vorliebe für bestimmte Berufe. Die größten Gehaltsunterschiede seien in der Gruppe der 30- bis 40-Jährigen festzustellen. "Hier schlägt die längere Unterbrechungsphase durch", so Dercks. "Ab dem 24. Lebensjahr nimmt die unbereinigte Lohnlücke zu", stellte auch Hans-Peter Klös vom Institut der deutschen Wirtschaft fest. Diese Lücke beschreibe die Unterschiede in den Gehältern der Geschlechter, die sich aufgrund von Faktoren wie Bildungsunterschiede oder Elternzeit erklären ließen. Klös machte eine Differenz zwischen den Entgelten von 26 bis 36 Prozent aus, je nach Bildungsniveau und Beruf. Er forderte vor allem eine Ausweitung der Kinderbetreuungsangebote und eine erleichterte Rückkehr von Frauen in den Beruf.

Doris Liebscher vom Antidiskriminierungsbüro Sachsen forderte die Einführung eines Verbandsklagerechtes. Damit könne Institutionen die Möglichkeit gegeben werden, für einzelne Frauen gegen Diskriminierung im Betrieb zu klagen. Derzeit müssten die Betroffenen gegen den eigenen Betrieb klagen, was eine zusätzliche Belastung für die Frauen sei. "Wir sind kein Verfechter des Verbandsklagerechts", sagte dagegen Armgard von Reeden, Vorsitzende des German Women's Leadership Council des Computerherstellers IBM. Von den deutschen 22.000 Angestellten von IBM seien 25 bis 27 Prozent Frauen. Das Unternehmen unterhalte seit 30 bis 40 Jahren "Diversity Programme". "Wir unterstützen die These, dass Frauen im Unternehmen selber Veränderungen erreichen sollten", so von Reeden.

http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2009/2009_027/01.html

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Chancengleichheit für Frauen hängt von Überwindung der Faulheit ab

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Thursday, 29.01.2009, 12:38 (vor 6173 Tagen) @ Christine

.... Die bei Frauen
beliebten Berufe wie Frisörin oder Grundschullehrerin seien zudem häufig
schlechter bezahlt als typische Männerberufe wie Ingenieure oder Techniker.

"Es gibt kein Allheilmittel", sagte Achim Dercks vom Deutschen Industrie-
und Handelskammertag. ...

Natürlich gibt es ein Allheimittel - sollen Frauen einfach angeblich typische Männerberufe wie Ingenieure oder Techniker ergreifen, Förderung bekommen sie bekanntlich genug und in der Schule/auf der Uni sind sie ja auch viel besser.

Viele Grüße
Wolfgang

Chancengleichheit für Frauen hängt von Überwindung der Faulheit ab

karlma, Thursday, 29.01.2009, 15:25 (vor 6173 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

.... Die bei Frauen
beliebten Berufe wie Frisörin oder Grundschullehrerin seien zudem

häufig

schlechter bezahlt als typische Männerberufe wie Ingenieure oder

Techniker.

"Es gibt kein Allheilmittel", sagte Achim Dercks vom Deutschen

Industrie-

und Handelskammertag. ...


Natürlich gibt es ein Allheimittel - sollen Frauen einfach angeblich
typische Männerberufe wie Ingenieure oder Techniker ergreifen, Förderung
bekommen sie bekanntlich genug und in der Schule/auf der Uni sind sie ja
auch viel besser.

Viele Grüße
Wolfgang

Seltsam: Ich arbeite in einem "Frauenberuf" und von allen, die studiert haben, haben wir die geringste Gehaltsgruppe. Aber: Ich wußte das, als ich mein Studiumn aufgenommen habe und habe den Beruf meiner Neigungen wegen ergriffen. Hätte ich mehr verdienen wollen, hätte ich etwas anderes studieren müssen und können
Es gibt keinen Grund für mich, mich als diskriminiert zu verkaufen oder die Verantwortung für meine Berufswahl und deren Folgen jemand anderen zuzuschieben.

Chancengleichheit für Frauen hängt von Überwindung der Faulheit ab

Sophie X, Thursday, 29.01.2009, 16:01 (vor 6173 Tagen) @ karlma

Seltsam: Ich arbeite in einem "Frauenberuf" und von allen, die studiert
haben, haben wir die geringste Gehaltsgruppe. Aber: Ich wußte das, als ich
mein Studiumn aufgenommen habe und habe den Beruf meiner Neigungen wegen
ergriffen. Hätte ich mehr verdienen wollen, hätte ich etwas anderes
studieren müssen und können
Es gibt keinen Grund für mich, mich als diskriminiert zu verkaufen oder
die Verantwortung für meine Berufswahl und deren Folgen jemand anderen
zuzuschieben.

Hi,

Oh... da gibt es doch diese gläserenen Decken und strukturelle Hindernisse...

;-)

Gruß

Sophie X

Chancengleichheit für Frauen hängt von Kinderbetreuungsangebot ab

Goofos @, Thursday, 29.01.2009, 21:29 (vor 6173 Tagen) @ Christine

Sind Frauen eigentlich völlig überfordert mit dieser Problematik? Das ist wohl nun schon seit einiger Zeit bekannt wer und warum weniger verdient. Trotzdem prügeln die Weiber weiter den Mythos der schlechter bezahlten Frau durch die Medien. Schönes Beispiel wie man am eigentlichen Problem vorbei arbeiten kann und man braucht nur auf völlig hirnlose Forderungen warten wo es nur darum geht allgemein Frauen 35,7 Prozent mehr Lohn zu zahlen als ihren männlichen Kollegen. Natürlich untermauert durch ein Klagerecht wie von dieser Antidiskriminierungstussnelda, die wohl auch nicht dazu fähig ist zu erfassen was eigentlich Sache ist, gefordert.

Chancengleichheit für Frauen hängt von Kinderbetreuungsangebot ab

Maxx, Zürich, Friday, 30.01.2009, 03:24 (vor 6173 Tagen) @ Christine

Chancengleichheit für Frauen hängt von Kinderbetreuungsangebot ab? Wieso das denn? Was ist denn mit den Heerscharen von kinderlosen Frauen los? Frauen haben längst die Chancengleichheit, sie sollten diese nur endlich mal wahrnehmen...

Wie wir wissen, sind die Startbedingungen für die ach so starken Pauer-Frauen ungleich besser als die der Männer. (Bessere Schulabschlüsse, kein Wehr-/Zivildienst, Förderprogis bis zum gehtnichtmehr, usw). Liegts vielleicht daran, dass die meisten einfach zu faul oder zu blöd sind, ihre Chancen wahrzunehmen?


Maxx

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