Mösendämmerung in den Medien...
Heute gefunden in einer Ruhrgebiets-Lokalzeitung
Frau A. und die Männer
Es gibt Probleme, die können selbst. wir Journalisten nicht lösen. Zum Beweis ein Leser(innen)brief vom 14. Dezember 2008, den ich gerne wortwörtlich für sich sprechen lassen möchte:
Liebes Redaktions-Team! Könnten Sie nicht mal einen Artikel über die Männer schreiben? Ich glaube, unsere Männer sind, wenn sie nicht gerade in der Kneipe und mit ihren Freunden unterwegs sind, schüchtern. Wenn sie ohne ihre Freunde in der Stadt sind (vor oder hinter der Ladentheke stehen), dann trauen sie sich nicht, mit uns zu flirten. Das finden wir sehr schade. Sie als Zeitungsleute können die Menschen besser erreichen und rausfinden, warum die Männer sich nicht trauen, mit uns Kaffee zu trinken. Mit freundlichen Grüßen von Frauen, die die Männer nicht verstehen. A.
Liebe Frau A.: Ich glaube nicht, dass wir herausfinden können, warum nieman(n)d mit Ihnen - und den offenbar auch anderen betroffenen Damen - flirten und/ oder Kaffee trinken möchte. Und das gebe ich nicht gerne zu, denn ich bin ein Mann und ein Journalist - und beide Lebensformen geben nicht gerne zu, dass sie etwas nicht können...
Aber, liebe Frau A., weil wir natürlich (fast) alle Leserzuschriften ernst nehmen, möchte ich trotzdem versuchen, einige mögliche Antworten auf Ihre Schüchternheits-Frage zu geben.
• Ihre Ziel-Männer sind vielleicht verheiratet und deshalb nicht fürs Flirten zu haben.
• Ihre Ziel-Männer sind vielleicht finanziell etwas zu schwach auf der Brust, um alle Nas' lang Kaffeerunden springen zu lassen.
• Ihre Ziel-Männer sind vielleicht sowohl verheiratet als auch (eben deswegen...) finanziell etwas schwach auf der Brust.
• Ihre Ziel-Männer haben vielleicht einfach nicht so viel Zeit wie Sie.
• Ihre Ziel-Männer interessieren sich vielleicht grundsätzlich gar nicht für Frauen - oder für Kaffee.
• Und es könnte natürlich auch sein, dass Sie selbst für Ihre Ziel-Männer, lassen Sie es mich mal so sagen, optisch nicht ganz ins Zielfenster passen... Das kann ich natürlich nicht beurteilen, denn Sie haben Ihrem Brief ja kein Foto beigelegt.
Ich komme zum Schluss: Es ist streckenweise unfassbar, mit welchen Problemen man als Journalist konfrontiert wird. Und an alle Zweifler, die nicht glauben wollen, dass die Zuschrift von Frau A. wirklich existiert: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, ich wiederhole: mein echtes Ehrenwort, der Brief liegt hier vor. Und den werfe ich auch nicht weg. Den nicht.
Könnte es sein, dass die Männer anfangen zu zicken – sich nicht mehr als beliebiger Selbstbedienungsladen für Frau (und Mutterland) verstehen?
Interessant auch die Selbstverständlichkeit, mit der der Journalist die "Dame" in aller Öffentlichkeit abbügelt.
Es keimt Hoffnung. Sollte es doch tatsächlich so langsam dämmern?
gruß roger
fight sexism - fuck 12a GG
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