Der Offenbarungseid
Hallo allerseits!
Was hamwer uns seit den 70er Jahren die Köppe heiß geredet über Frauen, die jetzt auch mal Karriere machen wollen, die Änderung des Rollenverständnisses usw. Für die einen war die Perspektive von Karrierefrauen erfreulich, für andere eine Horrorvorstellung.
Was wirklich anliegt, erfuhren wir vor kurzem im SPIEGEL in einer Mini-Serie unter dem Titel "Schwanger im Studium - jetzt oder nie"
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,592016,00.html
Hier einige besonders schöne "Rosinchen" aus der Serie:
Oft haben studierende Eltern Angst, den Anschluss an ihre kinderlosen Kommilitonen zu verpassen. Sie haben weniger Zeit zum Lernen, weniger Energie zum Ausgehen, müssen mit ihrem Geld besser haushalten. Unter den Langzeitstudenten sind sie laut Sozialerhebung überproportional vertreten, unterbrechen es viel häufiger und brechen es auch öfter ganz ab als kinderlose Kommilitonen.
Gelle? Es war schon immer vernünftig, sich erst beruflich zu etablieren und sich dann fortzupflanzen.
Wenn jetzt - wie es von der PC verlangt wird - auch noch Männer anfangen, ihr Studium schleifen zu lassen wg Familie, wo sollen dann kompetente Nachwuchs-Führungskräfte herkommen?
Eine der befragten Studentinnen-Mütter nahmen ihre kinderlosen Kommiliton(inn)en wie folgt wahr:
Viele Leute finden es komisch, eine Mutter Anfang zwanzig zu sehen. Sie denken: ‚Oh Gott, sie hat in dem Alter schon ein Kind!‘ Wenn Raphael auf der Straße oder in der U-Bahn schreit, fangen sie an zu flüstern oder schütteln den Kopf. Und viele Studenten sind Partymenschen, die sich abends betrinken und sich nicht vorstellen können, sich um ein Kind zu kümmern.
Ich versuche, mich davon nicht beeinflussen zu lassen. Ich finde gut, dass es gekommen ist, wie es gekommen ist. Wenn ich in die Zukunft schaue, bin ich froh, dass mir aus meinen jungen Jahren Erinnerungen bleiben werden, die sich um mehr als nur Partys drehen.“
Ja sapperlot - da fallen mir aber noch ein paar andere Dinge ein als nur die Alternative "Kinder oder Saufgelage".
Und vor allem kann ich mir vorstellen, daß vielleicht manche junge Mutter/mancher junger Vater später im Rückblick sagen: "War das eigentlich richtig, daß sich bei mir so früh alles nur um Kinder gedreht hat?"
Wenn mein Mann Spätschicht hat und erst um 20.30 Uhr nach Hause kommt, nutze ich die Zeit zum Lernen.
Aber hallo! Der Alte darf in der Spätschicht rödeln, um seiner Angetrauten das Ei-tei-tei mit dem Baby zu ermöglichen! Wir haben schon lange verstanden, was sich hinter dem Begriff "Gleichberechtigung" wirklich verbirgt!
Ein Kind zu bekommen, motiviert mich. Nach dem Studium werde ich nicht in dieses große Loch fallen, keine Orientierung zu haben - ich muss mich ja um meine Tochter kümmern. Außerdem will ich mein Studium schnell zu Ende bringen und im Beruf richtig durchstarten, damit ich gut für sie sorgen kann. Ich merke, dass die Schwangerschaft unglaubliche Energien in mir freisetzt, mein Leben auf die Reihe zu bekommen.
Ich studiere schon 14 Semester und muss mich daher als Langzeitstudentin bezeichnen. Gerade Langzeitstudenten fällt es oft schwer, zum Schluss zu kommen, besonders in meinen Fächern, Französische und Deutsche Literatur. Ein Kind zu kriegen, zwingt einen dazu, keine Zeit zu verlieren und konkreter zu planen.
Durchstarten? Mit der Fächerkombination? Glaubste ja selbst nicht, waste da erzählst! Aber frau hat ja einen Mann ...
Warum ich mitten im Studium ein Kind kriegen wollte? Ich hatte das Gefühl, alles erlebt zu haben, was ich erleben wollte. Ich dachte mir: ‚Alles, was ich noch erleben will, geht auch mit Kind.‘
Nun ja, jeder hat so seine eigenen Ansprüche ans Leben.
Durch Lena hat sich mein Leben völlig verändert. Ich bin viel vernünftiger geworden: Ich gehe früher schlafen und ernähre mich gesünder. Außerdem trinke ich keinen Alkohol mehr - das war ein ziemlich großer Schritt.
Ähnliche Aussagen habe ich selbst immer wieder gehört.
Unfaßbar (für mich):
Ein bestimmter Typ Frau fängt offenbar erst als Mutter an, ein vernünftiges Leben zu führen und sich Selbstdisziplin anzugewöhnen.
Aber selbst, wenn das Kind tatsächlich diese segensreiche Wirkung gehabt haben sollte:
Frauen, die sich so äußern, sind in meinen Augen sehr schwache Persönlichkeiten, und es ist keinswegs ausgemacht, ob sie nicht auch in der Mutterschaft irgendwann in ihre diversen Unarten zurückfallen.
Fazit:
Alles halb so wild mit der Emanzipation. Man(n) muß sich halt nur überlegen, ob er sein Leben lang die Schulden abzahlen will, mit der er den Luxus seiner Holden finanzieren muss, die für sich alle Vorteile und keine der Härten eines Karriere-Lebens wollen.
Hat noch keinen einzigen Tag seines Lebens für eine Frau gearbeitet
Ekki
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Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.