Mal ganz unabhängig von der Frage wie sinnvoll dieser Einbürgerungstest ist, fände ich es schon gerechtfertigt, nicht für alle und jeden eine Ausnahme zu machen. Entweder ein Gesetz gilt für alle oder für keinen. Soweit ich dem Text entnehmen kann, ist dieser Test doch sowieso eher eine formale Sache. Also warum nicht hingehen, Test bestehen und gut ist - so ist das in Deutschland eben.
Als ich in Honduras eine Citizenship beantragt habe, wurden mir auch die komischsten Fragen gestellt und früher mußte bei der Einreise in die USA angekreuzt werden, ob man vorhat, den Amerikanischen Präsidenten zu ermorden oder jemals einer Kommunistischen Vereinigung angehörte - so what? Andere Länder andere Sitten. Ich denke, die Dame möchte Vertreterin des Deutschen Rechts werden?

Gruß
Tigresa

BÜROKRATIE
Regelrecht deutsch

Von Markus Verbeet

Trotz eines herausragenden Staatsexamens sollte eine litauische Juristin
zum Einbürgerungstest. Ihr Beispiel offenbart Absurditäten des
Zuwanderungsrechts.

Dies zeigt: Die Bürokratie funktioniert. Bürokraten werden schließlich nicht zum Denken eingestellt, sondern zum Paragraphenreiten.

Auf Abgeordnetenwatch:

Frage: Sehr geehrte Frau Zypries,

inwieweit meinen Sie, daß es einen Zusammenhang in Deutschland zwischen der niedrigen Geburtenrate und Familienpolitik, insbesondere des Familien-und Sorgerechts gibt?

Antwort:

Sehr geehrter Herr ,

einen Zusammenhang zwischen der Geburtenrate in Deutschland und den gesetzlichen Regelungen im Familienrecht sehe ich nicht. Im Übrigen hat nicht zuletzt unsere Familienpolitik - angefangen unter der rot-grünen Bundesregierung - dazu beigetragen, dass in Deutschland die Geburtenrate mittlerweile wieder steigt. Mehr zur Familienpolitik der SPD-Bundestagsfraktion finden Sie unter folgendem Link: www.spdfraktion.de

Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Zypries

http://www.abgeordnetenwatch.de/index.php?cmd=650&id=5639&fragen=p468#fragen

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Bei Euch wiehert der Amtsschimmel ja genauso schön wie bei uns

Das Staatsexamen ist KEIN Nachweis für eine allgemein-schulische Bildung, sondern ein Berufsabschluss. Es ist ebensowenig ein akademischer Grad. Und ich bin mir auch gar nicht sicher, ob das deutsche Staatsexamen ausnahmslos in deutscher Sprache absolviert werden muss, oder ob es - z.B. im Rahmen der EU-Gesetze - Ausnahmen gibt.

Die Posse besteht lediglich darin, dass der formalrechtliche Rahmen der Behörden keinerlei Flexibilität erlaubt. Das ist aber eher typische EU-Bürokratie und keine Beamtensturheit.

Mein deutsches Staatsexamen wird im Ausland übrigens auch nicht anerkannt, zumindest nicht ohne Nach-Prüfung in der jeweiligen Landessprache. Länder wie die USA verlangen sogar, dass dort ein Großteil der Ausbildung wiederholt werden muss. Aber schon die Voraussetzungen für diese Ausbildung zu erfüllen, ist schwierig genug. Man muss z.B. die Stundenzahl bestimmter Fächer nachweisen, in denen man am Gymnasium unterrichtet wurde. Fehlen Stunden, oder ganze Fächer, gilt man - trotz absolviertem deutschen Studiums - weder als Akademiker noch als Hochschulzugangsberechtigt! Dass heisst, man kann dort seine Ausbildung länderspezifisch nicht anpassen, weil man schlichtweg nicht studieren darf.

Und da hackt ihr auf den deutschen Beamten herum

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sieht in den zum 1. September 2008 neu eingeführten Einbürgerungstests, mit beinahe 9.000 Bewerberinnen und Bewerbern in den ersten zwei Monaten seit der Einführung, einen vollen Erfolg. Davon haben nach einer Auswertung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge rund 98 Prozent bestanden.
Für November und Dezember wird auf Grund der vorliegenden Anmeldungen mit mehr als 16.000 weiteren Teilnehmenden gerechnet. Die Tests werden bundesweit an etwa 500 Standorten von Trägern angeboten, die vom Bundesamt zugelassen wurden.
Die bisherigen Einbürgerungsbewerber und -bewerberinnen, die bei den schriftlichen Tests mindestens 17 von 33 Fragen richtig beantworten mussten, kamen aus mehr als 150 Ländern: Die meisten Menschen stammten aus dem Irak, gefolgt von der Türkei und dem Iran. Bei den mehr als 500 Prüfterminen im September und Oktober gab es etwa gleich viele männliche wie weibliche Einbürgerungsbewerber.
Wer den Test nicht besteht, kann ihn beliebig oft wiederholen.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Bundesamts www.bamf.de

Letzte Bearbeitung durch: Anna Hildebrandt (07.01.2009)

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