Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Männer im Krieg...

Donna Amaretta, Wednesday, 21.01.2009, 20:38 (vor 6164 Tagen)

Männer im zweiten Weltkrieg

Ich mache mir meist allerhand Gedanken zu Themen,schweife dabei weit ab...
Dieser Beitrag ist dementsprechend lang.
Der Beitrag steht bereits bei femdisk,die bisher geschriebenen Kommentare und Gedanken dazu sind hier zu finden:
http://www.femdisk.com/includef.php?path=forum/showthread.php&threadid=4126

Ich setze den Beitrag auch hier mal ein,da vielleicht nicht alle in allen Foren querlesen und das Thema entgegen meinen Befürchtungen auf Interesse stieß. Die Mails ,die ich zum Thema erhielt und die Gespräche und Erzählungen,die ich darüber bisher führte und mitgeteilt bekam,zeigten, das die Gedankengänge richtig sind, die Auszüge aus den Briefen mehr als einen Menschen sehr berührten.

Vielleicht fragt sich mancher, warum sammelt die komische Donna das ganze alte Zeug und nervt damit?

Ich bin sehr interessiert an der Lebenswirklichkeit der Menschen, den Geschichten der Menschen,in diesem Fall speziell der Männer.Was sie dachten,fühlten,wünschten ,träumten. Der misandrische Grundtenor heute will ja weißmachen, Männer seien gefühlloser als Frauen, herzloser, nehmen keinen Anteil an dem,was ihre Frauen und Kinder bewegt. Beindruckende und zu Tränen rührende Dokumente jener Zeit sind Feldpostbriefe. Liest man diese Briefe,so fragt man sich,wie das Geschwafel von den kalten,herzlosen, grundsätzlich brutalen Männernso Wurzeln schlagen konnte. Diese Briefe sprechen von Sehnsucht,Sorge, um die Lieben,die Liebste.Von Hoffnung auf ein Wiedersehen, auf ein Miteinander .Von Zukunftsträumen,kleinen Plänen,Hoffnung auf ein Zusammensein in Frieden.

Männer fühlen ja eh nix...weg mit ihnen...Frauen lieben ja auch so viel tiefer... Männer können nicht so lieben wie Frauen... Diese Briefe erzählen vom Gegenteil.Entweder haben die Feministinnen so etwas nie gelesen oder aber diese glühenden Dokumente ignoriert...

ALS VORWORT

Feldpost im Zweiten Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkrieges sind nach Schätzungen 30 bis 40 Milliarden Feldpostsendungen zwischen Heimat und Front versendet worden. Im Krieg 1870/71 betrug die Anzahl der Feldpostsendungen 101 Millionen, im Ersten Weltkrieg schon 28,7 Milliarden. In Anbetracht dieser ungeheuren Menge an Datenmaterial aus dem Zweiten Weltkrieg ist es angebracht, sich auf die Suche nach diesen wertvollen Quellen zu machen. In den Archiven oder bei Privatsammlern lagern soweit bekannt einige tausend Briefe. Die verbleibende Menge gilt es aufzuspüren. Feldpostbriefe sind Protokolle persönlicher Erfahrungen, sind Symptome für die Denkweise ihres Verfassers, geben Aufschluss über seine Kenntnis vom Kriegsgeschehen und geben Einblick in das Selbstverständnis des Chronisten. Dem Informationsstand des Schreibers stehen die realhistorischen Zusammenhänge gegenüber. Viele Briefe zeigen eine Ambivalenz, die sich in der Funktion des Dokuments begründet: mitunter sind die Schriftstücke Lebenszeichen und Abschiedsbrief zugleich. In jedem Fall sind es Augenzeugenberichte mit einem hohen Grad an Authentizität, denn ihre Aussagen sind nicht durch das heutige Wissen beeinflußt. Es sind keine Rückblicke, sondern originale und unverfälschte Stimmen einer Zeit, dessen Ausmaß an Radikalität bis heute nur lückenhaft untersucht worden ist. Sie reflektieren auch in sprachlicher Ausdrucksform und Wortwahl den Zeitgeist einer Generation.
Was macht die Briefe so wertvoll? Sie stellen die subjektive Wirklichkeit des Krieges dar. Sie zeigen, wie der Verfasser den Krieg - häufig in Unkenntnis militärischer Strategien - erlebt hat.
...
... Rekruten, die ohne zureichende Ausbildung an die Front geschickt, buchstäblich "verheizt" worden sind und die an der Ostfront eine Lebenserwartung von zwei Wochen bis drei Monaten hatten? Letztenendes könnten wir aus den Briefen endlich erfahren, wer denn die Menschen waren, die gemeinhin in dem Begriff "die Wehrmacht" zusammengefasst werden. Aber auch die Briefe an die Soldaten spiegeln den Kampf an der "Heimatfront". Luftangriffe, ein Leben auf Lebensmittelmarken, die Ungewissheit über den Verbleib von Vätern, Brüdern, Söhnen und Ehemännern und die Arbeitsverpflichtungen brachte enorme Belastungen in die zerrissenen Familien.Schließlich geben die Briefe aus Lagern, Gefängnissen, Strafbataillonen und Kriegsgefangenschaft Aufschluss über die "Regeln" des Krieges.

Unter "häufig gestellte Fragen" :
6. Ich habe zwar Briefe, aber deren Inhalte sind doch belanglos.
Nein. Es geht nicht darum, den Krieg neu zu rekonstruieren. Die Fakten sind hinlänglich bekannt. Es geht um das Alltagsleben, es geht darum, wie die Menschen ihr Leben in schwerer Zeit organisiert haben. Insbesondere das Private, also die Gedanken, Sorgen und Nöte des Einzelnen stehen im Vordergrund der Beschäftigung mit diesen Briefen. Neu ist die Betrachtung der Geschichte aus der ganz persönlichen Sicht des Einzelnen.

http://www.feldpostsammlung.de/feldpost-d.html
____________________________________
Feldpost/Soldat Gruber

Russland, 6.Januar 1943
Meine liebste H..., nun habe ich Dir auch einmal etwas von unserem Leben hier geschrieben. Es ist alles gar nicht so gefährlich, wie es aussieht, man muss halt ein bischen Glück dabei haben, ohne das geht es natürlich nicht.
Und Glück habe ich bis jetzt immer gehabt und ich hoffe, dass es auch weiterhin so bleibt. Ach mei­ne liebste süsse H..., ich habe ja nun immer Dein liebes und schönes Bild bei mir und es ist für mich ein Talisman und es wird mich immer und überall beschützen. Ja mein Liebling, ich habe oft das Gefühl, wie wenn mich Deine Liebe mit einem Panzer umgeben würde und mich so vor jeder Gefahr schützt. ...

225.
Osten, 8.Januar 1944
Mein liebstes Goldschätzchen!
Jetzt ist es gleich wieder 10 Uhr und schon ist die erste Woche dieses Jahres vorüber. Wie viele Tage müssen da wohl noch vergehen, bis ich zu Dir kommen darf? Ich werde mal von heute ab 50 Tage weiterzählen. Dann hätten wir der 27. Februar. Ich glaube sicher, dass ich dann weiss, ob ich einen Heiratsurlaub bekomme. Wir wollen mal das Beste hoffen.

Während eines Fronturlaubs im Jahr 1942 lernte er seine große Liebe H. G. kennen. Dieser Tatsache verdanken wir die fast komplette Erhaltung von mehr als 300 Feldpostbriefen. 1943 folgte die Verlobung und im Fronturlaub des Jahres 1944 heiratete das Paar. Die Beiden hatten also lediglich dreimal für wenige Wochen Zeit für ihre Liebe, in der ganzen anderen Zeit wurde die Beziehung aus der Ferne nur über Briefe aufrecht erhalten. Sein Kind sollte er niemals sehen, denn schon am 6. September 1944 fiel Gruber in Bahri bei Mitau in Lettland.
Quelle: http://www.peter-engelhardt.com/doku.htm

Der geliebte Mann kehrte also nie wieder heim.

Ob seine Witwe sich wohl unter die Trümmerfrauen eingereiht hat?hamstern ging?auf den Schwarzmarkt?
" Hatte der Völkerbund noch 1936 den täglichen Kalorienbedarf eines Menschen auf 3000 Kalorien festgelegt, so liegen nun die Lebensmittelzuteilungen in einigen Landesteilen auf unter 1000 Kalorien. Doch ist der Hunger ungleich verteilt. Auf dem Lande wird kaum gehungert. Die leidende Stadtbevölkerung muss zu den Bauern "hamstern" gehen, um zu überleben. Die Sorge ums Überleben treibt viele Frauen freiwillig zur Trümmerbeseitigung, denn sie garantiert neben Lohn auch höhere Lebensmittelrationen. Die schwere körperliche Arbeit wird mit der besseren Kategorie II im 5stufigen Berechtigungssystem der Lebensmittelzuteilungen belohnt, während "nicht berufstätige Hausfrauen" nur Kategorie V erhalten. Viele Frauen sind dringend auf diese Leistungen angewiesen, denn sie tragen allein die Last im täglichen Existenzkampf. Ihre Ehemänner, Brüder und Söhne sind gefallen, versehrt oder noch nicht aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. Zahlreiche Familien bestehen aus Großeltern, Frauen und Kindern."

...Kindern...:"In einem Antrag vom 18.7. 1947 begründet der Bürgermeister von Groß-Bieberau, wie nötig die Weiterführung der Schulspeisung sei: 25 Kinder müssen wöchentlich nach der zweiten Lehrstunde wegen Schwäche nach Hause gebracht werden. Die Schüler des Realgymnasiums kommen zu 2/3 von auswärts und müssen teils bereits um 5.30 Uhr von zu Hause fort. Auch bei dieser Schule mußten die letzte Woche 2 Kinder in ärztliche Behandlung gegeben werden, weil dieselben ohnmächtig zusammenbrachen."

___________________________________

Geydebruk, den 8.6.44
Meine liebe kleine Inge!
Nun sitze ich hier in G. auf dem Bahnhof und da ich etliche Stunden Aufenthalt habe, will ich gleich ein paar Zeilen an Dich schreiben. Kleine Frau, es ist alles ganz leer ohne Dich.... Du, kleine Inge, hast mir die schönste Zeit meines bisherigen Lebens gebracht.Was war das doch für eine herrliche Zeit, die ich dort mit Dir verlebt habe! Sie wird mir unvergeßliche sein, mag da kommen, was will! Du bist das Wesen, nach welchen ich mich viele Jahren hindurch gesehnt habe und das ich nie gefunden habe. ... Du bedeute ist mir auch so viel, Inge, daß ich Dir das gar nicht mit Worten sagen kann. Ich weiß aber, daß Du das aus meinen Zeilen herausliest. Noch deutlicher hast Du es ja gefühlt, als ich noch bei dir war. Ich konnte doch keine Stunde ohne dich sein, wenn Du deinen Dienst beendet hattest, und es sind wohl auch wenige Stunden gewesen, in denen wir nicht zusammen waren. Es war alles so schön, und wir haben uns doch auch so gut verstanden, wie sich wohl keiner besser verstehen kann. Du bist mir so ans Herz gewachsen, kleine Frau, Du bist ein Teil von mir selbst geworden. Ich komme mir heute unvollständig vor, wie ich es noch nie gewesen bin. ...denn alles Schöne, an dem auch Du teilhaben kannst, kann mich erst so richtig erfreuen. Früher war das bei mir nicht so, aber nachdem Du ein Teil von mir selbst geworden bist, muß das wohl sein. Eigentlich ist in mein Brief etwas sentimental abgefaßt. Dafür bin ich sonst gar nicht so. Die Abschiedsstimmung bringt das so mit sich. Ich wollte Dir ja erst von meinem Bestimmungsort einen Brief schreiben, aber ich hielt es nicht so lange aus. Es mußte eben heraus aus mir. Beim Schreiben ist es mir so, als ob wir zwei uns unterhielten. In Gedanken bist Du da so dicht bei mir, daß ich da die Umwelt hier ganz vergesse. Wann wird wohl mal der Tag kommen, der uns von aller Ungewißheit freimacht?Ich kann mir das gar nicht vorstellen und kann auch gar nicht daran glauben. Mögest Du Dich nicht getäuscht haben in Deiner Hoffnung, daß alles Leid ein gutes Ende nimmt! Nun soll es erstmal genug sein. In den nächsten Tagen oder wahrscheinlich noch eher, schreibe ich hier wieder. Da werde ich dir dann berichten, was beim Ersatztruppenteil los ist. Grüß meine Eltern und Liselotte und sei selbst vielmals gegrüßt und noch viel öfter geküßt von Deinem Leo

http://www.feldpostbriefe.de/Briefe/1944/44-06-08.html

Den Brief von Leo an Inge habe ich um die Hälfte verkürzt.Leo kam übrigens wieder heim.
_________________________________________________________________
Dieser junge Mann träumte von der Ingenieursausbildung und verreckte irgendwo bei Königsberg.
Russland, 18.05.44

Liebe Eltern!
........
Schön ist es von Mama, dass sie mir wieder einmal nach längerer Zeit einen Kuchen gebacken hat. Dass es in Frankfurt furchtbar aussieht, weiß ich genau. Hoffentlich passiert bei uns zu Hause nichts mehr.

Aber nun etwas ganz anderes: Papa, erkundige Dich bitte einmal, wie es ist mit dem Beginn eines Studiums im Herbst. Wenn es auch nicht in Frankfurt geht, so dann vielleicht in Friedberg. Ob es aber mit Studienurlaub so einfach geht, weiß ich nicht, denn es soll, wie ich etwas gehört habe, für das erste Semester kein Urlaub gewährt werden. Aber man kann es ja mal versuchen. Mehr wie abgelehnt werden, kann es ja nicht. Damit für heute genug.Mir geht es noch gut, hoffentlich Euch auch.
Es grüßt Euch recht herzlich
Euer Walter

27.05.1944 Feldpost-Nr. L 15987 (A) L.G.P.A.: Posen

Russland, 27.05.44
Liebe Eltern! Heute erhielt ich Eure beiden Briefe Nr. 18 und 19 vom 11. und 15. Mai.
Meinen allerbesten Dank.
Im 22. Jahr bin ich schon und schon fast 3 ½ Jahre von zuhause weg. Wie lange wird dieser Krieg noch dauern?
....
Dass die Frankfurter Ingenieursschule wieder auf dem schnellsten Weg hergestellt werden soll, ist sehr schön. Aber hoffentlich glückt es mir auch, dass ich im Herbst auf Schule gehen kann.
Es grüßt Euch recht herzlich
Euer Walter

... Mir war nur bekannt, wie sehr sich seine Eltern jahrelang bemühten, etwas über den Verbleib ihres vermissten Sohnes zu erfahren, bis sie über den Vermisstensuchdienst des Roten Kreuzes die Nachricht erhielten, dass ihr Sohn vermutlich in der Nähe von Königsberg den Kampfhandlungen zum Opfer fiel. So richtig daran geglaubt haben beide jedoch nicht und hofften bis an ihr Lebensende. Die Feldpostbriefe waren für die Eltern die einzigen Lebenszeichen ihres Sohnes, bis die Kette der Feldpostbriefe am 10. März 1945 abriss. Geklärt ist das Schicksal bis heute nicht.
http://klee-klaus.business.t-online.de/vermisst.htm#Briefe%20und%20Schriftwechsel
_______________________________________________________________
Hier schreibt ein Vater: Sehnsucht , Angst und Sorge,Fürsorge sprechen aus den Zeilen.

Brief vom Gefreiten Karl W. -FpNr. 11806 C = 2. Kp. Inf. Rgt. 71 - 29. Inf. Div. (mot) -
geschrieben am 24.12.1942 an seine Frau Hildegard
24.12.42
Meine Lieben !
Heute ist der große Tag und ich sitze hier in dem traurigen Rußland. Ich wäre schon zufrieden wenn ich einmal einen Brief von meinem Lieben hätte, jetzt sind es nun schon 10 Wochen das ich nichts von Euch gehört habe. Wenn heute Abend das Verpflegungsauto kommt, da soll ja Post mitkommen, vielleicht ...... ....ist dann auch ein Brief für mich dabei. Ist einer dabei, dann ist das für mich das größte Weihnachtsgeschenk. Es gibt kaum etwas zu essen mehr, und liegen auch in Ruhe.Am Tage können wir nicht aus dem Bunker raus, weil der Russe bloß 300 m von uns liegt und der schießt auf jeden einzelnen Mann. Wie steht es denn nun zu Hause bei Euch, Kuchen kannst Du ja backen, wenn es auch bloß Milch und Mehl ist.Mache nur unseren lieben Jungens eine Freude, ich freue mich in weiter Ferne mit Dir , meiner lieben Frau. Wenn ich Glück haben sollte feiern wir dann das Weihnachtsfest 1943 zusammen. Meine liebe ..........Frau hast Du denn die Filme entwickeln lassen,dann schicke mir doch ein paar Bilder , ich habe doch von unserem kleinen Karl–Heinz überhaupt keins bei mir. Ich sehe ihn noch immer als ich wieder weg mußte und Du mit ihm aus dem Fenster raus schautest. Auch Otto höre ich noch auf dem Bahnhof rufen. Auf Wiedersehen Papa. Am ersten Januar werde ich 120 M wegschicken , lasse jedem 60 Mark ins Sparbuch schreiben, wenn Du aber etwas kaufen kannst dann lege ich es lieber an. Es ist egal, was es ist. Für Dich werde ich schon noch einmal ein besseres Weihnachtsgeschenk auftreiben können. Wie steht es denn nun mit Lauer – hast Du denn da etwas bekommen, mache es so wie ich Dir schon geschrieben habe. Liebe Hilde wenn ... wir erst wieder frei sind, dann werde ich doch erst einmal ins Lazarett müssen, denn mein Arm wird immer schwächer .Er ist bloß noch Haut und Knochen dran. Am 20 ten waren es nun schon 4 Wochen das wir eingeschlossen sind, seit 4 Wochen bloß halbe Portion , da kannst Du Dir ja vorstellen was wir jetzt entbehren. Erzähl es aber nicht einem anderen, denn es könnte für mich zum Nachteil sein. Mache Dir aber keine Kopfschmerzen ich halte schon durch, so ganz kraftlos bin ich noch nicht. Der Gedanke an Euch wird mir die Kraft geben, weiterhin durchzuhalten. So nun will ich schließen und hoffe das ich nächstes Jahr Weihnachten mit Euch zusammenfeiern kann.
Also seit vielmals herzlich gegrüßt und geküßt von eurem lieben Papa.
Schicke mal vorläufig kein Päckchen mehr weg. Auf Wiedersehen.
_________________________________________________________
Noch ein Vater:
Danzig-Neufahrwasser, d. 14.3.45
Meine liebe Puppe, mein liebes Töchterchen! Alle meine Lieben!
Alle Möglichkeiten, Euch zu schreiben, werden ausgenutzt. So nutze ich die Gelegenheit, da ich am 15.3. wieder in Danzig bin ... Brief jetzt im Hauptpostamt ab gebe! Ich war heute in Danzig, da war gerade Artillerie-Beschuss. Hotel Continental hat einen Treffer bekommen.
Flüchtlinge waren da gerade zum Essen, die Leichen grauenvoll, ich hätte bald geheult, als ich die Kinderleichen sah. Alle Geschäfte sonst geschlossen, in Kinos sind auch Flüchtlinge untergebracht! Ein großes Heerlager von Militär. Danzig richtet sich zur Verteidigung ein. Ich habe auf der Straßenbahn von einer Frau 1000 gr. Brotmarken bekommen und ein ganz frisches Brot gekauft. Und bei einem Schlächter gab mir die Frau nach vielem Reden 100 gr. Wurst. Auf dem Schlachthof kaufe ich (45 Pfg. pro Pfd!) 20 Pfd. Rindfleisch. Wir haben auf der Stube gleich uns Gehacktes gemacht und Buletten mit Sonnenblumenöl gebraten. Fabelhaft, mal wieder satt! Also Du siehst, liebe Mutti, daß ich noch immer einen guten Schutzengel habe, der muß und wird mich weiter beschützen. Noch ist nichts raus, wann es zum Einsatz geht! Aber eines Tages wird's doch sein müssen! Vielleicht kommen wir vorher noch raus aus dieser ekelhaften Falle! Dicht am Hafen Neufahrwasser liegen wir ja!!
Aber erst verladen sie Verwundete und Flüchtlinge! Wir kommen erst zum Schluß, dann vielleicht heran. Es ist zwar ein ekelhaftes Gefühl, so im Kessel zu liegen. Adlershorst wurde heute sehr beschossen! Wir müssen mit allen Eventualitäten rechnen und auch mit Gefangenschaft! Aber, liebe Mutti, sei deswegen nicht traurig. Wenn das der Fall sein muß, dann muß man sich damit abfinden, aber wir sind dann 100000 Mann. Unendlich viel Militär, Volkssturm, Marine, HJ usw. liegen hier. - Trudel Fischer hat auch ein schweres Los. Karte liegt bei! Erich wird vermißt oder tot sein. Ich befürchte das letztere, kenne den Rummel. In einem so heillosen Durcheinander denkt man nicht an die Benachrichtigung der Angehörigen, wir z.B. haben es, soweit bekannt, zwar auch von hier aus getan! Die Toten werden erst nach Tagen beerdigt. Tröste Trudel Fischer, aber sage ihr nichts von meinen Befürchtungen!Hier sieht es katastrophal aus, überall Militär, es muß uns gelingen, Danzig zu halten und durchzukommen oder aber per Schiff zu entfliehen! Der Druck der Russen ist auch hier sehr stark! Aber wir hoffen, hoffen! Daß meine Gedanken ständig bei Euch sind, ist selbstverständlich! Ich gestehe auch ein, daß ich schon mächtige Sehnsucht nach Euch allen habe. Aber der Krieg ist unerbitterlich. Mal wird Schluß sein! Bleibt alle tapfer und vergeßt Euren Vati nicht. Liebe Mutti, Postsparbuch hast Du ja. Du kannst notfalls immer weiter mit meinem Namen unterzeichnen. Vollmacht ist ja nicht notwendig. Du handelst ja stets in meinem Sinne, also weiter so. Hoffentlich habt Ihr eine anständige Bleibe, braucht nicht zu hungern und frieren! Ich mache mir deswegen große Gedanken. Deckt Euch mit Lebensmitteln ein. Wenn die Belagerung kommt, dann Fühlung halten auch mit Schlachthof (evtl. durch Rudi Richter!) Was gibt's neues? Ich warte so sehnsüchtig auf Post. An jeden kann ich nicht mehr schreiben. Keine Zeit, auch Lichtsperrstunde, dazu Wache u.s.w. Morgen schreibe ich nicht. Da wollen wir, da noch 2 Ztr. Fleisch angerollt sind, ein Kompanie-Essen machen. Aber übermorgen, sofern noch hier und Zeit! Haltet alle zusammen, dann läßt sich alles leichter ertragen!
Herzliche Grüße an alle Lieben dort, besonders Eltern, Geschwister und viele tausend Küsse von Eurem Vati. Meine liebe Helga, bleib hübsch brav und anständig und hilf Mutti wo Du nur kannst. Schule laß Schule sein.
---
http://feldpost.mzv.net/briefinh-U/Briefinhalte/bf1-1briefinhalte.html
http://feldpost.mzv.net/Nachforsch/nachforsch.html
In diesem Link ganz unten hier klicken:
Dokumente, Fotos, Briefe + Skizzen von Paul Wortmann -
Panzerfunker der 60 ID im Kessel von Stalingrad - letzte Nachricht Brief vom 5. Januar 1943!
---
Herta Lange
Viersen
Sammlungsschwerpunkt ist die Korrespondenz zwischen Kindern (Geburtsjahrgänge 1923-37) und ihren Vätern.
Alle Waffengattungen, keine SS-Feldpost, diverse Ränge bis zum Hauptmann, alle Einsatzgebiete außer Afrika, ca. 1000 Briefe, Bildmaterial u.a.m. Zeitraum der Briefwechsel 1938-49. Dokumente liegen als Originale, Kopien oder Abschriften vor und können nach Absprache (Kontakt über kkilian@gmx.net) vor Ort eingesehen werden.
Ein Teil der Sammlung ist als Taschenbuch erschienen,Lange, Herta und Benedikt Burkard (Hrsg.):

"Abends wenn wir essen fehlt uns immer einer." Kinder schreiben an die Väter 1939-1945, Hamburg 2000 (Rowohlt)
Produktbeschreibung:
... mehr als 30 Milliarden Feldpostbriefe zwischen Heimat und Front ... Für die voneinander getrennten Menschen waren diese Briefe, die die unterschiedlichsten Lebensschicksale erahnen lassen, die einzige Möglichkeit der Kommunikation. Auf der Grundlage einer privaten Sammlung präsentiert dieses Buch erstmals Briefe und Zeichnungen von Kindern an ihre Väter draußen "im Feld". Sie geben einen unmittelbaren Einblick in die Alltagswirklichkeit der damals Sechs- bis Sechzehnjährigen.
http://www.amazon.de/Abends-essen-fehlt-immer-einer/dp/3829570252/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1231515637&a...

Das Buch werde ich mir irgendwann besorgen...die Femis behaupten doch immer,Kinder seien auch ohne Vater gut dran...oder sogar besser...ich bin überzeugt,das die Briefe etwas ganz anderes erzählen...

Danke an die unter Euch,die bis hierher durchgehalten und zu Ende gelesen haben.

Donna Amaretta

Männer im Krieg...

Mustrum, Wednesday, 21.01.2009, 20:57 (vor 6164 Tagen) @ Donna Amaretta

Die Frauen haben bestimmt viiiiel mehr gelitten, weil sie von den Leiden der rücksichtslosen Krieg-Männer lesen mussten.

Der 2. Weltkrieg war der erste Krieg, in dem mehr Versorgungsgüter von der Front ins "Reich" flossen als umgekehrt. In z.B. Holland gab's gleich 'ne Hungersnot.

Deswegen war's "daheim" auch so fucking ruhig.

Männer im Krieg...

roser parks, Wednesday, 21.01.2009, 21:15 (vor 6164 Tagen) @ Mustrum

Die Frauen haben bestimmt viiiiel mehr gelitten, weil sie von den Leiden
der rücksichtslosen Krieg-Männer lesen mussten.

In keinem kriegführenden Land waren die Frauen der Soldaten so gut versorgt wie in Deutschland. Sie hatten Anspruch auf Sicherung ihres Lebensstandards. Und gerade in der Unterschicht haben Frauen im Zweiten Weltkrieg über so viel Geld verfügt wie noch nie zuvor.
http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tz_Aly#Zitate

Männer im Krieg...

Drakon, Thursday, 22.01.2009, 00:44 (vor 6164 Tagen) @ Donna Amaretta

Männer im zweiten Weltkrieg

Nur Dreck, verfügbare Masse ... Ja, das waren Männer damals schon (wo doch das "entsetzliche Patriachat" herrschte). Heute sind die armen Kerle, die sich für ihre Frauen, ihre Kinder verheizen ließen, offiziell noch Schlimmeres. Wenn ich wie vor einiger Zeit einen TV-Bericht erleben muss, in dem die Kommentatorin abfällig all die "Unbelehrbaren" aburteilt, die in den letzten Tagen des Krieges verzweifelt versuchten, die Rote Armee zumindest so lange aufzuhalten, dass ihre Angehörigen, Nachbarn, dass Menschen ihres Volkes eine Chance bekamen, noch rechtzeitig zu entkommen, dann dreht sich mir der Magen um. Landser, die Jahre um Jahre die Stahlfront erlitten hatten, alte Männer, die sich wider besseres Wissen dem herannahenden Grauen entgegenwarfen, 16-, 17-jährige Jungen, die nie eine Chance auf ein Leben bekamen ... zermalmt unter Panzerketten, zerrissen von Granaten, als Gefangene zu Tode gequält ... Heute mit unglaublicher Borniertheit von denen abgestempelt, denen sie durch ihr Opfer vielleicht erst das Leben ermöglicht haben. Wie viele dieser überheblichen Schnepfen würden nicht existieren, wenn diese armen Kerle nicht ihren Großmüttern und Müttern die Chance erkämpft hätten, dem Tod (häufig nach endlosen Vergewaltigungen) zu entrinnen. Wenn diese Jungen, wenn diese Männer auch nur geahnt hätten, welcher Brut sie in der Zukunft den Weg ebnen würden, sie hätten die Gewehre weggeworfen, für ihre eigene Sicherheit gesorgt und das Abschlachten mit Befriedigung zur Kenntnis genommen.

MEINE persönliche Befriedigung liegt darin, dass der Feminismus seine Protagonistinnen heute ebenfalls zu einer verfügbaren Masse für das System degradiert. Und sie sind auch noch stolz darauf.

--
Das menschliche Gehirn hätte sich ohne die biologische Zweiheit der Geschlechter niemals so weit entwickelt, dass es sogar Theorien wie jene ersinnen konnte, diese Zweiheit sei ein "soziales Konstrukt"
(Michael Klonovsky)

Männer im Krieg...

Pööhser Frauenfeind, Thursday, 22.01.2009, 01:11 (vor 6164 Tagen) @ Donna Amaretta

Finde ich eine hervorragende Idee von grossem sozialgeschichtlichen Interesse. Da solltest du unbedingt dranbleiben und deine Sammlung zu vergrössern suchen.

Eine wirklich erstklssige Idee von grossem Interesse für Geschichtsinteressierte oder Soziageschichtsinteressierte. Es beleuchtet die Menschen, die in modernen Verfilmungen in der Regel nur als Kanonenfutter, Idioten oder unmenschliche Nazis in Erscheinung treten und zeigt sie als Menschen mit Gefühlen der Liebe, der Verantwortlichkeit und der Sorge um Angehörige. Das ist nicht die Karikatur, die in den Hollywoodschinken von diesen Menschen gezeichnet wird.

Diese Briefe könnten einen neuen Blick auf den Krieg ermöglichen.

Mach weiter, das ist eine tolle Idee !!

Gruss PF

Männer im Krieg...

Donna Amaretta, Friday, 23.01.2009, 12:55 (vor 6163 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind

Finde ich eine hervorragende Idee von grossem sozialgeschichtlichen
Interesse. Da solltest du unbedingt dranbleiben und deine Sammlung zu
vergrössern suchen.

Es gibt offensichtlich eine Menge Menschen,die dergleichen sammeln.
Ich bin da ein sehr kleines Licht ...
Es gibt diverse Leute,die ihre Sammlungen auch im Internet zugänglich machen,
und weit mehr tun als nur das.Unten ein Beispiel,wie aus anfänglichem "Nur Sammeln"
weit mehr Aktivitäten entstehen.Auch ein Forum,in dem Sammler sich austauschen,
habe ich gefunden.

Es beleuchtet die Menschen, die in modernen Verfilmungen in der Regel nur als
Kanonenfutter, Idioten oder unmenschliche Nazis in Erscheinung treten und
zeigt sie als Menschen mit Gefühlen der Liebe, der Verantwortlichkeit und
der Sorge um Angehörige. Das ist nicht die Karikatur, die in den
Hollywoodschinken von diesen Menschen gezeichnet wird.

http://www.deutsche-feldpost.com/menschen-und-ihre-schicksale/38-archiv/63-menschen-und-ihre-schicksale-

Menschen und ihre Schicksale

Geschrieben von: Markus Steuerwald (Webmaster)
Freitag, 09. Januar 2009 um 12:39 Uhr
Feldpost -Menschen und ihre Schicksale von Wolfgang Kegel

Mein Hauptinteresse als Sammler von Feldpostbriefen besteht an den Menschen,
die die Feldpostbriefe geschrieben haben. Welche Situationen haben sie erlebt?
Dabei liegt nicht so sehr das Schwergewicht auf den großen Schlachten des II. Weltkrieges,
sondern vielmehr auf den täglichen Sorgen und Gedanken der Soldaten bzw. ihrer Angehörigen.
Ich war und bin versucht, Feldpost-Korrespondenzen zu erhalten,
die einen Briefwechsel mit der Heimat beinhalten. Hier erschließen sich Nuancen,
die m. E. in vielen Büchern und Dokumentationen zum II. Weltkrieg viel zu kurz gekommen sind.
...
Teilweise ist es mir gelungen, mit Angehörigen Kontakt aufzunehmen und so Bildmaterial
der Soldaten und Angehörigen aus den 40er Jahren einarbeiten zu können.
Am Ende jedes Buches gebe ich eine Übersicht über: Feldpost-Nr./Benennung/Ort / Land /Dienstgrad. Abgeschlossen werden sie durch ein umfangreiches Stichwortverzeichnis
zu Personen und Orten.

Wolfgang Kegel
geboren 1938 in Berlin
Feldpost-Sammler seit 1988

Das Sammeln von Feldpostbriefen war in der damaligen DDR verboten.Im Sommer 1988
konnte ich von einem Arbeitskollegen und Sammlerfreund einen Karton mit Briefen und
Belegen aus dem Zweiten Weltkrieg für ca. 200 Mark/DDR kaufen.Er wiederum erwarb
diesen inhaltsvollen Karton von einem jungen Mann, der auf dem Automarkt am
Berliner S-Bahnhof Grünbergallee einen PKW "Golf" verkaufte.

http://www.vksvg.eu/
Startseite

Mehr als 1.000.000 deutsche Soldaten gelten auch noch nach über 60 Jahren als vermisst.
Sie liegen in den Wäldern Ostdeutschlands, der Wüste Afrikas, in den Weiten Russlands
und in vielen anderen Ländern, teilweise wo sie gefallen sind, verscharrt.
Der VKSVG e.V. hat sich zum Ziel gemacht unterstützend bei der Vermisstenforschung
und Gefallenenbergung mitzuhelfen.

---

Startseite / Berichte

2. Weltkrieg: Chantal Le Quentrec sucht ihren österreichischen Vater Anton Rauter.
Wer kannte ihn?Der Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster und Gefallener e.V.
(VKSVG) sucht im Auftrag eines französischen Besatzungskindes nach deren Vater,
der aus Österreich stammen soll.
...
Angehörige brauchen keine Angst haben, dass die Tochter von Anton Rauter
noch Erbansprüche stellt.
„Ich will kein Geld, ich will nur wissen wer ich bin! Wissen wer mein Vater ist“,
betont die Tochter des Gesuchten, welche begonnen hat Deutsch zu lernen.
Personen welche den Gesuchten kannten oder womöglich Hinweise zu ihm geben können,
werden gebeten sich beim VKSVG e.V. zu melden.
Ganze Geschichte hier:
http://www.vksvg.eu/berichte/rauter.html


Diese Briefe könnten einen neuen Blick auf den Krieg ermöglichen.

Ja,das können sie wirklich.
Wenn man beginnt,auf diesen Seiten zu lesen,verliert man sich,da sind schnell Stunden
um Stundenvorbei,ohne das man es merkt.
Ich habe dabei auch noch Zeitzeugen-Berichte gefunden,Buchlisten,weitere Sammlungen,
die in Büchern und auf CD´s veröffentlicht wurden(steht bereits bei femdisk).
Leider habe ich kürzlich erfahren müssen,das meine Oma vor gar nicht langer Zeit
alle Feldpost von Opa vernichtet hat.Wir alle hatten gehofft,die irgendwann lesen zu dürfen.
Da der Opa sich bei unseren Fragen nach seinen Erlebnissen beim Antworten immer
in Anekdoten und Scherze flüchtete,hofften wir,so erfahren zu können,was ihn wirklich damals bewegte,mehr über sein Leben .Die Briefe hat die Oma vernichtet,weil sie ihr Geheimstetes
für sich behalten wollte.So ist leider auch ein Stück (Familien)geschichte unwiderbringlich verloren.

Die Lesetips stelle ich noch ein,man findet so viele Geschichten,ohne gleich Bücher
kaufen zu müssen.
Wer beispielsweise Kinder hat,die in dem Alter sind,in dem in der Schule diese Zeiten
im Unterricht behandelt werden,könnte den Kindern solche Geschichten ausdrucken,
sie könnten sie im Unterricht einbringen,falls die Lehrer nur "das Übliche"
aus Geschichtsbüchern vermitteln.

Gruss PF

Grüße zurück,Donna Amaretta

@ Narrowitsch :
Ein Satz aus dem Beitrag oben(Sammler Herr Kegel)
"Das Sammeln von Feldpostbriefen war in der damaligen DDR verboten."
Nanu? Stimmt das ?

@ Donna

Narrowitsch, Berlin, Friday, 23.01.2009, 15:05 (vor 6163 Tagen) @ Donna Amaretta

@ Narrowitsch :
Ein Satz aus dem Beitrag oben(Sammler Herr Kegel)
"Das Sammeln von Feldpostbriefen war in der damaligen DDR verboten."
Nanu? Stimmt das ?

Dazu kann ich nichts sagen. In der DDR war alles verboten, was womöglich dazu geeignet wäre, das offizielle antifaschistische - pro kommunistische Geschichtsbild in Frage zu stellen. Trotzdem gab es Ausnahmen. zb. konnte man über den Philatelistenverein ne Menge machen. Vermutlich auch in Sachen Feldpostbriefe. Als Ganzsachen deklariert, ging vermutlich einiges.

Im Übrgigen haben die Verbote, was "NS - Propagendamaterial", also auch Orden und Auszeichnungen, meist nur wenig genutzt; Menschen, denen das Familiäre näher stand, als SED Propaganda, haben Erinnerungsstücke im Kämmerchen dennoch bewahrt. Ein interessantes Detail: Die Bundespost brachte einst Marke heraus - wenn ich nicht irre in Zusammenhang mit Kriegsgefangenen - die den DDR - Oberen nicht passte. Sie wurde mit Tinte übergossen...

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

@ Donna nachtrag

Narrowitsch, Berlin, Friday, 23.01.2009, 15:43 (vor 6163 Tagen) @ Narrowitsch

Ein interessantes Detail: Die Bundespost
brachte einst Marke heraus - wenn ich nicht irre in Zusammenhang mit
Kriegsgefangenen - die den DDR - Oberen nicht passte. Sie wurde mit Tinte
übergossen...

Narrowitsch

Es handelte sich um diese Briefmarke, die 1953 an deutsche Kriegsgefangene in der damaligen UdSSR erinnern sollte.

Narro

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

Männer im Krieg...

Rosi, Sunday, 25.01.2009, 21:43 (vor 6160 Tagen) @ Donna Amaretta

Nachtrag

Zur zentralen Veranstaltung zum Volkstrauertag 2002 im Reichstag verhinderte der Bundespräsident Wolfgang Thierse, dass einige der letzten Feldpostbriefe der todgeweihten Soldaten aus Stalingrad verlesen wurden. Thierses Begründung machte einen sprachlos: es seien "Nazi-Briefe". Diese Briefe sind in die Sinfonie "Stalingrad" des französischen Komponisten Aubert Lemeland integriert. Entsetzt über das Geschichtsverständnis Thierses, verzichtete der Komponist auf seine Teilnahme.
Bereits am 19. November 1998 wurde diese Sinfonie in Koblenz uraufgeführt. Am 14.Mai 1999 führte das Wolgograder Philharmonische Orchester die Sinfonie mit den Brieftexten in Russland auf, als der deutsche Soldatenfriedhof im früheren Stalingrad eingeweiht wurde. Die russischen Zuhörer hatten die Briefe in russischer Übersetzung in den Händen. Nirgendwo gab es in den russischen Zeitungen deshalb herabsetzende Kommentare.

Veteranenblatt "Der Freiwillige Anfang 2003"

Männer im Krieg...

roser parks, Sunday, 25.01.2009, 22:35 (vor 6160 Tagen) @ Rosi

Am 14.Mai 1999 führte das Wolgograder Philharmonische Orchester die
Sinfonie mit den Brieftexten in Russland auf, als der deutsche
Soldatenfriedhof im früheren Stalingrad eingeweiht wurde. Die russischen
Zuhörer hatten die Briefe in russischer Übersetzung in den Händen.
Nirgendwo gab es in den russischen Zeitungen deshalb herabsetzende
Kommentare.

Veteranenblatt "Der Freiwillige Anfang 2003"

Das find ich ist inzwischen ein generelles Phänomen, verglichen mit anderen Ländern!

,.. der mich zunächst sehr erstaunte: Antideutsche Ressentiments sind unter den Russen kaum jemals zu spüren. Der Grund mag darin liegen, dass die Russen den letzten Weltkrieg schliesslich gewonnen haben; er mag darin liegen, dass man sich der enormen Verluste auf beiden Seiten bewusst ist - oder er liegt einfach am russischen Selbstbewusstsein. Seite 118
Quelle:
http://www.amazon.de/Ausser-Dienst-Bilanz-Helmut-Schmidt/dp/3886808637

ein Wolf, der "mäh" macht?

Lucky Strike, Thursday, 22.01.2009, 23:57 (vor 6163 Tagen) @ Donna Amaretta

Schleim-Offensive von Donna?

Ich versteh`s nicht, ... wohl aber weiß ich die "Arbeit" zu schätzen. Obwohl ich ja auch teilweise den Eindruck hab, dass sie eventuell denkt zu wenig Beachtung dafür erhalten zu haben - vor noch gar nicht langer Zeit, also drei vier Tage vielleicht ;) - hat sie das Ganze schon mal hier reingestellt.
Tja :/ *grübel ... klappt`s nicht so ganz mit der Verschwesterung und Donna sucht tatsächlich neue Obhut, oder wie kam`s zu diesem Paradigma-Wechsel bei ihr? Ich kenn da so eine Spruch mit einem Wolf in einem gewissen Pelz ... wobei ich bemerken möchte, dass mich eher das "Spiegelbild" zur bekannten Metapher gebracht hat ...

Lucky Strike

ein Wolf, der "mäh" macht?

Hemsut, Friday, 23.01.2009, 00:30 (vor 6163 Tagen) @ Lucky Strike

Schleim-Offensive von Donna?

... kann das sein, daß du da jetzt was verwechselst? Dieser Angriff ist so unnötig wie ein Kropf...

*grübel* - Hemsut

ein Wolf, der "mäh" macht?

Donna Amaretta, Friday, 23.01.2009, 01:52 (vor 6163 Tagen) @ Hemsut

Schleim-Offensive von Donna?

...

Lucky Strike


... kann das sein, daß du da jetzt was verwechselst? Dieser Angriff ist so
unnötig wie ein Kropf...

*grübel* - Hemsut

Hallo,Hemsut,
nicht grübeln,un-lucky Strikes einfach ignorieren.Wir sind Damen:-)...oder bemühen uns wenigstens ;-)
Zurück zum Thema: Hast du mal solche Feldpost von deiner Familie entdeckt und gelesen?

LG Donna Amaretta

Richtigstellung!

Lucky Strike, Friday, 23.01.2009, 12:18 (vor 6163 Tagen) @ Donna Amaretta

Ich bin nicht mal unlucky, wenn du mich ignorierst, da ich hier (bin latent WGVDL-Hemsut-hörig) wohl schief gewickelt war.

Ich hab hier nicht allzuviel Aufmerksamkeit und Zeit investiert, und deshalb wurdest du Opfer (als welches du dich ja nicht mal fühlst ;)) meiner fehlenden Recherche ...

Aber ganz so tragisch seh ich's auch nicht. Und ich unterstell dir sogar, dass es dir ebenso geht.

Wenn nicht, dann entschuldige ich mich ausdrücklich nochmal.

Ein schönes Wochenende,
Gruß,
-Lucky Strike

ein Wolf, der "mäh" macht?

Hemsut, Friday, 23.01.2009, 13:18 (vor 6163 Tagen) @ Donna Amaretta

Zurück zum Thema: Hast du mal solche Feldpost von deiner Familie entdeckt
und gelesen?

LG Donna Amaretta

Hallo Donna,

leider sind keine Feldpostbriefe erhalten geblieben. Weder von meinen beiden Großvätern, noch von meinem Urgroßvater. Ich schätze, daß die Briefe der jeweiligen Säuberungsaktion nach dem Tod des Schreibers zum Opfer gefallen sind... :-(

Gruß - Hemsut

ein Wolf, der "mäh" macht? <--

Lucky Strike, Friday, 23.01.2009, 12:00 (vor 6163 Tagen) @ Hemsut

... Dieser Angriff ist so
unnötig wie ein Kropf...

*grübel* - Hemsut

Naja, so ein Satz von dir überzeugt mich spontan ohne große Gegenprüfung. Nachdem du genügend hier postest und gerne auch von mir gelesen wirst, hab ich natürlich auch gleich ein "Bild" von deiner Meinung ...

Wenn du das sagst, geh ich ernsthaft davon aus, dass ich hier was verwechsel. Donna kann dann in diesem Fall bestimmt drüberstehen und hat keinerlei Image-Schaden davon getragen, wenn ich hier etwas verwechselt habe. Ich hab -hier- keinen Anspruch auf Wahrheitsgehalt gehabt, und mein Posting war ganz klar, und eigentlich auch unmissverständlich, aus der Hüfte heraus geschossen. Aber ich bin kein Schütze ... sondern Wassermann ;) ...

Und in meinem WGVDL-Gedächtnis hat sich das Pseudonym "Donna Amaretta" eben als Troll abgespeichert, der Threads zwar provokant startet, dann aber nicht mehr weiter reagiert, und schon gar nicht auf Sachargumente eingeht. Aber es war ein Eindruck, mehr nicht.

Wie gesagt, ich bin -hier- nicht wissenschaftlich unterwegs, kann meine Meinung gerne revidieren und sogar Konsequenzen daraus ziehen ...
... und ich hoffe, Du, liebe Hemsut, bist dir deiner Vorbildfunktion hier im Forum bewußt (zumindest was mich, und bestimmt auch noch den ein oder anderen betrifft).

in diesem Sinne,
stay tuned,
-Lucky Strike

ein Wolf, der "mäh" macht?

Stadtmensch unplugged @, Friday, 23.01.2009, 01:37 (vor 6163 Tagen) @ Lucky Strike

Es ist mir sonst zuwider, auf persönliche Angriffe dieser Art einzugehen. Aber in dem Fall bist du komplett schief gewickelt. Ich verbürge mich für Donna. Wenn du inhaltlich nichts dazu zu sagen hast, schweige lieber - Hemsut hat Recht.

Stadtmensch

Männer im Krieg...

Rosi, Sunday, 25.01.2009, 20:42 (vor 6160 Tagen) @ Donna Amaretta

Hallo Donna Amaretta,

hier konnte ich folgenden Link für Dich finden: "Letzte Briefe aus Stalingrad" Lemeland
Sinfonie Nr.10

http://www.volksbund.de/downloads/schon_gelesen/VDK_Volkstrauertag_2002.pdf

Gruß Rosi

powered by my little forum