Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Intoleranz der Tolerierten. Wege der Entmündigung.

Student(t), Monday, 12.01.2009, 20:16 (vor 6190 Tagen)

Gelesen hier:

Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro seien "Onze Weg" in der Annahme gewährt worden, dass die Stiftung sich "für eine offenere Diskussion über Homosexualität von Christen in der Kirche" einsetzen wolle. Wie die Zeitung "Trouw" berichtete, bietet die Stiftung stattdessen schwulen Christen Hilfe an, die sich gegen ihre Homosexualität zur Wehr setzen wollen. Ihnen sei erklärt worden, dass "Genesung" durch "das Zurückdrängen homosexueller Gefühle" sowie eine "Veränderung hin zur Heterosexualität" möglich sei.

"Grenze wird überschritten"

Eine solche Vorstellung sei nicht hinnehmbar, erklärte Minister Plasterk. "Die Grenze wird überschritten, wenn versucht wird, Menschen von ihrer Homosexualität zu heilen."

Wer in "Trouw" (niederländisch) nachlesen will, findet hier einen ausführlichen Artikel (es gibt mehre), mit Leserreaktionen.


Der Grund für meine Erwähnung ist aber ein anderer. In kath.net, "Katholische Nachrichten", stellt ein Priester m.E. zutreffend fest, daß obiger Sachverhalt merkwürdig ist. Ich sage es mit eigenen Worten:

Wer eine Geschlechtsumwandlung an sich selbst vornehmen lassen will, darf es tun. Kein Politiker wird dies abwerten. Wahrscheinlich würde auch kein Krankenhaus und keine psychotherapeutische Einrichtung Fördermittel gestrichen bekommen, wenn es für diese Maßnahme seine Dienste anbieten würde.

Nun aber gibt es eine evangelische Einrichtung, die Homosexuellen, die mit ihrer sexualen Identität Probleme haben, Hilfe anbietet. Keineswegs chirurgischen Operationen, aber wohl Gesprächsbereitschaft. Und das geht - nach Meinung des Gleichstellungs-Ministers - zu weit. Eine Grenze sei überschritten. Selbstbestimmung darf offenbar nicht soweit gehn, daß der Eindruck aufkomme, Homosexualität könne für den Betroffenen auch etwas Nicht-Wünschenswertes sein. Wohlgemerkt, in der Selbstwahrnehmung des Homosexuellen, nicht in der Wahrnehmung Anderer!


Es wird häufig behauptet, daß der Mensch im Laufe der Geschichte immer mehr Fesseln abgestreift habe: die Sklaverei, das Faustrecht, die Gewaltherrschaft usw. Mir scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Die Familie als Wert, das Menschsein in seinem Anderssein zum Tier, die Willensfreiheit, die Privatsphäre usw., all das wird nach und nach preisgegeben - mit Einwilligung der Menschen. Denn in unserem Klima der zunehmenden geistigen Verarmung gibt es nicht viel, was verteidigt werden kann. Auch nicht die feste Gewißheit, daß Homosexualität eine Abweichung ist und nicht die Norm.

Nicht Freiheit, sondern Entfesselung des Tierhaften im Menschen wird als höchstes Gut gesehn. Wer diesen Umsturz der Werte infrage stellt, begeht von nun an Meinungs-Verbrechen. Eine neue Despotie kommt auf uns zu: die "Herrschaft des Tieres". Natürlich nicht durch ein Tier, sondern fälschlich im Namen einer Kaste von Meinungsmachern, die bezeichnenderweise sich stets auch als edle Frauen-, Kinder- und Tierschützer bezeichnen (und oft den Vegetarismus praktizieren).

Gruß
Student

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