Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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TRADITIONELLES UNTERNEHMERBILD

roser parks, Thursday, 08.01.2009, 00:00 (vor 6195 Tagen)

TRADITIONELLES UNTERNEHMERBILD

Merckles traditionelles Unternehmerbild gehört nach Ansicht des Wirtschaftsethikers Michael Aßländer zu den wichtigsten Hintergründen für den Selbstmord. Der 74-Jährige sei eben "weniger kaltschnäuzig als mancher Fonds-Manager" gewesen, sagte der Professor an der Universität Kassel im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Zwar habe auch Merckle sich verspekuliert, doch stehe er als Persönlichkeit für sein Firmenimperium.

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:ROUNDUP-2-Merckle-Gruppe-gerettet-Pharmahersteller-ratiopharm-wird-verkauft/...


Wie jetzt Persönlichkeit womöglich Patriarch, harmonisiert jetzt aber nich mit offizieller feministischer Weltanschauung?

TRADITIONELLES UNTERNEHMERBILD

Garfield, Thursday, 08.01.2009, 13:50 (vor 6194 Tagen) @ roser parks

Hallo roser parks!

Mal ganz allgemein zu Merckle:

Das ist ein sehr tragischer Fall. Sicher - er war an der Situation nicht ganz schuldlos. Mit HeidelbergCement hat er sich definitiv übernommen.

Aber das Bild, das jetzt in den Medien von ihm gezeichnet wird, ist durchaus zutreffend. Meine Mutter hat ihn ein paarmal gesehen und einige Familienmitglieder kennengelernt. Das waren ganz normale Leute - die hätte niemand als Milliardäre erkannt. Merckle selbst hat sie manchmal mit dem Fahrrad herumfahren sehen - wenn sie nicht gewußt hätte, daß er es ist, hätte sie ihn für irgendeinen Einwohner aus der Gegend gehalten. Einen Manager in einer seiner Firmen hat er mal gefeuert, weil der einen zu protzigen Verwaltungsbau beauftragt hatte.

Merckle entsprach wohl wirklich dem traditionellen Unternehmerbild, und daß so etwas in den Medien so deutlich geschrieben wird, liegt wohl daran, daß viele "Unternehmer" diesem Bild ganz und gar nicht entsprechen, wie die derzeitige Krise ganz klar zeigt. Die haben die Finanzkrise verbockt, und von denen wird kaum einer Selbstmord begehen. Die machen es schön wie Franjo Pooth - Villen, Luxuskarossen und andere Vermögensgegenstände gehören auf einmal auf wundersame Weise der Ehefrau, die Gläubiger sehen in die Röhre und man lebt weiter auf großem Fuß. Merckle dagegen hat sich selbst zum Tode verurteilt, obwohl er noch nicht einmal komplett pleite war. Offenbar hat er so sehr für seine Firmen gelebt, daß er sich ein Leben ohne sie nicht vorstellen konnte.

Freundliche Grüße
von Garfield

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