Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wird jede Diskussion um den Zwangsdienst Wehrpflicht im Keim erstickt?

Christian2, Tuesday, 06.01.2009, 07:51 (vor 6196 Tagen)

Gestern wurden in Deutschland tausende Männer aufgrund wegen ihres Geschlechts zum menschenverachtenden und menschenrechtsverletzdenden Zwangsdienst Wehrpflicht einberufen. In den Nachrichten, weder im Radio, TV und Internet, hörte und las man rein gar Nichts davon.
Wenn man in Google Wehrpflicht eingibt, erscheinen keine aktuellen Nachrichten zum Zwangsdienst Wehrpflicht. Unterstehen alle Medien einer Zensur, um ja keine Diskussion zur Wehrpflicht aufkommen zu lassen, da ja nur Männer dazu missbraucht, versklavt und ausgebeutet werden? Noch was ist mir aufgefallen, wenn man in Google das Wort Zivildienst eingibt, so werden es immer mehr Seiten, jetzt schon 4mal soviel wie der Begriff Wehrpflicht!
Wenn man in Google Alleinerziehende eingibt, wird mehr Wirbel darüber gemacht als um die menschenverachtende Zwangsdienste (Wehrpflicht / Zivildienst). Die Menschen sollen offenbar daran nicht erinnert werden, dass es immer noch die Zwangsdienste in Deutschland gibt und nur Männer aufgrund wegen ihres Geschlechts dazu gezwungen werden!

Wird jede Diskussion um den Zwangsdienst Wehrpflicht im Keim erstickt?

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Tuesday, 06.01.2009, 12:24 (vor 6196 Tagen) @ Christian2

Ich fürchte, es ist etwas anderes:

Die meisten Menschen interessieren sich nicht für die Diskriminierung junger Männer oder finden sie ganz einfach völlig in Ordnung. Es war in der Geschichte immer so, dass massenweise junge Männer im Kriegsdienst geopfert wurden, was tragen die Kerle auch Tätergene in sich?

Es fällt ja auch in der Asyldiskussion immer wieder auf, dass die Eigenschaft 'Frau-Sein' als Asylgrund gelten soll, dass ein wegen Kriegsdienstverweigerung mit der Todesstrafe bedrohter Mann hingegen niemals auf Asyl zählen kann.

Viele Grüße
Wolfgang

Wird jede Diskussion um den Zwangsdienst Wehrpflicht im Keim erstickt?

Christian2, Tuesday, 06.01.2009, 13:41 (vor 6196 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Wie kam es aber dazu, dass alle Nato-Staaten, bis auf das geschlechterrassistische Deutschland, die menschenverachtenden männerfeindlichen Zwangsdienste (Wehrpflicht / Zivildienst) abgeschafft und keine Äpfel mit Birnen verglichen haben? Was hat also diese anderen männerfreundlichen Natostaaten veranlasst die Wehrpflicht abzuschaffen? Waren es die Medien, waren es die Politiker oder/und andere Einflüsse? Eines ist sicher, in Deutschland herrscht ein abgrundtiefer Männerhass und nur Männer missbraucht, abgezockt, ausgebeutet, versklavt, diskriminiert, entrechtet, zwangsverpflichtet usw. werden!

Wird jede Diskussion um den Zwangsdienst Wehrpflicht im Keim erstickt?

Rainer ⌂, Tuesday, 06.01.2009, 14:33 (vor 6196 Tagen) @ Christian2

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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Das Thema Wehrpflicht betrifft auch Frauen, z.B. Mütter usw.

Karin Junker, Tuesday, 06.01.2009, 17:22 (vor 6195 Tagen) @ Christian2

Hallo,

Das Thema Wehrpflicht betrifft auch Frauen, nämlich als Mütter, als Schwestern oder Freundinnen, oder als „Frauendienst-Berechtigte“. Was das ist, eine „Frauendienst-Berechtigte“? Das werdet Ihr erfahren, wenn Ihr die folgenden Zeilen lest:

1. Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) hat sich nach ausführlicher, kontroverser Debatte unter Einbeziehung von sachkundigen GesprächspartnerInnen aller Richtungen mit sehr großer Mehrheit, aus Gründen des gender-mainstreamings und der Wehrgerechtigkeit, für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht ausgesprochen.
2. Die ASF hat zugleich aus Gründen der Gleichstellung von Mann und Frau und aus Gründen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für den freiwilligen Zugang von Frauen zur Bundeswehr gestimmt.
3. Unseren Beschluß werden wir demnächst wieder verändern. Der Antragskommision des Bundesvorstandes liegt ein neuer Leitantrag zur Gestaltung der Dienstpflicht vor. Vorab will ich schon einige Punkte verraten:

Die Dienstpflicht soll den geänderten gesellschaftlichen Bedingungen angepaßt werden. Es soll nicht mehr wie bisher ein anonymer Dienst in irgendwelchen Institutionen stattfinden, mit dem wir Frauen uns nie richtig identifiziern konnten. Wir wußten zwar schon immer, daß die Dienstpflicht uns nützt. Aber wir haben dies nie direkt erleben können, quasi „körperlich spüren“ können. Auch die Dienstpflichtigen leisteten ihren Dienst „entfremdet“, sie haben den eigentlichen Sinn nie richtig erfahren können.
Deshalb soll ein direkter „Frauendienst“ eingeführt werden, der den anonymen Zivildienst ablösen soll. Uns schwebt folgendes vor:
Wer keinen Waffendienst leisten will, leistet in Zukunft diesen neuen „Frauendienst“.
Bestimmte weibliche Bevölkerungs-Gruppen bekommen ein einklagbares, garantiertes Recht auf Dienstleistende: Vor allem Alleinerziehende, Geschiedene, Witwen, aber auch Studentinnen und sonstige benachteiligte Frauen.
Jeder Dienstpflichtige, der den Waffendienst aus gewissen Gründen verweigert, wird einer solchen berechtigten Antragsstellerin zugeteilt. Organisatorisch wird dies von den Musterungsbehörden, den Kreiswehrersatzämtern und dem Bundesamt für Zivildienst, welches ja schon der Frauenministerin untersteht, geleistet.
Die Dauer des Dienstes wird alle zwei Jahre neu festgelegt und ergibt sich mathematisch aus der Anzahl der nachfragenden Berechtigten auf der einen Seite und dem Angebot an männlichen tauglichen Dienstpflichtigen auf der anderen Seite.
Obwohl das gegenwärtige Zivildienst-Recht grundsätzlich auf den neuen Frauendienst übertragbar ist, müssen dennoch einige Punkte neu geregelt werden. Der Teufel sitzt wie so oft im Detail. Insbesondere das Beschwerde-Recht, auch des Dienstpflichtigen, muß neu ausgestaltet werden. Einiger Grundrechte darf er nicht verlustig gehen, da dies unserem Grundgesetz widerspräche. Er soll z.B. ein Beschwerde-Recht erhalten. Umgekehrt muß natürlich auch die Frau Rechte bekommen, z.B. das Recht, einen Dienstpflichtigen abzulehnen, wenn er den Erwartungen nicht entspricht. Ein Züchtigungsrecht ist unserer Meinung nach auf keinen Fall zeitgemäß, es widerspräche der grundgesetzlich geschützen, unantastbaren Würde des Dienstpflichtigen.
Es gibt sicher noch eine Reihe Vorschläge für die konkrete Ausgestaltung des Frauendienstes. Wie könnte man z.B. der sexuellen Belästigung der berechtigten Frauen durch ihren Dienstleistenden vorbeugen? Durch Verschärfung der einschlägigen Gesetze ? Wie könnte man auftretende Renitenz in den Griff bekommen ? Durch Erhöhung der 5 Jahre Gefängnis, die es zur Zeit für Verweigerung von Wehr- und Zivildienst geben kann, auf z.B. 10 Jahre ? Es gibt also noch eine ganze Reihe von Fragen zu klären. Es zeigt sich aber schon erstes Licht am Ende des Tunnels.


Interessierte Frauen können nähere Informationen erhalten unter:

Karin Junker
SPD-Parteivorstand
Referat Frauen/ASF/Frauendienst
Wilhelmstr. 141
10963 Berlin
Tel.: 030-25991-447
Fax: 030-25991-525
e-Mail: asf@spd.de
http://www.asf.spd.de

Fake!

Ruth Teibolt-Wagner, Tuesday, 06.01.2009, 17:59 (vor 6195 Tagen) @ Karin Junker

Den Text schrieb ich bereits vor sechs Jahren. Was soll'n das?

entlarvender Schreibfehler!

Karin Junker, Tuesday, 06.01.2009, 18:25 (vor 6195 Tagen) @ Ruth Teibolt-Wagner

1. Der Text ist von mir, von Karin Junker
2. Der Nachname meiner Freundin Ruth schreibt sich so: "Teibold-Wagner", nicht "Teibolt-Wagner". Dieser Schreibfehler ist entlarvend. Es kann sich nie und nimmer um meine Freundin handeln.

Karin

Wird jede Diskussion um den Zwangsdienst Wehrpflicht im Keim erstickt?

Goofos @, Tuesday, 06.01.2009, 21:11 (vor 6195 Tagen) @ Christian2

Gestern wurden in Deutschland tausende Männer aufgrund wegen ihres
Geschlechts zum menschenverachtenden und menschenrechtsverletzdenden
Zwangsdienst Wehrpflicht einberufen. In den Nachrichten, weder im Radio, TV
und Internet, hörte und las man rein gar Nichts davon.
Wenn man in Google Wehrpflicht eingibt, erscheinen keine aktuellen
Nachrichten zum Zwangsdienst Wehrpflicht. Unterstehen alle Medien einer
Zensur, um ja keine Diskussion zur Wehrpflicht aufkommen zu lassen, da ja
nur Männer dazu missbraucht, versklavt und ausgebeutet werden? Noch was ist
mir aufgefallen, wenn man in Google das Wort Zivildienst eingibt, so werden
es immer mehr Seiten, jetzt schon 4mal soviel wie der Begriff Wehrpflicht!
Wenn man in Google Alleinerziehende eingibt, wird mehr Wirbel darüber
gemacht als um die menschenverachtende Zwangsdienste (Wehrpflicht /
Zivildienst). Die Menschen sollen offenbar daran nicht erinnert werden,
dass es immer noch die Zwangsdienste in Deutschland gibt und nur Männer
aufgrund wegen ihres Geschlechts dazu gezwungen werden!

Der Meinung, dass die Diskussion um Wehrdienst/Zivildienst klein gehalten wird, schließe ich mich an. Das Ergebnis ziehe ich auch aus einem Entschließungsantrag von den Grünen and den Bundestag über den ich letztens gestolpert bin. Blöderweise kann ich daraus keinen Text kopieren, deswegen muss man da selber reinschauen weil da schon einige Sätze dabei sind, bei denen man sich fragen darf wieso überhaupt noch
ein Wehr-/Zivildienst existiert?

Gerade wenn man über Eingriffe in die Grund- und Freiheitsrechte, Benachteiligung und Zwang redet, hat man wohl erkannt warum man eine Diskussion darüber lieber klein hält und im Stillen das lieber in einen Freiwilligendienst umwandeln möchte. Andererseits frage ich mich aber auch was passieren würde, wenn darüber eine öffentliche Debatte geführt werden würde?

Wird jede Diskussion um den Zwangsdienst Wehrpflicht im Keim erstickt?

Lude, Tuesday, 06.01.2009, 22:56 (vor 6195 Tagen) @ Goofos

Der Meinung, dass die Diskussion um Wehrdienst/Zivildienst klein gehalten
wird, schließe ich mich an. Das Ergebnis ziehe ich auch aus einem
Entschließungsantrag
von den Grünen and den Bundestag
über den ich letztens gestolpert
bin. Blöderweise kann ich daraus keinen Text kopieren, deswegen muss man da
selber reinschauen weil da schon einige Sätze dabei sind, bei denen man
sich fragen darf wieso überhaupt noch
ein Wehr-/Zivildienst existiert?

Hier ist der Antrag

---------------------------
Deutscher Bundestag........Drucksache 16/11069
16. Wahlperiode............25.11.2008

Entschließungsantrag
der Abgeordneten Alexander Bonde, Anna Lührmann, Omid Nouripour, Kai Gehring, Winfried Nachtwei, Kerstin Andreae, Priska Hinz, Markus Kurth, Christine Scheel und der Fraktion der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung - Drucksachen 16/9900, 16/9902, 16/10416, 16/10423, 16/10424, 16/10425 -

Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009)

hier: Einzelplan 17
Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Der Bundestag wolle beschließen:

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest:

1. Die Wehrpflicht ist ein nicht länger zu rechtfertigender Eingriff in die Grundrechte, Ausbildungs- und Berufsbiographien sowie die Lebensplanung junger Männer. So lange es die Wehrpflicht noch gibt, gilt es darauf zu achten, dass die Belastungen so gering wie möglich sind. Dem Wesen der allgemeinen Wehrpflicht entspricht es, dass sie in der Regel durch den Grundwehrdienst erfüllt wird. Sie darf nicht zu einer sozialen Dienstpflicht für Kriegsdienstverweigerer umfunktioniert werden. Längst kann nur noch ein Bruchteil der Wehrpflichtigen Grundwehrdienst leisten. Viele Wehrpflichtige verweigern einen Dienst an der Waffe, zu dem die Mehrheit in der Realität überhaupt nicht herangezogen werden kann. Der Zivildienst ist ein aus Gleichheits- und Gerechtigkeitserwägungen heraus an Stelle des Wehrdienstes abzuleistender Ersatzdienst für Wehrpflichtige. Er ist nicht Ersatz für einen potentiell zu leistenden, sondern Ersatz für einen tatsächlich zu leistenden Wehrdienst. Das ist längst nicht mehr gewährleistet: Wer einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung stellt, wird zum Dienstantritt aufgefordert und mit größter Sicherheit zum Zivildienst einberufen. Demgegenüber werden alljährlich zehntausende grundsätzlich wehrdienstfähige Männer mangels Bedarf nicht einberufen. Damit hat die allgemeine Wehrpflicht den Charakter einer allgemeinen Dienstpflicht für Kriegsdienstverweigerer. Es ist aber keinesfalls hinnehmbar, dass Kriegsdienstverweigerer einen Nachteil erleiden, weil sie vor der tatsächlichen Einberufung zum Wehrdienst bekannt geben, ihr Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung in Anspruch zu nehmen.

2. Im Bundeshaushalt sind hierfür deutlich mehr Zivil- als Wehrdienstplätze vorgesehen. Heute leisten deshalb ca. 15 Prozent der Wehrpflichtigen eines Geburtsjahrgangs Zivildienst und nur ca. 10 Prozent Wehrdienst. Laut Haushaltsentwurf sollen über 30 000 Zivildienstleistende mehr einberufen werden als Wehrdienstleistende. Um diese eklatante Ungleichbehandlung von Kriegsdienstverweigerern zu beseitigen und den Charakter der Wehrpflicht als militärischer und nicht sozialer Dienstpflicht hervorzuheben, dürfen die Einberufungen zum Zivildienst die Einberufungen zum Wehrdienst keinesfalls übersteigen. Die entsprechenden Haushaltsansätze der Bundesregierung im Einzelplan 17 für den Zivildienst sind daher entsprechend abzusenken.

3. Von einer "Allgemeinen Wehrpflicht" kann in Deutschland keine Rede mehr sein: Die veränderte Bedrohungslage, die neuen Aufgaben und die damit einhergehende Transformation der Bundeswehr haben dazu geführt, dass zur Zeit nur etwa 10 Prozent der Wehrpflichtigen eines Geburtsjahrgangs zum Grundwehrdienst einberufen werden. Der Wehrdienst ist damit nicht mehr die Regel, sondern die Ausnahme. Die Einführung neuer Tauglichkeits- und Freistellungskriterien, hat dafür gesorgt, dass über 75 Prozent der jungen Männer vom Wehr- und Zivildienst am Ende keinerlei Dienst leisten. Allerdings haben alle Wehrpflichtigen in einer wichtigen Phase ihres Lebens oft über Jahre hinweg keine Planungssicherheit oder Gewissheit, ob sie einberufen werden, eine Ausbildung oder ein Studium anfangen können bzw. ob sie ins Ausland reisen können oder nicht. Die Einschränkungen ihrer Grund- und Freiheitsrechte- auch im Vergleich zu Gleichaltrigen aus vielen anderen EU-Staaten- sind real und keinesfalls hinnehmbar. Für die Minderheit der jungen Männer, die die Pflichtdienste noch zwangsweise erfüllen müssen, wird das Gleichheitsgebot dadurch noch stärker verletzt. Die Wehrpflicht ist bei weitem nicht mehr eine gleich belastende Pflicht und damit auch verfassungsrechtlich nicht mehr haltbar. Wehrgerechtigkeit ist nicht mehr gegeben und auch auf absehbare Zeit nicht herstellbar. Deshalb muss der Ausstieg aus der Wehrpflicht vorangetrieben werden.

4. Jugendliche sind die Generation mit der größten Bereitschaft zu freiwilligem Engagement. Sie haben ein großes Interesse, im Rahmen eines Freiwilligendienstes berufliche und soziale Lernerfahrungen im In- oder Ausland zu sammeln. Um die aktive Bürgergesellschaft weiter zu stärken und mehr Menschen zu motivieren, sich gesellschaftlich zu engagieren, müssen bewährte Formen wie die bestehenden Jugendfreiwilligendienste in ihrem Profil geschärft und deutlich ausgebaut werden. Auf einen Freiwilligendienstplatz kommen zwischen drei und vier Bewerberinnen und Bewerber. Freiwilligendienste sind für die Gesellschaft und für die Freiwilligen von sehr großem Wert. Das Interesse kann durch das bisherige Unterstützungsangebot noch nicht hinreichend befriedigt werden. Die finanziellen Einsparungen die durch die Herabsetzung der Zivildienstplätze im Bundeshaushalt erzielt werden, sollen deshalb vor allem zur Förderung der Jugendfreiwilligendienste eingesetzt werden. Ziel muss es sein, die angebotenen Freiwilligendienstplätze mehr als zu verdoppeln und die Benachteiligungen für Wehrpflichtige aufzuheben. Diese teilweise Umwandlung von Zivildienstplätzen in Angebote der Jugendfreiwilligendienste ist ein wichtiger Schritt in dem Prozess zum Ausstieg aus der Wehrpflicht.

5. Die Zukunft der Jugendfreiwilligendienste liegt in der Fortführung der Freiwilligkeit, im quantitativen Ausbau und einer qualitativen Weiterentwicklung. Hierzu gehört vor allem eine noch konsequentere Ausrichtung der Freiwilligendienste an Orientierung, Bildung und Qualifizierung. Die verschiedenen Programmzweige und Modellprojekte benötigen eine kohärente Gesamtkonzeption und -Strategie. Diese Gesamtkonzeption muss die sozialen, ökologischen, kulturellen, generationenübergreifenden und entwicklungspolitischen Dimensionen genauso umfassen wie die Angebote in Europa, im außereuropäischen Ausland sowie die ungeregelten Dienste. Freiwilligendienste müssen allen Jugendlichen gleichermaßen offen stehen. Daher ist ein stärkeres Augenmerk auf bislang unterrepräsentierte und benachteiligte Jugendliche zu richten Um das hohe gesellschaftliche Potenzial von Freiwilligendiensten auszuschöpfen, ist zudem eine Reform der bisherigen Finanzierungsstruktur erforderlich.

6. Verteidigungsminister Jung hat für das Haushaltsjahr 2009 erneut angeordnet bis zu 6.700 Grundwehrdienstleistende mehr einzuberufen als funktional in der Bundeswehrplanung für erforderlich gehalten wurde. Statt wie geplant 30.000 sollen im Jahresdurchschnitt 35.000 Grundwehrdienstleistende in der Bundeswehr ihren neunmonatigen Grundwehrdienst leisten. Angesichts von Einberufungsjahrgängen von 350.000 bis 450.000 Wehrpflichtigen ändert die Einberufung von 6.700 Grundwehrdienstleistenden nichts an der Unmöglichkeit, die allge-
meine Wehrpflicht heute noch gerecht zu gestalten. Demgegenüber stellt die funktional nicht begründete Einberufung eine Belastung für die Truppe, insbesondere die Zeit- und Berufssoldaten dar. Sie bindet Personal und Ressourcen, die an anderer Stelle fehlen. Die Wehrpflicht behindert damit den Aufbau von modernen Streitkräften in einer freiheitlichen Demokratie. Mit einem attraktiven freiwilligen Kurzdienst, der Frauen und Männern offensteht und der die Möglichkeiten verbessert, das Binnenleben der Bundeswehr und die Bundeswehr als Arbeitgeber kennen zu lernen, könnte der Ausstieg aus der Wehrpflicht zum Abschluss gebracht werden

II. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf,

1. die Benachteiligung von Wehrdienstverweigerern bei der Einberufungspraxis unverzüglich zu beenden,

2. nicht mehr Kriegsdienstverweigerer zum Zivildienst einzuberufen als Wehrdienstpflichtige zum Wehrdienst,

3. die dadurch im Einzelplan 17 eingesparten Mittel vorrangig für den Ausbau der Jugendfreiwilligendienste im In- und Ausland einzusetzen, um die angebotenen Freiwilligendienstplätze in den kommenden Jahren zu verdoppeln,

4. allen Wehrpflichtigen eine ersatzdienstfähige Freiwilligendienstoption im In- und Ausland zu ermöglichen und die Benachteiligungen gegenüber Nicht-Wehrpflichtigen zu beenden,

5. auf die außerplanmäßige Einberufung von bis zu 6.700 Grundwehrdienstleistenden zu verzichten,

6. in der Bundeswehr einen attraktiven freiwilligen Kurzdienst für Frauen und Männer einzuführen,

7. eine kohärente Gesamtkonzeption für die verschiedenen Freiwilligendienste zu entwickeln,

8. den Ausstieg aus der Wehrpflicht und die Konversion des Zivildienstes voranzutreiben.

Berlin den 25. November 2008

Renate Künast, Fritz Kuhn und Fraktion
------------------------------------------
.

Das Thema Wehrpflicht betrifft auch Frauen, z.B. Mütter usw.

Goofos @, Tuesday, 06.01.2009, 23:05 (vor 6195 Tagen) @ Karin Junker

Hä? Was? Frauendienst? Dienstpflicht von Frauen?...

Also mal ein paar grundsätzliche Fragen:

1. Wo und in welcher Form besteht für Frauen eine Dienstpflicht?
2. Was soll ein Frauendienst sein? Ein Dienst männlicher Wehrdienstverweigerer, die stattdessen einen Dienst an Frauen leisten soll???
3. Was soll das mit Gleichstellung von Männer und Frauen zu tun haben?
4. Ist das Fake??

Das Thema Wehrpflicht betrifft auch Frauen, z.B. Mütter usw.

Frauendienst wäre ein Gewinn für alle., Tuesday, 06.01.2009, 23:30 (vor 6195 Tagen) @ Goofos

Hallo!

Die Gesetzeslage ist ja so, dass Männer ab dem Alter von 18 Jahren dienstpflichtig sind. Die Väter und Mütter des Grundgesetzes wollten das eben so.

Gleichzeitig könnten viele Frauen einen Dienstleistenden gebrauchen, um ihren schwierigen Alltag zu bewältigen, z.B. Alleinerziehende, Studentinnen u.a. benachteiligte Frauengruppen.

Die Grundidee besteht nun darin, diese beiden Bevölkerungsgruppen zusammenzubringen.

D.h.: Die dienstpflichtigen Männer sollen, anstatt wie bisher in einer anonymen Institution einen entfremdeten Dienst abzuleisten, direkt bei Frauen ihren Dienst ableisten, was eine authentischere Form der Ableistung des Dienstes wäre und durch die konkrete Begegnung von Mensch zu Mensch soziale Synergien freisetzen würde, die für unsere Gesellschaft ein großer Gewinn wäre.

Dieser "Frauendienst" muss natürlich verwaltungstechnisch organisiert werden, damit niemand benachteiligt wird. Dafür wären die bestehenden Institutionen hervorragend geeignet, es wäre also keine zusätzliche Bürokratie notwendig:
Die Kreiswehrersatzämter, um die Dienstpflichtigen zu mustern und ihre Tauglichkeit festzustellen. Das Bundesamt für Zivildienst, um den Einsatz zu koordinieren. Das alles unter der Regie der Frauenministerin, die sowieso schon für den traditionellen Zivildienst zuständig ist.

Gegenüber dem jetzigen Zustand würde sich nur der Einsatzort ändern. Statt Dienst in anonymen Institutionen würden die Dienstpflichtigen ihren Dienst direkt bei der Frau im sozialen Nahbereich ableisten.

Wir von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen sind ganz sicher, dass eine solche neue Regelung für alle Beteiligten von Nutzen wäre und darüber hinaus im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit, gerade auch für die jungen Männer, ein weiterer Fortschritt erreicht werden könnte.

Man muss nur einmal unvoreingenommen, vorurteilsfrei und kreativ über diese Dinge nachdenken.

Mit freundlichen Grüßen

Karin Junker
SPD-Parteivorstand
Referat Frauen/ASF/Frauendienst
Wilhelmstr. 141
10963 Berlin
Tel.: 030-25991-447
Fax: 030-25991-525
e-Mail: asf@spd.de
http://www.asf.spd.de

Das Thema Wehrpflicht betrifft auch Frauen, z.B. Mütter usw.

Tigresa, Berlin, Tuesday, 06.01.2009, 23:41 (vor 6195 Tagen) @ Goofos

Hä? Was? Frauendienst? Dienstpflicht von Frauen?...

Also mal ein paar grundsätzliche Fragen:

1. Wo und in welcher Form besteht für Frauen eine Dienstpflicht?
2. Was soll ein Frauendienst sein? Ein Dienst männlicher
Wehrdienstverweigerer, die stattdessen einen Dienst an Frauen leisten
soll???
3. Was soll das mit Gleichstellung von Männer und Frauen zu tun haben?
4. Ist das Fake??


Hallo Goofos,

vergiß es einfach. Ich glaube nicht eine Sekunde, daß der, die oder das echt ist.

Gruß
Tigresa

Das Thema Wehrpflicht betrifft auch Frauen, z.B. Mütter usw.

Diana, Sachsen, Wednesday, 07.01.2009, 00:15 (vor 6195 Tagen) @ Frauendienst wäre ein Gewinn für alle.

Hallo!
Die Gesetzeslage ist ja so, dass Männer ab dem Alter von 18 Jahren
dienstpflichtig sind. Die Väter und Mütter des Grundgesetzes wollten das
eben so.

Auch hallo,

na und - weil die "Väter und Mütter des Grundgesetzes" das irgendwann vor ...zig Jahren "so wollten", heißt das noch lange nicht, dass es a) auch gut sein muss und b) auf ewig so bleiben muss.

Gleichzeitig könnten viele Frauen einen Dienstleistenden gebrauchen, um
ihren schwierigen Alltag zu bewältigen, z.B. Alleinerziehende, Studentinnen
u.a. benachteiligte Frauengruppen.

Sorry, aber ich glaub, mein Schwein pfeift: WIESO zum Deibel ist eine Studentin "benachteiligt"?! Die ist im Gegenteil privilegiert - denn NICHT JEDER oder JEDE kann studieren.

D.h.: Die dienstpflichtigen Männer sollen, anstatt wie bisher in einer
anonymen Institution einen entfremdeten Dienst abzuleisten, direkt bei
Frauen ihren Dienst ableisten, was eine authentischere Form der Ableistung
des Dienstes wäre und durch die konkrete Begegnung von Mensch zu Mensch
soziale Synergien freisetzen würde, die für unsere Gesellschaft ein großer
Gewinn wäre.

Also, die ach so benachteiligte Studentin soll sich dann zum Studentinnenbude-Putzen einen persönlichen... Sklaven ('tschuldigung, ich hätte beinahe geschrieben "persönlichen Neger") kommen lassen dürfen? Ist der "neue Dienst" in etwa so gedacht, ja?

Dieser "Frauendienst" muss natürlich verwaltungstechnisch organisiert
werden, damit niemand benachteiligt wird. Dafür wären die bestehenden
Institutionen hervorragend geeignet, es wäre also keine zusätzliche
Bürokratie notwendig:

Na klar, kann ja nicht sein, dass ein paar dieser Wasserköpfe plötzlich überflüssig wären.

Die Kreiswehrersatzämter, um die Dienstpflichtigen zu mustern und ihre
Tauglichkeit festzustellen.

Die "Tauglichkeit"... aha, zum Studentinnenbude-Putzen, ja? Oder heißt "Tauglichkeit" eher - ob "nach persönlichem Geschmack zu irgendwas zu gebrauchen"?

Gegenüber dem jetzigen Zustand würde sich nur der Einsatzort ändern. Statt
Dienst in anonymen Institutionen würden die Dienstpflichtigen ihren Dienst
direkt bei der Frau im sozialen Nahbereich ableisten.

Sie würden keine Kasernen mehr putzen, sondern versiffte Studentinnenbuden - weil die armen Studentinnen beim Soziologie-/Sozialpädagogik-Studium so furchtbar überfordert und benachteiligt sind.

Wir von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen sind ganz
sicher, dass eine solche neue Regelung für alle Beteiligten von Nutzen wäre
und darüber hinaus im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit, gerade auch
für die jungen Männer, ein weiterer Fortschritt erreicht werden könnte.
Man muss nur einmal unvoreingenommen, vorurteilsfrei und kreativ über
diese Dinge nachdenken.
Mit freundlichen Grüßen

O.K. - denken wir mal vorurteilsfrei und unvoreingenommen und kreativ darüber nach. Dann könnte man auch junge H4-Empfängerinnen dazu heranziehen, die Buden männlicher Studenten zu putzen. Da haben doch dann auch alle was davon, oder nicht? Die H4-Empfängerinnen würden hauswirtschaftliche Kenntnisse und somit was fürs Leben erwerben - und die Studentenbuden wären sauber.

Karin Junker
SPD-Parteivorstand
Referat Frauen/ASF/Frauendienst
Wilhelmstr. 141
10963 Berlin
Tel.: 030-25991-447
Fax: 030-25991-525
e-Mail: asf@spd.de
http://www.asf.spd.de

Haarsträubend, gute Frau. Ganz im Ernst. Ich bin dagegen, dass mein 18-jähriger Sohn für Frauen wie Sie und Ihresgleichen "Dienst" tut! So wie Herakles bei Omphale, oder was?! Aber auch der hat irgendwann seine Verblendung erkannt und seine "Herrin" verlassen, ätsch.

Unheimliche Wandlung bei den Grünen?

Rainer ⌂, Wednesday, 07.01.2009, 00:15 (vor 6195 Tagen) @ Lude

Hallo

4. allen Wehrpflichtigen eine ersatzdienstfähige Freiwilligendienstoption
im In- und Ausland zu ermöglichen und die Benachteiligungen gegenüber
Nicht-Wehrpflichtigen zu beenden,

Ich glaube ja nicht das die Grünen zu Verstand gekommen sind, aber sie fordern es wirklich:

"Die Benachteiligung von Wehrpflichtigen gegenüber Nicht-Wehrpflichtigen soll beendet werden"

Wäre nur noch eine Frage wie die sich den Ausgleich vostellen. Sollen Frauen als Nicht-Wehrpflichtige den Männern als Werpflichtige evtl. einen finanziellen Ausgleich zollen?

Rainer

--
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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Unheimliche Wandlung bei den Grünen?

Diana, Sachsen, Wednesday, 07.01.2009, 00:22 (vor 6195 Tagen) @ Rainer

Hallo

4. allen Wehrpflichtigen eine ersatzdienstfähige

Freiwilligendienstoption

im In- und Ausland zu ermöglichen und die Benachteiligungen gegenüber
Nicht-Wehrpflichtigen zu beenden,


Ich glaube ja nicht das die Grünen zu Verstand gekommen sind, aber sie
Fordern es wirklich:

"Die Benachteiligung von Wehrpflichtigen gegenüber Nicht-Wehrpflichtigen
soll beendet werden"

Wäre nur noch eine Frage wie die sich den Ausgleich vostellen. Sollen
Frauen als Nicht-Wehrpflichtige den Männern als Werpflichtige evtl. einen
finanziellen Ausgleich zollen?

Rainer

Kreative Idee: man ordne jeden Wehrpflichtigen für die Zeit seines (beschissen "bezahlten") Wehrdienstes der "Bedarfsgemeinschaft" einer gut verdienenden Frau zu - die ihn für diese Zeit quasi "aushalten" muss. Wollen mal sehen, wenn alle "Karriere-Pauerfrauen" zur Einkommensoffenlegung verpflichtet würden, um zu prüfen, wie viele Wehrpflichtige sie mit ihrem Einkommen locker mit ernähren können (schließlich beschützen die Wehrpflichtigen ja auch SIE, während sie "Karriere" machen und "sich selbst verwirklichen"!) - wie schnell dann an den Zuständen was geändert wär *gehässig-grins* ;-)

Das Thema Wehrpflicht betrifft auch Frauen, z.B. Mütter usw.

Goofos @, Wednesday, 07.01.2009, 00:23 (vor 6195 Tagen) @ Tigresa

Hä? Was? Frauendienst? Dienstpflicht von Frauen?...

Also mal ein paar grundsätzliche Fragen:

1. Wo und in welcher Form besteht für Frauen eine Dienstpflicht?
2. Was soll ein Frauendienst sein? Ein Dienst männlicher
Wehrdienstverweigerer, die stattdessen einen Dienst an Frauen leisten
soll???
3. Was soll das mit Gleichstellung von Männer und Frauen zu tun haben?
4. Ist das Fake??

Hallo Goofos,

vergiß es einfach. Ich glaube nicht eine Sekunde, daß der, die oder das
echt ist.

Gruß
Tigresa

Jo, hab ich inzwischen festgestellt, nachdem es schon einen Ruth Teibold-Wagner Troll gab der in irgendwelchen Foren solche Texte reingestellt hat.

Dafür hab ich bei den ASF'lern das gefunden:

Dienstverpflichtung von Frauen und Männer bei gleichzeitiger Wahlfreiheit zwischen Wehr- und Zivildienst: ein Ausweg?

Die Wehrpflicht stellt einen schwerwiegenden Einschnitt in die persönliche Freiheit jedes Einzelnen dar. Für die allgemeine Dienstpflicht gälte das gleiche.
http://www.asf.spd.de/servlet/PB/show/1749861/ASF_Antragsbuch_2008_05_22.pdf Seite 127

Man bekommt das Gefühl, dass wenn überhaupt eine Diskussion darüber geführt wird, diese nur deshalb stattfindet weil im Sinne einer Gleichstellung auch Frauen mit in den Pflichtdienst mit einbezogen werden müssten. Irgendwie schon ein seltsamer Zustand in der Politik wenn Männeranliegen eigentlich nur so vorgebracht werden können.

Das Thema Wehrpflicht betrifft auch Frauen, z.B. Mütter usw.

Goofos @, Wednesday, 07.01.2009, 04:05 (vor 6195 Tagen) @ Goofos

Hmz, war gerade dabei der Trudel zu antworten, weil ja gerade in dem zitierten Teil der Knackpunkt lag. Deswegen hoffe ich mal, dass niemand etwas dagegen hat wenn ich das nochmal zitiere:

"Man darf Karlsruhe und dem Europäischen Gerichtshof dankbar sein, dass
klar gestellt wurde: die Wehrpflicht für Männer muss nicht abgeschafft, sie
muss auch nicht auf Frauen ausgedehnt oder für Frauen durch eine
Dienstpflicht "ausgeglichen" werden. Frauen leisten seit jeher ihren Anteil
an den sozialen Pflichten dieser Gesellschaft durch Haus- und
Familienarbeit und die Betreuung Pflegebedürftiger, und zwar nicht selten
lebenslang. Entsprechend gering sind die Karriereaussichten im Beruf, nicht
zuletzt bedingt durch Phasen der Teilzeitbeschäftigung, Minijobs und
Berufsunterbrechungen."
http://www.asf.spd.de/servlet/PB/menu/1483824/index.html

Männeranliegen eigentlich nur so vorgebracht werden können.

Und, dass gerade unter so einem Aspekt die Wehrpflicht nur für Männer nicht mehr aufrecht zu erhalten bleibt, dürfte wohl auch klar sein. Hauptsächlich wenn durch die ganze Gleichstellerei dürfte der Punkt mit den sozialen Pflichten schwer ins wanken kommen. Man braucht sich also nicht wundern wenn die Grünen und ASF für die Abschaffung der Pflichtdienste ist. Eigentlich muss man sich auch nicht darüber wundern warum die Debatte so im Stillen darüber abläuft. Denn wenn das groß diskutiert wird und in Angriff genommen wird, muss man sich fragen ob die Pflichtdienste überhaupt abgeschafft werden. Zumindest ich bin überzeugt, dass dann genügend, aus welchen Gründen auch immer, für den Erhalt der Pflichtdienste eintreten. Sicher ist aber, wenn es erhalten bleibt, dass die Pflichtdienste auch für Frauen gelten müssten weil es einfach kein Argument mehr gibt wieso das nur für Männer gelten sollte.

Ich glaube also nicht, dass Grüne und ASF dabei für die Rechte der Männer einstehen, sondern damit nur die Gefahr eines Pflichtdienstes für Frauen abwehren wollen. Damit meinte ich eigentlich, dass Männeranliegen nur behandelt werden wenn damit auch direkt ein Frauenanliegen verbunden ist. Ansonsten hätte man keine Chance ein Männeranliegen durch zu bringen.

Was heißt schon "Echt"?

Realist, Wednesday, 07.01.2009, 13:06 (vor 6195 Tagen) @ Tigresa

vergiß es einfach. Ich glaube nicht eine Sekunde, daß der, die oder das
echt ist.

Wenn du meinst der Text müsse in einem Beschlusspapier der ASF stehen, dann ist der Text natürlich nicht "echt".

Wer aber weiß wie in der ASF geredet wird wenn die Mikrofone ausgeschaltet sind, der weiß dass der Text die "gefühlte" Beschlusslage darstellt.

Deren Tenor ist: Da sich immer mehr Männer durch Beziehungs- oder Zeugungsverweigerung der lebenslangen Versorgung einer Frau entziehen, muss den Frauen die ihnen zustehende Versorgung eben anders gesichert werden.

Der fragliche Text taucht seit 2004 mehr oder weniger regelmäßig in diversen Foren auf um dann als "natürlich ironisch gemeint" wieder zurückgezogen zu werden.

Meine Einschätzung ist daher, das der Text ein Versuchballon ist. Es soll einfach getestet werden, wann die Zeit reif ist eine gesetzliche Zwangsversorgung der Frauen duch die Männer einzufordern. Immer nach dem Motto: Wer keine Frau zu versorgen hat, bekommt eben eine zugelost.

Um deine Antwort vorweg zu nehmen:
1. Ich bin ein paranoider Spinner.
2. Du willst das nicht.
3. Der Mond ist aus grünem Käse.

Was heißt schon "Echt"?

Tigresa, Berlin, Wednesday, 07.01.2009, 13:39 (vor 6195 Tagen) @ Realist

Hallo Realist,

Um deine Antwort vorweg zu nehmen:
1. Ich bin ein paranoider Spinner.
2. Du willst das nicht.
3. Der Mond ist aus grünem Käse.

wie kommst Du darauf, daß ich Dir das geantwortet hätte? ;-)

Ich lese zum ersten Mal, daß dieser Text schon eine Weile im Internet kursiert - wäre interessant den Urheber zu erfahren.
Ich habe in Feministenforen so viel Stuß gelesen, denen traue ich jede bekloppte Idee zu.

Gruß
Tigresa

Mein Anruf, @Lude

Thomas, Wednesday, 07.01.2009, 14:37 (vor 6195 Tagen) @ Karin Junker

Habe gerade dort angerufen. Fr. Karin Junker ist seit 2007 nicht mehr in der besagten Funktion tätig.

Hatte zwar nur die Möglichkeit mit einer studentischen Aushilfe zu sprechen aber ein solcher Entwurf ist (natürlich!) nicht bekannt.

Ich würde dies als nicht ernstgemeinte Provokation abtuen.

@Lude: Schöner Seitrag zum Thema Wehrpflicht und die Grünen. Christian2 hatte mich schonmal darüber informiert daß die Grünen die Wehrpflicht abschaffen wollten, jedoch seinerzeit die SPD darauf bestanden haben.

Die Grünen hatten kürzlich einen interessanten Vorstoß im Hinblick auf gemeinsames Sorgerecht für nichteheliche Väter und die erscheinen mir gegenwärtig wirklich am progressivsten.

Zwangs-Militärdienste nur für Männer sollten doch nun heutzutage wirklich endlich passé sein!

Unheimliche Wandlung bei den Grünen?

Pööhser Frauenfeind, Wednesday, 07.01.2009, 14:42 (vor 6195 Tagen) @ Rainer

4. allen Wehrpflichtigen eine ersatzdienstfähige

Freiwilligendienstoption

Eine ersatzdienstfähige Freiwilligendienstoption ? Was ist damit gemeint ? Dass sowohl Wehrdienst wie auch Zivildienst freiwillig sein sollen ?

im In- und Ausland zu ermöglichen und die Benachteiligungen gegenüber
Nicht-Wehrpflichtigen zu beenden,

Ich glaube ja nicht das die Grünen zu Verstand gekommen sind, aber sie
fordern es wirklich:
"Die Benachteiligung von Wehrpflichtigen gegenüber Nicht-Wehrpflichtigen
soll beendet werden"

Humm, das ist Grünsprech. Nicht - Wehrpflichtige können ja auch behinderte Männer sein, die gar nicht Wehrdienst leisten können, und somit wäre es auch keine Privilegierung, sondern sachlich begründet.

Korrekt müsste es also heissen : Die einseitige Wehrpflicht nur für Männer ist eine verfassungswidrige Diskriminierung von Männern und stellt eine ungerechtfertigte Privilegierung von Frauen dar und gehört deshalb abgeschafft. So.

PF

Danke für das Amüsement

Thomas, Wednesday, 07.01.2009, 14:55 (vor 6195 Tagen) @ Karin Junker

Könnte nur passieren daß die ASF die Admins hier nach der E-Mail Adresse der "Karin Junker" hier fragt, weil die Ausführungen mit dem offiziellen Adressteil möglicherweise bedenklich sind.

Das Thema Wehrpflicht betrifft auch Frauen, z.B. Mütter usw.

guest2, Wednesday, 07.01.2009, 15:59 (vor 6195 Tagen) @ Goofos

http://www.asf.spd.de/servlet/PB/show/1749861/ASF_Antragsbuch_2008_05_22.pdf
Seite 127

Man bekommt das Gefühl, dass wenn überhaupt eine Diskussion darüber
geführt wird, diese nur deshalb stattfindet weil im Sinne einer
Gleichstellung auch Frauen mit in den Pflichtdienst mit einbezogen werden
müssten. Irgendwie schon ein seltsamer Zustand in der Politik wenn
Männeranliegen eigentlich nur so vorgebracht werden können.

Hast Du auch Seite 125 gelesen?

"Wir fordern die Aussetzung der Wehrpflicht ..." und daneben der Kommentar "Abgelehnt da erledigt durch Beschlusslage".

Das Thema Wehrpflicht betrifft auch Frauen, z.B. Mütter usw.

guest2, Wednesday, 07.01.2009, 16:05 (vor 6195 Tagen) @ Goofos

Und, dass gerade unter so einem Aspekt die Wehrpflicht nur für Männer
nicht mehr aufrecht zu erhalten bleibt, dürfte wohl auch klar sein.
Hauptsächlich wenn durch die ganze Gleichstellerei dürfte der Punkt mit den
sozialen Pflichten schwer ins wanken kommen. Man braucht sich also nicht
wundern wenn die Grünen und ASF für die Abschaffung der Pflichtdienste ist.

Wie bitte?

Der ASF hat die letzte Forderung von SPD-Abgeordneten nach Abschaffung der Wehrpflicht torpediert, das einzige was die tun ist schonmal prophylaktisch gegen eine moegliche Wehrpflicht fuer Frauen vorzugehen.

Die Gruenen haben in ihrer Regierungszeit alles moegliche durchgekriegt, inklusive ner Latte Grundgesetzaenderungen - die Abschaffung der Wehrpflicht haben sie nichtmal versucht.

Eigentlich muss man sich auch nicht darüber wundern warum die Debatte so im
Stillen darüber abläuft. Denn wenn das groß diskutiert wird und in Angriff
genommen wird, muss man sich fragen ob die Pflichtdienste überhaupt
abgeschafft werden. Zumindest ich bin überzeugt, dass dann genügend, aus
welchen Gründen auch immer, für den Erhalt der Pflichtdienste eintreten.
Sicher ist aber, wenn es erhalten bleibt, dass die Pflichtdienste auch für
Frauen gelten müssten weil es einfach kein Argument mehr gibt wieso das nur
für Männer gelten sollte.

Ich glaube also nicht, dass Grüne und ASF dabei für die Rechte der Männer
einstehen, sondern damit nur die Gefahr eines Pflichtdienstes für Frauen
abwehren wollen. Damit meinte ich eigentlich, dass Männeranliegen nur
behandelt werden wenn damit auch direkt ein Frauenanliegen verbunden ist.
Ansonsten hätte man keine Chance ein Männeranliegen durch zu bringen.

Wird ja eh nicht durchgebracht, sondern es bleibt bei weiblichen Privilegien.

MfG

Was heißt schon "Echt"?

guest2, Wednesday, 07.01.2009, 16:08 (vor 6195 Tagen) @ Realist

vergiß es einfach. Ich glaube nicht eine Sekunde, daß der, die oder das
echt ist.


Wenn du meinst der Text müsse in einem Beschlusspapier der ASF stehen,
dann ist der Text natürlich nicht "echt".

Wer aber weiß wie in der ASF geredet wird wenn die Mikrofone ausgeschaltet
sind, der weiß dass der Text die "gefühlte" Beschlusslage darstellt.

ACK. Genau so klangen die ASF-Weiber bei der letzten Debatte, die Kurt Beck dann mit diesem "freiwillige Wehrpflicht"-Schwachsinn zerredet hat.

MfG

Das Thema Wehrpflicht betrifft auch Frauen, z.B. Mütter usw.

guest2, Wednesday, 07.01.2009, 16:26 (vor 6194 Tagen) @ guest2

Der ASF hat die letzte Forderung von SPD-Abgeordneten nach Abschaffung der
Wehrpflicht torpediert, das einzige was die tun ist schonmal
prophylaktisch gegen eine moegliche Wehrpflicht fuer Frauen vorzugehen.

Hier noch Links dazu:

http://www.asf.spd.de/servlet/PB/menu/1483824/index.html
http://www.asf.spd.de/servlet/PB/menu/1564171/index.html

Und zu den Gruenen:

http://www.welt.de/print-welt/article242338/Warum_die_Gruenen_sich_nicht_wehren.html

Lasst euch nicht verarschen von Leuten die behaupten, sie seien ja "immer schon dagegen" gewesen, wichtig sind denen "Tierrechte ins Grundgesetz"!

MfG

Wir von der ASF lehnen die Wehrpflicht ab.

Ruth äh Karin Junker, Wednesday, 07.01.2009, 17:00 (vor 6194 Tagen) @ guest2

Sehr gut erkannt. Wir sind hier einer Meinung.

Wir von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen lehnen die Wehrpflicht (für Frauen) ganz klar ab. Wir sind für die allgemeine Wehrpflicht. Alles gegenteilige ist eine gemeine Unterstellung. Wir stehen fest auf dem Boden des Grundgesetzes.

Gruß

Wir von der ASF lehnen die Wehrpflicht ab.

Pööhser Frauenfeind, Wednesday, 07.01.2009, 17:07 (vor 6194 Tagen) @ Ruth äh Karin Junker

Sehr gut erkannt. Wir sind hier einer Meinung.

Wir von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen lehnen die
Wehrpflicht (für Frauen) ganz klar ab. Wir sind für die allgemeine
Wehrpflicht. Alles gegenteilige ist eine gemeine Unterstellung. Wir stehen
fest auf dem Boden des Grundgesetzes.

Gruß

Eine nüchtern sachliche Beschreibung der tatsächlichen Verhältnisse. Da du aber meist ironische Beiträge schreibst, ist dir das in diesem Fall misslungen.

PF

Wir von der ASF lehnen die Wehrpflicht ab.

Ruth äh Karin Junker, Wednesday, 07.01.2009, 17:27 (vor 6194 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind

Eine nüchtern sachliche Beschreibung der tatsächlichen Verhältnisse. Da du
aber meist ironische Beiträge schreibst, ist dir das in diesem Fall
misslungen.

PF

Vielleicht ist die Realität schon Ironie genug...

Gruß

Unheimliche Wandlung bei den Grünen?

Rainer ⌂, Wednesday, 07.01.2009, 21:17 (vor 6194 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind

Hallo

Humm, das ist Grünsprech. Nicht - Wehrpflichtige können ja auch behinderte
Männer sein, die gar nicht Wehrdienst leisten können, und somit wäre es
auch keine Privilegierung, sondern sachlich begründet.

Wehrpflichtig sind alle Männer von 18 bis 65 Jahre.

Nicht Wehrpflichtig sind alle Frauen und Männer die jünger als 18 oder älter als 65 Jahre sind.

Ob ein Wehrpflichtiger den Zwangsdienst auch leisten muss ist eine andere Baustelle.

Rainer

--
[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Das Thema Wehrpflicht betrifft auch Frauen, z.B. Mütter usw.

Goofos @, Wednesday, 07.01.2009, 23:48 (vor 6194 Tagen) @ guest2

Ich verstehe jetzt nicht ganz wo unsere Ansichten so grundlegen auseinander gehen? :> Schließlich bin auch ich der Meinung, dass ASF und Grüne die Wehrpflicht und Pflichtdienste nur in den Mund nehmen um vorsorglich gegen etwaige gleichberechtigte Pflichten für Frauen vorzugehen.

Das Thema Wehrpflicht betrifft auch Frauen, z.B. Mütter usw.

guest2, Thursday, 08.01.2009, 09:44 (vor 6194 Tagen) @ Goofos

Ich verstehe jetzt nicht ganz wo unsere Ansichten so grundlegen auseinander
gehen? :> Schließlich bin auch ich der Meinung, dass ASF und Grüne die
Wehrpflicht und Pflichtdienste nur in den Mund nehmen um vorsorglich gegen
etwaige gleichberechtigte Pflichten für Frauen vorzugehen.

ACK. Da hab ich schon angefangen zu antworten, nachdem ich den ersten Absatz gelesen hatte.

Wollte es dann trotzdem nochmal klargestellt haben, nicht das man so nebenbei und unbeabsichtigt zur feministischen Legendenbildung beitraegt.

MfG

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