Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Jetzt kann ich auch dort nicht mehr Einkaufen

Don Peppino, Friday, 02.01.2009, 14:12 (vor 6200 Tagen)

Spendenaktion Kleinbäuerinnen in Kenia
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Schau mal deine E-Mails. Du hast Post (nT)

Ein Freund, Friday, 02.01.2009, 15:25 (vor 6200 Tagen) @ Don Peppino

Spendenaktion Kleinbäuerinnen in Kenia
Hier

Nicht nach Afrika spenden, auch nicht per Warenkauf !

Student(t), Friday, 02.01.2009, 16:51 (vor 6199 Tagen) @ Don Peppino

Spendenaktion Kleinbäuerinnen in Kenia
Hier

Vor vielen Jahren hatte ich einer kleinen Berliner Entwicklungsorganisation regelmäßig Beiträge zukommen lassen. Auf einer Afrikareise habe ich eines der Projekte dann mal besucht. Als ich den Bäuerinnen des Dorfes sagte, daß ich mich für das Projekt interessiere, für welches sie Spendengelder erhalten, reagierten sie mit Gesten des Mißtrauens. Mehr noch, sie schotteten sich ängstlich gegen mich ab. Von den Geräten, die dort angekommen sein sollen, war auch nichts zu sehen.

Zurück in Berlin, besuchte ich die Organisation auf einer ihrer Versammlungen. Merkwürdigerweise stieß ich hier auf die gleiche Reserve - und auf feministische Parolen! Meine Fragen, warum demonstrativ nur Frauen unterstützt und somit ein Keil in die Geschlechterbeziehungen getrieben werden, blieb unbeantwortet. Der Versammlungsleiter reagierte völlig abweisend. Mir blieb nur noch, zu schweigen und mit guter Miene das böse Spiel bis zum Ende zu begleiten. Trotz Kündigung wurden meine Beiträge weiterhin abgebucht, bis ich entschieden reagierte.

Anderer Fall: Ein für Entwicklungsländer zuständiger Mann von einer Einrichtung für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise (Demeter) erzählte mir später, daß das Projekt, mit dem er beauftragt war, völlig gescheitert wäre. Traktoren seien zerlegt und teile-weise gestohlen worden oder rosteten vor sich hin. Er habe jede Hoffnung aufgegeben.

Dieser Mann ist dann unter Rassismus-Vorwürfen aus seiner Organisation gemobbt worden.

Fazit:

Finger weg von Afrika-Spenden, auch indirekten Spenden per Warenkauf! Ihr wißt nicht, wohin die Mittel versickern.

Nicht nach Afrika spenden, auch nicht per Warenkauf !

Garfield, Friday, 02.01.2009, 18:40 (vor 6199 Tagen) @ Student(t)

Hallo Student!

Das kann ich nur bestätigen. Das war übrigens auch in früheren Zeiten nicht anders. Weil die Sowjetunion ihre Positionen in Afrika halten wollte, mußte auch die DDR im Rahmen irgendwelcher "Solidaritäts"-Aktionen immer wieder Güter an afrikanische Länder verschenken. So wurden u.a. auch LKW des Typs W 50 in großen Mengen dorthin geliefert. Die mußten selbstverständlich mit allem Komfort ausgestattet sein, natürlich auch mit Führerhaus.

Daß ich das mit dem Führerhaus jetzt betone, wird allen, die die DDR nicht erlebt haben, vielleicht merkwürdig erscheinen. Dazu muß man wissen, daß eine LPG in der DDR solche W 50-LKWs häufig ohne Führerhaus geliefert bekam. Aus diesem Grunde mußte man die Führerhäuser von Schrott-LKWs immer aufbewahren, um sie auf neue LKWs montieren zu können. (Auf LPG-Stützpunkten lagen deshalb oft solche Führerhäuser herum.)

Die LKWs für Afrika bekamen aber natürlich Führerhäuser, schließlich sollte die DDR im Ausland ja nicht ärmlich erscheinen. Diese Führerhäuser wurden dann üblicherweise schon im afrikanischen Zielhafen abmontiert, irgendwo auf einen Haufen geworfen und verrotteten dort, wie Seeleute aus der DDR häufig beobachten konnten.

In den afrikanischen Ländern, die besonders reichlich mit solchen Spenden bedacht wurden, verließ man sich bald darauf. Da wurde dann nichts mehr repariert, sondern man stellte Maschinen oder Fahrzeuge schon mit harmlosen Defekten einfach irgendwo ab, wartete auf eine neue Spenden-Lieferung und ließ die defekten Maschinen einfach verrosten.

Genauso wird das heute auch laufen. Heute kommen aber noch zwei Gruppierungen dazu, die ein großes Interesse an solchen Spendenaktionen haben:

Erst einmal die hauptamtlichen Mitarbeiter in sogenannten Hilfsorganisationen, insbesondere in den Führungsebenen. Die zweigen für sich natürlich gute Gehälter aus den Spendengeldern ab.

Zweitens ist sowas für diverse Produzenten und Händler eine gute Möglichkeit, um überschüssige Waren loszuwerden. Man schmiert ein paar Führungskräfte in Hilfsorganisationen, die kaufen dafür dann mit Spenden- und/oder Steuergeldern Waren zu überhöhten Preisen (das Schmiergeld muß ja auch wieder reinkommen), und die liefert man dann nach Afrika. Teilweise wird man auf diese Weise sogar völlig unbrauchbare Produkte los, so geschehen beispielsweise mit Solarkochern.

Noch hanebüchener wird die ganze Spendensammelei, wenn es um Länder wie Indien geht. Indien leistet sich z.B. ein Atomwaffen-Arsenal und Flugzeugträger. Da kann mir doch niemand erzählen, daß die Inder nicht genügend Geld für ihre Sozialfälle haben! Ich sehe überhaupt nicht ein, wieso ich die indischen Rüstungsprogramme indirekt mitfinanzieren soll.

Und die Krönung ist dann noch, daß Länder wie Indien oder China immer noch allen Ernstes als Entwicklungsländer bezeichnet werden.

Freundliche Grüße
von Garfield

W 50

Student(t), Friday, 02.01.2009, 21:59 (vor 6199 Tagen) @ Garfield

In den afrikanischen Ländern, die besonders reichlich mit solchen Spenden
Da wurde dann nichts mehr
repariert, sondern man stellte Maschinen oder Fahrzeuge schon mit harmlosen
Defekten einfach irgendwo ab, wartete auf eine neue Spenden-Lieferung und
ließ die defekten Maschinen einfach verrosten.

Genauso wird das heute auch laufen.
Freundliche Grüße
von Garfield

Hallo Garfield !

Alles, was du sagst, kann ich bestätigen - im Prinzip. Manche Details kenne ich zwar nicht, dafür aber andere.

Deine Erwähnung des W 50 hat in mir nostalgische Gefühle geweckt, denn ich habe mit einem solchen die Wüste durchquert bis hin nach Benin. Der Wagen ist enorm geländegängig aufgrund seiner 16 Zoll breiten Ballonreifen. Und natürlich aufgrund seines Allradantriebes und seiner Differentialsperren längs und zweimal quer.

Habe leider kein Foto von der Wüstendurchquerung mit dem W 50 gefunden, aber unten links ist er schon mal aus meiner Zusammenstellung für die Überführung von 1995:

[image]

Gruß
Student

zt 300

roser parks, Friday, 02.01.2009, 22:21 (vor 6199 Tagen) @ Student(t)

In den afrikanischen Ländern, die besonders reichlich mit solchen

Spenden

Da wurde dann nichts mehr
repariert, sondern man stellte Maschinen oder Fahrzeuge schon mit

harmlosen

Defekten einfach irgendwo ab, wartete auf eine neue Spenden-Lieferung

und

ließ die defekten Maschinen einfach verrosten.

Genauso wird das heute auch laufen.
Freundliche Grüße
von Garfield


Hallo Garfield !

Alles, was du sagst, kann ich bestätigen - im Prinzip. Manche Details
kenne ich zwar nicht, dafür aber andere.

Ähnliche Geschichten wurden auch über den ZT 300 erzählt!
[image]

Angeblich wurden die Traktoren mit Fahrerhaus dorthin geliefert, weil es dort aber so warm ist wurden die Dächer der Fahrerhäuser mittels Schneidbrenner entfernt.

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