Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gutachterunwesen in Österreich

Ein Vater, Thursday, 01.01.2009, 12:40 (vor 6201 Tagen)

Das Online-Magazin Blaulicht und Graulicht greift öfters Gutachter von Familiengerichten an und so gibt es in jüngster Zeit 2 Artikel, die man sichern und weiterverbreiten sollte, deshalb stelle ich beide Artikel komplett ein.

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Schöne Bescherung: Gutachterin Fürst-Pfeifer aus
Mödling ist mit Enthüllungen konfrontiert.
(Bildquelle: Österreich, 22. Dezember 2008)

(Wien, im Dezember 2008) Das war 2008: Ein heißer Herbst und kein Weihnachtsfriede für die Gerichtsgutachter und deren bislang unhinterfragte Dominanz bei den Gerichten. Während sich diese Webseite nur auf den kleinen Part beschränkte und in großen Bibliotheken und Institutsarchiven Österreichs die Diplomarbeiten und Dissertationen aushob, um sie für Analysezwecke auf Silberscheiben zu digitalisieren, gingen andere weiter und gruben in der Vergangenheit so mancher Götter in Weiß.

Enthüllung

Diese Webseite sagte schon im September 2008, dass die Friedrich-Kampagne nicht die letzte sein wird und weitere Enthüllungen aus gewissen Kreisen folgen werden. Diese Enthüllungen finden mit unterschiedlicher politischer und medialer Unterstützung statt. Sie untergraben die Autorität der Platzhirschen und verhindern eine Rezertifizierung und damit eine Ausübung des Gutachterjobs.

Bescherung

Max Friedrich wurde nach der Kampagne gegen ihn 2008 bislang nicht mehr rezertifiziert. Zu Egon Bachler hört man aus Salzburg, dass er am hiesigen Landesgericht nicht mehr zu Schuss kommt. Davor waren 60 Gutachten im Jahr die Regel. Er wich nach Bayern aus. Nun tauchten zu Gabriele Fürst-Pfeifer am 22. Dezember 2008 in der Zeitung "Österreich" Enthüllungen auf. (Die Zeitung nennt sie "Grete F.")

Theoriedefizit

Auslöser für den nunmehrigen Eklat ist ein Fall, den schon die Zeitung "Die Presse" am 4. Dezember 2008 aufzeigte. Ein Ehepaar entschloss sich zur Scheidung. Am 13. Oktober 2008 ging die alleinige Obsorge für zwei minderjährige Kinder am BG Korneuburg an den Vater. Was aus männerpolitischer Sicht gut, läßt Zweifel an der Hinführung zur Expertise aufkommen.

Test aus 1956

Mit einem Testverfahren aus 1956 bescheinigte die Gutachterin der 41-jährigen, wehrhaften Akademikerin mangelhafte Erziehungsfähigkeit auf Grund einer Multiplen Sklerose. Zugleich wurde der Frau ein Führerschein ausgestellt. Dann sprang der Psychologie-Dekan der Uni Wien Germain Weber als Art Zweitgutachter in der Öffentlichkeit in die Bresche und griff Fürst-Pfeifer öffentlich an. Er sprach von Methodendefiziten der Gutachterin.

Optische Erscheinungen

Doch nun kam es eine Packung dicker. Ein niederösterreichischer Grünpolitiker lancierte ein brisantes Dokument in der Öffentlichkeit. Er steht selbst am BG St. Pölten in einem Scheidungsgefecht. Seine Gutachterin: Gabriele Fürst-Pfeiffer. Das publik gewordene Dokument besagt nichts anderes, dass aus 1993 ein Gutachten zur Gutachterin vorliegt, das ihr nicht mehr und nicht weniger - in bester Gutachtersprache - "manisch-depressive Erkrankung, paranoide Ideen, optische Erscheinungen und frei flottierende Angst" bescheinigt.

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Selbst das Neunkirchner Bezirksblatt - hier ein Faksimile - berichtet über die peinliche Vergangenheit im Leben der honorigen Gerichtsgutachterin Gabriele Fürst-Pfeifer. (Foto: Archiv B&G/GW)

Wie kam es überhaupt zur Erstellung eines Gutachtens zur Gutachterin? Das ist die Einserfrage. Die Antwort: Doctrix Fürst-Pfeifer wurde 1993 geklagt. Klagsgrund: Sie habe ein Eheversprechen nicht eingelöst!
Sie wurde folglich von der Wiener Neurologin Dr. Christina Marx begutachtet, die obige Feststellungen zum psychischen Zustand traf. Trotzdem begann 1996 ein Lauf an den Gerichten, mit - laut Angaben von Fürst-Pfeifers Anwältin - 3.000 Gerichtsgutachten. Interne Kontrolle gab es nicht.

1993 - Eheversprechen nicht eingelöst

Der heutige Vizepräsident am LG Wiener Neustadt, das Fürst-Pfeifer "vor zwölf Jahren in die Gutachter-Szene einführte", wie es das "Neunkirchner Bezirksblatt" salopp formuliert, Hofrat Josef Glatz beschreibt die Auswahl der Gutachter für Verfahren so: "Bestellen wir eine(n) GutachterIn, schauen wir etwa ob's Exekutionen gibt - von jedem in der Vergangenheit liegenden Zivilprozess werden wir nicht in Kenntnis gesetzt."

Jetzt aber schon. Exekutionen gibt es keine. Gerichtsgutachterin Gabriele Fürst-Pfeifer hat in den letzten 12 Jahren etwa 3.000 Gutachten erstellt und damit rund 7-9 Millionen Euro kassiert.

Marcus J. Oswald

http://diegalerie.wordpress.com/2008/12/24/seriengutachterin-gabriele-fuerst-pfeifer-wird-scharf-attackiert/
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(Wien, im Dezember 2008) Die niederösterreichische Gutachterin Gabriele Fürst-Pfeifer ist bekannt dafür, dass sie mit ihrem Geld gut haushaltet: Sie klagt gerne Personen und Medien, die Dinge an das Tageslicht bringen, die ihr missfallen. Der Wiener Rechtsanwalt Dr. Gerald Ganzger versuchte es in einem Schriftsatz auch. Doch er erhielt eine Abfuhr. Dieses ist die Antwort, freundlich, aber bestimmt. Datum: 30. Dezember 2008, also heute:

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Sehr geehrter Herr Doktor Ganzger!

Da Sie einer Kanzlei angehören und die rechtsfreundliche Vertretung von Dr. Gabriele Fürst-Pfeifer Inne haben, teile ich Ihnen mit, dass es leider nicht möglich ist, bereits veröffentlichte Medienstücke ("Neunkirchner Bezirksblatt") sowie einige replikative und abbildhafte Formulierungen aus einer Webseite zu entfernen.

Keineswegs ist es Absicht, Frau Fürst-Pfeifer vorsätzlich am Kittel zu flicken, wenn es nichts zu berichten gäbe.
Sehr wohl ist es aber meine patriotische und väterrechtliche Pflicht, auffällige Ereignisse rund um den Gerichtsmarkt zu spiegeln. Aufgabe von Recherche ist es weltweit, Dinge offenzulegen und nicht zuzudecken. Dazu gehören auch persönliche Dinge als Salz in der Suppe dann, wenn sie eine Psychologin betreffen, die psychiatrische und psychologische Gerichtsbegutachtungen von Kindvätern und Kindmüttern mit weitreichender Konsequenz vornimmt. Hinzu kommt, dass Frau Fürst-Pfeifer seit Langem eine Person des öffentlichen Interesses ist.

Friedensangebot - Gastkommentar

Blaulicht und Graulicht" macht nun ausnahmsweise ein Angebot im Frieden: Frau Fürst-Pfeifer steht es frei, sich zu den Ereignissen aus 1993 in einem eigenständigen Beitrag zu äußern. Sie kann in diesem Beitrag (Länge: freie Wahl) auch über die Schwierigkeiten der Gutachtertätigkeit ab 1996 (bis 2008) Stellung beziehen. Dass die Begutachtung von Krisenfällen nicht einfach ist, stellt niemand in Abrede. Nennen wir das einen "Gastkommentar". Sie kann also in den Dialog eintreten, in dem sie die Dinge aus ihrer Sicht erläutern kann. Sie kann einen solchen Beitrag per Email schicken und er wird veröffentlicht. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.

Die Möglichkeit, die Sie ins Auge ziehen werden, ist aus Ihrer anwaltlichen Sicht logisch, bewirkt doch nur das Gegenteil: Klagen führen dazu, dass Beiträge, die schön längst weltweit nachgedruckt, multipliziert und vervielfältigt sind, umso genauer gelesen werden. Also wäre es geschickt, das Dialog-Angebot vorzuziehen, da es uns allen um eine "saubere Justiz" geht. Für eine "saubere Justiz" ist das Motto der Webseite "Blaulicht und Graulicht".

Weltweite Veröffentlichung

Gutachterin Fürst-Pfeifer ist laut meiner Einschätzung so gut wie weg vom Gutachter-Markt. Das hat sie nicht Medien zuzuschreiben, sondern sich selbst. Es sind laut meinen Informationen einige Strafanzeigen bei diversen Staatsanwaltschaften gegen sie im Laufen und ihre nunmehrigen sofortigen Medienklagen ("Gegenschlag"), die man von ihr weidlich kennt, hindern doch österreichweit niemanden daran, weiter treffliche Argumente aus ihrem Privatleben und ihrer Vergangenheit zu suchen, die nötig sind, um für eine "saubere Justiz" einzutreten.

Sie wird ein Max Friedrich-Schicksal erleiden. Wie gesagt: Schuld sind nicht andere, sondern sie selbst.

In Erwartung, dass Sie das Angebot eines "Gastkommentars" Ihrer Mandantschaft annehmen, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Marcus J. Oswald

http://diegalerie.wordpress.com/2008/12/30/marcus-j-oswald-an-anwalt-gerald-ganzger/
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Ein Gutachterunwesen in Deutschland existiert natürlich auch und die einzigen, die etwas im größeren Stil dagegen unternehmen, ist folgende Seite http://www.gwg-gutachten.de/


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