Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Eine Umfrage unter den Lesern hier.

Borat Sagdijev, Monday, 29.12.2008, 00:57 (vor 6189 Tagen) @ Student(t)

Meine Fragestellung ist eine andere: mich interessieren die Bedingungen,
unter denen eine Krankheit überhaupt auftreten kann. Hierzu habe ich eine
eigene Position. Meine Überzeugung ist nämlich, daß erst der Verlust eines
natürlichen Gefühls dafür, daß Männer den Frauen hierarchisch überlegen
sind, zu einer Gynokratie führen kann (ja führen muß).

Es gibt kein "natürliches Unterlegenheitsgefühl". Menschen haben (statistisch Übersignifikant) nach Geschlecht aufgeteilt unterschiedliche Motive und Fähigkeiten und passen sich mit diesen ihrem Umfeld an.
Dass wir etwas haben dass du "Gynokratie" nennst, ist wohl eher die Folge der Anpassung an gesellschaftliche Änderungen bedingt durch kulturellen/technischen Fortschritt.

Das will ich aber hier nicht mehr verteidigen, denn ich weiß inzwischen,
daß ich damit nicht gut ankomme. Vielmehr frage ich: Wer teilt diese
Position noch ? Das dürften, wenn überhaupt, nur ganz Wenige sein. Ich
mache mir also keine Illusionen.

Je nach Perspektive könnte man ein Geschlecht als hierarchisch Überlegen ansehen. Das basiert jedoch auf "erfundenen" Kriterien.
Vielmehr passten sich die Geschlechter mit Ihren unterschiedlichen Eigenschaften bisher immer so gut an, dass der Mensch einen sehr guten Reproduktionserfolg hat.
Frauen sind der Flaschenhals bei der Reproduktion.
Doch wird Reproduktion in hochentwickelten und industrialisierten Gesellschaften weit weniger wichtig.
Genauso wie es individuell immer unwichtiger wird sich in überlebensfreundlicheren Großfamilien zu organisieren.
Der effektive Lebensraum des einzelnen dehnt sich durch seinen Ressourcenbedarf erheblich aus, weswegen ein Schrumpfen der Population sogar sinnvoll scheint.
Frauen haben dadurch Macht als beschränkender Faktor der Reproduktion durch deren geringere Nachfrage eingebüßt.
Frauen haben festgestellt, dass ihre bisherige soziale wie genetische Anpassung der männlichen kulturellen Vorherrschaft unter diesen Bedingungen unterlegen ist.
Dem entgegnet der Feminismus damit, dass er Frauen zu besseren, neuen Menschen stilisiert sowie Männer gleichzeitig zum Auslaufmodell deklariert.
Dieser Machtverlust einerseits wie der Machtgewinn durch Aufweichen sozialer Zwänge bei trotzdem höherer Resourcenverfügbarkeit ermöglichte es dem Feminismus – den es wohl schon immer gab - die bekannte Verbreitung zu erreichen.
Oder anders gesagt glaube ich dass der Machtverlust der Frau durch den Verlust Ihrer klassischen Rolle in der Familie und als Flaschenhals der Reproduktion mit Feminismus aufgewogen wurde.

Um den Anlaß meiner Frage verständlich zu machen, zitiere ich zwei
Antworten, die ich kürzlich von Teilnehmern erhalten habe. Auf meine
Feststellung, daß ein Huhn keine Selbstreflexion und Biographie habe,
antwortete mir Wolfgang A. Gogolin : "Das würde ein
ungeschlüpfes Huhn, so Du es befragen könntest, sicher differenzierter
betrachten."
Er nimmt vom Menschen demnach wohl nicht an, daß er
hierarchisch höher stünde als ein Tier. Noch deutlicher drückte sich
Tigressa aus: "Das ist das Problem daran, daß sich der
Mensch zum Maß aller Dinge und zur Krone der Schöpfung, zum Übertier und
zu-was-weiß-ich-was emporhebt."

Es wurde damit also gesagt, daß der Mensch dem Tier nicht hierarchisch
überlegen, sondern vielleicht sogar unterlegen sei. Ich unterstelle, daß
dies hier eher eine Minderheits-Position ist. Wenn das so ist, so fände ich
es ermutigend. Es ist ja auch recht offensichtlich, daß sich Menschen für
Tiere opfern, aber niemals umgekehrt. Weniger klar wird gesehen, daß
Erwachsene sich für Kinder opfern, nicht aber umgekehrt.

Auch das kann man nur mit menschlichen Kriterien bestimmen.
Die Hierarchie ist somit auf menschliche Vorstellung beschränkt, weil der Mensch glaubt das Tier zu nutzen und die komplexeste Kultur hat.

Und am allerwenigsten klar ist es, daß Männer sich für Frauen opfern,
nicht aber umgekehrt. Darum funktioniert ein Patriarchat, niemals aber eine

Auch hier kann man sich wieder die Kriterien erfinden. Wieso opferte sich eine Frau in früheren Zeiten ohne Hochleistungsmedizin ab 10 Geburten nicht auch dem Mann?
Ist es nicht eher so, dass der Mensch sich der Menschheit opfert?

Gynokratie. Wenn z.B. ein Schiff untergeht,und der Kapitän ist weiblich,
dann wird wohl keiner von uns ernsthaft erwarten, daß die Kapitänin
ruft: "Männer zuerst !" Sinnvoll wäre das zwar, weil Männer am ehesten in
der Lage wären, in Booten auf hoher See zu überleben. Aber Frauen sind ganz
natürlich nicht dazu angelegt, sich für Männer zu opfern. In Widerspruch
dazu denken dennoch Viele, eine wirkliche Glechberechtigung könnte die
Probleme von Männern lösen.

Menschen „opfern“ sich jeweils durch Ihre geschlechtsspezifischen Eigenschaften.
Der Feminismus will aber scheinbar auf sehr egoistische Weise das Opfern möglichst einseitig auf den Mann verlagern.


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