Väter erzählen vom Verlust des Kindes - Trauerarbeit aus männlicher Perspektive
Väter erzählen vom Verlust des Kindes
Buch schildert Trauerarbeit aus männlicher Perspektive
Vom 17.12.2008
"Die vergessene Trauer der Väter" ist ein Buch, in dem Männer erzählen, wie schwierig es ist, den Verlust eines Kindes zu verkraften.
Von Daniel Honsack
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"Mir ging es oft so, dass ich danach gefragt wurde, wie es meiner Frau geht", berichtet Dominik Rihm. Nach ihm hat man sich nicht erkundigt. "Vielleicht haben die Leute gedacht, dass ich zu dem ungeborenen Kind noch keine Beziehung aufgebaut habe", überlegt er. Doch das stimmte nicht. "Wir haben uns ja schon viele Gedanken darüber gemacht, was sich mit dem Kind alles verändern wird und dann wurde einfach ein Schalter umgelegt", sagt er.
Solche und ähnliche Erfahrungen machten zahlreiche Geschlechtsgenossen in vergleichbaren Situationen. Das sollte Dominik Rihm bald erfahren. 20 Väter konnte er gewinnen, über ihre Erfahrungen, ihren Schmerz und ihre Trauer zu schreiben. Gemeinsam mit dem Beitrag von Dieter Steuer, Trauerbegleiter in der Beratungsstelle "Trauernde Eltern Rhein-Main" sind sie nun in dem Buch "Die vergessene Trauer der Väter" veröffentlicht worden.
http://www.allgemeine-zeitung.de/region/objekt.php3?artikel_id=3561345&ressort=56
Ich denke mir, auch hier wird vielfach davon ausgegangen, das Männer keine oder kaum Gefühle haben und das vermutlich "nur", weil sie meistens nicht so viel weinen wie Frauen und der Realität, das das Leben weiter gehen muss, eher ins Auge sehen.
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein