Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was sind Schattenberichte?

Christine ⌂, Saturday, 20.12.2008, 15:50 (vor 6213 Tagen)

Da gestern im Bundestag eine Aussprache bzgl. des Schwangerschaftkonfliktgesetzes anberaumt war, habe ich mir heute das zuständige Plenarprotokoll herunter geladen. Links im Lesezeichen findet man dann auch das entsprechende Stichwort. Als ich im Protokoll den Bericht von Dr. Kirsten Tackmann durchlas, fiel folgender Satz auf Seite 21.157

Vor jeder vorgeburtlichen Untersuchung muss das
Recht auf informierte Einwilligung, auf Nichtwissen
oder nur therapierelevante Informationen gesichert werden.
Das steht übrigens auch im aktuellen Schattenbericht
zur UN-Frauenrechtskonvention.

Ich bin also auf Suche gegangen, fand alles mögliche, nur jenen ominösen Bericht nicht. Nachdem ich mehrere Links angeschaut hatte, schwante mir, das es um einen Bericht des Bundesfrauenministeriums gehen mußte, den ich hier gefunden habe http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/RedaktionBMFSFJ/Abteilung4/Pdf-Anlagen/cedaw-bericht,property=pdf,bereich=,spra...

Sechster Bericht der Bundesrepublik Deutschland
zum Übereinkommen der
Vereinten Nationen zur Beseitigung
jeder Form von Diskriminierung
der Frau (CEDAW)
Unterrichtung durch die Bundesregierung

Langsam schwant mir, warum dieser Schattenbericht heißt, denn im Newsletter wurde er nicht verteilt und folgende 3 Worte auf der ersten Seite können kaum gelesen werden, so schattig sind die: Übereinkommen Diskriminierung Information

Trotz allem weiß ich immer noch nicht, was Schattenberichte sind. In meiner Verzweiflung habe ich sogar Wikipedia bemüht und siehe da, selbst dort existiert das Wort nicht. Was wollen uns Politiker also damit sagen?

Noch etwas anderes zu Politikern. Im o.g. Plenarprotokoll findet man weiter unten im Leseziechen "Menschenrechte von Frauen". Ich habe mir ein paar Abschnitte des ersten Bericht durch gelesen und unabhängig vom Wahrheitsgehalt wird einem übel ob dessen, was vorgetragen wird. Kein Wunder, das die meisten Politiker bzgl. Männerrechte schweigen, denn die Flut, die über mangelnder Frauenrechte vorgetragen wird, erschlägt einem. Da bleibt kein Platz mehr für Widersprüche und so kann ich mir gut erklären, warum die meisten Männer im Bundestag schweigen.

Irritiert wie immer bei politischen Texten - Christine

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Fussball - Wm 2006 und die herbeifantasierte Massenzwangsprostitution

Pööhser Frauenfeind, Saturday, 20.12.2008, 16:35 (vor 6213 Tagen) @ Christine

Anlässlich der Fussbal - WM 2006 in Deutschland lancierten die Frauenschützer die Initiative "Abpfiff". Sinn und Zweck dieser Initiative war es, die befürchtete massenhafte Zwangsprostitution im Umfeld der WM zu bekämpfen.

Im Bericht auf Seite 16 wird nun folgendes festgehalten :

Die Bundesregierung verfügt über keine Anhaltspunkte,
die auf ein erhöhtes Straftatenaufkommen in diesem Kriminalitätsfeld
im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft
schließen lassen. Auch die bisherigen Informationen
der Länder stützen diesen Befund. Dies ist auch
ein Erfolg der oben dargestellten Vorfeldarbeit.

Ja, das ist bauernschlau. Zuerst fantasiert man eine ausserordentliche Gefährdung herbei und schüttet die Bevölkerung mit Schreckensszenarien zu. Bleiben dann die prognostizierten Schreckensszenarien aus, wird dies als Erfolg der getroffenen Massnahmen verkauft.

Nicht in den Sinn kommt diesen Frauenschützern der Gedanke, dass sich die Männer wegen ihrer Begeisterung für den Fussball nach Deutschland begaben und die männlichen und weiblichen Fans ihre sexuellen Bedürfnisse untereinander befriedigten.

PF

Was sind Schattenberichte?

Goofos @, Saturday, 20.12.2008, 18:39 (vor 6213 Tagen) @ Christine

Vor jeder vorgeburtlichen Untersuchung muss das
Recht auf informierte Einwilligung, auf Nichtwissen
oder nur therapierelevante Informationen gesichert werden.
Das steht übrigens auch im aktuellen Schattenbericht
zur UN-Frauenrechtskonvention.

Damit ist vermutlich der CEDAW Bericht und darauf folgend der Schattenbericht der "Gruppe der Frauenverbände Deutschlands" gemeint.

http://www.genderkompetenz.info/aktuelles/archiv/cedaw_schattenberichte/
oder direkt: http://www.frauenrat.de/files/CEDAW_ExecutiveSummary_080704.pdf

Ergänzung

Goofos @, Saturday, 20.12.2008, 19:04 (vor 6213 Tagen) @ Goofos

Vor jeder vorgeburtlichen Untersuchung muss das
Recht auf informierte Einwilligung, auf Nichtwissen
oder nur therapierelevante Informationen gesichert werden.
Das steht übrigens auch im aktuellen Schattenbericht
zur UN-Frauenrechtskonvention.


Damit ist vermutlich der CEDAW Bericht und darauf folgend der
Schattenbericht der "Gruppe der Frauenverbände Deutschlands" gemeint.

http://www.genderkompetenz.info/aktuelles/archiv/cedaw_schattenberichte/
oder direkt:
http://www.frauenrat.de/files/CEDAW_ExecutiveSummary_080704.pdf

Vielmehr müsste das dieser Bericht sein:
http://www.frauenrat.de/files/CEDAW_Alternativbericht2008_de.pdf
Obwohl das wahrscheinlich auch nur ein Vorabbericht vom November ist.

Gefunden bei www.cedaw-alternativbericht.de wo es auch Infos gibt was das ist oder wie der Bericht zustande kommt. Schattenberichte sind demnach alternative Berichte. In dem Falle ist das ein Bericht der parallel zum offiziellen CEDAW Bericht von zahlreichen NGO Frauenorganisationen zusammengetragen wird und die Ergebnisse aus deren Sicht präsentiert oder zusammenfasst. Die Frage ist inwiefern diese alternativen Berichte in Entscheidungen des Bundes oder der EU mit einfließen. Schließlich habe ich bei Wikipedia noch den "Schattenberichterstatter" gefunden aus dem ich noch nicht so ganz Schlau geworden bin.

Was sind Schattenberichte?

Pööhser Frauenfeind, Saturday, 20.12.2008, 19:41 (vor 6213 Tagen) @ Christine

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbereinkommen_zur_Beseitigung_jeder_Form_von_Diskriminierung_der_Frau

Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau, abgekürzt CEDAW (englisch: Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women) ist ein internationales Übereinkommen der Vereinten Nationen zu Frauenrechten. Sie wurde am 18. Dezember 1979 verfasst und trat am 3. September 1980 in Kraft.


Umsetzung [Bearbeiten]

Alle vier Jahre müssen die Vertragsstaaten einen Bericht über die von der Regierung verfolgte Gleichstellungspolitik vorlegen, der von Nichtregierungsorganisationen durch sogenannte Schattenberichte ergänzt werden. [3]

Was sind Schattenberichte?

Roslin, Saturday, 20.12.2008, 22:10 (vor 6212 Tagen) @ Christine

Aufmerksam gemacht durch ChrisTines Beitrag (Danke dafür) bin ich im Internet auf ein Diskussionspapier der UN-OCHA gestoßen, das die Ignoranz, die männlichen Opfern bislang entgegenschlägt, gut beleuchtet.
Wen es interessiert, kann diesen Text in die Google-Suchmaske eingeben:
Discussion Paper 2
The Nature, Scope and Motivation for Sexual Violence Against
Men and Boys in Armed Conflict
Der weibliche Opfernarzissmus schlägt voll durch, bei den Medien, bei den Hilfsorganisationen, bei der Forschung.
Das, was wir in unserem Lande etwa beim Thema häusliche Gewalt erleben (Großes Tabuthema: Gewalt gegen Frauen, in Wahrheit ist das große Tabu die Gewalt gegen Männer, über die kaum berichtet wird, die zu erfassen mit entsprechender Forschung kein Geld vorhanden ist usw.), lässt sich international verallgemeinern:
Jungen/Männer als Opfer werden einfach übersehen.
Es interessieren nur Mädchen/Frauen als Opfer, denen man helfen muss und Männer als Täter, die man strafen und bekämpfen muss.
Der Vorrang, den Frauen und Kinder als Opfer bei der Hilfe und Berichterstattung seit je erfahren, besteht fort.
Seit den Tagen der TITANIC (Frauen und Kinder zuerst), hat sich daran nichts geändert.

Was sind Schattenberichte?

Goofos @, Sunday, 21.12.2008, 01:16 (vor 6212 Tagen) @ Roslin

Aufmerksam gemacht durch ChrisTines Beitrag (Danke dafür) bin ich im
Internet auf ein Diskussionspapier der UN-OCHA gestoßen, das die Ignoranz,
die männlichen Opfern bislang entgegenschlägt, gut beleuchtet.
Wen es interessiert, kann diesen Text in die Google-Suchmaske eingeben:
Discussion Paper 2
The Nature, Scope and Motivation for Sexual Violence Against
Men and Boys in Armed Conflict

Hier: http://ochaonline.un.org/OchaLinkClick.aspx?link=ocha&docId=1092305

Das hatte ich mir vor einiger Zeit auch mal angeschaut. Ich fand es erstaunlich, dass es zum Thema Opfer von sexueller Gewalt nur Zahlen zu Frauen gibt und man davon ableitet Frauen sind die größte Opfergruppe, wofür etwas getan werden muss. Nur wie kann man behaupten Frauen wären die am meisten Betroffenen und wieso muss nur etwas für Frauen getan werden? Das kann man doch nicht an Zahlen fest machen die nur für Frauen sind?

UN.org habe ich daraufhin mal genauer durchsucht, ob es eigentlich überhaupt irgendwelche Zahlen, Berichte, Studien ... existieren in denen Frauen UND Männer in Krisen/Konflikt/Kriegsregionen beleuchtet werden. Schließlich ging ich eigentlich davon aus, wenn man behauptet Frauen wären die am betroffendsten, es müsste auch Zahlen dazu geben, dass Männer eben am wenigsten betroffen sind. Dazu habe ich ehrlich gesagt überhaupt nichts gefunden außer das Diskussionpapier von oben. Männer tauchen nur unindentifizierbar in allgemeinen Zahlen auf, in denen Frauen, Männer und Kinder enthalten sind, oder wirklich nur als Randnotiz. Meine eigentliche Suche nach Infos über die Anzahl Tote von Männern habe ich damit erfolglos abgeschlossen, dass es dazu nichts gibt.

Im Grunde genommen kann man sorglos behaupten es wird nur nach Benachteiligungen, Diskriminierungen, Gefahren, Gewalt und Unrecht gegen Frauen gesucht. Obwohl es für mich völlig unmöglich erscheint, dass in Konfliktregionen die Männer zufrieden gelassen werden und die Konfliktparteien nur auf Frauen und Kinder losgehen. In der Hinsicht halte ich für mich fest, dass die UN die größten Arschlöcher auf Erden sind wenn sie Männer zu nicht beachtenswerte Wesen minderer Wertigkeit machen und mir dann noch irgendetwas von Menschenrecht, Gleichberechtigung und pipapo erzählen wollen.

Aber wenn man genauer hinschaut, zieht sich das ja auch durch die EU und dem Bund, wo es für die großen Themen auch nur Zahlen von Frauen gibt. Kommt es mal vor, dass es dann auch mal klare Statistiken gibt, in denen Frauen und Männer beachtet wurden, wird daraus auch nur ein Opferthema für Frauen. Genauso bei den Hilfsorganistationen bei denen Männer/Jungs, wenn überhaupt, nur insofern auftauchen, dass sie von Projekten für Frauen/Mädchen auch "profitieren" würden.

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