Warum Merkel beliebt ist und andere Lügen
--Zitat--
Ich arbeite jetzt seit Ende der 90er-Jahre für dieses Redaktionsbüro.
Am Anfang war alles noch so, wie man es sich vorstellt: Kurzes Briefing,
Gespräche mit dem Auftraggeber, eigene Konzepte dazu erarbeiten und
umsetzen, viel Freiraum, eigene Recherchen, eigene Quellen, Prüfung der
Quellen, Rückfragen, Interviews selbst durchführen, viele Telefonate,
umherreisen u.s.w. Das volle Programm eben (Fxxxxx hat einen fast
sehnsuchtsvollen Gesichtsausdruck).Seit dem 11. September 2001 ist alles plötzlich ganz anders. Das kam zwar
nicht von heute auf morgen, aber innerhalb weniger Monate änderte sich
alles. Das bezog sich zunächst nur auf die ganz Großen der Branche und
arbeitete sich immer weiter nach unten durch.Heute sind wir an einem Punkt angelangt, der uns nur noch bei ganz kleinen
Fischen Freiräume lässt. Wenn du über den Wochenmarkt im Stadtteil X was
schreiben sollst, kannst du machen, was du willst. Das interessiert
niemanden. Sobald du aber über den regionalen Be-reich hinausgehst oder
bestimmte Grenzen innerhalb der Region überschreitest, ist es vor-bei mit
Kreativität und Arbeitsfreiheit (Fxxxxx ist sichtlich wütend).Natürlich kann ich an dieser Stelle nicht für alle Presse- oder
Redaktionsbüros sprechen. Da mag es durchaus Abweichungen geben. Aber von
Kollegen aus anderen Büros habe ich ei-nen ziemlich ähnlichen Ablauf
mitbekommen.
--Zitat Ende--Das ganze Interview hier
http://www.hartgeld.com/filesadmin/pdf/Finkbeiner-EinRedakteurPacktAus.pdf
Ist nicht ganz neu und auch nicht erst am 11.9.01 entstanden. Früher stand das unter dem Motto "Wes Brot ich eß, des Lied ich sing". Es entstehen deswegen auch immer wieder Produkte wie "Freie Presse", die uns versprechen, unabhängig zu sein. Ich gebe seit vielen Jahren kein Geld mehr aus für deren Produkte, das lohnt sich nicht.
Einigermaßen Freiheit in der Darstellung und Meinung genießt man eigentlich nur noch hier im Internet. Auch mit dem Risiko an moderne Scharlatane zu geraten, aber wenn man sich den Anspruch auf einen eigenen Kopf bewahrt hat, kann man auch üben, die als solche zu erkennen.
Deswegen ist es schade, dass er seinen blog schließt. Es sind immer erst einmal nur einzelne Leute, die schauen und wieder verschwinden. Ist es interessant genug, bleiben auch Leute hängen. Dauert nur ein wenig.
gesamter Thread:
- Warum Merkel beliebt ist und andere Lügen -
Lude,
13.12.2008, 11:07
- Warum Merkel beliebt ist und andere Lügen - karlma, 13.12.2008, 12:14
- Nachrichten sind irrelevant - Borat Sagdijev, 13.12.2008, 13:41