Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Lebhafte Jungs endgültig ruhigstellen

Rainer ⌂, Tuesday, 09.12.2008, 09:20 (vor 6224 Tagen)

Hallo

Früher nannte man das lebhafte Jungs ...

Kinder mit dem so genannten Zappelphilipp-Syndrom (ADHS) nehmen oft Medikamente, um im Alltag zurechtzukommen. Das Mittel Strattera steht unter Verdacht, mit vier Todesfällen zusammenzuhängen. Auf einer Liste des Bundesinsituts für Arzneimittel stehen Nebenwirkungen wie Herzschwäche, Hörstürze und Suizidgedanken.
http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article2846765/Kinder-nach-Einnahme-von-ADHS-Arznei-gestorben.html

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte 2005 über das Medikament:
http://www.bfarm.de/cln_029/nn_421158/sid_C069339776AD5360FE1B3E249AB1C0F1/DE/BfArM/Presse/mitteil2005/pm18-2005.html...

Rainer

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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Lebhafte Jungs endgültig ruhigstellen

Hemsut, Tuesday, 09.12.2008, 09:28 (vor 6224 Tagen) @ Rainer

Hallo

Früher nannte man das lebhafte Jungs ...

Kinder mit dem so genannten Zappelphilipp-Syndrom (ADHS) nehmen oft
Medikamente, um im Alltag zurechtzukommen. Das Mittel Strattera steht unter
Verdacht, mit vier Todesfällen zusammenzuhängen. Auf einer Liste des
Bundesinsituts für Arzneimittel stehen Nebenwirkungen wie Herzschwäche,
Hörstürze und Suizidgedanken.

http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article2846765/Kinder-nach-Einnahme-von-ADHS-Arznei-gestorben.html

Rainer

... tja, heute heißen sie Zappelphilipp, Störer usw.

Google mal nach Strattera, da überschwemmt es einen an Infos. Dürfte von der Gefährlichkeit ähnlich wie Ritalin sein, das immerhin zu den 20 gefährlichsten Drogen mit erhöhtem Suchtpotential gehört. Ich frage mich manchmal, was Eltern dazu treibt, ihr Kind auf Drogen zu setzen um es ruhig zu stellen. Es gibt Versuche, in denen nachgewiesen wurden, daß ADHS-Kinder (falls es diese Diagnose überhaupt eindeutig gibt) mit Bewegungstherapie ohne Ritalin bestens "geheilt" werden können. Aber wir müssen alle schön gleich-gleich sein: gleich blöd, gleich ruhig, gleich gemacht... :-(

Der Tag fängt ja gut an - Hemsut

Lebhafte Jungs endgültig ruhigstellen

Diana, Sachsen, Tuesday, 09.12.2008, 10:35 (vor 6223 Tagen) @ Hemsut

Hallo

Früher nannte man das lebhafte Jungs ...

Kinder mit dem so genannten Zappelphilipp-Syndrom (ADHS) nehmen oft
Medikamente, um im Alltag zurechtzukommen. Das Mittel Strattera steht

unter

Verdacht, mit vier Todesfällen zusammenzuhängen. Auf einer Liste des
Bundesinsituts für Arzneimittel stehen Nebenwirkungen wie Herzschwäche,
Hörstürze und Suizidgedanken.[/i]

http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article2846765/Kinder-nach-Einnahme-von-ADHS-Arznei-gestorben.html


Rainer


... tja, heute heißen sie Zappelphilipp, Störer usw.

Google mal nach Strattera, da überschwemmt es einen an Infos. Dürfte von
der Gefährlichkeit ähnlich wie Ritalin sein, das immerhin zu den 20
gefährlichsten Drogen mit erhöhtem Suchtpotential gehört. Ich frage mich
manchmal, was Eltern dazu treibt, ihr Kind auf Drogen zu setzen um es ruhig
zu stellen. Es gibt Versuche, in denen nachgewiesen wurden, daß ADHS-Kinder
(falls es diese Diagnose überhaupt eindeutig gibt) mit Bewegungstherapie
ohne Ritalin bestens "geheilt" werden können. Aber wir müssen alle
schön gleich-gleich sein: gleich blöd, gleich ruhig, gleich gemacht... :-(

Der Tag fängt ja gut an - Hemsut

Ich google später danach, hab jetzt nicht soviel Zeit... Dem Bewegungsdrang Ausdrucksmöglichkeiten zu geben, ist die eine Hälfte der Geschichte. Die andere Hälfte wäre - zumindest versuchsweise - der Entzug von "Süßigkeiten". Zucker (und/oder Kakao, der eine ähnliche Wirkung haben kann wie Kaffee/Koffein!) macht Kinder zappelig, nervös, aggressiv - wurde in vielen Versuchen und Studien beobachtet.

Also ein Paradoxon, das sich böse rächt, wenn eine Mutter glaubt, ein schon "quengelndes" Kind mit Süßigkeiten "ruhigstellen" zu können, damit sie "ihre Ruhe hat". Das geht nach hinten los - da wird nämlich eben NICHT "Ruhe". Und das Kind wird immer wieder, und wenn's dumm kommt, auch immer mehr "Süßigkeiten" verlangen. Es gibt nicht wenige Kinder, die sich mittlerweile scheinbar überhaupt NUR noch von Süßigkeiten ernähren.

Neben dem Zucker an sich brauchen wir über das Thema "Farbstoffe" in den Süßigkeiten wohl gar nicht weiter lang und breit zu philosophieren - das dürfte inzwischen ja selbst zum Dümmsten durchgedrungen sein.

Im Übrigen hatte ich oft den Eindruck, dass es bei den angeblichen "ADHS"-Kindern meistens die Mütter sind, die a) entweder auffallend aggressiv sind, oder b) auffallend schlafmützig (und damit natürlich "überfordert")...

*abwink* - muss erst mal zur Arbeit... Diana

Lebhafte Jungs endgültig ruhigstellen

Rainer ⌂, Tuesday, 09.12.2008, 10:46 (vor 6223 Tagen) @ Hemsut

Hallo

Google mal nach Strattera, da überschwemmt es einen an Infos. Dürfte von
der Gefährlichkeit ähnlich wie Ritalin sein, das immerhin zu den 20
gefährlichsten Drogen mit erhöhtem Suchtpotential gehört. Ich frage mich

Klick mal den zweiten Link in meinem Beitrag an.

Rainer

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Lebhafte Jungs endgültig ruhigstellen

Dummerjan @, Tuesday, 09.12.2008, 11:31 (vor 6223 Tagen) @ Rainer

http://www.bfarm.de/cln_029/nn_421158/sid_C069339776AD5360FE1B3E249AB1C0F1/DE/BfArM/Presse/mitteil2005/pm18-2005.html...

Das passiert, wenn dieses Medikament auf ein gesundes Gehirn trifft. Ist so ähnlich wie Ritalin.

Echtes ADHS ist eine Hirnstoffwechselanomalie, die mit dem "Zappelphillip" nur dem Anschein nach die Symptome gemein hat. Der normale Bewegungsdrang von Kindern wird meist unterschätzt.

Lebhafte Jungs endgültig ruhigstellen

Ralf1, Tuesday, 09.12.2008, 12:44 (vor 6223 Tagen) @ Diana

Hallo

Früher nannte man das lebhafte Jungs ...

Kinder mit dem so genannten Zappelphilipp-Syndrom (ADHS) nehmen
oft Medikamente, um im Alltag zurechtzukommen. Das Mittel Strattera
steht unter Verdacht, mit vier Todesfällen zusammenzuhängen. Auf einer
Liste des Bundesinsituts für Arzneimittel stehen Nebenwirkungen wie
Herzschwäche, Hörstürze und Suizidgedanken.

http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article2846765/Kinder-nach-Einnahme-von-ADHS-Arznei-gestorben.html

Rainer


... tja, heute heißen sie Zappelphilipp, Störer usw.

Google mal nach Strattera, da überschwemmt es einen an Infos. Dürfte
von der Gefährlichkeit ähnlich wie Ritalin sein, das immerhin zu den 20
gefährlichsten Drogen mit erhöhtem Suchtpotential gehört. Ich frage
mich manchmal, was Eltern dazu treibt, ihr Kind auf Drogen zu setzen um
es ruhig zu stellen. Es gibt Versuche, in denen nachgewiesen wurden,
daß ADHS-Kinder (falls es diese Diagnose überhaupt eindeutig gibt) mit
Bewegungstherapie ohne Ritalin bestens "geheilt" werden können.
Aber wir müssen alle schön gleich-gleich sein: gleich blöd, gleich
ruhig, gleich gemacht...
:-(

Der Tag fängt ja gut an - Hemsut


Ich google später danach, hab jetzt nicht soviel Zeit... Dem
Bewegungsdrang Ausdrucksmöglichkeiten zu geben, ist die eine Hälfte der
Geschichte. Die andere Hälfte wäre - zumindest versuchsweise - der Entzug
von "Süßigkeiten". Zucker (und/oder Kakao, der eine ähnliche Wirkung haben
kann wie Kaffee/Koffein!) macht Kinder zappelig, nervös, aggressiv - wurde
in vielen Versuchen und Studien beobachtet.

Also ein Paradoxon, das sich böse rächt, wenn eine Mutter glaubt, ein
schon "quengelndes" Kind mit Süßigkeiten "ruhigstellen" zu können, damit
sie "ihre Ruhe hat". Das geht nach hinten los - da wird nämlich eben NICHT
"Ruhe". Und das Kind wird immer wieder, und wenn's dumm kommt, auch immer
mehr "Süßigkeiten" verlangen. Es gibt nicht wenige Kinder, die sich
mittlerweile scheinbar überhaupt NUR noch von Süßigkeiten ernähren.

Neben dem Zucker an sich brauchen wir über das Thema "Farbstoffe" in den
Süßigkeiten wohl gar nicht weiter lang und breit zu philosophieren - das
dürfte inzwischen ja selbst zum Dümmsten durchgedrungen sein.

Im Übrigen hatte ich oft den Eindruck, dass es bei den angeblichen
"ADHS"-Kindern meistens die Mütter sind, die a) entweder auffallend
aggressiv sind, oder b) auffallend schlafmützig (und damit natürlich
"überfordert")...

*abwink* - muss erst mal zur Arbeit... Diana

Lenk nicht ab.

Es geht hier nicht um Lebensmittel oder um Mütter sondern um Psychopharmaka die an Jungen verabreicht werden.

Wir sollten nun nicht die ANDEREN Gründe behandeln sondern das Thema Zwangsverabreichung von psychischen Drogen an männlichen Kindern.

"ADHS" gab es schon immer

Benno, Tuesday, 09.12.2008, 13:18 (vor 6223 Tagen) @ Rainer
bearbeitet von Benno, Tuesday, 09.12.2008, 13:22

ADHS gab es schon immer. Es war nur noch nicht als Krankheit definiert und es gab keine Medikamente dagegen.

Bei Kindern, die früher fast den ganzen Tag draußen spielten, fiel dies überhaupt nicht auf. Sie ergriffen dann später Berufe, bei denen ihr Verhalten nicht störte. Als Buchhalter waren sie nicht geeignet, als Maurer konnten sie sich wohl fühlen.

Churchill hatte ADHS. Von ihm ist bekannt, dass sein Lehrer ihn öfter mal ein paar Runden ums Schulgebäude rennen lies, wenn er nicht mehr im Unterricht zu ertragen war. Das half!

Heute fällt die "Krankheit" auf, weil die Kinder häufiger vor der Spielkonsole und dem Fernseher hocken. Kindergärten und Schulen werden dem Bewegungsdrang dieser Kinder nicht gerecht. Das betrifft in der Tat fast nur Jungen. Die haben häufig ein ganz anderes Bewegungsbedürfnis als Mädchen. Häufig, nicht immer. Auch früher schon gab es Jungen, die ausgesprochene Leseratten waren und deren Verhalten besser dem heute gewünschten Bild des pflegeleichten Kindes entspricht.
Schließlich will die "alleinerziehende" Mutter ja auch mal ihre Ruhe haben.

Ich bin mir sicher, dass z.B. Cola mit seiner Kombination von Zucker und Koffein die "Auffälligkeit" verstärkt.

Benno

Lebhafte Jungs endgültig ruhigstellen

Diana, Sachsen, Tuesday, 09.12.2008, 18:36 (vor 6223 Tagen) @ Ralf1

Lenk nicht ab.

Red kein Blech.

Es geht hier nicht um Lebensmittel oder um Mütter sondern um
Psychopharmaka die an Jungen verabreicht werden.

Doch, es geht AUCH darum - weil es nämlich zu 99,99 % die MÜTTER sind, die BEIDES tun: Kinder mit Süßigkeiten und/oder mit Psychopharmaka versuchen ruhigzustellen. Weil sie zu faul sind, sich die Mühe zu machen, sich richtig und umfassend zu informieren - weil das "zu anstrengend" ist, weil man sich da ein wenig Mühe machen muss, probieren muss, beobachten muss... weil man mit derlei Ansinnen eben komplett quer zum Mainstream läuft.

Ich habe einen "Workshop" erlebt - wo 99,99 % "besonders engagierte" Muttertiere aggressiv darüber diskutierten, wie man die Drogen "am besten verabreicht". Und diese völlig bekloppten Weiber glaubten offenbar tatsächlich, dass sie damit "das Beste für ihre Kinder" taten. Und ja - "Kinder" heißt im Falle diese so genannten "ADHS" eben zu über 90 % "Jungs".

Wir sollten nun nicht die ANDEREN Gründe behandeln sondern das Thema
Zwangsverabreichung von psychischen Drogen an männlichen Kindern.

Jaja, bla-bla-bla - immer schön aufsplittern und bloß nicht alles im Zusammenhang sehen... du kannst ja gerne an dem EINEN Symptom "Zwangsverabreichung von psychischen Drogen an männlichen Kindern" versuchen herumzudoktern, wenn du meinst. Genau wie die Fachidioten verschiedener Coleur - bloß nicht den Zusammenhang und den ganzen Menschen im Kontext von Familie und Gesellschaft sehen... wo nun mal ALLES hineingehört. Aber nein - man greift sich den nächstbesten Einzelaspekt heraus, der einem gerade vor das Rohr vor den Augen läuft - und dann "kämpft" man aktionistisch gegen dieses Einzelsymptom. Viel Spaß!

"ADHS" gab es schon immer

Diana, Sachsen, Tuesday, 09.12.2008, 18:42 (vor 6223 Tagen) @ Benno

ADHS gab es schon immer. Es war nur noch nicht als Krankheit definiert und
es gab keine Medikamente dagegen.

Bei Kindern, die früher fast den ganzen Tag draußen spielten, fiel dies
überhaupt nicht auf. Sie ergriffen dann später Berufe, bei denen ihr
Verhalten nicht störte. Als Buchhalter waren sie nicht geeignet, als Maurer
konnten sie sich wohl fühlen.

Churchill hatte ADHS. Von ihm ist bekannt, dass sein Lehrer ihn öfter mal
ein paar Runden ums Schulgebäude rennen lies, wenn er nicht mehr im
Unterricht zu ertragen war. Das half!

Ja, dieses Beispiel ist in der "Szene" legendär.

Heute fällt die "Krankheit" auf, weil die Kinder häufiger vor der
Spielkonsole und dem Fernseher hocken. Kindergärten und Schulen werden dem
Bewegungsdrang dieser Kinder nicht gerecht. Das betrifft in der Tat fast
nur Jungen. Die haben häufig ein ganz anderes Bewegungsbedürfnis als
Mädchen. Häufig, nicht immer. Auch früher schon gab es Jungen, die
ausgesprochene Leseratten waren und deren Verhalten besser dem heute
gewünschten Bild des pflegeleichten Kindes entspricht.
Schließlich will die "alleinerziehende" Mutter ja auch mal ihre Ruhe
haben.

Sagte ich doch in meinem anderen Beitrag - aber nein, es geht ja nicht "um die Mütter", sondern nur um die "Drogen" und um die "männlichen Kinder" *Augenverdreh"

Ich bin mir sicher, dass z.B. Cola mit seiner Kombination von Zucker und
Koffein die "Auffälligkeit" verstärkt.

Worauf du einen lassen kannst. Nicht nur Cola - sondern Zucker in jeglicher Form, und auch Schokolade als solche. Man muss es durch Beobachten eben herausfinden, worauf das einzelne Kind reagiert - ob es zum Beispiel wirklich nur Schokolade ist (dann spricht das für den Kakao, der ähnlich wie Koffein aufputschend wirkt), oder ob es auch bei anderen süßen Speisen auftritt - dann ist es eher der Zucker allgemein.

Dieses "ADHS" ist in den letzten Jahrzehnten sprunghaft angestiegen, geradezu explosionsartig - noch vor 50 Jahren waren Kindern "Süßigkeiten" nahezu unbekannt, oder es gab sie nur zu Weihnachten, also ausnahmsweise. Auch gab es damals noch keine derartige Lebensmittelzusatzstoff-Industrie mit der dazu gehörigen Lobby.

Natürlich gab es schon immer "ein paar" wie Churchill, aber was jetzt abgeht, ist einfach nur noch krank. Und keiner will es wahrhaben... *Haare-rauf*

Vorurteile auch ...

Alex Andro, Tuesday, 09.12.2008, 23:24 (vor 6223 Tagen) @ Benno

ADHS gab es schon immer. Es war nur noch nicht als Krankheit definiert und
es gab keine Medikamente dagegen.

Dass es ADHS schon immer gegeben haben soll, bezweifel ich. Und die "Zapelphillips" der Gegenwart und Vergangenheit nur aufgrund der Ähnlichkeit eines einzelnen Symptoms dieses Syndroms (der Hyperaktivität) den ADHS-Kindern zuzurechnen, halte ich sogar für sehr gewagt. Die von temporären neurofunktionalen Dysfunktionen betroffenen Zappelphillipe werden im Laufe der Adoleszenz wieder ruhiger, aber die von ADHS Betroffenen sind ihr Leben lang krank. ADHS ist - auch wenn es im Kindesalter beginnt - keine Kinderkrankheit!

Was mich persönlich sehr verärgert ist die unglaubliche Leichtfertigkeit mit der heutzutage die Diagnose ADHS gestellt wird. Das ist wohl auch der Hauptgrund für das rasante Ansteigen der Anzahl von Betroffenen. Echtes ADHS wird tatsächlich allerdings eher selten sein.
Das Drängen vieler Eltern, lieber eine ungünstige als gar keine Diagnose gestellt zu bekommen, verleitet Kinderärzte/ -psychologen zu nachlässigen Befundungen und damit zu falschen Diagnosen. ADHS ist eine äußerst unsichere Ausschlußdiagnose, zumal die Ursachen und Auslöser bis heute noch nicht geklärt werden konnten. Viele Vermutungen, wenig Wissen.

Mich persönlich interessiert - zumal die Erkrankung überwiegend Jungs betrifft - ob ein Zusammenhang mit weiblichen Hormonen, deren Derivaten oder hormonähnlichen Substanzen besteht. Man weiß aus der Biologie, dass künstliche (weibliche) Hormone, wie sie z.B. in Weichmachern von Kunstoffen zu findern sind, ganz erhebliche, teils mutagene Auswirkungen auf den Stoffwechsel und das Gewebe (Muskeln, Knochen, Haut, Gehirn) von männlichen Tieren haben. Auch bei erwachsenen Männern ließ sich in den letzten Jahren eine drastische und besorgniserregende Verschlechterung der Fertilität (also der Fruchtbarkeit) feststellen. Und es gilt als erwiesen, dass ein Zusammenhang zwischen den im Trinkwasser gefundenen Hormonsubstanzen und der zunehmenden Feminisierung besteht. Gesetzt nun den Fall, dass ein bestimmter Testosteronspiegel wichtig für die Ausbildung und Reifung des männlichen Gehirns ist, dass das Testosteron wichtige hormonelle Kreisläufe - und damit den Stoffwechsel im Gehirn - maßgeblich beeinflusst, dann ist ADHS womöglich eine eine auf diese Hormonsubstanzen zurückzuführende Erkrankung. Ich halte ADHS aufgrund der statistisch signifikanten hirngeweblichen Auffälligkeiten ohnehin nicht für eine rein psychische Erkrankung.

Soweit mir bekannt ist, gibt es in der Forschung aber noch überhaupt keine Überlegungen in diese Richtung.


Bei Kindern, die früher fast den ganzen Tag draußen spielten, fiel dies
überhaupt nicht auf. Sie ergriffen dann später Berufe, bei denen ihr
Verhalten nicht störte. Als Buchhalter waren sie nicht geeignet, als Maurer
konnten sie sich wohl fühlen.

Die Unruhe und der Bewegungsdrang sind nur einzelne Symptome dieses Syndroms, nicht deren Ursache! Deshalb wird "toben" oder "auspowern" die Krankheit an sich auch nicht beeinflussen, allerhöchstens den Körper temporär erschöpfen, denn die Betroffenen regenerieren erstaunlich schnell!

Ich habe echte ADHS-Kinder (Zwillinge) behandelt, die innerhalb weniger Stunden in der Nacht sämtliche Schubladen und Regale ausgeräumt und die Sachen in perfekten geometrischen Figuren auf dem Fußboden gestapelt haben. Die Kinder waren zu diesem Zeitpunkt drei Jahre alt und die "Show" fand - so oder ähnlich - jede Nacht statt (während die zu Tode erschöpften Eltern schliefen). Andere ADHS-Kinder reißen dir innerhalb einer Nacht (oder eines Tages) sämtliche Tapeten von den Wänden des Kinderzimmers oder zerlegen alles - wirklich ALLES! - in seine Einzelteile. Wer das mal gesehen hat, weiß, dass ein bißchen Rumzappeln und Unruhe nichts mit echtem ADHS zu tun hat!


Churchill hatte ADHS. Von ihm ist bekannt, dass sein Lehrer ihn öfter mal
ein paar Runden ums Schulgebäude rennen lies, wenn er nicht mehr im
Unterricht zu ertragen war. Das half!

Genauso wenig wie Einstein sitzen geblieben ist, hatte Churchill ADHS. Eine typische Urban-Legend. Das echte Hyperkinetische Syndrom hat nichts mit Bewegungsmangel zu tun, sondern ist eine schwerwiegende neuropsychologische Erkrankung (s.o.). Mit echtem ADHS hätte Churchill mit Sicherheit nicht die gestrenge Schule der britischen Oberschicht bestanden! Ums Schulgebäude rennen lassen ... das gab´s vielleicht in der Volksschule.


Heute fällt die "Krankheit" auf, weil die Kinder häufiger vor der
Spielkonsole und dem Fernseher hocken.

Ein krasser Widerspruch! ADHS-Kinder hocken nicht vor dem Fernseher oder der Spielkonsole. Der Bewegungsdrang kann nicht unterdrückt werden - welches Kind setzt sich da freiwllig vor die Glotze?

Kindergärten und Schulen werden dem
Bewegungsdrang dieser Kinder nicht gerecht. Das betrifft in der Tat fast
nur Jungen. Die haben häufig ein ganz anderes Bewegungsbedürfnis als
Mädchen.

Noch einmal: ADHS hat nicht mit Bewegungsmangel zu tun.

Häufig, nicht immer. Auch früher schon gab es Jungen, ... deren Verhalten besser dem heute
gewünschten Bild des pflegeleichten Kindes entspricht.
Schließlich will die "alleinerziehende" Mutter ja auch mal ihre Ruhe
haben.

Das ist ein wichtiger Punkt. Wie ich weiter oben schon schrieb, wird die Diagnose viel zu häufig auf Drängen der Eltern gestellt. Und es hat sich leider eine Gesellschaftskultur herausgebildet, in der Kinder (überhaupt unangepasste Menschen) mit Medikamenten leichtfertig ruhig gestellt werden. Immerhin haben die Eltern eine "Entschuldigung" für das Verhalten des Kindes, dem ja auch - "nun wirklich nicht" - nicht anders als mit diesen bösen Medikamenten geholfen werden kann.


Ich bin mir sicher, dass z.B. Cola mit seiner Kombination von Zucker und
Koffein die "Auffälligkeit" verstärkt.

Ernährungsphysiologisch ist Cola zweifelsohne sinnlos, aber es hat mit Sicherheit keine psychotrope Wirkung.

FG

Danke für diesen sehr informativen Beitrag n/t

Christine ⌂, Tuesday, 09.12.2008, 23:43 (vor 6223 Tagen) @ Alex Andro

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

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