Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

Pööhser Frauenfeind, Sunday, 07.12.2008, 11:43 (vor 6225 Tagen)

Es gibt im Rahmen der sogenannten Genderstudies Bestrebungen, den Nationalsozialismus mit dem Attribut "männlich" zu etikettieren. Insbesondere soll, so wie immer, wenn Gendertanten ihre "Wissenschaft" betreiben, die Frau pauschal als Opfer männlicher Gewalt dargestellt werden, während weibliche Täterinnen und Profiteurinnen des NS wenn überhaupt, dann nur am Rande erwähnt werden.
Geschichtsklitterung ist nun mal eine feministische Tugend.

Meine Frage :

Die NSDAP verzeichnete beachtliche Wahlerfolge in der Zeit vor der Machtübernahme. Ich suche nun Wahlstatistiken der Weimarer Republik in der Zeit von etwa 1928 - 1933, und zwar aufgeschlüsselt nach Geschlecht.

Ich weiss nicht, ob es solche Statistiken überhaupt gibt. Ich konnte bislang nichts finden. Für Hinweise wäre ich dankbar.

PF

Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

Hemsut, Sunday, 07.12.2008, 11:59 (vor 6225 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind

Moin PF,

ich kann dir ein Schaubild "Sozialstruktur der NSDAP vor 1933" bieten. Dann noch eine Mitgliederentwicklung der HJ, aufgeteilt nach HJ und JM bzw. BDM. Müßte ich beides einscannen. Wenn Interesse besteht, mail mich unter Hemsut@feminismuskritik.eu an.

Als Profiteusen bzw. Täterinnen fallen mir auf Anhieb Helene Bechstein - zusammen mit Else Bruckmann - ein, Unity Mitford, Eva Braun, Magda Göbbels, Maria Mandel, Ilse Koch, Else Drechsel, Elisabeth Volkenrath, Johanna Bormann usw. usf.

Hier noch ein Link, der zu einem Artikel führt, der gut anfängt und dann leider stark nachläßt:

http://www.raumzeit-online.de/index.php?mode=show_article&article=79&pub=77&cat=14

Hilft immer gerne - Hemsut

Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Sunday, 07.12.2008, 12:54 (vor 6225 Tagen) @ Hemsut

'...Der Anteil der Frauen unter den NS-Wählern war 1930 im Vergleich zur Gesamtbevölkerung noch leicht unterrepräsentiert, was sich bis 1933 in ein leichtes Übergewicht verwandelte...'

Bundeszentrale für politische Bildung Heft 251

Viele Grüße
Wolfgang

Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

Tigresa, Berlin, Sunday, 07.12.2008, 13:49 (vor 6225 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

'...Der Anteil der Frauen unter den NS-Wählern war 1930 im Vergleich zur
Gesamtbevölkerung noch leicht unterrepräsentiert, was sich bis 1933 in ein
leichtes Übergewicht verwandelte...'

Bundeszentrale für politische Bildung Heft 251

Viele Grüße
Wolfgang

Ergänzend sollte noch erwähnt werden, daß ihnen das passive Wahlrecht mit der Machtergreifung Hitlers entzogen wurde.

Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

Pööhser Frauenfeind, Sunday, 07.12.2008, 15:24 (vor 6225 Tagen) @ Tigresa

Danke für die Infos. Das hilft mir schon mal ein gutes Stück weiter.

PF

Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

Narrowitsch, Berlin, Sunday, 07.12.2008, 16:11 (vor 6225 Tagen) @ Tigresa
bearbeitet von unbekannt, Sunday, 07.12.2008, 16:25

Ergänzend sollte noch erwähnt werden, daß ihnen das passive Wahlrecht mit
der Machtergreifung Hitlers entzogen wurde.

Weiter ergänzend sollte erwähnt werden, daß nach dem Entzug des passiven Wahlrechts Führerverehrung durch Frauen durchaus nicht nachlies. Wer sich die Dokumentaraufnahmen der Riefenstahl von der Fahrt Hitlers zum Reichsparteitag 1934 anschaut, ahnt was ich meine. Ebenso aufschlußreich sind die Dokumentaraufnahmen zum "Anschluß Österreichs" und der "Sudenten". Wobei die zum "Anschluß Österreichs" wohl in Teilen gestellt sind. Trotzedem lehren Bilder - bewegt und nicht bewegter Art - dass die "Hitlerverzückung" von Frauen in relavanter Zahl bis zum bitteren Ende anhielt.

Eine offizielle Erklärung, liebe Tigresa, hab ich dafür nicht, allerdings einen Verdacht: Möglicherweise fühlten sich viele Frauen von der Mutterkreuzpolitik des Herrn Hitler weitaus mehr angesprochen, als von den feministischen Vorkämpferinnen der 20iger Jahre. Darüber sich Gedanken zu machen, ist jedoch nicht opportun. Vor nicht allzu langer Zeit - sollte es dich interessieren, für dich schaute ich mal nach - betrachte der Chefhistoriker und Meinungsmacher des ZDF, Guido Knoop,jene 20iger. Als kommentierende "Expertin" funktionierte keine geringere als Alice Schwarzer.

Dass diese Personalunion nicht auf den Gedanken kam und kommt, dass das Mentekel der freien Liebe, der propagierte Akzeptanz von Abtreibung, der Homosexualität und das Nachtleben der Schieber und Kriegsgewinnler, welches gerade in berliner Strassenschluchten zu lesen war, viele, sehr viel Frauen, derart abstieß, dass sie die radikalste Alternative zu diesem Lotterleben, wählten- auf den Gedanken kommen Knoop und Schwarzer freilich nicht. Nicht wenige Frauen liebten es offensichtlich mehr, als potenzielle und natürlich tatsächliche Mütter geschätzt zu werden, als in das "schmutzige Geschäft" Politik zu steigen. Nationalsozialistische Rollenbilder waren eben leider überzeugend. Ob die derzeitigen es in gleicher Weise vermögen, weiß ich natürlich nicht zu sagen. Mich überzeugen sie nicht.

Insofern ist der Verdacht des p.Frauenfeindes, das Frauenbild des 3. Reiches solle manipuliert werden, gewiss richtig. Von den vielen Müttern, die ihre Söhne zu angehenden Kriegshelden erzogen, schweige ich hier mal besser. Es macht sich leichter, der HJ und den Pimpfen eine Art "Alleinschuld" anzulasten.
Mit dem Gefühl der Alleinschuld ist Deutschland schlecht gefahren. Wenigstens das sollte man aus der Geschichte lernen.Vielleicht sollte frau/ man dies bedenken, wenn sie einen "Männernazionalsozialismus" konstruieren wollen.

Grüsse

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

roser parks, Sunday, 07.12.2008, 16:18 (vor 6225 Tagen) @ Tigresa

Ergänzend sollte noch erwähnt werden, daß ihnen das passive Wahlrecht mit
der Machtergreifung Hitlers entzogen wurde.

Haste mal, nee belastbare dazu Quelle!

Das betraf vorher auch schon Männer!

Art. 27. Ruhen des Gemeindewahlrechts. Die Ausübung des Wahlrechts ruht für die Soldaten während der Dauer der Zugehörigkeit zur Wehrmacht.

http://www.verfassungen.de/de/bw/wuerttemberg/wuerttemberg-gemeindeordnung30.htm

Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

Hemsut, Sunday, 07.12.2008, 16:42 (vor 6225 Tagen) @ roser parks

Art. 27. Ruhen des Gemeindewahlrechts. Die Ausübung des Wahlrechts ruht
für die Soldaten während der Dauer der Zugehörigkeit zur Wehrmacht.

... das bezieht sich doch nur auf das aktive Wahlrecht?!

Ratlos - Hemsut

Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

Donna Amaretta, Sunday, 07.12.2008, 15:26 (vor 6225 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind

Es gibt im Rahmen der sogenannten Genderstudies Bestrebungen, den
Nationalsozialismus mit dem Attribut "männlich" zu etikettieren.
Insbesondere soll, so wie immer, wenn Gendertanten ihre "Wissenschaft"
betreiben, die Frau pauschal als Opfer männlicher Gewalt dargestellt
werden, während weibliche Täterinnen und Profiteurinnen des NS wenn
überhaupt, dann nur am Rande erwähnt werden.

PF

Auf deine eigentliche Frage habe ich keine Antwort.

Was jedoch weibliche Täterinnen betrifft,habe ich etwas für dich abgetippt.
Es ist eine Sache,schlicht zu wissen,das es weibliche Täterinnen gab,
erschreckender jedoch,eine solch eingehende Beschreibung der Unmenschlichkeit zu lesen.

Der Artikel ist zu lang,um ihn vollständig abzutippen,dieser Auszug enthält die wichtigen Punkte.

Er stammt aus einem SPIEGEL , 9.Nov. 1960 Nr 46/Seite 47

Gruß,Donna Amaretta

ÄRZTE

OBERHEUSER: Scherben in der Wunde

Kontrahenten in dem Verfahren,das am 22.November vor dem Landesverwaltungsgericht in Schleswig zur Verhandlung ansteht,sind der schleswig-holsteinische Innenminister Helmut Lembke genannt von Soltenitz und die ehemalige KZ-Experimentatorin Dr. Hertha Oberheuser,jetzt praktische Ärztin in Stocksee bei Kiel.

Freilich: der Schleswiger Prozeß wendet sich nicht gegen die schwerbelastete Medizinerin,sondern gegen den unbescholtenen Lembke.

Heraufbeschworen wurde diese Verkehrung der Fronten dadurch,daß sich Lembke unterfing,der Oberheuser,die erwisenermaßen deutschen wie ausländischen Konzentrationären das Leben gewaltsam verkürzte,kraft Dienstherrenamt die Approbation zu entziehen.
...
...Dabei ist gerade dieser Fall juristisch denkbar unproblematisch :
Minister Lembke kann sich auf die nach wie vor in Kraft befindliche Reichsärzteordnung vom Jahre 1935 berufen,deren Paragraph 5 unter anderem besagt:"Die Bestallung ist zurückzunehmen...wenn durch eine schwere strafrechtliche oder sittliche Verfehlung des Arztes erwiesen ist,daß ihm für die Ausübung des ärztlichen Berufes erforderliche Eignung oder Zuverlässigkeit fehlt".

Daß diese gesetzeskräftige Voraussetzung für den Approbations-Entzug gegeben ist,hätte Minister Lembke auch dann annehmen dürfen,wenn er nicht -rein zufällig-Verwaltungsrechtler wäre : Dr. Oberheusers ärztliches Vorleben spricht für sich .

Diese Ärztin ließ sich 1940-sie war damals 29-auf eine Zeitungsannonce hin für eine medizinische Tätigkeit ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück engagieren,wo unter der Leitung des SS-Obergruppenführers und Professors Dr. Karl Gebbardt an Häftlingen sogenannte Sulfonamid-,Knochentransplantations-und Phlegmone-Versuche vorgenommen wurden.

Sulfanomide werden heute zur Bekämpfung bakterieller Infektionen angewandt:
Um die Wirksamkeit dieser Heilmittel auszuprobieren,wurden in Ravensbrück weiblichen Häftlingendie Schenkel aufgeschlitzt uns außer entsprechenden Bakterienkulturen auch Holzteilchen und Glasscherben in die Wunden gelegt.

Für jede Versuchsreihe wurden sechs bis zehn meist polnische junge Mädchen -wie Professor Eugen Kogon in seiner SS-Staat-Studie feststellt:"in der Regel die schönsten"-ausgesucht:
"Die rein zur Beobachtung des Krankheitsfortschrittes nicht weiterbehandelten Opfer starben unter grausamen Schmerzen."

Ähnlich war der Vorgang bei den Phlegmone - Versuchen : Die Phlegmone -Zellgewebsentzündungen - wurden bei Häftlingen ebenfalls künstlich hervorgerufen, "um die Folgeerscheinungen von schweren , nicht behandelten Schußwunden zu studieren".Außerdem wurden Gasbrandkulturen erzeugt,bei denen -um Wundverschmutzungen im Schützengraben "nachzuvollziehen" - Erde in die wunde gestreut wurde.

Bei allen Versuchen hat die Ärztin Oberheuser,wie 1947 vor dem Alliierten Militätgerichtshof I in Nürnberg festegestellt wurde,aktiv mitgewirkt.
Eine überlebende Zeugin,die Polin Wladislawa Karolewska,sagte nach dem Kriege aus: "Während ich im Krankenhaus(des Konzentrationslagers Ravensbrück) lag,
behandelte mich Dr. Oberheuser auf grausamste Art und Weise."

Und eine deutsche Zeugin,Frau Anna Heil aus Frankfurt,die vom gewaltsamen Tod ihrer Schwester in Ravensbrück erfahren hatte,berichtete:
"Ich ging zu Dr. Oberheuser und fragte sie in der vorgeschriebenen Habachtstellung,ob sie,die ja die letzte war,die meine Schwester lebend gesehen hatte,mir nicht irgendetwas auszurichten hätte.Die Oberheuser bekam einen Wutanfall.sie trat mir ins Gesicht uns dann in den Magen und schrie`Weg ist sie!Weil sie ein unnötiger fresser war,den wir nicht gebrauchen können`"

Nicht weniger unmenschlich war Dr. Oberheusers rolle bei den Knochenregenerations-und Transplantationsversuchen,die unter anderem wie folgt beschrieben wurden: "Auf dem Operationstisch wurden die (gesunden) Beine (eines Häftlings) mit dem Hammer zerschlagen und nachher mit Klammern und ohne Klammern reponiert."

Häftlinge,die solche Torturen lebend überstanden,bekam die Ärztin Oberheuser zu einer speziellen Nachbehandlung.Einer der früheren Ravensbrücker Lagerärzte,ein Dr.Rosenthal,sagte in Nürnberg aus:
"Ich habe einige Male gesehen,daß Dr. Oberheuser Häftlingen Benzin-Injektionen gab...Die Wirkung war das Bild eines akuten Herztodes,die Patienten bäumten sich auf,dann brachen sie plötzlich zusammen.Es dauerte zwischen drei und fünf Minuten von der Einführung der Spritze bis zum Tode.bis zum letzten Augenblick waren die Patienten bei vollem Bewusstsein."

der Militärgerichtshof verurteilte die Ärztin Oberheuser,die bei den einzelnen Versuchen jeweils "Haupttäterin oder Mittäterin" war,zu zwanzig Jahren Haft,die sie freilich nicht abzusitzen brauchte: Sie wurde bereits 1952 aus der Festung Landsberg,dem zeitweiligen Asyl Hitlers,entlassen.

Der Weg in ein neues Leben war für Dr. Hertha Oberheuser leichter,als dies gemeinhin bei Vorbestraften der Fall zu sein pflegt.
Sie wurde durch ein Schreiben des Bundesarbeitsministeriums als Spätheimkehrerin anerkannt und zu bevorzugter beruflicher Förderung eigens empfohlen.
Mit einem solchen Papier fand die Oberheuser als Ärztin freundliche Aufnahme in der evangelischen Johanniter-Heilstelle Plön und hätte hier wahrscheinlich auch heute noch ein Wirkungsfeld,wenn nicht 1956 der Kieler Oberstaatsanwalt Rosga wegen des Verdachts strafbarer Handlungen,die in Nürnberg nicht abgeurteilt wurden,ein neues Ermittlungsverfahren gegen die Ärztin eröffnet hätte.
...

Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Sunday, 07.12.2008, 15:32 (vor 6225 Tagen) @ Donna Amaretta

Der Artikel ist zu lang,um ihn vollständig abzutippen...

Der ganze Artikel ist online:

SPIEGEL

Viele Grüße
Wolfgang

Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

Donna Amaretta, Sunday, 07.12.2008, 15:40 (vor 6225 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Der ganze Artikel ist online:

Ohhh...und ich Trottel wühle in meiner Sammlung papierner Zeitzeugen und vertippe zeitraubend den Sonntag...Na ja,macht nix.
Danke für den Hinweis.
Gruß,Donna Amaretta

Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Sunday, 07.12.2008, 17:54 (vor 6225 Tagen) @ Donna Amaretta

Ohhh...und ich Trottel wühle in meiner Sammlung papierner Zeitzeugen und
vertippe zeitraubend den Sonntag...Na ja,macht nix.
Danke für den Hinweis.

Das gesamte Spiegel-Archiv ist mittlerweile kostenlos online, das vom Focus wohl auch.

Viele Grüße
Wolfgang

Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

Lude, Sunday, 07.12.2008, 15:41 (vor 6225 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

dies hier fand beim googln.

Beobachter, Sunday, 07.12.2008, 18:20 (vor 6225 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind

dies hier fand beim googln.

Pööhser Frauenfeind, Sunday, 07.12.2008, 18:47 (vor 6225 Tagen) @ Beobachter

http://www.univie.ac.at/politikwissenschaft/strv/texte/dt.fem.as.html

Nochmals Danke an alle für die Hinweise, die sehr aufschlussreich sind und die feministische These betreffend der NS - Zeit ad absurdum führen. Dass diese Thesen reiner Unsinn sind, das wusste ich zwar schon vorher, es ist aber nützlich und argumentativ ein Plus, wenn man die Gegenposition auch belegen kann.

PF

Gendermainstreaming kommt also aus der NS-Zeit

Christine ⌂, Sunday, 07.12.2008, 19:02 (vor 6225 Tagen) @ Beobachter

http://www.univie.ac.at/politikwissenschaft/strv/texte/dt.fem.as.html

Autobahn war einmal... :-)

Folgende Passage ist hochinteressant:

Gabriela Walterspiel weist in ihrem Text "Das 'zweite Geschlecht' und das 'Dritte Reich'" auf das Bemühen des NS hin, alle Unterschiede innerhalb der Volksgemeinschaft zu nivellieren, und kommt zu dem Schluss, dass der NS bestrebt war, "den Gegensatz von Mann und Frau aufzuheben."

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Hitler und die Frauen

Roslin, Sunday, 07.12.2008, 20:17 (vor 6225 Tagen) @ Christine

Hitler hatte schon sehr früh prominente Verehrerinnen.
Gräfin Reventlow sah in ihm den kommenden Messias.
Helene Bechstein (Klavierfabrik Bechstein) bezahlte seinen Mercedes und seine Miete (Luxuswohnung in München). Else Bruckmann (Bruckmannverlag) beschenkte ihn reich.
Gertrude von Seydlitz sammelte Geld, um den Völkischen Beobachter zur Tageszeitung zu machen.
Helene Hanfstängel verhinderte Hitlers Selbstmord nach dem gescheiterten Münchner Putsch.
Winifred Wagner (Bayreuth) unterstützte ihn während seiner Landsberger Haft, blieb lebenslang eine begeisterte Anhängerin. Ihr Ehemann Siegfried, Richard Wagners Sohn, schrieb über seine Frau stolz, sie kämpfe wie eine Löwin für Hitler.
Hitler selbst war der Überzeugung, er verdanke es nur solchen Frauen, daß die Partei während seiner Haft nicht auseinander fiel.
Bei der Wahl 1930, die der NSDAP den Durchburch brachte, waren 45 % der NS-Wähler Frauen.
Quelle: Martin van Creveld - Das bevorzugte Geschlecht, S.38 ff.,
Weitere Beispiele (Quelle ist mir dafür im Augenblick nicht geläufig):
Magda Goebbels war regelrecht in Hitler verliebt, heiratete ihren Mann wahrscheinlich nur, um in der Nähe Hitlers zu sein.
Bei vielen dieser prominenten Frauen (Magda Goebbels war eine geschiedene Quandt, der Industriellenfamilie) ist eine erotische Komponente bei ihrer Hitlerverehrung zu vermuten.
Die Ehefrau von Reinhard Heydrich brüstete sich damit, daß sie erst den noch parteilosen Marineoffizier zum Nationalsozialismus bekehrt habe.
Die Ehefrauen von SS-Männern waren offiziell Teil der nationalsozialistischen Weltanschauungsgemeinschaft.
Hätten sie die Überzeugungen ihrer Männer nicht geteilt, hätten sie diese gar nicht heiraten dürfen.

Hitler und die Frauen

Roslin, Sunday, 07.12.2008, 21:05 (vor 6225 Tagen) @ Roslin

PS:
Weitere prominente NS-Führerinnen, die auch nach dem Krieg an ihren Überzeugungen festhielten:
Gertrud Scholtz-Klink, Reichsfrauenführerin, ranghöchste NS-Funktionärin.
Dr.Vera Rüdiger, Führerin des BDM von 1937 bis 1945.

Leni Riefenstahl kann man zu den NS-Begünstigten und Hitlerverehrerinnen zählen.
Ebenso Gerdy Troost, witwe des Vorgängers von Albert Speer, dem Architekten Paul Troost, der 1934 starb.
Sie war die persönliche Beraterin Hitlers in Kunst-und Geschmacksfragen.

Kleine Info

Thomas, Monday, 08.12.2008, 11:02 (vor 6224 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind

Gertrud Bäumer, führende Feministin der 20`er, schloß sich 1933 der nationalsoz. Bewegung an. Der Dachverband der Frauenvereine, Bund deutscher Frauen, löste sich 1933 auf um den Veränderungen zuvorzukommen. Gerne möchten manche Feministinnen immer wieder der Eindruck erwecken die Zeiten von 1933 bis 1945 wären ein rein männliches Phänomen gewesen, jedoch hat Politikwissenschaftlerin Barbara Holland-Crunz in ihrem Buch „Die alte neue Frauenfrage“ auf eine deutliche inhaltliche und rhetorische Nähe der Schriften der bürgerlichen Feministinnen zum Nationalsozialismus hingewiesen.
Ebenfalls leisteten sie keinen Widerstand gegen die Verfolgung und Ermordung der Juden sondern gliederten sich ein.

Eine Frage an die geschichtskundigen Männer im Forum

Krischan, d.e., Tuesday, 09.12.2008, 00:18 (vor 6224 Tagen) @ Pööhser Frauenfeind

Das Essay von Ljiljana Radonic hat auch eine interessant klingende Literaturliste. Nicht übersehen :)

Gruß
Krischan

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