Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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McCarthy

Mustrum, Friday, 28.11.2008, 20:50 (vor 6234 Tagen)

Irgendwie leben wir in einem seltsamen Zeitalter.

Sobald man was gegen den Feminismus zu sagen hat, wird man bis aufs Blut verfolgt, man steht auf der gesellschaftlichen Abschussliste, aber total.

Man sehe sich z.B. Eva Herman an. Wie viele Morddrohungen die wohl schon bekommen hat?

Das soll normal sein? Ich frage mich, warum gerade Journalisten, deren Job es doch eigentlich sein sollte, insbesondere faschistische Tendenzen frühzeitig als solche zu benennen, da völlig untätig bleiben.

Man stelle sich mal vor, Frauen wären irgendwo benachteiligt (mir fällt jetzt beim besten Willen nix ein) und ein Vertreter irgendeiner Männerbewegung würde das glatte Gegenteil behaupten und denjenigen, der diesen Umstand benennt, als Faschisten brandmarken.

Ich meine, DAS ist doch faschistisch: anderslautende Meinungen mit Gewalt bekämpfen, nicht mit Argumenten.

McCarthy

Zeitgenosse, Friday, 28.11.2008, 21:39 (vor 6234 Tagen) @ Mustrum

Meinungsfreiheit ist eine Frage des gesellschaftlichen Klimas und nicht irgendwelcher juristischer Codierungen.

Artikel 27
1 Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik hat das Recht, den Grundsätzen dieser Verfassung gemäß seine Meinung frei und öffentlich zu äußern. Dieses Recht wird durch kein Dienst- oder Arbeitsverhältnis beschränkt. Niemand darf benachteiligt werden, wenn er von diesem Recht Gebrauch macht.
2 Die Freiheit der Presse, des Rundfunks und des Fernsehens ist gewährleistet.
(DDR-Verfassung)

Quelle

Wenn das Klima zu einseitig ist, werden die den Diskurs Beherrschenden Meinungsfreiheit unmöglich und jeden, der darauf aufmerksam macht, wegen Diffamierung kriminalisieren.

Gruß

Zeitgenosse

McCarthy

Narrowitsch, Berlin, Saturday, 29.11.2008, 13:10 (vor 6233 Tagen) @ Zeitgenosse

Meinungsfreiheit ist eine Frage des gesellschaftlichen Klimas und nicht
irgendwelcher juristischer Codierungen.

Artikel 27
1 Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik hat das
Recht, den Grundsätzen dieser Verfassung gemäß seine Meinung frei und
öffentlich zu äußern. Dieses Recht wird durch kein Dienst- oder
Arbeitsverhältnis beschränkt. Niemand darf benachteiligt werden, wenn er
von diesem Recht Gebrauch macht.
2 Die Freiheit der Presse, des Rundfunks und des Fernsehens ist
gewährleistet.
(DDR-Verfassung)

Quelle

Wenn das Klima zu einseitig ist, werden die den Diskurs Beherrschenden
Meinungsfreiheit unmöglich und jeden, der darauf aufmerksam macht, wegen
Diffamierung kriminalisieren.

Gruß

Zeitgenosse


Schon richtig, Zeitgenosse. Aber einige Jahrzehnte lang galt in der DDR die schrankenlose Meinungsfreiheit, die Meinung der Partei frei zu äußern. Sie war im "Neuen Deutschland" täglich frisch nach zu lesen. Andere Meinungen hatten zweifelsfrei Wurzeln in der Staatsfeindlichkeit. Für solcherlei Umtriebe öffnete das "Gelbe Elend" in Bautzen die Tore, dort wurde sie geholfen.

Soweit sind wir freilich noch nicht in der BRD. Aber welches Denken politisch korrekt ist und welches nicht, ist in diversen Zentralorganen von FAZ bis Bild täglich zu studieren.Wer da ausschert, findet sich schnell im Abseits. Der Werdegang der "Jungen Freiheit" belegt es augenscheinlich. Wer dort schreibt, muss mit dem de facto Verlust seines passiven Wahlrechts rechnen.Das Klima ist durchaus einseitig, nur wollen es nur Wenige wahr haben.Insofern muss der Staat, müssen die Meinungsmacher Kritiker nicht fürchten, an exponierter Stelle kommen sie einfach nicht vor. Zum Schaden der Demokratie- klar.

Für Wessis, die den alten Witz aus DDR- Tagen noch nicht kennen:

Treffen sich 2, einer aus dem Westen , einer aus dem Osten. Sagt der Wessi: Schau, wir können sagen, dass unser Bundeskanzler ein Arschloch ist. Sagt der Ossi: das können wir auch.

Genau so funzt dem Prinzip nach auch hier Meinungsfreiheit. Zumindest, wenn um sensblen Themen geht. Namentlich in Sachen Feminismus. Nein, kein "Gelbes Elend" droht, aber Berufsverbot, tätliche Angriffe vom aufgehetzten Weibermob (Villar!!!) oder der Verlust des poltischen Mandats, so man eines hat. usw. usw.

Es fehlt eben an Leuten, die die Einseitigkeit des gesellschaftlichen Diskurses benennen. Ich meine Leute mit geselschaftlichem Ansehen. Erst dann werden wir wissen, wie weit es her ist , mit der Meinungsfreiheit. "Evas Fall" lässt da nicht viel Gutes ahnen.

Im Übrigen: danke für den Link, primäre Literatur bleibt Goldstaub solange Legendenschmiede ihr Handwerk klappernd in die Öffentlichkeit blasen.

Schönes Wochenende!

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.

McCarthy

Hannibal Lect0r, Saturday, 29.11.2008, 00:41 (vor 6234 Tagen) @ Mustrum

Man sehe sich z.B. Eva Herman an. Wie viele Morddrohungen die wohl schon bekommen hat?

Keine Ahnung. Die Art, wie sie abserviert wurde, war auf jeden Fall heftig und teils widerwärtig. Ungeachtet dessen ist sie in Sachen Feminismuskritik und generell rhetorisch allerdings kein gutes Vorbild.

McCarthy

Mustrum, Saturday, 29.11.2008, 20:23 (vor 6233 Tagen) @ Hannibal Lect0r

McCarthy deswegen, weil auch dieser Kerl anderlautende Meinungen mit Unter-aller-Gürtellinie-zuschlagen beantwortet hat und letztlich deswegen gescheitert ist, weil die Medien das aufgegriffen haben.

CBS hat McCarthy's Methoden 1954 öffentlich gemacht, nachdem er mit seiner - schmierigen - Kommunistenhetze hunderte von Existenzen vernichtet hatte.

Wir brauchen endlich einen Medienvertreter, der denselben Mut hat, auch den Feminismus mal als das zu zeigen, was er ist. Wöchentlich.

Man kann so viel rumpetitieren, wie man will, damit schmeichelt/bauchpinselt man dem/den Feminismus nur.

Es muss ein anerkannter Medienvertreter her, der klipp und klar sagt: "Diese Bewegung ist (nicht nur angesichts ihrer faschistoiden Methoden) widerlich."

Eva Herman hat diese Methoden beispielhaft abgekriegt, nur daher ist sie wichtig und nur deshalb ist sie hier zu nennen.

Ich habe hier das Gespräch Schwarzer-Vilar 1975 (?) rein gestellt, um das zu verdeutlichen.

Was die Schwarzer da machte (und macht), empört mich zutiefst und das drängt mir die Frage nach Anstand auf.

Das Problem hatte McCarthy auch. Man fragte ihn nach Anstand.

Was sind wir denn für ein Land, in dem die Vertreter anderslautender Meinungen derart gewalttätig gemobbt und gar aus dem Land getrieben werden dürfen und man den Verantwortlichen dann noch dás Bundesverdienstkreuz umhängt? Das ist völlig krank.

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