An

Bundesfinanzminister
Peer Steinbrück
- im Hause -

10117 Berlin

Antrag auf Ausschüttung meines Rettungsschirms aus dem Hartz400-Programm

Sehr geehrter Herr Bundesfinanzminister,
sehr geehrte Damen und Herren,

als Alleinverpflichteter Haftungsträger eines aufstrebenden Familienunternehmens bin ich doch kürzlich in arge Turbulenzen geraten. Grund sind die wahllosen Spekulationen meiner Ex-Gattin, die immer noch auf die Vergoldung ihres Hinterteiles wartet, faule Optionsscheine des kommunalen UVG-Hegdefonds sowie die Short-Manipulationen einer sog. Cerbera&Fledermausi Holding, die Ihnen sicher aus der Liechtenstein-Connection bekannt ist. Auch das jüngste Rating der JuristicaFeminale-Agentur hat mir ordentlich zugesetzt.

Da sich einige Bänker schämen (im Gegensatz zu einigen landes- und bundeseigenen Instituten), die angebotenen Rettungsschirme zu nutzen, möchte ich der "Du-bist-Deutschland"-Kampagne fröhlich und patriotisch zurufen: "Ja, auch ich bin Deutschlampe".

Also geben Sie sich einen Ruck und werfen Sie mir ein Rettungsschirmchen zu. Bei so ein bis zwei kleinen Millionen bin ich sehr zuversichtlich, dass ich mein Vertrauen in die Integrität von Bankvorständen und Industriellen getrost ablegen kann und mein Familienunternehmen wieder in günstigere Fahrwasser bringe. So könnte ich mir auch gut vorstellen, weiterhin als Bürger an Ihrer Veranstaltung mitzuwirken. Die Selbstverpflichtung, mir selbst nicht mehr als 500 Mille jährlich auszuzahlen, habe ich in eigenhandbeglaubigter Form beigefügt.

Als gutes Beispiel vorangehend, beantrage ich also die Zusendung eines Schecks oder einer Postanweisung in bar. Selbstverständlich wäre auch eine Direktabholung kurzfristig zu organisieren. Die entsprechenden Anteile für meine Familienangehörigen würde ich dann ohne weiteren bürokratischen Aufwand gleich mitnehmen.

Mit höchst vorzüglicher Hochachtung

Ihr
Deutscher Michel

Hier gefunden http://papa.com/paPPa-Forum/viewtopic.php?f=6&t=20905&sid=5af032b86e12c4f9524b39ea0a29594a

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein