Femconsult, die Datenbank für Wissenschaftlerinnen
Femconsult, die Datenbank für Wissenschaftlerinnen
von Ferdinand Knauß, 17. November 2008, 16:32
Wie gut, dass ich nicht Wissenschaftler geworden bin. Der Zeitungsjournalismus verspricht wahrlich keine besonders rosige Zukunft, aber vor offenen Diskriminierungen auf Grund des Geschlechts ist man nach meiner Erfahrung weitgehend sicher. In der Wissenschaft dagegen, habe ich den Eindruck, werden Frauen und Männer ähnlich behandelt wie Arbeiter- und Bourgeois-Kinder im real existierenden Sozialismus: Privilegien hier, Zugangsschranken dort. Qualifikation? Zweitrangig! Hauptsache das Geschlecht stimmt!
Vielleicht überspitze ich mal wieder allzu journalistisch. Aber was ist von einer Datenbank zu halten, die potenziellen Arbeitgebern (Unis und Instituten) als Personalfindungsressource dienen soll - und die explizit nur für weibliche Wissenschaftler da ist? Für die Wirtschaft gibt es Kartellbehörden und die EU-Komission, die sicherstellen, dass der Wettbewerb vernünftig abläuft. Bei denen kann ein Unternehmen klagen. Kann man als männlicher Wissenschaftler gegen Diskriminierung Klage erheben? Eigentlich wollte ich mich in diesem Blog nicht an konkreten (Un)Gleichstellungsmaßnahmen abreagieren, aber in diesem fall soll es so sein. Ich stehe auf einigen einschlägigen EMailverteilern und so erreichte mich diese Ankündigung, die ich wörtlich abbilde:
Sehr geehrte Damen und Herren,
die seit 2001 online verfügbare Wissenschaftlerinnen-Datenbank FemConsult unterstützt Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Ministerien und Gleichstellungsbeauftragte bei der Rekrutierung von Wissenschaftlerinnen für vakante Professuren und Lehrstuhlvertretungen sowie bei der Vermittlung von Gutachterinnen und Expertinnen für Vorträge, Gremien- und Ausschusstätigkeiten.
Zugleich fördert sie durch das Sichtbarmachen des Potentials qualifizierter Wissenschaftlerinnen die Erhöhung des Frauenanteils bei der Neubesetzung von Professuren und Führungspositionen in Wissenschaft und Forschung und die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen.Auf der Basis mehrjähriger Erfahrungen hat das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS seine Datenbank in diesem Jahr komplett überarbeitet.
Wissenschaftlerinnen bietet die neue FemConsult-Version nun noch bessere Unterstützung beim Erreichen ihrer beruflichen Ziele.
Direkt und persönlich: aktuelle Ausschreibungen und Expertinnen-Anfragen
Unter http://www.femconsult.de können sich promovierte und habilitierte Wissenschaftlerinnen jederzeit schnell, unkompliziert und kostenlos anmelden und ihr fachliches Profil hinterlegen. Dazu gehören z.B. Angaben zum Arbeits- und Forschungsbereich, Berufspraxis, Erfahrungen in der Gremienarbeit und Forschungspreise. Außerdem geben Wissenschaftlerinnen an, für welche Anfragen und Ausschreibungen sie sich interessieren. Mit einem Passwort können sie ihren Eintrag jederzeit selbst bearbeiten oder löschen.
Auf der Basis dieses Profils erhalten sie aktuelle und passgenaue Ausschreibungen und Expertinnen-Anfragen direkt von Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Gleichstellungsbeauftragen oder Ministerien. Dies geschieht mittels eines Online-Formulars; alle persönlichen Kontaktdaten bleiben unsichtbar.
Klare Vorteile für Wissenschaftlerinnen
Wissenschaftlerinnen bringt ein Eintrag in FemConsult mehrfachen Nutzen:
- Sie sichern sich eine wichtige zusätzliche Informationsquelle für Vakanzen und Anfragen, die in der Regel nicht ausgeschrieben werden (z.B. Lehrstuhlvertretungen).
- Sie erhöhen ihre Sichtbarkeit, insbesondere bei Ausschreibungen, die gezielt an Frauen adressiert werden (z.B. aktuell im Rahmen des Professorinnen-Programms).
- Sie können bei einer Anfrage über FemConsult ein echtes Interesse an der Bewerbung voraussetzen.
- Nicht zuletzt ist gewährleistet, dass Ausschreibungen potenzielle Bewerberinnen rechtzeitig erreichen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie interessierte Frauen über Ihre Netzwerke und Verteiler auf unseren Service aufmerksam machen und - sofern noch nicht geschehen - auf Ihrer Website einen Link zu FemConsult setzen könnten. Gerne senden wir Ihnen bei Bedarf weitere Informationen zu.
Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, können Sie uns gerne jederzeit telefonisch oder per E-Mail erreichen.
Femconsult, die Datenbank für Wissenschaftlerinnen
Aus der Datenbank von femconsult:
Investmentbankerin, 35, arbeits- und tabulos, devot und willig, sucht neues Betätigungsfeld.
Femconsult gibt´s schon ewig. Früher hiess das bloß anders.
Kennt sich aus - Max
--
"Wenigstens bin ich Herr der Fliegen", sagte der stinkende Scheißhaufen.
(Baal Zebub/Beelzebub - wird übersetzt mit "Herr der Fliegen")
Femconsult, die Datenbank für Wissenschaftlerinnen
Femconsult, die Datenbank für Wissenschaftlerinnen
von Ferdinand Knauß, 17. November 2008, 16:32
Wie gut, dass ich nicht Wissenschaftler geworden bin. Der
Zeitungsjournalismus verspricht wahrlich keine besonders rosige Zukunft,
aber vor offenen Diskriminierungen auf Grund des Geschlechts ist man nach
meiner Erfahrung weitgehend sicher. In der Wissenschaft dagegen, habe ich
den Eindruck, werden Frauen und Männer ähnlich behandelt wie Arbeiter- und
Bourgeois-Kinder im real existierenden Sozialismus: Privilegien hier,
Zugangsschranken dort. Qualifikation? Zweitrangig! Hauptsache das
Geschlecht stimmt!Vielleicht überspitze ich mal wieder allzu journalistisch. Aber was ist
von einer Datenbank zu halten, die potenziellen Arbeitgebern (Unis und
Instituten) als Personalfindungsressource dienen soll - und die explizit
nur für weibliche Wissenschaftler da ist? Für die Wirtschaft gibt es
Kartellbehörden und die EU-Komission, die sicherstellen, dass der
Wettbewerb vernünftig abläuft. Bei denen kann ein Unternehmen klagen. Kann
man als männlicher Wissenschaftler gegen Diskriminierung Klage erheben?
Eigentlich wollte ich mich in diesem Blog nicht an konkreten
(Un)Gleichstellungsmaßnahmen abreagieren, aber in diesem fall soll es so
sein. Ich stehe auf einigen einschlägigen EMailverteilern und so erreichte
mich diese Ankündigung, die ich wörtlich abbilde:Sehr geehrte Damen und Herren,
die seit 2001 online verfügbare Wissenschaftlerinnen-Datenbank FemConsult
unterstützt Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Ministerien und
Gleichstellungsbeauftragte bei der Rekrutierung von Wissenschaftlerinnen
für vakante Professuren und Lehrstuhlvertretungen sowie bei der Vermittlung
von Gutachterinnen und Expertinnen für Vorträge, Gremien- und
Ausschusstätigkeiten.Zugleich fördert sie durch das Sichtbarmachen des Potentials
qualifizierter Wissenschaftlerinnen die Erhöhung des Frauenanteils bei der
Neubesetzung von Professuren und Führungspositionen in Wissenschaft und
Forschung und die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen.Auf der Basis
mehrjähriger Erfahrungen hat das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft
und Forschung CEWS seine Datenbank in diesem Jahr komplett überarbeitet.Wissenschaftlerinnen bietet die neue FemConsult-Version nun noch bessere
Unterstützung beim Erreichen ihrer beruflichen Ziele.Direkt und persönlich: aktuelle Ausschreibungen und Expertinnen-Anfragen
Unter http://www.femconsult.de können sich promovierte und habilitierte
Wissenschaftlerinnen jederzeit schnell, unkompliziert und kostenlos
anmelden und ihr fachliches Profil hinterlegen. Dazu gehören z.B. Angaben
zum Arbeits- und Forschungsbereich, Berufspraxis, Erfahrungen in der
Gremienarbeit und Forschungspreise. Außerdem geben Wissenschaftlerinnen an,
für welche Anfragen und Ausschreibungen sie sich interessieren. Mit einem
Passwort können sie ihren Eintrag jederzeit selbst bearbeiten oder
löschen.Auf der Basis dieses Profils erhalten sie aktuelle und passgenaue
Ausschreibungen und Expertinnen-Anfragen direkt von Hochschulen und
Forschungseinrichtungen, Gleichstellungsbeauftragen oder Ministerien. Dies
geschieht mittels eines Online-Formulars; alle persönlichen Kontaktdaten
bleiben unsichtbar.Klare Vorteile für Wissenschaftlerinnen
Wissenschaftlerinnen bringt ein Eintrag in FemConsult mehrfachen Nutzen:
- Sie sichern sich eine wichtige zusätzliche Informationsquelle für
Vakanzen und Anfragen, die in der Regel nicht ausgeschrieben werden (z.B.
Lehrstuhlvertretungen).- Sie erhöhen ihre Sichtbarkeit, insbesondere bei Ausschreibungen, die
gezielt an Frauen adressiert werden (z.B. aktuell im Rahmen des
Professorinnen-Programms).- Sie können bei einer Anfrage über FemConsult ein echtes Interesse an der
Bewerbung voraussetzen.- Nicht zuletzt ist gewährleistet, dass Ausschreibungen potenzielle
Bewerberinnen rechtzeitig erreichen.Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie interessierte Frauen über Ihre
Netzwerke und Verteiler auf unseren Service aufmerksam machen und - sofern
noch nicht geschehen - auf Ihrer Website einen Link zu FemConsult setzen
könnten. Gerne senden wir Ihnen bei Bedarf weitere Informationen zu.Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, können Sie uns gerne jederzeit
telefonisch oder per E-Mail erreichen.
Eine solche Datenbank ist doch unumgänglich erforderlich. Den Wettbewerb haben wir mit den Quoten abgeschafft. Qualifizierte und willige Frauen sind selten genug. Deswegen ist ein Pool won einigermaßen vorzeigbaren verfügbaren Damen nötig. Früher hieß das allerdings mal Zuhälterei und war strafbewehrt.
Langeweile als weibliche Top-Kompetenz?
Die exzellenten und überlegenen weiblichen Topkompetenzen werden wohl nicht genug nachgefragt?
Die patriarchischen Macho-Headhunter verzichten lieber aufs Geld bevor Sie eine weibliche Top-Kompetenz vermitteln!
Femconsult, die Datenbank für Wissenschaftlerinnen
Aus dem Impressum:
"Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung"
Na, die Kompetenz ist ja bestimmt riesig, ueber ihre Bandbreite und das Datenvolumen brauchen die Hasen sich sicher keine Sorgen machen.
Das sollte man wohl auf einer Diskette noch unterbringen und mit dem Akustikkoppler runterladen koennen, hehe.
Kompetenzzentrum, muhahaha...
Cheers!