Zeitgeist

Mustrum, Saturday, 08.11.2008, 22:25 (vor 6254 Tagen)

Habe gerade "Die Säulen der Erde" bzw. "Die Tore der Welt" von Ken Follett durch.

Also das, was Otto Normalverbraucher als Literatur kennt (weil Bestseller). Ich hab's mir angetan.

Interessant an diesen "historischen" Romanen ist, dass sie völlig unhistorisch sind, gleichwohl einen entsprechenden Anspruch erheben.

So wird als Wurzel allen Übels stets der Mann benannt, er übt Gewalt aus, ist unlogisch, ungerecht, unmoralisch - mit ein paar wenigen Ausnahmen also die dumme, fick-, gewalt- und fressgeile Drecksau.

Während Frauen als moralisches Korrektiv sich zu etablieren versuchen, dabei aber stets gehindert werden an der geradezu unglaublichen Dumm- und Gemeinheit der Männer.

Das Problem ist, dass lesebegierige Frauen (also z.B. Brigitte-Leserinnen) meinen, so was für bare Münze nehmen zu dürfen - und sich deswegen für belesen halten zu dürfen.

Für die ungebildete Masse sind derlei Romane aber durchaus Grundlage ihrer Geschichtsvorstellungen. Und daraus resultierend auch Grundlage ihrer Vorstellungen von der heutigen Welt.

Man lese mal "Die Nebel von Avalon" durch - alles wird dadurch kontrolliert, dass Frauen mit historischen Persönlichkeiten schlafen.

Oder z.B. "Die Päpstin". Während Männer saufen, vögeln und sich insgesamt voll daneben benehmen, ragen die Frauen - Leuchttürmen gleich - aus dem ganzen Dreck heraus und kommen nur deswegen nicht zum verdienten Zug, weil böse Männer sie unterdrücken.

Nach dem Motto: Wilhelm der Eroberer hätte England nie erobert, wenn eine Frau ihm nach gemeinsamer Lustfrönung nicht vorher den eigenen Samen auf die Stirn geschmiert hätte.

Dazu ist nur zu sagen, dass die Sterblichkeit bei Geburten erst merkbar abnahm, nachdem man Hebammen eins auf ihre ungewaschenen Pfoten gab und Ärzte die Geburten vornehmen liess. Siehe Semmelweis.

Ja, auch die Ärzte hatten vorher dreckige Pfoten, aber im 19. Jahrhundert verdienten sich überwiegend Hebammen damit, mit ungewaschenen Händen Wöchnerinnen umzubringen.

Seltsamerwiese waren es immer Männer, welche die Lebensqualität aller Menschen steigerten.