Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mütter töten ihre Kinder häufiger als Väter

Christine ⌂, Saturday, 08.11.2008, 14:12 (vor 6254 Tagen)

Archiv > 2007 > 08. Mai > Tagesthema
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TAGESTHEMA: GEWALT IN DER FAMILIE
Mütter töten ihre Kinder häufiger als Väter
DER TOD UND DAS MÄDCHEN - Die achtjährige Amani soll von ihrer eigenen Mutter erstochen worden sein. Am Montag nahm die Berliner Polizei die 32 Jahre alte Frau fest. Ihr Motiv ist noch völlig unklar.
Jens Blankennagel

Ein achtjähriges Mädchen wurde in Berlin getötet - offenbar von seiner Mutter. Statistisch gesehen ist das nicht ungewöhnlich. Zwar werden Männer deutlich häufiger kriminell als Frauen, sagt der Kriminologe Rudolf Egg. Doch wenn es um innerfamiliäre Gewalt gegen Kinder geht, sieht es anders aus.

Hier geht es weiter mit einigen Zahlen und Fakten: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0508/politik/0022/index.html?group=berliner-ze...

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Mütter töten ihre Kinder häufiger als Väter

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Saturday, 08.11.2008, 14:48 (vor 6254 Tagen) @ Christine

'...Das Bundeskriminalamt untersuchte damals 1 650 vollendete Tötungsdelikte an Kindern. Die Ergebnisse überraschten viele: Nur in 80 Fällen war der Täter ein Fremder, 283 Fälle blieben unaufgeklärt. Aber in 1 030 Fällen töteten die Eltern - und noch verblüffender: nur 305 Mal waren es die Väter, aber 725 Mal die Mütter. Es ist anzunehmen, dass dies die Spitze des Eisbergs zeigt: Der Anteil der Frauen, die ihr Kind prügeln, dürfte ebenfalls hoch sein....'

Schon bemerkenswert, dass die Zeitung es 'verblüffend' findet, dass mordende Mütter häufiger sind. Frauen gelten wohl als besonders unkriminell.

Dabei spielt natürlich auch die milde Gesetzgebung eine Rolle, früher (bis 1998) war es der alte §217 StGB, der eine besonders milde Bestraffung für solche Mörderinnen vorsah, heute wird es, wenns hart kommt, als kleiner Totschlag abgehandelt.
Männer wurden natürlich schon immer nach den §§ 211, 212 StGB bestraft.

Viele Grüße
Wolfgang

Feministinnen haben bewiesen: "Der Tod" falsch; richtig: "Die Tödin".

Student(t), Saturday, 08.11.2008, 16:23 (vor 6254 Tagen) @ Christine

DER TOD UND DAS MÄDCHEN - Die achtjährige Amani soll von ihrer eigenen
Mutter erstochen worden sein.


Es gibt hierzu ein Gedicht von Matthias Claudius (1740-1815):

Das Mädchen:

Vorüber! Ach vorüber!
Geh, wilder Knochenmann!
Ich bin noch jung, geh Lieber!
Und rühre mich nicht an.

Der Tod:


Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!
Bin Freund und komme nicht zu strafen.
Sei gutes Muts! ich bin nicht wild,
Sollst sanft in meinen Armen schlafen!


Franz Schubert hat es vertont. So kenne ich "Der Tod und das Mädchen" aus meiner Schulzeit. Wir können froh sein, daß der Tod ein Mann ist.


Doch so nach und nach werden alteingesessene Irrtümer widerlegt. Siehe z.B. hier: http://www.frauenkoennenundfrauenwissen.de/weissefrau.htm

Die weiße Frau und die Tödin

Weibliche Traditionen im Umgang mit Sterben und Tod

In Sagen und Mythen unseres Kulturkreises gibt es immer wieder Hinweise, dass "der" Tod hierzulande ursprünglich eine weibliches Gesicht hatte. Auch in der Heiligenverehrung und zu bestimmten Jahreskreisfesten haben sich solche Traditionen erhalten.

Der Abend will uns überliefertes Wissen und Traditionen unseres Kulturraumes in Erinnerung rufen und ein Gespräch über unseren eigenen Umgang mit Sterben und Tod anregen.

Ort: Evang. Forum, Herzog-Wilhem-Str. 24/3. Stock, München
Kosten: 5,- Eur
Leitung: Erni Kutter


Da gibt es aber auch noch mehr solcher Richtigstellungen. Einfach googeln unter "Die Tödin".

Jedenfalls: Die Tödin ist nicht immer so freundlich wie der Tod, auch in der Kunst.

Gruß
Student

http://schlaegerinnen-stopp.de
http://sexistinnen-pranger.de

Mütter töten ihre Kinder häufiger als Väter - und das Verständnis dafür

DschinDschin, Saturday, 08.11.2008, 19:35 (vor 6254 Tagen) @ Christine

Die Zahlen sagen nichts über die "Natur der Frau". Grundsätzlich besitzen Männer eine stärkere Neigung zur Gewalt, sind genetisch bedingt und durch die Erziehung mehr auf Kampf und Wettbewerb orientiert, zeigen häufiger Dominanz und Stärke. Aber Frauen haben fast immer eine größere soziale Nähe zu den Kindern und eine andere Bindung zum Nachwuchs, da sie in der Erziehung aktiver sind.

Woraus schließt Herr Egg auf die Natur der Frau? Doch wohl nicht auf der Basis der Fakten? Denn die Fakten sagen ganz klar, dass Frauen im häuslichen Nahbereich, gegenüber Kindern und abhängigen Personen wesentlich gewalttätiger sind als Männer. Ob das genetisch bedingt ist oder durch die Sozialisation erzeugt wird, das wissen wir nicht.

Männer sind vielleicht deswegen auf Kampf und Wettbewerb orientiert, weil sie sich in der wilden Welt mit anderen Männern messen müssen. Die Familie, Sippe, der Stamm, der sich nicht gegen andere Familien, Sippen, Stämme behaupten konnte und kann , war und ist auf dieser Welt verloren. Diesen Kampf mussten und müssen ausschließlich Männer führen mit allen unangenehmen Begleiterscheinungen.

Aber stärkere Nähe lässt eher an Liebe denken, nicht an Gewalt oder Mord.

Starke Nähe birgt immer auch die Gefahr, dass bei Stress die Situation außer Kontrolle gerät.

Diese Entschuldigung wird Männern nicht zugestanden. Ihre Gewalttaten werden immer in ihrem bösen Wesen gesucht, nicht in den stressbeladenen Umständen.

Es gibt oft den Verdacht, dass alleinerziehende Mütter schneller mit Gewalt reagieren, wenn sie überfordert sind.

Nein, das wäre eine zu einfache Erklärung. Viele Mütter sind bewusst alleinerziehend und damit glücklich und ausgeglichen. Wie in Familien auch entsteht Gewalt häufig aus Situationen, die für den Einzelnen nicht mehr beherrschbar sind.

Ob viele Mütter bewusst alleinerziehend sind, oder aus der Not heraus, weiß das Herr Egg?

Welche Faktoren sind die Auslöser?

Ein einzelner Stressfaktor ist meist beherrschbar. Es müssen mehrere zusammenkommen, etwa: finanzielle Nöte oder Abhängigkeiten vom Partner, Beziehungsstress mit dem Partner, fehlendes Selbstbewusstsein, aber auch eigene Gewalterfahrung in der Kindheit oder Alkohol- und Drogenprobleme. Wenn solcher Stress kulminiert, kann es dazu kommen, dass Mütter Gewalt gegen Kinder als Möglichkeit sehen, um aus der Situation auszubrechen und sich scheinbar der Sorgen zu entledigen.[/i]

Nun diese Punkte treffen auch und gerade bei Partnergewalt zu. Wird das als Entschuldigung oder Erklärung für Gewalt durch Männer akzeptiert?

In letzter Zeit sind häufig Fälle von verwahrlosten Kindern bekannt geworden. Wie weit ist es von der Vernachlässigung bis zum Mord ?

Das ist schwer zu sagen. Aber grundsätzlich ist Vernachlässigung eine Form von Gewalt durch Unterlassung. Es ist aber meist ein Beziehungsstreit zwischen Eltern. Streitereien darüber, wer sich mehr ums Kind kümmern soll, werden auf den Rücken der Kinder ausgetragen.

Vielleicht wäre es für alle Beteiligten besser, wenn vollkommen klar wäre, wer sich ums Kind kümmert?

Das Gespräch führte J. Blankennagel.

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Foto: Rudolf Egg, Kriminalpsychologe und Direktor der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden

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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

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