Männer haben Lust auf Familie
Wir hatten das Thema schon, wegen der Bedeutung halte ich es für lohnend, noch einen Diskussionsstrang aufzumachen.
"Die Wissenschaft hat festgestellt, dass...." - Wir werden über die Medien täglich überschwemmt mit solchen Erkenntnissen wozu auch die häufigen Ergüsse "Die Frauen sind besser beim ..." gehören.
Die meisten dieser Publikationen kann man als Geklappere abhaken, denn auch und gerade bei den Medien gehört Klappern zum Geschäft. Also nichts als Geräusche, Wortmüll, Leersprech?
Kein Rauch ohne Feuer, aber was brennt denn da?
Im Fall des Kinderwunsches der Männer brennt da gerade das Fundament der Republik ab. Denn wie alle Untersuchungen zeigen bestimmt der Kinderwunsch der Männer die durchschnittliche Kinderzahl der Frau.
Nur mit dem Wünschen ist das so eine Sache. - Würden sie gerne einen Ferrari fahren? - 90% der deutschen Männer würden gerne einen Ferrari fahren, so könnte das Ergebnis einer repräsentativen Befragung an 3000 Männern aussehen. Keineswegs würde dieses Ergebnis Ferrari dazu bringen, seine Produktionskapazitäten auszubauen. Denn zwischen dem unverbindlich geäußertem Wunsch und dem rechtsverbindlichen Kaufvertrag liegt ein weites Feld.
Wie die Volkswirte wissen, ein Bedürfnis wird nur dann zum Bedarf, wenn da sind, der Wille zur Stillung des Bedarfs ernsthaft Anstrengungen zu unternehmen,also Verzicht zu üben, und die Fähigkeit Bares in die Hand zu nehmen, also Kaufkraft.
Beginnen wir mit der Kaufkraft. Der massive Einstieg der Mädelz in die Berufswelt führt zu einem verstärkten Wettbewerb um Arbeitsplätze. Das ist gut für die Anbieter von Arbeitsplätzen, schlecht aber für diejenigen welche ihre Arbeitskraft verkaufen müssen. Dadurch dass die gebildete Mittelschicht neben den Söhnen auch die Töchter ins Rennen schickt, sinken für die bildungs- und vermögensschwächeren Schichten die Aufstiegs- und damit Verdienstchancen. Die Spreitung der Gesellschaft nimmt zu. Für die durch diesen Prozess nach unten gedrückten Bevölkerungsteile werden Kinder zum Armutsrisiko, werden von verantwortungsvollen Paaren erst gar nicht in die Welt gesetzt.
Bei den besser Qualifizierten tritt das Problem auf, dass Mann und Frau viel Geld, Zeit und Arbeit in die Ausbildung und den Einstieg in den Beruf gesteckt haben. Würde einer der beiden aus dem Beruf aussteigen, wären die Investitionskosten in den Sand gesetzt. Hier sind die Opportunitätskosten für Kinder zu hoch, weswegen viele Akademiker kinderlos bleiben.
Kommen wir zum Nutzen, den Kinder stiften.
Der ökonomische Nutzen für Männer ist, abgesehen von solchen, die von Transferleistungen leben, nicht vorhanden. Kinder liefern keinen return-on-investment.
Somit sind Kinder, da die langfristige Gewinnerzielungsabsicht fehlt, nach Definition der Abgabenordnung für Männer ein Hobby.
Und so ein Hobby muss man(n) sich leisten können und wollen.
Für Frauen stellt sich der Sachverhalt anders dar. Da dem Großteil der Frauen der Willen und die Fähigkeit abgeht, ihren Lebensstandard auf dem gewünschten Niveau durch eigene Arbeit zu sichern, bessern sie diesen durch (überbezahlte) sexuell und hauswirtschaftliche Dienste auf, die sie per Exklusivveertrag oder am Markt, d.h. professionell erbringen. Finanzielle Potenz des Freiers vorausgesetzt, ist beim Exklusivvertrag das Kind ein unverzichtbarer Schritt zur Rundumabsicherung und der Leibrente. Auch steigert der Status der Mutter die gesellschaftliche Reputation einer Frau gewaltig, was sich vom Vater nicht sagen lässt. Ist es einer Frau erst einmal gelungen Mutter zu werden, so stehen ihr alle Segnungen und Benefizien des staatlichen und außerstaatlichen Betreuungswesens offen. Auch haftungsrechtlich ist eine Mutter den geistig Minderbemittelten gleichgestellt, sie hat quasi den großen Jagdschein. Sollte sie ihrer Kinder oder ihres Gatten überdrüssig werden, so braucht sie die Anklage wegen Mordes nicht zu fürchten, und je grausamer ihre Tat, desto mehr Verständnis und Mitleid wird ihr entgegenschlagen.
Zu deutsch, für Frauen ist, allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz, die Mutterschaft ein gutes Geschäft. Wenn sich denn blos ein williger (Zahl-)vater fände. Darum ist der Kindermangel in Deutschland keineswegs dem fehlenden Gebärwillen der Frauen,sondern der Unlust der Männer geschuldet.
Nur hat das die Politik noch nicht begriffen, und so verpuffen alle Maßnahmen, weil sie die falsche Zielgruppe haben: die Frauen.
Die einzig zielführende Frage lautet nämlich: Was müssen Staat, Gesellschaft und das Weibsvolk tun, damit Vaterschaft für Männer interessant und lohnend wird.
Die Antwort auf diese Frage steht aus, und so ändert sich nichts und das Volk plappert seinem Ende entgegen.
DschinDschin.
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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.