FAZ - Häusliche Gewalt, erste Verteidigungslinie
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Kurzinfo: FAZ - Häusliche Gewalt, erste Verteidigungslinie
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31. Oktober 2008 Gewalttätige Frauen sind zwar für Polizei und Justiz nichts Neues - in der gesellschaftlichen Wahrnehmung ist dieses Phänomen aber zumeist als exotische "Abweichung von der Abweichung" präsent, als ein widernatürliches Verhalten. Zudem ist der statistische Anteil der (erfassten) Taten, die von Frauen begangen werden, gering im Vergleich zu den Taten der Männer. Auch wird diese Delinquenz bei Frauen oft aus einer Opferrolle heraus erklärt. Die Tagung "Täterinnen" der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden, die am Donnerstag zu Ende ging, hat die verschiedenen Delikte, die gewalttätige Frauen begehen - von der tötenden Mutter bis zur gewalttätigen Mädchengang - beschrieben und analysiert. Eine der Referentinnen war Barbara Kavemann, Professorin an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin. Die Soziologin forscht seit langem zur sexualisierten Gewalt gegen Kinder und zu Fragen der Gewalt im Geschlechterverhältnis.
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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein
FAZ - Häusliche Gewalt, erste Verteidigungslinie
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Zeitungen und Zeitschriften sollten die ersten Angriffsziele werden, wenn es so weit ist, diese Propagandisten zu Fall zu bringen.
Die Zeit wird aber kommen. Sie ist nicht mehr weit ...
Kurzinfo: FAZ - Häusliche Gewalt, erste Verteidigungslinie
Im Interview benennt die Referentin (Soziologin, kein Doppelname) ein paar Sachen, die für Feministinnen undenkbar und tabu sind, baut aber auch einige "Verteidigungslinien" auf:
"Die Forschungslage ist hier nicht ganz eindeutig. Viele Studien besagen, dass häusliche Gewalt zu einem erheblichen Teil von Frauen verübt wird. Doch man muss dabei die „Qualität“ der Gewalt berücksichtigen. Denn Frauen werden in Formen der häuslichen Gewalt weitaus häufiger und schwerer verletzt." Das klingt für die breite Öffenlichkeit plausibel, widerspricht aber der Aussage, dass Frauen die schlimmeren Verletzungen verursachen.
"Frauen haben eine deutlich höhere Hemmschwelle, auch wirklich zuzuhauen." Ach ja?
Und was soll die Polizei tun, wenn sie in eine eheliche Auseinandersetzung gerufen wird? "In Amerika greift die Polizei manchmal zu einer Notlösung: Da werden dann einfach beide mitgenommen." Da liest man woanders anderes - nämlich dass durchweg der Mann verhaftet wird. Dafür liest man dies hier nicht.
FAZ - Häusliche Gewalt, erste Verteidigungslinie
Warum? Es bewegt sich doch etwas. Das Ausblenden und Abstreiten geht vorbei. Übrigens hat die FAZ es auch nie mitgemacht, soweit ich weiß.
Aber interessant ist doch zu sehen, wie "häusliche Gewalt durch Frauen" in den Köpfen ankommt. und welche verrenkungen es auslöst. Nach dem Leugnen die Interpretation.
Nach dem Leugnen die Interpretation
Hier ein paar Infos zur Referentin - wenn nicht alles täuscht gehört sie zum Fraunhaus-Establishment par excellence.
Die Soziologin Prof. Dr. Barbara Kavemann wird für ihren jahrzehntelangen Einsatz gegen Gewalt an Frauen und Kindern mit dem Berliner Frauenpreis 2005 ausgezeichnet. Prof. Dr. Kavemanns Engagement gilt insbesondere der Aufdeckung und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs an Kindern. Als Wissenschaftlerin und Forscherin setzt sie sich seit fast 30 Jahren für die Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs an Kindern und der Gewalt gegen Frauen und Kinder ein. Ihre wissenschaftliche Arbeit hat die fachlichen Debatten über dieses Thema geprägt. Mit zahlreichen Vorträgen und Publikationen hat Prof. Dr. Kavemann die Diskussion über sexuelle und häuslicher Gewalt vorangetrieben.
Prof. Dr. Kavemann ist eine Pionierin in der Forschung über sexuellen Missbrauch. Ihr Engagement hat wesentlich zur Sensibilisierung und zur Enttabuisierung dieses gesellschaftlich hoch brisanten Themas beigetragen. Sie hat aber auch in der Praxis wichtige Akzente gesetzt. So hat Prof. Dr. Kavemann vor fast 30 Jahren das erste Berliner Frauenhaus mitbegründet und wissenschaftlich begleitet. Die Beratungsstelle „Wildwasser“, die sexuell missbrauchten Mädchen Zuflucht und Unterstützung anbietet, geht mit auf ihre Initiative zurück. In der wissenschaftlichen Begleitung des Berliner Interventionsprojektes gegen häusliche Gewalt (BIG) ist sie seit Jahren engagiert.
Aber das ist längst nicht alles. Der Link lohnt.