Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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OZ. Mal wieder die Nazikeule geschwungen

Pööhser Frauenfeind, Wednesday, 29.10.2008, 18:19 (vor 6264 Tagen) @ Maximilianeum

Naaaaaaja. Ich weiß, was du meinst, aber bei den Juden in Deutschland

habe

ich da aber doch echtes Verständnis, dass die bei gewissen Äußerungen
völlig allergisch reagieren (müssen).


... dieses Verständnis fehlt mir zunehmend. Die meisten der jüdischen
Überlebenden des Dritten Reiches sind inzwischen an Altersschwäche
verstorben. Und weder du noch ich haben jemals jemanden umgebracht oder ans
Messer geliefert. Auch ein Holocaust wird langsam Geschichte.

Der Historiker Nolte sprach in diesem Zusammenhang von der Vergangenheit, die nicht vergeht. Treffend ausgedrückt.

Heute jedoch bestehen jüdische Mitmenschen z.B., die 1945 noch nicht mal
geboren waren, darauf, daß Millionen anderer Menschen, die 1945 ebenfalls
noch nicht geboren waren, stets und dauernd im Bewußtsein tragen, was für
ein ungeheueres, einmaliges Verbrechen der Holocaust gewesen sei.

Es war ohne Zweifel ein ungeheures Verbrechen. Was die sogenannte Singularität des Holocausts betrifft : Jedes geschichtliche Ereignis ist einmalig, also singulär, und sei es nur in Raum und Zeit.

Wenn mit Einmaligkeit gemeint ist, dass das Verbrechen des Holocaust als das grösste Verbrechen aller Zeiten gelten soll, dann ist das zumindest eine plausible Wertung.

Problematisch ist aber die Sakralisierung des Holocaust. Schon der Begriff Holocaust deutet auf eine heilsgeschichtliche Deutung hin ( Holocaust = Brandopfer ), ein Begriff aus der alttestamentarischen Bibel. Hitler und seine Spiessgesellen erscheinen als Erfüller göttlichen Willens, als Rache eines rachsüchtigen archaischen Stammesgottes, als Gottesstrafe für die Verfehlungen des jüdischen Volkes, so wie es an einigen Stellen im alten Testament beschrieben wird.

Der Holocaust ( oder aus den genannten Gründen besser " die Shoa" ) wird daus dem geschichtlichen Rahmen geworfen. Relativierungen werden als Sakrileg empfunden. Relativieren heisst aber eigentlich nur, das (geschichtliche) Ereignis in Beziehungen zu anderen geschichtlichen Ereignissen zu setzen und zu vergleichen, was der Einordnung und dem Verständnis dient, ob die Vergleiche nun immer angemssen sind oder nicht.

Die Sakralisierung des Holocaust aber mystifiziert, anstatt Klarheit anzustreben. Nationalsozialismus wird nicht mehr als geschichtliches Ereignis interpretiert, das erklärt werden kann. Der Nationalsozialismus soll das absolut Böse darstellen. Die Abscheu und die Betroffenheit wird ritualisiert, das Bekenntnis zu Antifaschismus in den Rang eines Glaubensbekenntnisses erhoben.

Der Kampf gegen Hitler kann weitergehen. Es ist schon so : diese Vergangenheit vergeht nicht.


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