Wieder mal ...
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,587095,00.html
Wieder mal hat eine sogenannte Mutter "ihren" 8-jährigen Sohn abgemurkst - und wieder einmal trieft die Bericht erstattende Presse von Mitgefühl und Verständnis. "Mord einer Mutter" tituliert der Spiegel zwar kleingedruckt - um dann gleich anschließend in den einführenden Worten zu konstatieren, Uta G. habe den Mord "verursacht" - nicht etwa begangen.
Und dann werden gleich der Reihe nach die eigentlichen Schuldigenvorgeführt: Uta G.'s trunksüchtiger Vater, der ihre Mutter und ihre Geschwister verprügelt hat; sie selber hat er zwar verschont, trotz dem "hielt sie es dort nicht mehr aus", nachdem (!) der Vater seine Trunksucht bewältigt hatte. Warum er gesoffen hat, danach wird natürlich gar nicht erst gefragt: er war ja ein Mann, also selber schuld. An Uta G.'s späterer Trunksucht (plus Marihuana plus plus...)dagegen war selbstverständlich der Vater schuld...
Dann ein Nachbar, der sie als Zehnjährige "sexuell mißbraucht" hat und dafür 2000 Mark Geldstrafe bekam. Daß das angesichts der ausgesprochenen Geldstrafe wohl ein vergleichsweise _sehr_ harmloser Bagatellfall gewesen sein muß, kurz vor dem damaligen Höhepunkt der Mißbrauchshysterie, als bundesweit zig verdächtigte Personen wegen(später erwiesenermaßen) NICHTS monate- und jahrelang inhaftiert wurden - das geht in dem Spiegel-Artikel völlig unter. Stattdessen suggeriert der Ductus des Artikels, daß der Schuldige (natürlich wieder ein Mann) für sein angebliches Verbrechen so gut wie überhaupt nicht bestraft worden sei. Unterstellte Rückwärts-Logik: wenn diese Frau deswegen ihren eigenen Sohn abgemurkst hat, dann muß dieser Nachbar sie damals ja wirklich viehisch mißhandelt haben...
Dann drei ihrer vier Brüder, die "es" (was?) dem Nachbarn "nachgemacht" haben: zwar gar nicht an ihr, sondern an ihrer jüngeren Schwester, "immer wieder auf dem Dachboden". Sie selber habe nur "aus Scham geschwiegen": Gott bewahre, natürlich als Mädchen keine Mitschuld trotz Mitwissens und Schweigens! Minderjährig waren ihre Brüder immerhin auch, und geschämt werden sie sich dafür wohl ebenfalls haben, und daß das Mitwissen der Elfjährigen möglicherweise auch aus einer aktiven Beteiligung an den Doktorspielchen auf dem Dachboden gestammt haben könnte, ist erst mal ganz und gar unvorstellbar: denn schließlich weiß man ja, daß bei so was die Jungs die bösen Täter und die Mädchen die bedauernswerten Opfer sind. Immer. Punkt.
Selbst der Vater des ermordeten Achtjährigen erscheint in dem Artikel mal wieder ausschließlich als Schuldiger, alleinschuldig schon an der Zeugung: "Auf einer Silvesterparty, wenige Tage später, lernt sie einen Mann kennen, der von seinem unehelichen Kind genervt ist, keine weiteren Kinder haben möchte - und wird von ihm schwanger." Klar: wieder mal so einer, der sich beim wahllosen Herumbumsen weder um die Verhütung noch um das daraus resultierende Kind gekümmert hat... Ob sie ihm vorgelogen hat, die Pille zu nehmen, ob sie ihn dann acht Jahre lang für ein ausschließlich von ihr gewolltes Kind abgezockt und ihm möglicherweise gleichzeitig den Umgang versagt hat (üblicherweise der Hauptgrund, weshalb Väter von ihren unehelichen Kindern "genervt" sind), das ist alles keiner Erwähnung wert - und auch nicht, was die Tat der Mutter jetzt mit dem Vater anstellt, dessen Sohn da immerhin gewaltsam in der Badewanne abgemurkst wurde.
Uta G. ist offenbar hoch begabt: trotz Trunksucht und Marihuanakonsum, trotz psychischer Abstürze bis in die Psychiatrie schaffte sie immerhin das Abitur und - wenn auch erst 16 Jahre später - ein Einser - Diplom als Ernährungswissenschaftlerin. Eine Frau also, die weiß, was sie tut - möchte man meinen. Aber als alleinerziehende Mutter (was sie unter diesen Voraussetzungen ja wohl ganz allein zu verantworten hatte) war sie "überfordert" und fing nach zweieinhalb Jahren wieder das Saufen an (was einem Vater in derselben Situation als zusätzliche Schuld angelastet würde - aber hier haben wir ja eine arme, unschuldige Frau als Täterin.) Der Rest war dann letztendlichberufliches Scheitern trotz vielversprechender Ansätze, mit Endpunkt Kindesmord und nachfolgendem Suizidversuch.
Fazit des Spiegel-Artikels: "Uta G. konnte gerettet werden. Für sie ist das wohl die schlimmste Strafe."
Womit der "Spiegel" nun wiederum recht hat: denn erfahrungsgemäß hat eine Uta G. von unserer Justiz _keine_ schlimme Strafe zu erwarten: eine zur Bewährung ausgesetzte Haftstrafe von anderthalb Jahren vielleicht, wegen "Kindestötung unter zeitweise verminderter Zurechnungsfähigkeit". Und dazu alle nur erdenkliche Hilfe, damit sie schnell wieder auf die Beine kommt. Wetten?
Vor knapp zwei Jahren hat ein Bekannter von mir in München seinen kleinen Sohn an Heiligabend getötet. Auch ein hochbegabter Mensch(Mensaner, also IQ über 130), Alter ähnlich, Tötungsart ähnlich, Verzweiflung ähnlich (wenn auch hier weit weniger hausgemacht als im obigen Fall). Damals klang die Presse freilich völlig anders: nix Verständnis, nix "Überforderung", nix "schlimme Kindheit", nix "selber Opfer" - da empörte sich die Presse über einen bitterbösen Gewaltmenschen ohne jegliche mildernde Umstände; als Opfer wurde daneben dem Kind ausschließlich die arme Mutter bedauert (die festedabei war, ihm das Kind zu entziehen). Zu dem in diesem Fall qua Geschlecht zu erwartenden, _harten_ Urteil kam es allerdings nicht: denn konsequenterweise plante er seinen eigenen Suizid so, daß er auch wirklich starb. Obwohl ihm (IT-ler) dazu nicht die beruflichen Kenntnisse einer Uta G. zur Verfügung standen...
Gruß, Walter
Wieder mal eine Opferin
Fazit des Spiegel-Artikels: "Uta G. konnte gerettet werden. Für sie ist
das wohl die schlimmste Strafe."
Dieses Täterinnen zu Opferinnen machen ist wirklich widerwärtig - der SPIEGEL ist offenbar tatsächlich fest in feministischer Hand.
Die Mörderin wird sicher mit einer harten Bewährungsstrafe plus Kuscheltherapie zu rechnen haben - obgleich sie bestimmt 'schon gestraft genug' ist.
Viele Grüße
Wolfgang
Wieder mal eine Opferin
Die Mörderin wird sicher mit einer harten Bewährungsstrafe plus
Kuscheltherapie zu rechnen haben -
Die kriegt stramme 8 Wochen Island-Hopping in der Karibik,
und strafverschaerfend: Kein Alkohol vor 15 Uhr!
Cheers!