Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Deutsche Bildungsplanwirtschaft

Christine ⌂, Thursday, 23.10.2008, 00:33 (vor 6270 Tagen)

SCHULMISERE
Deutsche Bildungsplanwirtschaft

Von Markus Dettmer

Im föderalen Bildungswirrwarr dürfen Schulen nahezu nichts selbst entscheiden und sind immer noch Horte der Planwirtschaft. Sechs Jahre lang probte ein Krefelder Gymnasium Schritte in die Freiheit - und hängt jetzt wieder am Gängelband der Schulbehörden.

Ein deutscher Schuldirektor ist im Regelfall kein echter Chef. Er kann keine Mitarbeiter einstellen oder entlassen. Es steht ihm nicht zu, über Klassengrößen zu befinden oder den Lehrplan den Bedürfnissen seiner Schüler anzupassen. Er darf nicht einmal eine neue Telefonleitung bestellen - all das fällt in die Zuständigkeit der Schulbehörden.

Schuldirektor Rolf Nagels durfte dennoch ein wenig von den verbotenen Früchten kosten. Von 2002 an gehörte das Krefelder Gymnasium am Stadtpark zu den rund 290 Schulen, die in 19 nordrhein-westfälischen Regionen am Projekt "selbständige Schule" teilgenommen haben.

Sechs Jahre lang konnten diese Schulen eigenständig Personalentscheidungen treffen. Sie durften sich Lehrerstellen ganz oder teilweise auszahlen lassen, um das Geld in Projekte zu stecken oder Unterbesetzungen mit befristetem Personal nach eigener Wahl auszugleichen. Es blieb ihnen überlassen, ob sie freie Finanzmittel für Lehrkräfte, externe Berater oder neue Computer nutzen sollte. Aus einem eigenen Innovationsfonds für alle beteiligten Schulen der Region gab es Geld für die Fortbildung der Lehrerschaft. Gemeinsam mit dem Kollegium konnte Nagels Schwerpunkte und neue Konzepte für den Unterricht entwickeln.

Hier geht die Misere weiter: http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,585637,00.html

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

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