Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Studiengebühren schrecken Frauen vom Studium ab

Mustrum, Monday, 20.10.2008, 16:11 (vor 6273 Tagen)

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,585099,00.html

"Insbesondere Frauen und junge Menschen aus bildungsfernen Elternhäusern verzichten offenbar wegen der Gebühren häufiger auf das Studium."

Tja, wer ein Studium ganz bewusst nicht deswegen aufnimmt, um später einmal damit Geld zu verdienen, den schrecken die Gebühren natürlich eher als jemanden, der weiß, dass er später - z.B. als Bauingenieur und nicht als Literaturwissenschaftlerin - seine Schulden abtragen kann.

Ungerecht ist lediglich, dass die sog. bildungsfernen Schichten ebenfalls abgeschreckt werden. Da geht wirkliches Potential verloren, denn auch dort dürften viele nützliche Talente z.B. für die Ingenieurswissenschaften (und nicht für irgendwelche sinnlosen Laberfächer, die später niemandem was einbringen) schlummern.

Studiengebühren

Melkor, Monday, 20.10.2008, 18:15 (vor 6273 Tagen) @ Mustrum

Hallo an alle
Das Thema der Studiengebühren wird in Deutschland generell falsch angepackt.
Bsp. Australien
Jeder der zum Studium fähig ist und es nicht selber zahlen kann, der bekommt anstandslos ein Darlehen.
Dieses Darlehen wird, sobald er/sie in Lohn und Brot kommt, zurückgezahlt.
Das sorgt schon mal radikal dafür das Exoten und Laberfächer die Ausnahme bleiben und die Studenten sich darüber im klaren sind das es nichts umsonst gibt.
Deutschland
In Deutschland ist es im Moment so das der Lehrling dem Studenten die Ausbildung quasi quersubventiniert und er dafür auch noch missachtet wird.
Gruss
Melkor
Btw.
Von was fühlen sich junge Frauen eigentlich nicht abgeschreckt?

Studiengebühren

Nachtmensch, Tuesday, 21.10.2008, 03:20 (vor 6272 Tagen) @ Melkor

In Deutschland ist es im Moment so das der Lehrling dem Studenten die
Ausbildung quasi quersubventiniert und er dafür auch noch missachtet wird.

Die Nichtakademiker finanzieren der selbsternannten Geisteselite das Studium nicht nur "quasi" quer, sondern voll! Ein Thema das nur all zu gerne unter den Teppich gekehrt wird: Akademiker zahlen zu wenig Steuern

Studiengebühren

isegrim, Tuesday, 21.10.2008, 20:11 (vor 6272 Tagen) @ Nachtmensch

Wie bereits in dem Artikel selbst steht: die Gehälter sind zu niedrig angesetzt.
Mit einem rechts- oder wirtschaftswissenschaftlichen Studium ist der Einstiegsverdienst besser als 20000 Euro brutto. Die 40000 Euro Brutto im Alter von 45 Jahren erreichen Mathematiker als Berufseinsteiger - mit 27.
Hier, Seite 15. kommt man auf andere fiskalische Renditen von Studiengängen. Die persönlichen Renditen sind auch aufgeführt.
Pädagogik und Germanistik z.B. sind Verlustgeschäfte. Für den Staat, wie für die Studenten.
Hingegen lohnen sich für den Saat auch teuere Studiengänge wie Chaemie und Physik - wenngleich die Rendite nicht sooo sehr toll ist.
Eine volkswirtschaftliche Geasamtrechnung - wieviele Jobs schafft jeder beschäftigte Physiker, lockt das Ausbildungsniveau in der BRD Firmen an etc. - würde aber sicherlich höhere Renditen ergeben.

In Deutschland ist es im Moment so das der Lehrling dem Studenten die
Ausbildung quasi quersubventiniert und er dafür auch noch missachtet

wird.

Die Nichtakademiker finanzieren der selbsternannten Geisteselite das
Studium nicht nur "quasi" quer, sondern voll! Ein Thema das nur all zu
gerne unter den Teppich gekehrt wird:
Akademiker zahlen
zu wenig Steuern

Studiengebühren schrecken Frauen vom Studium ab

roser parks, Monday, 20.10.2008, 18:37 (vor 6273 Tagen) @ Mustrum

Ungerecht ist lediglich, dass die sog. bildungsfernen Schichten ebenfalls
abgeschreckt werden. Da geht wirkliches Potential verloren, denn auch dort
dürften viele nützliche Talente z.B. für die Ingenieurswissenschaften (und
nicht für irgendwelche sinnlosen Laberfächer, die später niemandem was
einbringen) schlummern.

Das wäre aber auch politisch Unkorrekt, weil eine Förderung hier wiederrum nur den Männern zu Gute käme, naja zu 99.9%. Vor allem wenn man dieses Thema diskutieren will, also Schichten in D, das Thema würde die GM Theorien gänzlich in den Schatten stellen.

Studiengebühren schrecken Frauen vom Studium ab

Adam, Tuesday, 21.10.2008, 03:26 (vor 6272 Tagen) @ Mustrum

Tja, wer ein Studium ganz bewusst nicht deswegen aufnimmt, um später
einmal damit Geld zu verdienen, den schrecken die Gebühren natürlich eher
als jemanden, der weiß, dass er später - z.B. als Bauingenieur und nicht
als Literaturwissenschaftlerin - seine Schulden abtragen kann.

Was für eine alberne These! Als ob Ingenieurwissenschaften heute das wären, was im Mittelalter die Theologie war: das Nonplusultra! Literaturwissenschaften auf Niveau ist etwas, das so manche Ingenieure allenfalls mit "Mangelhaft" abschlössen. Der Menschen Talente sind nun mal unterschiedlich!

Das Problem ist doch eher, daß das Niveau etwa in den Literaturwissenschaften zunehmend verflacht, weil Ansprüche durch den Mordszulauf (vor allem durch Frauen) kontinuierlich nach unten geschraubt werden.

Eine gute und souveräne wissenschaftliche Ausbildung nach traditionellen Maßstäben ist immer anspruchsvoll, indes: wir hätten weit weniger Absolventen und erst recht weit weniger Absolventinnen, wenn wir die Ansprüche so stellten, wie das eigentlich notwendig wäre.

Und Geld verdienen... das muß jeder selbst wissen: wer es sich leisten kann, soll sich doch ruhig bilden, ohne das Erlernte gleich in irgendeiner Jobmühle verzwecken zu müssen. Damit kommt man Humboldt näher als mit der heutigen Ausbildungs(un)philosophie.

Die Wahrheit ist wohl eher: das Studium diente bislang dazu, kostengünstig Zeit zu überbrücken, bis man entweder anderweitig fündig oder geheiratet wurde. DIESE Mentalität wird durch Studiengebühren gebremst. Zu Gunsten des inzwischen ins bodenlose gesunkenen Niveaus.

Adam

Studiengebühren schrecken Frauen vom Studium ab

Mustrum, Wednesday, 22.10.2008, 04:44 (vor 6271 Tagen) @ Adam

Tja, wer ein Studium ganz bewusst nicht deswegen aufnimmt, um später
einmal damit Geld zu verdienen, den schrecken die Gebühren natürlich

eher

als jemanden, der weiß, dass er später - z.B. als Bauingenieur und

nicht

als Literaturwissenschaftlerin - seine Schulden abtragen kann.


Was für eine alberne These! Als ob Ingenieurwissenschaften heute das
wären, was im Mittelalter die Theologie war: das Nonplusultra!
Literaturwissenschaften auf Niveau ist etwas, das so manche Ingenieure
allenfalls mit "Mangelhaft" abschlössen. Der Menschen Talente sind nun mal
unterschiedlich!

Das Problem ist doch eher, daß das Niveau etwa in den
Literaturwissenschaften zunehmend verflacht, weil Ansprüche durch den
Mordszulauf (vor allem durch Frauen) kontinuierlich nach unten geschraubt
werden.

Eine gute und souveräne wissenschaftliche Ausbildung nach traditionellen
Maßstäben ist immer anspruchsvoll, indes: wir hätten weit weniger
Absolventen und erst recht weit weniger Absolventinnen, wenn wir die
Ansprüche so stellten, wie das eigentlich notwendig wäre.

Und Geld verdienen... das muß jeder selbst wissen: wer es sich leisten
kann, soll sich doch ruhig bilden, ohne das Erlernte gleich in irgendeiner
Jobmühle verzwecken zu müssen. Damit kommt man Humboldt näher als mit der
heutigen Ausbildungs(un)philosophie.

Die Wahrheit ist wohl eher: das Studium diente bislang dazu, kostengünstig
Zeit zu überbrücken, bis man entweder anderweitig fündig oder geheiratet
wurde. DIESE Mentalität wird durch Studiengebühren gebremst. Zu Gunsten des
inzwischen ins bodenlose gesunkenen Niveaus.

Adam

Ich wollte auch nicht den Studiengang an sich schlecht reden, ok?

Wenn das - verständlicherweise - so aufgefasst wurde - ausdrückliche Entschuldigung.

Der Studiengang ist allerdings nur was für echt Interessierte und Versierte, kein echter Literaturwissenschaftler ist letztlich auf sein Studium angewiesen, kein Ingenieur (der ich nicht bin, BWLer+Jura) kann das von sich behaupten.

Dieser Umstand bietet aber nun einmal auch die Gelegenheit, ein universitäres Diplom zu erlangen, ohne sich auch nur einen Dreck um Literatur und das, was diese uns lehren kann, zu scheren. Ein Frauenstudium also?

Aber man kann dann in der HU inner Mensa rumhängen.

Abbitte geleistet?

Buchtip Der Campus

roser parks, Wednesday, 22.10.2008, 19:43 (vor 6271 Tagen) @ Mustrum

Dieser Umstand bietet aber nun einmal auch die Gelegenheit, ein
universitäres Diplom zu erlangen, ohne sich auch nur einen Dreck um
Literatur und das, was diese uns lehren kann, zu scheren. Ein Frauenstudium
also?

Aber man kann dann in der HU inner Mensa rumhängen.

In dem Buch holt Schwanitz mehrfach dieses Thema hervor.

Kurzbeschreibung
Noch vor kurzem sonnte sich Vorzeigeprofessor Hanno Hackmann in akademischem Ruhm. Jetzt kocht der Campus, die Stadt ist entsetzt, und die Presse reißt sich um die Story: Der Starsoziologe soll eine Studentin vergewaltigt haben. Eigentlich ist es kaum verständlich, wie aus der harmlosen Affäre des akademischen Olympiers mit seiner leicht exaltierten Studentin Babsie ein "Fall" werden konnte. Doch im Kampf um Institutsbereiche kommt den eifernden Wächtern der Political Correctness der Skandal um die vergeblich sexuelle Belästigung gerade recht. Die Hatz auf Hanno Hackmann beginnt. Zudem steht die Wahl des Universitätspräsidenten an. Eine unglückselige Mischung aus wahlstrategischen Notwendigkeiten, radikalfeministischen Intrigen, Gesinnungsterrorismus und der Sensationsgier der Presse bringt den Professor an den Rand des Abgrunds.

http://www.amazon.de/Campus-Dietrich-Schwanitz/dp/3442433495

powered by my little forum