Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Kann aber auch sein

Tagmensch, Sunday, 19.10.2008, 23:20 (vor 6274 Tagen) @ Student(t)

Kann aber auch sein, dass es keine männlichen Experten zum Thema Frauengewalt gibt. Das ist schließlich ein so hochgradig ideologisch vermintes Gebiet, in dem man als Mann zwangsläufig scheitern muss! Männer haben schließlich Täter zu sein, keine Ankläger.

Die Kavemann war übrigens eine der ersten, die das Thema (sexualisierte) Frauengewalt aufgegriffen und erfreulich objektiv auf den Weg gebracht hat. Deshalb ist sie zwar nicht unsere Freundin, aber ... besser als nichts.

Gewalt ist kein Monopol der Männer

Das Privathaus der Christa W., die biedere Fassade, verdeckte viel. Nicht nur, dass sie ihren Pflegesohn Kinderschändern anbot, zu Hause missbrauchte sie ihn selber. Das Klischee, dass Täterinnen Kinder "liebevoller" missbrauchen als Männer, passt zum Rollenbild, ist aber falsch. Die Opfer nehmen nicht weniger Schaden, erleben psychisch und physisch den gleichen Schmerz. "Auch Frauen vergewaltigen. Die Annahme, dass Frauen nicht so viel Schaden anrichten, weil sie keinen Penis haben, ist schlechterdings naiv!", sagt Prof. Kavemann.

Kette des Missbrauchs

Auch den Täterinnen geht es, ähnlich wie den Männern, oft um Macht, darum, eigene Bedürfnisse gewaltvoll durchzusetzen. Ein noch grösserer Anteil der Täterinnen als der Täter war selbst betroffen: Als Mädchen lange und schwer missbraucht worden zu sein, ist für viele Voraussetzung, es selber zu tun: "Wenn Frauen nie erlebt haben, was Kindheit bedeutet, und quasi keine Erinnerung daran haben, wie eine nicht sexualisierte Kindheit aussieht, dann fällt es ihnen schwer, auf nicht sexualisierte Weise mit Kindern umzugehen. Kinder werden dann als hochgradig sexualisiert wahrgenommen und definiert", so Prof. Kavemann.

Nur wenn Frauen als Täterinnen wahrgenommen werden, kann diese Kette durchbrochen werden, nur so kann Täterinnen und Opfern geholfen werden. Für mindestens drei Kinder ist es zu spät: Ein Junge hat sein Leben verloren, zwei andere einen Teil ihrer Kindheit.

Auch sehr interessant (PDF): Mädchen und Frauen als Täterinnen


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