Wohl nur derjenige, der von sich sagen kann "ich bin halber Pole, ein halber Deutscher und ein ganzer Jude" hat das Recht jüdische Religion zu kritisieren...

"Was ich der jüdischen Religion vorzuwerfen habe, lässt sich kurz sagen: ihre erschreckende Intoleranz."
Marcel Reich-Ranicki, Literaturkritiker,
"Die Woche", 8.Mai 1998

Reich-Raniki legt nach:
"Nachher hieß es, dass ich bei der Verleihung viel Mut gezeigt habe. Was heißt denn Mut gezeigt? Man hat den Eindruck, heute regiert in Deutschland die Gestapo. Gehört Mut dazu, zu sagen, dass man das deutsche Fernsehen für schlecht hält? Ich habe Beifall bekommen für Banalitäten."
Bild vom 17.Okt.O8

Dem sollte man noch hinzufügen, wie sehr sich die Damenwelt auf dem Rücken dieses "gebrechlichen" Mannes auspalavern will, z.B. eine gewisse Elke Heidenreich, die der Meinung ist, sich auskotzen zu müssen. Sie plaudert lustig darüber, dass sie sich mit R.R. in einem Telefonat einig gewesen wäre, dass besser sie die Laudatio halte:

In einem unserer häufigen Telefonate erzählte mir Reich-Ranicki stolz von diesem Fernsehpreis für sein Lebenswerk und sagte, Gottschalk halte die Laudatio. Wir waren uns einig, das der das nicht tun sollte, ich sollte es tun, nicht weil ich mich darum reiße, auf derartigen Veranstaltungen vorn zu stehen – es ist mir eher tief zuwider –, sondern weil ich näher dran bin, mit Reich-Ranicki mehr zu tun hatte und habe, eine Sendung mache, die in gewisser Weise die seine fortführt.

Dies wies Reich-Ranicki aber zurück: Er habe sich auch keinen anderen Laudator gewünscht, wie es seine Kollegin, die Schriftstellerin Elke Heidenreich in einem Beitrag für die "FAZ" dargestellt habe.

Gehts eigentlich noch dämlicher (oder damenhafter)? Man sollte der Dame ihren Wunsch erfüllen: "Von mir aus schmeißt mich jetzt raus". Dem ist nichts hinzuzufügen.

Gruß
MI