Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nachdenkliche Töne einer lesbischen Feministin - Frieden?

Mirko, Sunday, 28.09.2008, 00:22 (vor 6295 Tagen)

So langsam lernen sie dazu. Männer in die Kollektivschuld zu nehmen, sei ein Fehler, meint die Autorin. Allerdings könne sie verstehen, wie es dazu gekommen sei bei all der Gewalt Männer gegen Frauen. (was ich dazu denke, muss ich wohl nicht mehr sagen.)

Der Beitrag hat mich dennoch irgendwie berührt, weshalb ich diesen Strang aufmache:

Zitate:

In der ARD-Talk-Sendung "Menschen bei Maischberger" (Thema: "Lebenslüge Feminismus?") erfuhr ich nur aus einem Untertitel, dass der teilnehmende Väter- und Geschlechterforscher Gerhard Amendt behauptet hatte, der Feminismus habe die Geschlechterbeziehungen beschädigt. Er wagte nicht, dies in der Sendung zu wiederholen, und wich aus, als er danach gefragt wurde. Inzwischen habe ich mich im Internet kundig gemacht: Amendt verfasste eine Studie über Scheidungsväter und engagierte sich in dem Verein "Väteraufbruch für Kinder". Auf einer Internetseite dieser Gruppierung schreibt er, er setze seine Hoffnung auf junge Männer und Frauen, "deren Generation den verdammenden Feminismus und das sprachlose männliche Wegducken nur als Rückblick auf einen Kosmos von schwer nachvollziehbaren Feindseligkeiten kennengelernt hat. Das sind wegweisende Anzeichen dafür, dass die alle Veränderungen lähmende Spaltung der Geschlechter in gute Frauen und gute Mütter und böse Männer und schlechte Väter und umgekehrt sich allmählich entschärft". In einem Zeitschriftenartikel mit dem Titel Wider die Verteufelung und die Verherrlichung des Männlichen schrieb er 1999: "Wer wird ernsthaft die Konflikte zwischen Männern und Frauen verleugnen wollen? Dass Männer dabei die Bösen und Frauen die Guten seien, zeugt zwar von Realitätsblindheit. Nur, sie ist weit verbreitet. Sie beherrscht das Gros feministischer Forschung - einmal ganz grobschlächtig, dann wieder feinsinnig, und sie beherrscht das Alltagsbewusstsein. Statt die Gegenseitigkeiten des Geschlechterarrangements zu verstehen, reimt sich feministische Forschung fast immer auf weibliche Opfer und männliche Täter; und das, wie gesagt, nicht im kleinen, sondern im universellen Maßstab. Und wer schuldig ist, trägt selbstverständlich auch die Verantwortung für die Geschichte - auch das universell" (DER STANDARD 3.11.99, Seite 73).

[...]

Doch mir persönlich ist in diesen Jahren kein solches Unrecht angetan worden. Weder im privaten noch im beruflichen Umfeld kann ich mich über das konkrete Verhalten von Männern mir gegenüber beklagen. Und auch meine Gewalterfahrungen als Kind verteilen sich ziemlich gleichmäßig auf Männer und Frauen. Mit welchem Recht stellte ich also Männer unter Generalverdacht?

[...]

Damals hatten sich noch nicht alle Männer mit ihrem Ausschluss aus bestimmten öffentlichen Veranstaltungen abgefunden. So kam es an der Kasse immer wieder zu recht unerfreulichen Auseinandersetzungen. Besonders unangenehm berührte mich, dass bei dieser Veranstaltung der 8-jährige Sohn einer Mitveranstalterin die Aufgabe übernahm, die Männer mit dem Ruf "Männer raus!" zu vertreiben. Ich fand das wirklich schlimm, aber es führte nicht dazu, dass ich etwas dagegen unternahm. Ich stellte der Mutter nur die Frage, ob sie nicht befürchte, dass sich diese Erfahrung negativ auf ihren Sohn auswirken könnte. Denn immerhin werde aus ihm doch auch einmal ein Mann.

[...]

Bei einem Bundestreffen, das wie immer als selbstorganisierte Tagung gestaltet war, bot ich eine Arbeitsgruppe für Frauen an, da ich fand, dass vom feministischen Aufbruch in dieser Bewegung noch nichts zu spüren war. Als Aufhänger diente mein Ärger über einen Mitstreiter, der als Schulleiter der bisher einzigen "Freinetschule" in Deutschland eine besondere Stellung in der Bewegung hatte. Einige Äußerungen in einem seiner Artikel in unserer Zeitschrift "Fragen und Versuche" hatte ich als frauenfeindlich empfunden. In der Arbeitsgruppe entwickelte sich daraus eine sehr aggressive Dynamik, die ich nicht mehr stoppen konnte. Einerseits war ich ambivalent und daher unentschlossen, andererseits war ich auch einfach zu feige, eindeutig dagegen Stellung zu beziehen: Mit einem kämpferischen Frauenbewegungsslogan auf einem riesigen Transparent zogen wir schließlich am Abend ins Plenum ein und verlangten von dem "Übeltäter", dass er seine Äußerungen zurücknahm und sich entschuldigte. Da dieser keine "Einsicht" zeigte, wurde das Plenum zum Tribunal. Sofort kam es zu einer Polarisierung: Bis auf eine Frau, die ich dafür sehr hasste, stellten sich alle anwesenden Frauen auf unsere Seite und überschütteten die anwesenden Männer, besonders aber den "Angeklagten", mit Vorwürfen. Schließlich fing ein Freund von mir zu weinen an über das, was dort an positiven Beziehungen zerstört zu werden drohte. Dies stoppte die Dynamik so weit, dass wir das Plenum auflösen und uns in Einzelgesprächen etwas beruhigen konnten. Doch die Auseinandersetzung ging (ohne mich) mit unverminderter Schärfe in der Zeitschrift weiter. Undenkbar erschien es mir damals, anderen Frauen durch öffentliche Kritik "in den Rücken zu fallen", auch wenn mir gar nicht gefiel, was aus meiner Initiative entstanden war.

So wie in dieser Situation war ich auch sonst oft stillschweigend dagegen, wenn Männer ungerecht angegriffen wurden oder wenn ich selbst nicht einsah, warum Männer aus allen Veranstaltungen ausgeschlossen werden mussten. Ich bedauerte es zwar, dass unsere Gastgeber in Berlin, die uns fünf Frauen eine Woche lang beherbergten, zu keiner einzigen Veranstaltung im Rahmen der Frauensommeruniversität zugelassen waren, denn sie waren wirklich aufgeschlossen und interessiert. Ich sprach das aber noch nicht einmal gegenüber den anderen Gästinnen an, geschweige denn hätte ich es in eine der öffentlichen Diskussionen eingebracht. Mein Entsetzen über "männerfreie" Wohngemeinschaften, in denen auch Brüder und Väter der Bewohnerinnen nicht zu Besuch kommen durften, und über ein Mädchenbuch, in denen die Protagonistin jubelt, wenn es in der Schule "jungsfrei" gibt, führte zwar schließlich dazu, dass ich mich mehr und mehr von dieser Art Feminismus zurückzog. Doch die notwendigen Auseinandersetzungen führte ich immer noch sehr wenig und zaghaft.

Bei der Vorbereitung der Lesbenfilmtage geriet ich einmal in eine Diskussion über die Organisation von "Schutz" gegen befürchtete Angriffe feindseliger Männer. Einige Frauen waren der Meinung, da die Polizei uns sicher nicht schützen würde, wäre auch eine Bewaffnung der "Schutz"-Frauen angebracht. Auch hier brachte ich meinen Mund nicht auf, war aber dankbar, dass andere Frauen dieses Ansinnen vorsichtig zurückwiesen. Dies änderte nichts daran, dass einige "Schutz"-Frauen Männer äußerst aggressiv verjagten, auch wenn diese ohne böse Absichten in die Kino- und Caféräume hineinstolperten, die normalerweise für alle offen waren.

Ich war also oft stillschweigend dagegen. Aber vielleicht sind Männer das auch?

Traumatisierungen zwischen Frauen und Männern

--
Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche

Kein Frieden!

Dampflok, Sunday, 28.09.2008, 01:33 (vor 6295 Tagen) @ Mirko

So langsam lernen sie dazu. Männer in die Kollektivschuld zu nehmen, sei
ein Fehler, meint die Autorin. Allerdings könne sie verstehen, wie es dazu
gekommen sei bei all der Gewalt Männer gegen Frauen. (was ich dazu denke,
muss ich wohl nicht mehr sagen.)

Der Beitrag hat mich dennoch irgendwie berührt, weshalb ich diesen Strang
aufmache

Zehntausende Frauen in diesem Land sind zu extrem männerhassenden feministinnen geworden, die in Parteien und an Universitäten frauenspezifische und männerausgrenzende Tagungen, Institutionen etc. veranstaltet und getragen haben. Wieviele andere Frauen und Kinder mag die Protagonistin mit ihrer Agitation vergiftet haben?

Die Denke der 70er und 80er Jahre ist weit verbreitet und zudem noch institutionalisiert, d.h. viele "Schwestern" haben den offen ausgetragenen "Kampf" gegen die Männer in ihren Quotenjobs längst nicht mehr nötig, so sicher fühlen sie sich.

Und es hat sich durch das von Dir zitierte einzelne Abbittepamphlet nichts geändert: Erst vor einigen Tagen geiferte z.B. Krista Sager im BuTa wieder, daß "3/4 der Väter nicht zahlen können und wollen", als ob Zahlen für entfremdete Kinder normal sei, nur weil es in Deutschland legal ist.

Nein, Mirko, auf die gespielte und berechnende "Altersmilde" lediglich einer einzelnen angeblich geläuterten Feministin, die doch den aktivsten Teil ihrer Lebenskraft dem Männerhass gewidmet hat, fallen wir nicht herein, darum:

Kein Frieden! Tod dem radikalfeminismus!


.

Frieden nur auf Augenhöhe

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Sunday, 28.09.2008, 01:52 (vor 6295 Tagen) @ Mirko

Frieden ist nur unter gleichberechtigten Partnern, also auf Augenhöhe möglich. Davon sind wir meilenweit entfernt.
Zudem waren es Feministinnen, die den Kampf angezettelt haben und die jetzt um ihre unrechtmäßig eingefahrenen Geländegwinne fürchten. Natürlich gibt es da die Befürchtung vor einem zurückschlagenden Pendel - die ist nach Jahrzehnten des exzessiven Feminismus auch sehr berechtigt. Die Damen haben schlicht Angst, viele Schlachten gewonnen zu haben, aber den Krieg letztlich zu verlieren. Und auch diese Angst hat ihre Berechtigung.

Viele Grüße
Wolfgang

Frieden? Erst werden die offenen Rechnungen bezahlt! (nt)

Gartenschlauch, Sunday, 28.09.2008, 02:15 (vor 6295 Tagen) @ Mirko

- kein Text -

Perseus gelöscht -warum ?

Student(t), Sunday, 28.09.2008, 14:46 (vor 6295 Tagen) @ Mirko

Letzte Nacht habe ich ein Bild der Perseus-Skulptur des Cellini gepostet. Überschrift: "Köpft das Matriarchat - Kopf auf Kopf !"

Das ist gelöscht worden - warum ?

Nun, vielleicht war die Überschrift mißverständlich. Um es klarzustellen: Ich will eine rechtmäßige Behandlung der Täterinnen. Voraussetzung dafür ist ein öffentliches Interesse, so wie ich es hier hier ausgeführt habe.

Wer sich die Perseusfigur des Cellini für seine sexismuskritischen Projekte zueigen macht, ist sich bewußt, daß sie einen Schwertträger mit einem abgeschlagegenen Kopf darstellt. Inwieweit dieser abgeschlagene Kopf das Ende des real existierenden Matriarchats bezeichnet oder den Kopf irgendeiner Exponentin des Matriarchats, ist Auslegungssache.

Ähnliches gilt allerdings für die Justitia-Figur, welche man häufig auf Gerichtsgebäuden sieht. Sie zeigt eine Schwertträgerin, zwar keinen abgeschlagenen Kopf, aber dafür verbundene Augen. Inwieweit diese verbundenen Augen die unparteiische Gerechtigkeit bezeichnet oder das wahllose Zuschlagen, ist wiederum Auslegungssache. Unzählige Opfer weiblicher häusliche Gewalt in Deutschland und Österreich haben erlebt, daß Justitia den Falschen trifft.

Aber kommt es auf die Auslegung wirklich an ? "Köpfe müssen rollen", heißt es in der Politik, und Jeder weiß, daß damit keine Hinrichtungen gemeint sind, sondern legale Amtsenthebungen.

In diesem Sinne werden auch im Matriarchat früher oder später die Köpfe rollen, und zwar vorbereitet durch die männerrechtliche Bewegung, für die Perseus zur Symbolfigur geworden ist.


Um es nochmal zu verdeutlichen:

Ich will, daß die Exponenten des Matriarchats, welche ein bevölkerungs-reduzierendes Elend geschaffen haben, rechtlich zur Verantwortung gezogen werden, genau so, wie man die Nazis zur Verantwortung zieht, selbst jahrzehntelang nach den ihnen zur Last gelegten Taten. Milde können wir immer noch üben, sobald gleiche Augenhöhe erreicht ist. Das hat ein anderer Teilnehmer schon richtig gesagt. Auch Jesus hat seinem sprichwörtlich gewordenen Satz "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun" ein anderen Satz vorausgeschickt: "Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, daß er mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schickte ?" (Matth. 26, 53) Er verzieh also aus unter der Annahme einer Überlegenheit.

Gruß
Student

Schlägerinnen-Stopp ! Gewaltschutz auch für Männer

Schlägerinnen-Stopp ! Gewaltschutz auch für Männer (Punycode)

Nachdenkliche Töne einer lesbischen Feministin - Frieden?

Christine ⌂, Sunday, 28.09.2008, 15:06 (vor 6295 Tagen) @ Mirko

Hallo Mirko,

So langsam lernen sie dazu. Männer in die Kollektivschuld zu nehmen, sei
ein Fehler, meint die Autorin. Allerdings könne sie verstehen, wie es dazu
gekommen sei bei all der Gewalt Männer gegen Frauen. (was ich dazu denke,
muss ich wohl nicht mehr sagen.)

Richtig, denn wie wir ja wissen, geht nicht nur nonverbale Gewalt von Frauen gegen Männer aus, sondern auch verbale, die oftmals fast die Schlimmere ist.

Der Beitrag hat mich dennoch irgendwie berührt, weshalb ich diesen Strang
aufmache:

Dafür danke ich Dir.

[Die Autorin]

Ich war also oft stillschweigend dagegen. Aber vielleicht sind Männer das
auch?

Hier setze ich mal mit anderen als hier bereits geposteten Argumenten an, denn die Autorin hat es letztendlich auf den Punkt gebracht: die überwiegende Mehrheit der Männer hat einfach geschwiegen und sich zurück gezogen. Sind daran die Frauen tatsächlich alleine Schuld? Ich sage nein!
Nun kommen wir anscheinend in ein Stadium, wo beide Fronten sich zum großen Teil verhärten, aber wem bringt das was?
Natürlich würde auch ich nicht hergehen, mich mit einer A. Schwarzer oder A. Heiliger an einen Tisch setzen und mit denen diskutieren, weil deren Argumente nun einmal so was von daneben sind, das man sich dieses in der Tat nicht anhören kann. Aber wollen wir tatsächlich auch so werden? Eine andere Frage: sind wir nicht auf dem besten Weg, so zu werden, wie jene unbarmherzigen Damen?
Einige Männer sind mittlerweile auf dem gleichen Weg wie einige Radikalfeministinnen und entwickeln einen Hass, der dem der genannten Frauen in nichts nachsteht. Da aber jeder Mensch eine natürliche Sehnsucht nach einem Partner hat, beraubt er sich seiner eigenen Möglichkeiten, wenn er stets daran denkt, was das andere Geschlecht an Nachteilen mitbringen könnte.

Um mir einige Schreiberei zu ersparen, quote ich hier mal meinen eigenen Text aus nihis Forum, der in diesem Thread zu finden ist:

Das Ziel der meisten Menschen ist nun mal, in einer liebevollen Partnerschaft leben zu wollen. Aber was sollen wir denn unseren Kindern sagen, wie sie den Rest ihres (noch langen) Lebens gestalten sollen? Unseren Söhnen erzählen wir dann, halte Dich von jeder Frau fern, da sie vermutlich Unglück in Dein ganzes Leben bringen wird? Dieses würde Frustation bei ihnen erzeugen, denn wofür lebt der Mensch denn sonst? Das einzige, was feststeht in unserem Leben ist der Tod, aber worauf sollen sich unsere Söhne denn freuen? Liegt der Sinn des Lebens einzig in 50-jähriger Arbeit und wenn sie Glück haben, erleben sie noch ein paar Jahre Rente? Sollen unsere Söhne vielleicht glücklich darüber sein, das sie je nach Einkommen mehr oder weniger bei einer Prostituierten vorbei schauen können, um sich 5 Minuten zu befriedigen?
Nicht nur die Tochter dieser Radikalfeministin hat erkannt, das der Lebensweg ihrer Mutter nicht der alleinseligmachende ist. Umgekehrt gilt das genauso. Vergiss bitte eines nicht: Kinder wollen es immer besser und anders als ihre Eltern machen. Wollen wir unseren Kindern tatsächlich das Glück der Liebe versagen, nur weil diese nicht endlos dauert und in einem Scherbenhaufen enden kann? Mein Sohn hat mir tatsächlich diese Fragen gestellt und ich stand da und wußte zunächst einmal keine Antworten darauf. Was hätte ich meinem Sohn auf seine Fragen antworten sollen? Alle Frauen sind scheisse (nur ich, Deine Mutter nicht *g*) und dann? Natürlich hat sich mein Sohn mit diesen Fragen auseinander gesetzt und sein Fazit war: Wenn das Leben so schlimm ist, dann kann ich mir ja direkt einen Strick nehmen. Diese Fragen lösten bei mir Gedanken aus, die ich bis dato auf Grund meines langen Kampfes für Väter- und Männerrechte aus den Augen verloren hatte. Mir wurde durch meinen Sohn bewußt, das ich mehr oder weniger in einem Tunnel stehen geblieben war, was nicht heißen soll, das ich das, was ich bisher aktiv gemacht habe, falsch finde. Ich werde trotz allem weiter die rechtlichen und politischen Ungerechtigkeiten gegen Männer bekämpfen, aber ich will, das meine Kinder ihr Recht auf Liebe und Glück bekommen, egal wie auch immer dieses aussehen mag oder enden wird.

Wir Menschen sind nun mal fehlbar, denn wenn es nicht so wäre, dann wären wir Roboter. Wollen wir unseren Kindern diese wunderbaren Gefühle der Liebe tatsächlich vorenthalten? Wie hätten wir als junge Erwachsene reagiert, wenn man uns gesagt hätte, das entweder alle Männer Scheißkerle sind oder alle Frauen Unterhaltsnutten? Wir hätten uns zu Recht dagegen aufgelehnt und unsere Eltern für plemplem gehalten. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen, auch die schlechten. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Es kommt m.E. einzig darauf an, was wir aus den negativen Erfahrungen machen, was wir für Schlüsse daraus ziehen und wie wir diese umsetzen (können).
Es gibt Menschen, die beschreiben das Leben als eine Achterbahnfahrt, ein stetiges auf und ab. Andere bezeichnen das Leben als Theaterstück, auch dort gibt es Höhen und Tiefen und einige radikalere bezeichnen das Leben als Krieg. Wie wäre es denn, wenn das Leben nicht so aussehen würde? Kann es immerwährendes Glück geben? Das könnte überhaupt nicht funktionieren, denn dann wären wir einem fortwährenden Hormoncocktail ausgesetzt und das Gück wäre nicht das, was es ist, nämlich etwas Besonderes. Man sagt nicht umsonst, Glück und Leid liegen nah beieinander, d.h. das eine kann es ohne das andere nicht geben.
Ich will die Männerdiskrimminierung weiß Gott nicht bagatellisieren und gerade das neueste Urteil des BVerfG hat in mir mal wieder Entsetzen ausgelöst. Die Vorstellung, das mein Sohn evtl. mal Kinder zeugen sollte, diese von ihm ferngehalten werden und er dafür sein Leben lang blechen darf, erzeugt ein Gefühl der Ohnmacht in mir, aber ich kann und will ihn nicht davon abhalten, seine Liebe zu leben. Er weiß um die Konsequenzen Bescheid und mehr kann ich/können wir für unsere Kinder nicht tun.

Viel mehr gibt es aus meiner Sicht zu diesem Thema nicht mehr zu sagen, außer vielleicht, das sich (nicht nur) unsere Jungen an folgendem Beispiel halten sollten:

95 Thesen
Am Wochenende traf ich einen befreundeten Pastor, mit dem ich schon viele Gespräche über "Männerbewegung" geführt habe. Der erzählte mir eine Geschichte vom letzten Jahr.
Er war mit einigen Konfirmanten (13-14jährigen Jungs und Mädchen) auf einer längeren Freizeit. Die Jungs gingen abends immer die Mädels besuchen und machten zusammen Gaudi.
Eines Abends bei einer Besprechung, verlaßen die Mädels plötzlich 95 Thesen für die Jungs, die sie sich vorher ausgedacht hatten. Es waren Bedingungen für die Jungs, um auch weiterhin die Mädels besuchen zu dürfen. Teilweise waren sie sehr persönlich verfaßt (gut riechen, frische Unterhosen, artig anklopfen...). Anfangs war alles noch recht spaßig, aber mit jeder These wurden die Gesichter der Jungs immer länger. Die Thesen wurden dann an der Tür zum Mädchenflügel angeheftet. Die Jungs waren ziemlich betroffen und der Pastor - gut vorinformiert schon von mir - sagte zu Ihnen: Wenn ihr das alles erfüllt, seit ihr dressierte Pudel.
Das war eine große Erleichterung für die Jungs und sie reagierten sehr gesund: Sie zerrissen die Thesen und stellten die Besuche bei den Mädels ein.

Schon am nächsten Tag kamen erste Liebesbriefe von den Mädchen, mit der Bitte an die Jungs, sie doch wieder zu besuchen!

Jene Thesen habe ich aus diesem Thread http://wgvdl.com/forum/index.php?id=11031 kopiert.

Sonntägliche Grüße - Christine

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Nachdenkliche Töne einer lesbischen Feministin - Frieden?

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Sunday, 28.09.2008, 15:21 (vor 6295 Tagen) @ Christine

... die Autorin hat es letztendlich auf den Punkt gebracht: die
überwiegende Mehrheit der Männer hat einfach geschwiegen und sich zurück
gezogen. Sind daran die Frauen tatsächlich alleine Schuld? Ich sage nein!

Das ist leider wahr - und schlimmer noch: Alles konnte nur Dank männlicher Unterstützung so schieflaufen. Ich nehme mich da nicht aus, in den 70ern habe ich den Quatsch von der Frauenfeindlichkeit auch geglaubt, der 'Tod eines Märchenprinzen' hat mich tatsächlich betroffen gemacht. Mein Gott, ich war jung. Zwar hatte ich in der Schule 'Ideologiekritik' gelernt, aber damals doch nicht für möglich gehalten, die auf Feminismus anwenden zu müssen.

Viele Grüße
Wolfgang

Nachdenkliche Töne einer lesbischen Feministin - Frieden?

Student(t), Sunday, 28.09.2008, 15:44 (vor 6295 Tagen) @ Christine

Unseren Söhnen erzählen wir dann, halte Dich von jeder Frau fern, da sie
vermutlich Unglück in Dein ganzes Leben bringen wird? Dieses würde
Frustation bei ihnen erzeugen, denn wofür lebt der Mensch denn sonst? Das
einzige, was feststeht in unserem Leben ist der Tod, aber worauf sollen
sich unsere Söhne denn freuen?

Die Situation, in der wir stehen, entspricht der des NS-Regimes in seiner Anfangsphase. Auch damals wollten Juden (und andere Randgruppen) mit "Ariern" in Harmonie zusammenleben, "denn wofür lebt der Mensch denn sonst ?" Die Frustration mußte ihnen nicht mehr eingeredet werden. Und was den Tod betrifft: Schon jetzt leben Männer frau-bedingt 6-7 Jahre kürzer.

Wollen wir unseren Kindern tatsächlich das
Glück der Liebe versagen, nur weil diese nicht endlos dauert und in einem
Scherbenhaufen enden kann?

Wer ist "wir" ?

Wollen wir unseren Kindern diese wunderbaren Gefühle der Liebe
tatsächlich vorenthalten?

"Wir" nicht !

Wie hätten wir als junge Erwachsene reagiert,
wenn man uns gesagt hätte, das entweder alle Männer Scheißkerle sind oder
alle Frauen Unterhaltsnutten? Wir hätten uns zu Recht dagegen aufgelehnt
und unsere Eltern für plemplem gehalten. Jeder muss seine eigenen
Erfahrungen machen, auch die schlechten. Das war schon immer so und wird
auch immer so bleiben.


Es geht doch gar nicht darum, daß Frauen die schlechteren Menschen seien ! Christine, du machst hier ganz klar einen Fehler:

Du differenzierst nicht zwischen Ablehnung von Frauen und Ablehnung der Gynokratie. Wir bekämpfen die Institutionen struktureller weiblicher Macht, nicht die Weiber selbst !

Jeder muss seine eigenen
Erfahrungen machen, auch die schlechten. Das war schon immer so und wird
auch immer so bleiben.

Um Gottes Willen !

Unsere Kinder sollen nicht schlechte Erfahrungen machen !

Und müssen sie doch auch nicht. Sie sollen auswandern. Jedes Jahr verlassen ca. 150.000 qualifizierte deutsche das Land. Man muß doch nicht gleich an Selbstmord denken !

Gruß
Student

Schlägerinnen-Stopp !
Gewaltschutz auch für Männer


Schlägerinnen-Stopp !
Gewaltschutz auch für Männer
(Punycode)

Frieden?

Nikos, Athen, Monday, 29.09.2008, 21:57 (vor 6293 Tagen) @ Mirko

Frieden?
Aber natürlich!

Sobald mein Kind mit mir im Sommer 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007 und 2008 in Griechenland auf Urlaub fährt, werde ich Frieden mit Lesben und Femnistinnen abschliessen (ja, ja, ich weiss dass diese Jahre nun vorbei sind, kann ich aber was dafür???)

Nikos

--
*Es gibt KEINEN Grund für eine Nicht-Feministin, einem Mann, den sie liebt, KEINEN Kaffee zu machen!*

Frieden?

Student(t), Monday, 29.09.2008, 23:34 (vor 6293 Tagen) @ Nikos

Frieden?
Aber natürlich!

Sobald mein Kind mit mir im Sommer 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005,
2006, 2007 und 2008 in Griechenland auf Urlaub fährt, werde ich Frieden mit
Lesben und Femnistinnen abschliessen (ja, ja, ich weiss dass diese Jahre
nun vorbei sind, kann ich aber was dafür???)

Nikos

Hallo Nikos,

schön, dich mal wieder zu lesen !

Hast du zu deinem Kind, das dir eine Deutsche ausgetragen hat, überhaupt noch irgendwelchen Kontakt ?

Gruß
Student

Frieden?

Nikos, Athen, Tuesday, 30.09.2008, 13:41 (vor 6293 Tagen) @ Student(t)

Hallo Student!

Hast du zu deinem Kind, das dir eine Deutsche ausgetragen hat, überhaupt
noch irgendwelchen Kontakt ?

Seitdem die Mutter die Telephonnummer gewechselt hat und vergass mich darüber zu unterichten, kann ich nicht mal am Hindergrund die Stimme der Kleine hören, was zumindest bisher (Oktober 2006) ging, wenn ich anrufte.

Ein Freund von mir sah sie letztens, sie ist gross geworden.

Danke die Nachfrage.

Ansonsten alles ok?

Nikos

--
*Es gibt KEINEN Grund für eine Nicht-Feministin, einem Mann, den sie liebt, KEINEN Kaffee zu machen!*

Dummdödel bleibt Dummdödel und Toastbrot bleibt Toastbrot....^^ (nT)

Swen, Monday, 29.09.2008, 23:00 (vor 6293 Tagen) @ Mirko

So langsam lernen sie dazu. Männer in die Kollektivschuld zu nehmen, sei
ein Fehler, meint die Autorin. Allerdings könne sie verstehen, wie es dazu
gekommen sei bei all der Gewalt Männer gegen Frauen. (was ich dazu denke,
muss ich wohl nicht mehr sagen.)

Wer lesen kann ist klar im Vorteil oder Im Westen nichts Neues.

Stranger in a strange World, Tuesday, 30.09.2008, 00:35 (vor 6293 Tagen) @ Mirko

Der Beitrag hat mich dennoch irgendwie berührt, weshalb ich diesen Strang
aufmache:

Ich habe den Original-Artikel gelesen und meine Zusammenfassung ist:
"Wir Feministinnen sollten nicht so garstig zu unseren lila Pudeln sein".

Folglich kann ich weder dein Attribut "nachdenklich" nachvollziehen noch erschließt sich mir, was dich an dem Gesülze "irgendwie berührt".

Es geht bestenfalls um eine neue Taktik weil die Mädels merken, dass ihnen von Seiten der richtigen Männer inzwischen ein Wind entgegen weht, dem sie alleine nichts entgegen zu setzen haben. Das ihnen ihre Hei-tei-teis auch nicht helfen können werden sie noch früh genug lernen.

Nachdenkliche Töne einer lesbischen Feministin - Frieden?

Maesi, Wednesday, 01.10.2008, 00:11 (vor 6292 Tagen) @ Mirko

Hallo Mirko

So langsam lernen sie dazu. Männer in die Kollektivschuld zu nehmen, sei
ein Fehler, meint die Autorin. Allerdings könne sie verstehen, wie es dazu
gekommen sei bei all der Gewalt Männer gegen Frauen. (was ich dazu denke,
muss ich wohl nicht mehr sagen.)

Die Worte les ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Die Autorin hat es selbst geschrieben: Allzuoft stand sie feige da und liess die Maennerfeindlichkeit ihrer Gesinnungsgenossinnen zu, trug sie auch selbst opportunistisch mit. Dass ihr (und vielleicht auch ihren Genossinnen) unwohl dabei war, mag stimmen, macht ihre Taten aber nicht ungeschehen. Inwieweit man solche Ausschreitungen gegen Andersdenkende entgegen den eigenen Ueberzeugungen mitmacht, ist IMHO eine Charakterfrage - und der Charakter eines Menschen aendert sich nur sehr sehr selten.

Dass Dich das Statement der Politlesbe beruehrt hat, Mirko, spricht fuer Dich. Du scheinst nicht besonders nachtragend zu sein, und das ist ein edler Charakterzug, der heute nur noch selten zu finden ist. Ich plaediere jedoch dafuer, bei solchen solchen 'Annaeherungsversuchen' sehr vorsichtig zu sein. Wer wie die besagte Politlesbe derartig abrupte Kehrtwendungen vollzieht, kann sie jederzeit auch wieder in die andere Richtung vornehmen. Vor der Kehrtwende (wenn es denn tatsaechlich eine ist und nicht bloss ein taktisches Manoever) haben sie und ihre Genossinnen jahrelang mit aller Kraft systematisch Vertrauen zwischen Maennern und Frauen zerstoert, haben auf politischer, buerokratischer und v.a. publizistischer Ebene sehr viel Zwietracht gesaet. Fuer mich sind diese Zerstoerinnen/Zwietrachtsaeerinnen damit vollends disqualifiziert; bis die wieder irgendwelches Vertrauen verdienen, fliesst noch viel, sehr viel Wasser den Rhein hinunter.

Darueberhinaus: da ich persoenlich weder mit den Frauen im allgemeinen noch mit den Feministen im besonderen im Krieg liege, muss ich auch keinen Frieden schliessen. Allerdings gebe ich mich aufgrund des fehlenden Vertrauens mit Feministen und feministisch korrumpierten Frauen auf privater Ebene gar nicht erst ab. Man(n) muss sich sowas ja nicht unbedingt antun. Inwieweit also irgendwelche Femilesben und sonstige Femifrauen zur Einsicht gelangen, kann mir am Allerwertesten vorbeigehen.


Gruss

Maesi

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